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Invasoren (Neophyten, invasive Arten) (Gelesen 15213 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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lerchenzorn
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

lerchenzorn » Antwort #30 am:

Musst Du nicht. :)Ich umarme auch nicht jeden einzeln.
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Staudo
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Staudo » Antwort #31 am:

Das schafftest Du in diesem Leben auch nicht. ;)
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polluxverde
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

polluxverde » Antwort #32 am:

Bild.

Lange nix mehr passiert in diesem Faden -- wahrscheinlich eine allgemeine Resignation gegenüber Jap. Knöterich, Springkraut und co.

Der Riesenbärenklau ist eine imposante Erscheinung, die Blüte ist schön und zieht auch massenhaft Insekten an, aber eben invasiv und verdrängend.
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Rus amato silvasque
polluxverde
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

polluxverde » Antwort #33 am:

Bild.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde er in manchen Gartenbüchern als " must have " angepriesen.

Bei uns besiedelt er ausgedehnt die Uferrandstreifen der Geestrandbäche - hier thront er über einer Auenlandschaft der Schönebecker Aue.
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Kasbek
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Kasbek » Antwort #34 am:

Da müßte man mal wieder Genesis' „The Return Of The Giant Hogweed“ hören ;)

Hier in der Nähe ist eine ganze Stauseeumgebung mit dem Zeug verseucht. Ein Samenkorn war vor Jahren mal verschleppt worden, so daß zwei Kilometer vom Ausgangsbestand entfernt ein einzelnes Prachtexemplar im Straßengraben einer Bundesstraße wuchs, so daß die weitere Ausbreitung drohte. Ich hab' dann das zuständige Straßenbauamt für das Problem sensibilisiert, und der zuständige Bearbeiter versprach mir, das Exemplar vor der Samenreife fachgerecht beseitigen zu lassen. Er hat sein Versprechen gehalten :D

Edit: Tippfehler beseitigt.
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Extremkompostierer
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Extremkompostierer » Antwort #35 am:

Mir gefällt diese neue "Natur" keineswegs. Sie macht mir sogar manchmal Angst.

Trotzdem mein ketzerischer Gedanke:
Stellt Euch vor es hätte schon viel früher Experten gegeben. Pflanzensoziologen, Förster, Ökologen.......
Die hätten auch schon von brutalen, alles verdunkelnden und verdrängenden Neuankömmlingen gewarnt.

Und zwar vor 4000 Jahren vor fagus sylvatica, gegen deren alles überrollende Invasion selbst die schärfsten Steinbeile wenig ausrichten können.
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Kasbek
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Kasbek » Antwort #36 am:

Immerhin bekommt man, wenn man sich hingebungsvoll an eine Buche lehnt, nicht gleich Verbrennungen höheren Grades :-X
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

partisanengärtner » Antwort #37 am:

Solche nahezu menschenfreien Biotope werden ja hier immer seltener. Betretungsverbote wirken ja kaum.
Aber wo diese Prachtpflanze bestandsbildend wächst gibt es keine wilden Mountainbyke-Trails. Die schon wensentlich früher eingewanderten phototoxischen Verwandten wie der einheimische Bärenklau sind ja hier durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf dem Rückzug, wie ihre ähnlich bewehrten "einheimischen" Pflanzen z.B. Diptam oder Pastinak.

Ich war zum Beispiel mehr als 10 Jahre völlig immun gegenüber den Substanzen beim Riesenbärenklau. Damals konnte ich bei Sonnenschein mir nacktem Oberkörper und Küchenmesser die reifenden Samenstände in Samuraimanier in massen umsäbeln.
Das ist vorbei, ich bekomme jetzt schon Ausschlag vom Königinnenfrauenschuh.

Aber ich kenne eine so menschenarm gemachte Gegend wo man den "einheimischen" Laubfrosch auf den breiten Blättern sich sonnend finden kann. Das scheint ihnen nichts auszumachen, wie ich auch damals bei meinen eigenen Nachzuchten , in meinem mit diesem Bärenklau verseuchten Garten, beobachten konnte.

Viele Imker haben vor Jahrzehnten gerne den Riesenbärenklau angesiedelt, da er eine gute Tracht bietet wenn sonst wenig vorhanden ist und auch für viele andere Insekten interessant zu sein scheint.

Auch der in meinem mehr als 2000 qm Garten war er durch menschlichen Eingriff eingewandert (Mich) Damals war er hier noch sehr selten. Es dauerte einige Jahre bis die Versuche erfolgreich waren.

Die anschließende Ausrottung dauerte zwei Jahrzehnte, denn die Wühlmausarten lieben seine Wurzeln und vertragen diese als Wintervorrat, wo er natürlich im Frühling wenn es besseres zu fressen gibt fröhlich wieder austreibt.. So hat eben die Verhinderung jeglicher Aussaat einen relativ geringen Einfluß auf den Bestand.
Zumindest ohne sehr langen Atem.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Kasbek
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Kasbek » Antwort #38 am:

In Juta im Kaukasus wächst das Zeug bestandsbildend an den Rändern der Wege im Dorf. Da bekommt man durchaus Respekt und hofft, daß man nicht gerade auf eine in Gegenrichtung drängende Rinderherde trifft und dieser ausweichen muß :-X (Zumal das Dorf an einem Hang gebaut ist, es nicht weit neben dem Weg also durchaus auch weit nach unten gehen kann …)
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polluxverde
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

polluxverde » Antwort #39 am:

Bild.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dr%C3%BCsiges_Springkraut

Breitet sich auch hier rasant an Bach - und Flußläufen aus - eigentlich nicht unhübsch.
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Gartenplaner » Antwort #40 am:

Am Bachufer bei mir vorm Dorf auch.
Ich hatte letztes Jahr im Umweltministerium Bescheid gegeben, daraufhin waren die blühenden Pflanzen, die ich von der Strasse aus gesehen hatte, auch verschwunden, dieses Jahr sind aber schon wieder welche da :-\
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

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Staudo
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Staudo » Antwort #41 am:

Ich mag sie. 8)
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

lord waldemoor » Antwort #42 am:

die hummeln mögen sie auch
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Mufflon » Antwort #43 am:

Oh, ich mag sie auch.
Als ich noch Gartenneuling war, hatte die direkte Gartennachbarin eine Pflanze in ihrem Garten.
Ich sagte ihr, wie hübsch ich die Pflanze finde. Ein paar Monate später zog die Nachbarin weg und verabschiedete sich mit dem Spruch, sie hätte mir eine Überraschung hinterlassen.
Im nächsten Frühjahr fand ich eine dieser Schönheiten bei mir im Garten sie muss mir wohl einen Samen über den Zaun geworfen haben.
Unwissend wie ich war, ließ ich sie stehen.
Im nächsten Jahr fand ich 3 Pflanzen und freute mich um so mehr.
Im Jahr drauf war mein Garten voll und meine Kinder bekamen pro 10 Pflanzen, die sie rauszogen 1€.
Hat sich für sie echt gelohnt.
„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“ 🍃
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Re: Invasoren (Neophyten, invasive Arten)

Sarracenie » Antwort #44 am:

polluxverde hat geschrieben: 8. Sep 2021, 22:10
Bild.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dr%C3%BCsiges_Springkraut

Breitet sich auch hier rasant an Bach - und Flußläufen aus - eigentlich nicht unhübsch.


ist halt ne typische Pionierpflanze die sich überall auf gestörten, eher feuchten Böden breitmacht. Neu ist das drüsige Springkraut ja net mal, es ist schon seit über 160 Jahren in Europa als Gartenflüchtling und von Imkern angebaut in der freien Natur zu finden ist . Die massive Ausbreitung in den letzten 40-50 Jahren ist eine Begleiterscheinung von der massiven Begradigungen von Bächen/Flüssen mit dem Verlust der dortigen typischen Flora und jahrzente langer Überdüngung - wo kein drüsige Springkraut an Flüssen/Bächen wächst herrschen gewaltige Brennnesselkulturen vor :P. In noch einigermaßen intakten Uferbereichen (nicht überdüngt/weitgehend ungestörte Ufer und mit heimischen Uferpflanzen noch gut bewachsen) breitet sich das drüsige Springkraut kaum aus da die Pflanze dort keine großartigen freien Flächen/Böden vorfindet um gute Aufwuchsbedingungen zu haben. Hier in meinen Dörfchen ist der Bachlauf zwar auch nicht ganz springkrautfrei, aber es sind auf über 6km Bachlänge immer nur wenige Einzelpflanzen, und das schon seit mehr als 30 Jahren - hier gibt es halt keinen Ackerbau/Düngung bis an den Gewässerrand sondern nur Weiden, die auch noch altbewert beweidet/bewirtschaftet werden, die Ufer sind mit Weiden/Erlen/Rohrglanzgras/wo Kühe/Mähwerke nicht hinkommen dicht mit hochwachsenden Gräsern/Gilbweidrich. Uferseggen, ect. dicht bewachsen. Da kommt kaum was an Springkraut-Sämlingen durch ;D
Drüsiges Springkraut läßt sich an sich ja recht leicht bekämpfen. Im Nachbarkreis, wo es riesige Bestände an einem Baggersee gab hatten Naturschützer und Angler ein rigeroses Vorgehen gegen die Plage gestartet. Kurz vor Blühbeginn wurden die Bestände jedesmal radikal niedergeschlagen und gelegentlich wiederholt. Nach rund 5 Jahren war das Springkraut fast komplett weg und da nun dort Brombeeren und Nesseln anstelle wuchern konnte es die letzten 10 Jahre auch nicht mehr erneut wirklich Fuß fassen ;)
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