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Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle/ Kirschwiese (Gelesen 13708 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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meiby

Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

meiby » Antwort #60 am:

Obst_und_Rosen hat geschrieben: 30. Jan 2022, 22:15
Wie war denn das "unrühmliche Ende" der Pflaumenaktion seinerzeit?

Gehört eigentlich nicht hierher. Schwamm drüber. Weg ist weg,

Es ging um die Pflaumensammlung von A. Kressin mit mehr als 300 Sorten. Weil der Pachtvertrag ausgelaufen war, wurden die Bäume schneller gerodet als eine Rettung möglich war. Ich wollte such einige Bäume erhalten, aber da war schon alles platt gemacht. Die Dame, die den Rettungsversuch beträute, hatte keine Chance.

Lies hier ( unterer Abschnitt)
Obst_und_Rosen
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Obst_und_Rosen » Antwort #61 am:

Danke für die Information. Zur Mahnung ist es doch ganz gut, solche Dinge im Gedächtnis zu behalten, finde ich.
Tünde
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Tünde » Antwort #62 am:

Pruimenpit hat geschrieben: 31. Jan 2022, 11:26
Obst_und_Rosen hat geschrieben: 30. Jan 2022, 22:15
Wie war denn das "unrühmliche Ende" der Pflaumenaktion seinerzeit?
[/quote]
Gehört eigentlich nicht hierher. Schwamm drüber. Weg ist weg,

Es ging um die Pflaumensammlung von A. Kressin mit mehr als 300 Sorten. Weil der Pachtvertrag ausgelaufen war, wurden die Bäume schneller gerodet als eine Rettung möglich war.
Lies hier ( unterer Abschnitt)


Vom angegebenen Link:
[quote]
Es ist aus kultureller Sicht ein riesiger Skandal, wenn eine Sammlung
von der Größenordnung derer von Andreas Kressin einfach „über Nacht“ gerodet wird.
Eigentlich ist es eine Aufgabe des Bundesamtes für Naturschutz sich um die
erhaltenswerten alten Sorten zu kümmern. Diese Aufgabe wir allerdings vernachlässigt!


Das sehe ich genauso.
Wie kann man sich bzw. eine Pflanzug gegen so eine Barbarei schützen?
Auf unserem Baugrundstück sind z.B. sog. "erhaltenswerte Bäume" eingezeichnet, die darf ich nicht einfach so entfernen, Rodung ist nur mit Erlaubnis möglich und das muss man gut begründen können... obwohl das ein Baugrundstück ist und ich die Besitzerin bin.
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cydorian
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

cydorian » Antwort #63 am:

Das Problem mit dem Grundstücken ist uralt. Die grossen belgischen Birnenzüchter vor 200 Jahren hatten alle solche Probleme, z.B. van Mons: Hier

Noch nicht mal die eigenen Grundstücke kann man schützen. Die Erben holzen dann doch ab und die tollen alten Sorten sind verloren. Es gibt auch einen grossen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie darf nicht abgeholzt werden, in der Praxis...
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Roeschen1
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Roeschen1 » Antwort #64 am:

Das Glück bei Grafenburgers Kirschsammlung war, daß der neue Grundstückseigner, selbst Obstfan, sehr kooperativ ist und es engagierte Menschen gibt, die helfen.
Grün ist die Hoffnung
Tünde
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Tünde » Antwort #65 am:

Wird dann über die weitere Entwicklung der Sache, insb. der Bäume, hier berichtet?
Ob die Bäume an ihrem neuen Platz gut angewachsen sind?
Welche Sorten es dann letztendlich gibt, gibt es leckere Neuzüchtungen von Grafenburger o.ä.?
Das wäre toll.
Ich finde es spannend, wie es mit den Pflanzen weitergeht und wie das Ergebnis der Sortenbestimmung ausfällt
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cydorian
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

cydorian » Antwort #66 am:

Roeschen1 hat geschrieben: 1. Feb 2022, 12:42
Das Glück bei Grafenburgers Kirschsammlung war, daß der neue Grundstückseigner, selbst Obstfan, sehr kooperativ ist und es engagierte Menschen gibt, die helfen.


Das kann ja auch prinzipbedingt nie das Problem sein, man würde ja wohl kaum zu jemand umziehen können der das gar nicht will. Es sind immer unerwartete Dinge, die dumm laufen, Faktor "Pech gehabt". Und dummerweise sind Obstbäume immobil, Umzug ist erst schwierig dann unmöglich. Was ich selber schon erlebt habe oder gerade erlebe:

- Grundstück von liebem, gartenbegeisterten älteren Herren gehabt. Alles super. Dann schwätzt es ihm sein Bruder ab. Der hat eine Kneipe nebenan und vergrössert damit seinen Parkplatz. Aus ists. Innerörtliche Lage, da darf man ziemlich viel.
- Es klingt irre, aber auf meiner grössten und schönsten Obstwiese, Eigentümer ich, läuft die Planung einer unterirdischen Starkstromtrasse mittendurch. Es gibt zum Stand heute zwei mögliche Routen, eine erwischt mich voll.
- Obstwiese gehört jemand aus der Familie. Der verschenkt es kurz vor seinem Tod an ein anderes Familienmitglied mit eigenen Plänen damit. Ende...
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Roeschen1 » Antwort #67 am:

T hat geschrieben: 1. Feb 2022, 14:15
Wird dann über die weitere Entwicklung der Sache, insb. der Bäume, hier berichtet?
Ob die Bäume an ihrem neuen Platz gut angewachsen sind?
Welche Sorten es dann letztendlich gibt, gibt es leckere Neuzüchtungen von Grafenburger o.ä.?
Das wäre toll.
Ich finde es spannend, wie es mit den Pflanzen weitergeht und wie das Ergebnis der Sortenbestimmung ausfällt

Ich bleib dran.
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

netrag » Antwort #68 am:

cydorian hat geschrieben: 1. Feb 2022, 12:28
Noch nicht mal die eigenen Grundstücke kann man schützen.


Ich denke, mit einem Testament ist einiges zu machen. Frei aus dem Hut natürlich nicht.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag
Tünde
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Tünde » Antwort #69 am:

cydorian hat geschrieben: 1. Feb 2022, 12:28
Das Problem mit dem Grundstücken ist uralt. Die grossen belgischen Birnenzüchter vor 200 Jahren hatten alle solche Probleme, z.B. van Mons: Hier


Diese Geschichte von van Mons finde ich schon sehr heftig.
Solche Zuchtstätten dürfte man niemals einfach so, vor allem nicht so kurzfristig, enteignen...
jul
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

jul » Antwort #70 am:

... es hilft nix... Man muss die Reiser, sofern es die phytosanitäre Situation erlaubt (was ja insbes. bei prun.dom. ein Thema ist), unter den Enthusiasten teilen...
Talkrabb
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Talkrabb » Antwort #71 am:

jul hat geschrieben: 1. Feb 2022, 23:29
... es hilft nix... Man muss die Reiser, sofern es die phytosanitäre Situation erlaubt (was ja insbes. bei prun.dom. ein Thema ist), unter den Enthusiasten teilen...


Auch bei Grafenburgers Sortensammlung ist das ein Problem. Seine Zwetschgen und Mirabellen haben größtenteils Scharka - leider.

Bei seinem Grundstück war/ist es problematisch gewesen, dass es im Außenbereich, in einem NSG (Schutzzweck dort das Streuobst) liegt und dem neuen Eigentümer von Amtswegen die Ausdünnung des Baumbestandes angeordnet wurde. Da spielten die seltenen Sorten eine eher untergeordnete Rolle. Ohne das Engagement von Heiko wären die Bäume wohl auf den Häckselplatz gekommen. Für eine Person (--> den neuen Eigentümer) wäre es nicht leistbar gewesen die Bäume umzupflanzen. Bin auf die weitere Entwicklung sehr gespannt. Und vor allem darauf welche seltenen Sortenschätze wir da ausgegraben haben.
Tünde
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Tünde » Antwort #72 am:

Talkrabb hat geschrieben: 2. Feb 2022, 09:14
Auch bei Grafenburgers Sortensammlung ist das ein Problem. Seine Zwetschgen und Mirabellen haben größtenteils Scharka - leider.


Ich dachte Mirabellen sind resistent gegen Scharka? Oder ist das nur die Nancy? Oder stimmt es gar nicht mit der Resistenz? :o
Kann man dann solche Bäume gar nicht mehr retten? Oder Edelreiser von denen desinfizieren o.ä. irgendwie von Scharka befreien?
Sorry für die vermutlich sehr naive Frage... ich kenne mich mit Scharka nicht aus...
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Elch
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Elch » Antwort #73 am:

nein, resistent sind Mirabellen nicht, auch nicht die Nancy, die sind alle nur Scharkatolerant. Man sieht keine oder wenig Symptome und die Früchte sind eigentlich immer brauchbar.
Aus einem Edelreis bekommt man das Virus nicht raus. Man kann virusfreie Pflanzen erhalten, wenn man Pflanzen aus den ganz neuen Knospen bzw Blätter (da ist das Virus noch nicht nachweisbar) In Vitro vermehrt. Aber der Aufwand lohnt sich für Mirabellen nicht.
Talkrabb
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Re: Historische Baumschule Aldinger Stuttgart/ Obstgarten Schüle

Talkrabb » Antwort #74 am:

Virustestung und -freimachung LTZ

In der Regel erfolgt die Virusfreimachung durch sog. Thermotherapie. Sprich das Basismaterial kommt in eine Art Sauna bei knapp unter 40°C. Das was dann bei diesen Temperaturen nachwächst ist virusfrei und wird zur Vermehrung genutzt.
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