lucullus_52 hat geschrieben: ↑21. Apr 2022, 16:46
Nahrungsmittel wertzuschätzen halte ich ebenfalls für wichtig. Aber 48€ für EIN Kilo Tomaten finde ich schon mehr als heftig.... Da sind bei den "Fleischrebellen" natürlich auch Transport und Vertrieb mit drin (wie transportieren die Supermarktketten ihre Tomaten aus Südspanien, die sie dann für 2-3€ verkaufen?).
Mit dem LKW. Ich hatte das mal überschlägig berechnet:
Der Transport von Tomaten von Spanien nach Deutschland über 2000km braucht ca. 0,5kWh pro 500g Schale, also rund 0,05l Diesel.
Der professionelle Anbau von Tomaten unter Glas in Deutschland braucht im Schnitt ca. 5kWh Heizwärme pro 500g Schale, also das rund 10-fache.
Wer sich das Schälchen Tomaten mit dem Auto vom Biomarkt aus lokaler und saisonaler Freilandkultur holt muss sich den Energiebedarf selber berechnen. 1l Diesel hat 10kWh und der ist schnell verfahren.
Bei Äpfeln im Frühjahr hat man das mal statistisch ausgewertet. Ob mit dem Schiff aus Chile oder in Deutschland gekühlt gelagert gibt sich nicht viel, entscheidend ist hingegen die letzte Meile, also wie der Käufer am Ende den Apfel einkauft und nach Hause transportiert.
Die meisten Leute haben eine völlig falsche Vorstellung von Energieverbräuchen. Die Logistikunternehmer mögen untereinander in starkem Konkurrenzkampf sein und hohe Energiepreise bei der Gewinnmarge sofort spüren, auf das Endprodukt hat das aber oft nur erstaunlich geringe Auswirkungen.
Selbst wenn Diesel 5 Euro pro Liter kosten würde wäre es bei vielen Sachen immer noch wirtschaftlich, das Zeug durch Europa zu fahren.
MfG