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Obstwiese Suedtirol (Gelesen 7551 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese Suedtirol

Zuccalmaglio » Antwort #30 am:

Nochmals zur Baumform und mähen. Je niedriger die Stammhöhe und damit die Leitäste , umso mühsamer das Mähen. Man muß mit dem Mäher regelrecht drunterkriechen, wenn die Krone eine gewisse Ausdehnung erreicht hat. Bei mehr als ein paar Bäumen und mehrmaligem Mähen im Jahr würde mir das gehörig auf den Keks gehen. Das gilt auch für das offen halten einer Baumscheibe. Dies ist wesentlich bequemer bei höher angesetzten Leitästen.Und auf diese offen gehaltenen (von Wiesenbewuchs freien) Baumscheiben würde ich, wenn es irgendwie geht, auch bei mittelstarken Unterlagen nicht verzichten. Erst recht nicht, wenn auf der Fläche Wühlmäuse aktiv sind. Hinsichtlich der Wühlmäuse wirst du ohnehin nicht umhin kommen, die gesamte Fläche im Bewuchs permanent kurz zu halten (bei Wiesen bedeutet das je nach Wüchsigkeit 6-8maliges mähen). Wenn ich das richtig einschätze, bewegen sich die Wühlmäuse auf kurz gehaltenen Flächen nicht so gerne bzw. werden eher Beute für Greifer aus der Luft. Aber ich kann dir aus leidvoller Erfahrung sagen, das du trotzdem um eine konsequente, aktive Wühlmausbekämpfung nicht herumkommen wirst.Oder du setzt deine Bäume in Drahtkörbe, was wiederum andere Fragen aufwirft. Baumscheiben frei halten ist bei Wiesen sehr arbeitsintensiv. Es ist ein permanentes hacken/jäten gegen Quecke und Co. Ich mußte bei mir so fünf bis sechs mal im Jahr durchhacken, wobei ich in der Vegetationsperiode dann dünn mit Grasschnitt gemulcht habe.
Tschöh mit ö
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #31 am:

In Süd-Tirol habe ich die Obstbäume bewundert. Einerseits recht klein und bequem zu beernten, andererseits aber auch erstaunlich reich fruchtend.Nun haben sie dort ja - bis auf die Spätfrostgefahr - ein begnadetes Klima. Dennoch: sind diese Spindelbüsche (oder welche Baumform wird dort bevorzugt?) auch für hiesige Verhältnisse zu empfehlen.Was die Pflege des Bodens betraf, so konnte man dort zweierlei beobachten: gut gejätet und völlig frei, aber auch dichter Grasbewuchs.
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Zuccalmaglio
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Re:Obstwiese Suedtirol

Zuccalmaglio » Antwort #32 am:

In den konventionellen Erwerbsbetrieben sind die Spindeln gang und gäbe. Sie ergeben eben die höchste Produktivität (Bäume/Ertrag/ha) und sind in der manuellen und maschinellen Pflege vorteilhaft.Ganz unabhängig von möglichen Nachteilen solcher Dicht- bzw. Intensivpflanzungen.Solche Spindeln, bevorzugt auf schwächeren Unterlagen, sind natürlich auch im Hausgargen möglich. Es lassen sich mehr Bäume auf einer Fläche unterbringen als mit der herkömmlichen Pyramidenkrone und man kommt z.B. auch besser drunter/dran für jäten, mähen etc.Ich habe diese Erziehungsform wieder sein gelassen.Mir gefällt die Optik einfach nicht. Es sieht eben nicht wie ein Baum aus. Aber das ist der einzige Grund.Und wie man Spindeln erzieht und schneidet, läßt sich in jedem besseren Buch nachlesen. Die Mühe sollte man sich dann schon machen.Nach meiner Erfahrung kann man Gras (und dabei ist Grasart nicht gleich Grasart/Kraut) bei schwächeren bis mittleren Unterlagen zeitweilig tolerieren). Wenn die Wasser- und Nährstoffversorgung ausreichend gewährleistet ist. Je älter bzw. eingewachsener ein Baum ist, umso eher toleriert er das. Die Erwerbsbetriebe machen das m.E. für bestimme Zeiträume, um z.B. der Erosion keinen Vorschub zu leisten. Andererseits werden sie die angesäten Grasmonokulturen bestimmt auch mit Herbiziden schnell wieder los. Das kann man in den Plantagen gut beobachten, wenn der m-Streifen Gras unter der Reihe braun ist und es zwischen den Reihen fröhlich weiter satt grünt.Wer es ganz bequem haben will und wem es gefällt, kann auf die inzwischen in mehreren Sorten erhältlichen Säulenäpfel ausweichen. Die Sorten der sogen. ersten Generation (Polka, Waltz u.a.) waren hinsichtlich Fruchtqualität und Baumanfälligkeit noch eine ziemliche Katastrophe. Die neueren Sorten sollen besser sein, wenn man den Versprechungen glauben will..................
Tschöh mit ö
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fars
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Re:Obstwiese Suedtirol

fars » Antwort #33 am:

Danke, Zuccalmaglio, eine sehr klare und sehr brauchbare Antwort. Komme im Frühjahr darauf zurück, wenn die Pflanzung ansteht.
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Damax
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Re:Obstwiese Suedtirol

Damax » Antwort #34 am:

Hallo allerseits,leider wohne ich nicht im sonnigen Suedtirol. Aber meine Schwester und die moechte eine Streuobstwiese anlegen. Also nix schuetzende Hecken eines Gartens drum rum - sondern in freier Tallage auf ca. 800 m Hoehe. Mein Schwager hat eifrig in einem Katalog geblaettert und folgende Sorten angekreuzt:ElstarGoldparmäneGoldrenette von Blenheim Pannemanns Tafelapfel Red Catamba Resi Roter BellefleurRoter Wintertaubenapfel Warners KönigsapfelIch wollte Euch nunmehr fragen, ob ihr die ein oder andere Sorte empfehlen koennt bzw ob ihr eher abraten wuerdet. ;)Viele GruesseSabine( erst heute nachmittag wieder am PC)
zuccalmaglio hat recht, Obstgarten und Obstwiese ist ein UnterschiedIch hab gerade meinen Obstgarten gerodet, die TypenUL sind ökolo-gisch nicht zurande gekommen. Ich habe 75 Sorten Äpfel und vielesanderes Zeug, alles auf Sämling, für extensive Aspekte das beste!Ich pflanze Sämlinge und veredle an Ort + Stelle. Die sind dann allesehr standfest und gesund. Sorten: Wo ist Gewürzluiken, Wiltshire,Ribston Peppin, Rh.Winterrambour, Harberts Renette uvm. ??ciao, damax
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