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100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt (Gelesen 44590 mal)
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- lerchenzorn
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Ich muss noch einmal in den Anfängen Deines Fadens nachlesen, was Du über Dein "Management" schreibst. Was Du zeigst, weckt den Eindruck eines bis auf die einzelne Pflanze aufs Sorgsamste gepflegten Tropenhauses. Absolut beeindruckend und wunderschön.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
lerchenzorn hat geschrieben: ↑19. Jun 2022, 15:48
Ich muss noch einmal in den Anfängen Deines Fadens nachlesen, was Du über Dein "Management" schreibst. Was Du zeigst, weckt den Eindruck eines bis auf die einzelne Pflanze aufs Sorgsamste gepflegten Tropenhauses. Absolut beeindruckend und wunderschön.
Vielen Dank! Tatsächlich ist es gar nicht so tropisch, allerdings sind in ost-asiatischer Flora einige imageträchtige Arten vertreten, welche hier das Grundgerüst, oder eher mehrere Grundgerüste, bilden. Auch die eher unauffälligen aber sehr zahlreichen Blüten erwecken einen urigen Eindruck. Die größte Herausforderung und der Unterschied zu einem "normalen" Garten ist, dass das Ökosystem wohl leider niemals auch nur ansatzweise autark sein wird weil ich hier gegen die Grundsätze eines Klimagartens arbeite. Das "Management" sieht daher fast tägliches Wässern und Sonnenschutz vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätherbst vor. Vermutlich wäre ich mit einem mediterranen Stil besser beraten aber so eine Macchia erfüllt nicht wirklich meine gärtnerischen Bedürfnisse 😉
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Und noch etwas zum Thema Management:
Auf dem Bild im Anhang erkennt man einen von drei Lebensbäumen, welche bereits vor meiner Zeit viel zu eng gepflanzt worden sind. Inzwischen haben sie schätzungsweise 8m geknackt. Ich bin wahrhaftig kein Fan von diesem Koniferenwahn und verabscheue sie für ihren Durst und Wasserundurchlässigkeit. Andererseits beschweren sie sich nicht über Kriegsschutt, sehen gesund aus und spenden wertvollen Schatten. Leider stehen sie unmittelbar an der Grenze zum Nachbargrundstück und ich wurde freundlich aber deutsch gebeten, sie auf ca. 3m Höhe zu kappen.
1. Ich möchte es, von einer Erlaubnis abgesehen, auf keinen Fall zur Vermieterangelegenheit machen da ich sehr um meine Unterpflanzung bange und der Mann mit seinen Mitte-80 gerne die Kettensäge schwingt.
2. Für einen Baumfäller wäre es eine große Herausforderung. Der einzige Zugang (und Ausgang für Bäume) ist eine schmale Terrassentür zum Wohnzimmer. Könnte eventuell teuer und ebenso gefährlich für meine Pflanzen werden, oder?
3. Ich würde gerne 2 der drei Bäume vollständig entfernen. Den Baum auf dem Bild möchte ich gerne auf halber Höhe erhalten, den Stamm optisch höher setzen und versuchen eine malerische, breite aber lichtdurchlässige Krone aufzubauen.
Das Fällen wird ein kniffliges Stückwerk für den Winter, sollte aber mit Teleskop-Kettensäge und Leiter irgendwie machbar sein. Jedenfalls habe ich Ähnliches schonmal mit einer riesigen Eibe geschafft.
Ideen, wie ich bei 3. verfahren sollte?
Auf dem Bild im Anhang erkennt man einen von drei Lebensbäumen, welche bereits vor meiner Zeit viel zu eng gepflanzt worden sind. Inzwischen haben sie schätzungsweise 8m geknackt. Ich bin wahrhaftig kein Fan von diesem Koniferenwahn und verabscheue sie für ihren Durst und Wasserundurchlässigkeit. Andererseits beschweren sie sich nicht über Kriegsschutt, sehen gesund aus und spenden wertvollen Schatten. Leider stehen sie unmittelbar an der Grenze zum Nachbargrundstück und ich wurde freundlich aber deutsch gebeten, sie auf ca. 3m Höhe zu kappen.
1. Ich möchte es, von einer Erlaubnis abgesehen, auf keinen Fall zur Vermieterangelegenheit machen da ich sehr um meine Unterpflanzung bange und der Mann mit seinen Mitte-80 gerne die Kettensäge schwingt.
2. Für einen Baumfäller wäre es eine große Herausforderung. Der einzige Zugang (und Ausgang für Bäume) ist eine schmale Terrassentür zum Wohnzimmer. Könnte eventuell teuer und ebenso gefährlich für meine Pflanzen werden, oder?
3. Ich würde gerne 2 der drei Bäume vollständig entfernen. Den Baum auf dem Bild möchte ich gerne auf halber Höhe erhalten, den Stamm optisch höher setzen und versuchen eine malerische, breite aber lichtdurchlässige Krone aufzubauen.
Das Fällen wird ein kniffliges Stückwerk für den Winter, sollte aber mit Teleskop-Kettensäge und Leiter irgendwie machbar sein. Jedenfalls habe ich Ähnliches schonmal mit einer riesigen Eibe geschafft.
Ideen, wie ich bei 3. verfahren sollte?
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Neues und Altes:

Anders als die anderen Remusatien, treibt die vivipara spät und langsam aus. Dafür wird sie hoffentlich von einem kühleren und feuchten Herbst profitieren.

Pyrrosia polydactyla aus meiner Lieblingsfamilie der Farne.

Pyrrosia lingua ist etwas häufiger anzutreffen, vermutlich weil sie doch etwas schneller wächst als andere Arten.

Setaria palmifolia. Ein palmenartig aussehendes Gras mit plikaten Blättern. Dieser Klon soll ziemlich winterhart sein. Eine andere Setaria aus einem Zufallsfund in einer Gärtnerei hat aber auch schon vollständiges Durchfrieren im Topf überlebt. Diese Pflanzen sollten viel häufiger zum Einsatz kommen!

Colocasia gaoligongensis, angeblich die winterhärteste Art, welche mit Abdeckung wohl sogar zweistellige Minus-Grade gut übersteht. Wir werden sehen, was das nächste Jahr bringt.

Anders als die anderen Remusatien, treibt die vivipara spät und langsam aus. Dafür wird sie hoffentlich von einem kühleren und feuchten Herbst profitieren.

Pyrrosia polydactyla aus meiner Lieblingsfamilie der Farne.

Pyrrosia lingua ist etwas häufiger anzutreffen, vermutlich weil sie doch etwas schneller wächst als andere Arten.

Setaria palmifolia. Ein palmenartig aussehendes Gras mit plikaten Blättern. Dieser Klon soll ziemlich winterhart sein. Eine andere Setaria aus einem Zufallsfund in einer Gärtnerei hat aber auch schon vollständiges Durchfrieren im Topf überlebt. Diese Pflanzen sollten viel häufiger zum Einsatz kommen!

Colocasia gaoligongensis, angeblich die winterhärteste Art, welche mit Abdeckung wohl sogar zweistellige Minus-Grade gut übersteht. Wir werden sehen, was das nächste Jahr bringt.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Cypella gigantea blüht auf! Eine tropische Iris-Schwester mit elegant plikaten Blättern und einem wunderbaren klaren Blau der Blüte
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Capsicum flexuosum, die kälteresistenteste Chili-Art. Die Pflanze hat letzten Winter draußen im Topf verbracht.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Gordlinia x grandiflora. Erste Blüte an einer zweijährigen Pflanze.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Begonia sutherlandii, eine Art mit annehmbarer Winterhärte.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Impatiens namchabarwensis. Dauerblüher sogar bei Hitze! Verteilt fleißig Samen, nächstes Jahr dürfte in der Peripherie ein kleiner Wald keimen.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Tinantia pringlei. Dauerblüher bis in den Winter!
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Tweedia caerulea. Eine der besten Kübelpflanzen überhaupt und dabei bedingt winterhart. Ab Juni erscheinen typische Apocynaceae-Blüten in einem Pastellblau, welche vor dem Verblühen violette Punkte bekommen. Bei warmer Überwinterung kann man sie sogar als Kletterranke ziehen oder dank verlässlichem Samenansatz als Einjährige.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Persicaria runcinata mit knopfförmigen Blütenköpfchen. Eine dieser Pflanzen die man leider zu schnell übersieht.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Allium sphaerocephalon sorgt für die wilde Romantik einer ausgedehnter Steppenlandschaft.
Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt
Endlich sehe ich die Cypella gigantea in Blüte, nachdem ich bisher morgens die schwellenden Knospen und Abends die bereits verblühten Überreste bewundern durfte 😅