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Die Entstehung meines Gartens (Gelesen 56973 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #240 am:

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Nun konnte ich mit den Malerarbeiten beginnen, zunächst wiederum die Dachbalken sowie die Holzverkleidung unter dem Dachüberstand. An dem losen oberen Ende des Fallrohrs waren die Dachlatten völlig vergammelt und mussten ausgetauscht werden. Danach waren wieder die Fensterlaibungen und alle anderen Stellen, wo man etwas abkleben musste dran, und schließlich folgte die Fassade, die ich relativ flott mit einer Fassadenwalze bearbeiten konnte. Die Pinselei unterm Dachüberstand ging auch hier ziemlich in die Arme, da war ich froh, als ich endlich fertig war.

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Das Abkleben der Zierrahmen um die Fenster war nochmal etwas aufwändiger, aber schon bald konnte ich beginnen, das Metallgeländer des Balkons zu streichen, zunächst mit einer Rostschutzgrundierung, danach folgte ein Zwischenanstrich und schließlich der eigentliche weiße Lack. So herrlich glänzte das Geländer schon lange nicht mehr, und endlich konnte ihm das mittlerweile wieder wechselhafte Wetter nichts mehr anhaben. Der Ausblick in die herbstliche Landschaft von dort oben entschädigte aber für die Mühen, man durfte halt nur nicht direkt nach unten blicken. ;)

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Schließlich erfolgte die Montage des neuen Balkondachs, was bedingt durch den nahen Dachüberstand etwas kniffelig war. Rückblickend betrachtet hätten wir das Dach einfach etwas weiter von der Wand weg ansetzen sollen, dann wäre der Dachüberstand auch so groß gewesen, dass der Regen nicht direkt auf die Kante der Terrasse unten tropft, sondern in das Beet daneben, aber hinterher ist man immer schlauer... ::) Die Seitenteile, welche den Balkon zuvor etwas vor Wind geschützt hatten, ließ ich allerdings weg, zumal diese Polycarbonat-Wellplatten nicht ganz billig sind.

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An der Terrasse installierten wir zunächst noch zwei waagerechte Eisenrohre als Absturzsicherung, hier stand vorher ein mit Wäscheleine festgebundener Jägerzaun, optisch nicht gerade der Hit. Anschließend wurden auch hier alle Rohre grundiert, gestrichen, und schließlich war auch hier das neue Dach montiert. Wir hatten bis in die Dunkelheit hinein gearbeitet, am letzten Tag der Sommerzeit, denn mittlerweile war es bereits Ende Oktober. Auch das Fallrohr sah nun vernünftig aus, wenngleich ich hier ein bisschen tricksen musste, um die Rohrlänge auszugleichen. Ich besorgte eine neue Regenklappe, da an der alten der Schließhaken abgebrochen war, diese dient nun als Rohrverlängerung, bis ich vielleicht doch irgendwann mal ein neues Fallrohr installiere.

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Wir stellten die Sitzgarnitur, welche mein Vater im Jahr zuvor mitgebracht hatte, wieder auf, und ich fasste den Entschluss, sie passend zu den anderen Holzteilen wie der Tür vom Gartenhaus sowie dem Haussockel, ebenfalls blau zu streichen. Gesagt, getan, und ein paar Stunden später sah das doch gleich viel passender aus. ;) Für den alten Terrassentisch, dessen Pressspanplatte mittlerweile völlig "durch" war, besorgte ich eine Siebdruckplatte, die mir mein Vater passend zurechtsägte und mit einem Rand versah, dieser sollte in Zukunft mein neuer Pflanztisch werden, natürlich ebenfalls passend zum Rest mit blauem Gestell. :)

(Fortsetzung folgt)
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #241 am:

So, in der Hoffnung, niemanden mit meiner Bilderflut zu erschlagen, mache ich mal weiter... Nachdem wir das Terrassendach so schön hergerichtet hatten und die Wand in frischem Glanz erstrahlte, wirkte der nackte Betonboden der Terrasse doch ziemlich schäbig. Auch bröselte der Beton an einigen Stellen ordentlich, so dass hier dringender Handlungsbedarf bestand. Mich hatte es außerdem schon immer gewundert, warum die oberste Stufe der Treppe in den Garten hinunter so flach war, also maß ich alles aus und stellte dabei fest, dass das richtige Terrassenniveau bei einer regulären Stufenhöhe genau dem Niveau des Fußbodens im Haus entsprach.

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Einst war also ursprünglich wohl angedacht, noch einen entsprechenden Terrassenbelag einzubauen, aber offenbar ist das nie geschehen, und die Terrasse wurde Jahrzehnte nur in ihrem Rohbauzustand genutzt. Zunächst flickte ich das große Loch in der hinteren Ecke mit Beton und schloss den großen Riss zur Terrasse vom Nachbarhaus, und nach und nach festigte sich die Vorstellung, dass hier doch eine Holzterrasse sehr schön aussehen könnte. Zu Silvester 2019 hatte der Baumarkt mal wieder eine Rabattaktion, also besorgte ich mit meinem Vater Terrassendielen samt passender Unterkonstruktion aus Douglasie, welche hier unter der Überdachung sicher etliche Jahre halten sollte.

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Im Netz machte ich mich wiederum schlau, auf was man beim Bau achten sollte, und einer der Schlüsselhinweise war, dass man für eine ausreichende Hinterlüftung der Terrassendielen samt Unterkonstruktion achten sollte. Mein Bruder hatte noch eine große Tüte voller Abstandshalter aus Kunststoff, um zu verhindern, dass das Holz an irgendeiner Stelle dauerhaft in der Nässe liegt. Diese Plättchen haben eine mit Farben codierte unterschiedliche Dicke, was bei dem unebenen Betonboden auch dringend nötig war.

Wir sägten die Kanthölzer auf die passende Länge, die Dielen selbst passten praktischerweise auch ohne Sägen perfekt, da die Terrasse genau vier Meter breit ist. Das Ausnivellieren war recht zeitaufwändig, aber hier genau zu arbeiten, sollte sich später doppelt und dreifach auszahlen, das Verlegen der Dielen geriet dadurch zum Kinderspiel. Die Kanthölzer wurden mit Beton-Einschlagdübeln auf dem Beton befestigt, und die bunten Plättchen so angeordnet, dass sie später unterhalb der Dielen verschwinden würden.

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Danach musste ich dann erst einmal wieder den Beton flicken, im Laufe der Jahrzehnte hatte sich natürlich auch die Betontreppe in den Garten hinunter gesetzt, und es waren große Hohlräume unter der Betonplatte entstanden. Wahrscheinlich hatte man damals in den 60ern ohnehin am Zement gespart, und so musste ich einige Eimer anrühren, um alle Löcher zu füllen. Die Schalung am Treppenabgang aufzubauen, war etwas kompliziert, und die schräge Betonfläche neben den Treppenstufen etwas unpraktisch, um dort das Holzdeck abschließen zu lassen, also verfüllte ich hier eine Ecke bis zum Niveau der Betonplatte.

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Beim Kauf suchten wir uns möglichst gerade Dielen ohne allzu viele Äste und ohne Risse aus, natürlich gab es im Baumarkt auch viel Schrott, aber so konnten wir die eigentliche Terrasse relativ schnell aufbauen. Auch hier sorgten Abstandshalter für "Luft", und mit Edelstahl-Terrassenschrauben waren die Dielen schnell befestigt. Mein Vater bastelte sich dazu eine kleine Bohrschablone, so dass die Schrauben alle perfekt in einer Reihe ausgerichtet sind. Nun sah das Ganze doch schon richtig schick aus! :D

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An einer Ecke war die Betonplatte schon ziemlich zerbröselt, hier schaufelte ich erst einmal einen großen Eimer Sand heraus - damals hatte man den Beton wohl einfach so auf den Boden gegossen, ohne sich großartig Gedanken um den Unterbau zu machen. Etwas leid getan hat mir die Tatsache, dass ich durch die Baumaßnahmen auch eine Bruthöhle von diversen Wildbienen zerstörte, aber gut, der Garten bietet ja sicher noch genügend andere Nistmöglichkeiten. Vielleicht lege ich irgendwann mal ein "Sandarium" an, das wäre mal eine tolle Abwechslung hier in der "Lehmhölle". :)

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Den seitlichen Abschluss der Terrasse sollte ein Tiefbord bilden, die gleichen, welche ich auch schon oben am Weg im Vorgarten verwendet hatte. Zwei hatte ich von damals noch übrig, also schachtete ich einen Graben aus, um diese dort einzubetonieren. Zuvor waren allerdings noch ein paar Flickarbeiten an der Betonplatte vonnöten. Mit einer weiteren Einschalung und relativ flüssigem Beton konnte ich das Loch auffüllen, die etwas "rustikale" Seitenfläche würde man später nicht mehr sehen, da die Seite mit einer senkrecht angebrachten Holzdiele verdeckt wurde.

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Nach einer Woche mit wunderbar ruhigem und trockenen Winterwetter war die Terrasse fertig, es war Mitte Januar 2020, also eine Zeit, zu der man ansonsten kaum an den Garten denkt. Die zuvor blau gestrichene Sitzgarnitur fand wieder ihren Platz, und nun konnte man ohne Stolperfallen aus dem Haus und weiter in den Garten hinunter gehen. Auf dem Holz läuft es sich auch deutlich angenehmer als auf dem nackten Beton, und auch das Sitzen gestaltete sich dort wesentlich netter als zuvor. :)

(Fortsetzung folgt)
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Lady Gaga
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Lady Gaga » Antwort #242 am:

Hut ab! Das sieht schon sehr nach echtem Handwerker aus und das Ergebnis ist einfach schön. Wie man sieht, gibt es bei den einzelnen Baustellen immer wieder besondere Schäden zu beheben, da kann man als Leser gleich was lernen. ;D

AndreasR hat geschrieben: 9. Jan 2022, 18:08
So, in der Hoffnung, niemanden mit meiner Bilderflut zu erschlagen, mache ich mal weiter...


Ich finde deine Bilder nicht zu viele, man bekommt dadurch einen schönen Eindruck, wie du es angehst und woran man alles denken muß.
Wir haben vor einigen Jahren das ältere Nachbarhaus gekauft und auch das Haus renoviert und den Garten verändert. Allerdings habe ich für komplizierteres Handwerker bestellt. Da hätte ich vorher deinen Bericht lesen sollen. ;)
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
Floris
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Floris » Antwort #243 am:

das letzte Bild erinnert mich an diese Feststellung:
AndreasR hat geschrieben: 27. Nov 2019, 18:34
ein zünftiges Wintergrillen mit dicken Klamotten sollte ich dort wirklich einmal veranstalten.

wird aber wohl diesen Winter wieder nichts ...
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Nova Liz †
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Nova Liz † » Antwort #244 am:

Meine Güte,was für ein Projekt wieder.Diese ganzen Überraschungen,auf die man während solch einer Entkernung stößt,sind ja auch immer sehr zeit-und kräftezehrend. ::)
Das du dann noch diese ganzen Verschalungen,Bemessungen,Ausbesserungen so prima hinbekommen hast,wirklich großartig und gekonnt.Beton wurde ja auch reichlich angemischt,geschleppt und verbaut.
Musste man dieses Holzdeck noch besonders behandeln,einölen,damit es länger witterungsbeständig ist?
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #245 am:

Holzbautechnisch kennt sich mein Vater zum Glück gut aus, ich würde mich nie trauen, an einer Kreissäge und dergleichen zu arbeiten. Und Beton angemischt habe ich schon als Kind, als wir zusammen eine Bodenplatte für unser damaliges Gartenhaus gegossen haben. Der Rest ist angelesen oder eben diversen Anleitungen im Netz entnommen, da hatte ich mich u. a. auch über die Dauerhaftigkeitsklassen von Holz informiert. Während Fichte oder Tanne wenig dauerhaft ist, werden Lärche und Douglasie als mäßig dauerhaft eingestuft, Eiche, Robinie und Kastanie als dauerhaft, daher verwendet man letztere gerne für Zaunpfähle und dergleichen.

Aber da mein Holzdeck überdacht ist, spielt die Bewitterung keine so große Rolle, natürlich kann man das Holz einölen, aber das dient eher der Optik (mit der Zeit vergraut das Holz durch den Einfluss von UV-Licht). Am wichtigsten ist der konstruktive Holzschutz, eben die erwähnte Hinterlüftung, so dass es, so es denn einmal nass geworden ist, schnell wieder abtrocknen kann. Ich habe das Holz daher einfach so belassen, ohne jeglichen Anstrich, und auch jetzt, nach zwei Jahren, sieht es eigentlich immer noch gut aus, hier und da ist es ein wenig verblasst oder verfärbt, aber nichts, was mir Sorgen machen würde. Nur gelegentlich wird es mal nass, wenn es regnet und dabei stürmt, dauerhaft nass ist es aber nie.

Ein paar Nachteile gibt es natürlich trotzdem, so verfängt sich im Herbst immer das Laub in den Ritzen, und man kann es nicht so einfach abkehren wie einen durchgängigen Belag, also muss ich dort ab und zu mit dem Staubsauger ran und die Zwischenräume der Dielen aussaugen. Die Dielen am Rand werden mit der Zeit mehr von der Witterung belastet als die weiter innen, und einmal musste ich eine Stelle säubern, wo eine Katze sich offenbar an einer Maus gütlich tat und dann die unverdaulichen Überreste wieder auswürgte, das war alles andere als appetitlich... :-X

Leider konnte ich die Terrasse im vergangenen Jahr in der Tat nicht viel nutzen, zum einen wetterbedingt, aber auch der immer noch andauernden Pandemie geschuldet. Hoffentlich klappt es dieses Jahr mal, dann werden hoffentlich auch die vorerst letzten größeren Bauarbeiten rund ums Haus abgeschlossen sein. Jetzt fehlen in meinem Bericht über die Veränderungen der letzten Jahre nur noch die Arbeiten am Weg ums Haus sowie von meinem Parkplatz, das werde ich in den nächsten Kapiteln erzählen. Die sind zwar auch recht bau- und wenig gartenlastig, aber ein bisschen wird es auch dort ums "Grünzeug" gehen. ;)
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Natternkopf
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Natternkopf » Antwort #246 am:

Dankeschön AndreasR. Lese gerne mit. :)
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Kapernstrauch
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kapernstrauch » Antwort #247 am:

Ich auch! Ist immer wieder ein Fixpunkt in meinem Leseprogramm hier - auch wenn ich im Moment wenig Zeit hab und deshalb nicht genug kommentiere! Insgesamt: Kompliment!!!
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Lilo
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Lilo » Antwort #248 am:

Natternkopf hat geschrieben: 9. Jan 2022, 21:10
Dankeschön AndreasR. Lese gerne mit. :)

Dem schließe ich mich an. Ich folge auch mit Interesse Deinem Thread.
Und ich bin voller Bewunderung, wie Du nach und nach Haus und Garten in Ordnung bringst.
Wir haben auch ein Haus aus den 50er-Jahren und da gibt es schon noch einige Projekte, die man in Angriff nehmen sollte.
Doch meine Begeisterung dafür hält sich in Grenzen. Ich flüchte dann gerne in den Garten am Berg.
Ich versuche mindestens eine größere Sache im Jahr am Haus zu machen.
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Natternkopf
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Natternkopf » Antwort #249 am:

@Lilo @AnderasR

Ihr könntet ja mal eine Gartensaison lang umziehen und eure Wohnung/Garten tauschen.
Nehmt beide euer Werkzeug und das Material mit. ;)
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Buddelkönigin » Antwort #250 am:

Andreas,
Du solltest einen Ratgeber für handwerkliche Garten- und Sanierungsprojekte herausgeben.
Mit dem Titel: " Renovierungsarbeiten rund um Haus und Garten. Ein Handbuch für blutige Anfänger... bis leicht Fortgeschrittene. Mit autentischen Erfahrungsberichten von AndreasR. "

Das könnte ein Bestseller werden. 🤣😅😂
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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AndreasR
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #251 am:

Danke Euch! :) Wenn man schon nichts im Garten machen kann, dann plaudert man halt aus dem Nähkästchen, ich lese Eure Tipps und Tricks mindestens ebenso gerne - und wo könnte man bessere Infos in Sachen Kompost, Trockenmauern und Co. bekommen als hier im Forum? :D Für den Wohnungstausch mit Lilo müsste ich allerdings wohl auch meinen Vater gleich mit eintauschen, der mit bei etlichen Bauarbeiten tatkräftig zur Hand ging. Zum Glück lese ich gerne Anleitungen und Handbücher, ansonsten wüsste ich auch nicht, wo ich anfangen soll. Und am besten lernt man, indem man anderen aufmerksam zuschaut und ihren Erklärungen lauscht, um sich dann selbst daran zu versuchen - Fehler inklusive, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen...




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Ein paar Wochen nach dem Terrassenbau kam dann der erste Corona-Lockdown, welchen ich zum Glück bei wunderbarem Frühlingswetter im Garten verbringen konnte, um dort mein "Waldbeet" anzulegen. Aber auch um das Haus herum war noch eine letzte "Dreckecke" umzugestalten, nämlich den Weg vom Vorgarten die Treppe hinunter, um die Hausecke herum und weiter zur Terrasse. Vor allem im Winterhalbjahr verwandelte sich diese schattige Stelle auf der Nordseite des Hauses immer in ein Schlammloch. Ich hatte dort zuvor schon ein paar alte Trittplatten und Betonbrocken ausgelegt, weil der Rasen dort mittlerweile fast völlig verschwunden war. Mittlerweile war es Ende Mai, die Witterung vergleichsweise kühl, also eine gute Zeit, um im Freien zu arbeiten.

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Zunächst nahm ich am Haus die alten Terrassenplatten auf und entfernte die mittlerweile doch sehr in die Jahre gekommenen Rasenkantensteine, auch hier sollte wieder das rote Tiefbord seinen Platz finden. Das gab es allerdings nicht im Baumarkt, sondern nur beim Baustoffhändler, also orderte ich dort eine Palette mit 30 Stück - und ich hatte großes Glück, es war die letzte vorrätige Palette, Nachschub war im Lockdown erstmal nicht in Sicht. Auch das "herbstbunte" Rechteckpflaster war nicht lieferbar, "dauert 10 bis 12 Wochen", hieß es. Aber gut, das brauchte ich zum Glück erst später.

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Das schmale Beet zwischen Trockenmauer am Hang und Terrasse war nie besonders ambitioniert, hier wuchsen Walderdbeeren, Hasenglöckchen, ein paar rote Tulpen und einige Akeleien, im Vorjahr hatte ich ein paar Funkien und eine Christrose ergänzt, die gediehen hier recht gut und werteten die Optik deutlich auf, so dass nun auch der neue Randstein gut zur Geltung kam. Ich füllte die zuvor ausgeschachtete, recht sandige Erde wieder ein und bepflanzte den Streifen mit ein paar Schlüsselblumen, später sollten hier noch Schneeglöckchen dazukommen.

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Beim Freigraben des unteren Endes der Treppe aus Richtung Vorgarten kam mir dann erstmal wieder Bröckelbeton entgegen, auch die unteren Steine der Mauer hatten sich durch die Feuchtigkeit schon bedrohlich aufgelöst, so dass auch hier erstmal wieder Sanierungsarbeiten anstanden. Natürlich bin ich kein Profi, und ein erfahrener Maurer würde vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber besser als vorher ist es nun allemal, und der Zementmörtel sollte auch hier verhindern, dass das Mauerwerk weiterhin dauerfeucht ist. Bisher hat das alles 60 Jahre gehalten, wenn's jetzt nochmal 40 Jahre hält, reicht mir das aus. ;)

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Danach flickte ich noch das restliche Mauerwerk am Haus, hier wollte ich ebenfalls noch die Erde wegbuddeln und stattdessen einen Streifen mit Schotter einfüllen. Mein Vater karrte also einen Anhänger voll davon an, welchen wir dann mühsam mit Eimern die schmale und steile Treppe nach unten trugen. Mittlerweile sind wohl einige Tonnen Baumaterial diesen Weg gegangen, alles sehr kräftezehrend, aber es ist halt der einzige Weg in den Garten hinunter...

(Fortsetzung folgt)
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Lilo » Antwort #252 am:

Sehr schön geworden. Beeindruckend auch das Foto von der freischwebenden Treppe, kein Wunder dass sie abgesackt ist.
AndreasR hat geschrieben: 10. Jan 2022, 17:06
Danke Euch! :) Für den Wohnungstausch mit Lilo müsste ich allerdings wohl auch meinen Vater gleich mit eintauschen, der mit bei etlichen Bauarbeiten tatkräftig zur Hand ging.

So ein Vater fehlt mir.
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Re: Die Entstehung meines Gartens

AndreasR » Antwort #253 am:

So manches mal habe ich mich in der Tat gefragt, ob damals nach den geltenden Regeln der Baukunst gebaut worden ist, ob man es einfach nicht besser wusste, oder ob man aus finanziellen Gründen in Sachen ordentliche Fundamente usw. sparen musste. Aber gut, das Haus ist an sich solide und wird bestimmt noch eine Weile halten. ;)

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So stressig der heiße und trockene Sommer für die Pflanzen auch war, für die anstehenden Erdarbeiten war das Wetter perfekt, und abgesehen von der zum Glück relativ kurzen Hitzewelle mit Temperaturen deutlich jenseits der 30°C gestaltete sich das Arbeiten hier im Schatten auf der Nordseite recht angenehm. Zu meiner Überraschung fand ich hier ziemlich sandige Erde vor, welche ich sogar durchsieben konnte - ein nie gekanntes Novum hier im Garten! Natürlich lagerte ich diese Erde zwischen, herausgesiebte Steine sortierte ich grob in zu entsorgenden Bauschutt und als Unterbau weiterhin zu verwendendes Material.

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Entlang der Hauswand sollte ein schmales Beet entstehen, zwei Jahre zuvor hatte ich dort schon eine Kletterhortensie gepflanzt - wohlwissend, dass diese anfangs etwas Zeit zum Einwurzeln braucht - um die dort doch etwas kahle Wand zu begrünen. Dereinst wuchs hier einmal Efeu bis fast unters Dach, ganz so rasch würde das mit der Hortensie nicht passieren. Nach ein paar Stunden Buddelei hatte ich auch hier die Erde auf das richtige Niveau ausgeschachtet, um dort weitere Randsteine zu verbauen.

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Schließlich waren auch die Randsteine gesetzt, die nun ein 3x1 m großes Schattenbeet umrahmten. Auf der Höhe der Hausecke sollte noch eine Stufe entstehen, um das Gefälle des Hangs auszugleichen, und an der Wand montierten wir ein übriggebliebenes Stück Doppelstabmattenzaun von meinem Bruder, welches als Rankgerüst für die Kletterhortensie dienen sollte. Es gestaltete sich etwas schwierig, die passende Befestigung zu finden, im Eisenwarenhandel fand ich schließlich die Befestigungsplatten für diese Matten auch einzeln, mit Betonankern und Edelstahlschrauben sind sie nun in der Wand verankert.

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Nach all den Bauarbeiten hatte ich Lust, auch mal wieder etwas gartenbauliches zu machen, also füllte ich meine schöne feinkrümelige Erde in die Beetumrandung und suchte mir einige Pflanzen aus meinem mühevoll bewässerten Topfquartier zusammen, ergänzt mit ein paar Funden aus dem Gartencenter. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob das Beet nicht zu kunterbunt und "künstlich" war, aber hier in diesem streng begrenzten Rechteck darf es sicher auch etwas formaler zugehen. :)

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Neben dem neu angelegten Beet war weitere Erde abzugraben, hier sollte später der gepflasterte Weg verlaufen, welcher natürlich einen ordentlichen Unterbau mit Schotter und Splitt benötigt. Ich siebte weiter fleißig die staubtrockene Erde, lagerte sie in etlichen Maurerkübeln auf meinem Mülltonnenplatz oben im Vorgarten, während die Anzahl der Eimer mit ausgesiebten Steinen stetig wuchs...

(Fortsetzung folgt)
Kapernstrauch
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Re: Die Entstehung meines Gartens

Kapernstrauch » Antwort #254 am:

Was ich am meisten bewundere: Mal abgesehen von den körperlich schweren Arbeiten, die ich nicht machen könnte, hätte ich wahrscheinlich nicht die Geduld!
Bei meinen Änderungsarbeiten im Garten wäre es mir am Liebsten, morgens anfangen - abends fertig ;D
Geht natürlich nicht, auch die Pflanzen wachsen nicht so schnell, wie ich es gerne hätte (mit Ausnahme von Unkraut) und der Winter ist sowieso viel zu lange.
Ich kann's nicht ändern, Geduld werde ich in diesem Leben aber nicht mehr lernen.........deshalb nochmal ein Kompliment an dich!
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