thuja hat geschrieben: ↑8. Jun 2022, 00:31 ...So früh schon manche Pflanzen ausgraben befriedigt die Neugier, wenn man sie länger drin lässt erntet man deutlich mehr. ....
Nix Neugier, sondern die kleinen unreifen Kartoffeln die man mit der Schale ißt sind der Hauptgrund weshalb wir überhaupt Kartoffeln selber rein tun. Und da kann man sobald die Blütenknospen kommen schon anfangen zu ernten. Klar kommt da Mengemäßig nicht viel bei rum, aber als Ofenkartöffelchen einfach köstlich.
Die normal geernteten bekommt man überall in bester Qualität zu kaufen, so dass sich der Anbau kaum lohnt. Wann man sie raus holt ist auch stark vom Wetter (und Boden) abhängig. Bei einem gut trocknenden leichten Boden und trockenem August und September kann man sie ruhig drin lassen. Bei einem nassen Sommer ist es besser sie so schnell wie möglich aus dem Boden zu holen und abtrocknen zu lassen und vor allem gut durch sortieren und immer mal wieder durch sehen. Wenn der Lagerkeller mal unangenehm riecht, dann sollte die Kartoffelbox als erstes einer "Geruchsprobe" mit anschliessendem durchsortieren in Betracht gezogen werden.
Glorietta hätte ich viel früher anfangen können Ofenkartoffeln zu ernten. Die sind schon so groß wie ein Hühnerei. Aber waren ja auch ideale Bedingungen bei uns, nie zu trocken und im Mai kein Frost und gleichmäßige Feuchte ohne Nässe oder Trockenheit. Belana dagegen sind noch zu klein, klar ist ja auch keine Frühsorte. Aber auch Anabelle sind noch recht klein obwohl die ja auch früh sind, aber eben von Haus aus kleinere Kartoffeln als Glorietta.
La Vie könnte evtl was für dich sein, wenn du auch nur die kleinen frühen suchst. Mittlerweile sollte es schon etwas mehr Pflanzkartoffeln davon zu kaufen geben. http://web.hzpc-holland.com/teeltbeschrijving/LA%20VIE_C_DE.PDF
Die ist etwa 2 Wochen später wie Annabelle, sonst recht ähnlich. Belana ist bestimmt 3-4 Wochen nach Annabelle und komplett anders.
Eine meiner angebauten Kartoffeln ist die Sorte Cherie, kenne sie nicht, probiere ja gerne aus, Hauptsache festkochend. Über die hatte ich bei einem Anbieter gelesen, daß sie nach 90 Tagen geerntet werden sollte, auch, wenn das Laub noch grün wäre. Hier war ihr Laub schon sehr gelb, also habe ich am WE die 2-zinkige Gabel angesetzt und 2 Pflanzen raus geholt, weil Tochter rote Kartoffeln mitnehmen wollte. Ca. 10 Knollen pro Pflanze...es hätte mehr sein dürfen, aber immerhin waren die Knollen schön längsoval und so lang wie eine große Handfläche. Für Fotos war keine Zeit mehr, die mache ich dann, wenn ich demnächst richtig ernte.
Sagt mal... ich habe dieses Jahr mal die Sorte Sieglinde angebaut. Alles prima soweit, wir ernten bereits laufend, aber anhand der Knollengröße wird der Ertrag pro Pflanze noch zunehmen. Was aber komisch ist: die Kartoffeln sind definitiv nicht festkochend, sondern eher mehligkochend. Woran könnte das liegen? (mal abgesehen von Sortenverwechslung)
Der Stärkegehalt wird durch viele Parameter beeinflusst. Düngung zB, Kali und Chlorid spielen da stark rein. Belichtunsgintensität, Dammtemperatur, Wasserversorgung usw. Von wo waren die Knollen? Sieglinde ist doch eher recht spät wenn ich mich nicht täusche. Ich hatte die nur einmal und ernte eher im August.
Was hast du gemacht? Grunddüngung, Bewässerung usw?
Sieglinde war jahrelang unsere Hauptsorte. Ist aber schon viele Jahre her. Ich habe aber gute Erinnerungen.
Sieglinde gehört schon zu den frühen bis mittelfrühen Sorten. Geschmacklich war ich auch immer begeistert. Leicht speckiger Geschmack. Sie ist schon auch festkochend. Aber wenn wir die geerntet hatten und zeitnah verzehrt haben, dann sind sie beim Kochen immer aufgesprungen. Die hat sich quasi immer selbst gepellt, das heißt die Pelle löste sich beim Kochen immer ab, die Kartoffel blieb aber ganz. Wenn sie etwas eingelagert war, dann wurde das besser.
xanti hat geschrieben: ↑28. Jun 2022, 15:40 Sieglinde gehört schon zu den frühen bis mittelfrühen Sorten.
Jup!
Hier platzen sie recht leicht beim Kochen, wenn man nicht aufpasst.
Kulturführung: Mitte April gesetzt, vorher war Radicchio drauf. Letztes Jahr reichlich Kompost + Lehmanreicherung des Sandbodens. Bewässerung mit Tropfschläuchen. ca. 1 x wöchentlich leichte KAS-Düngung über die Tropfbewässerung, sonst einmal im Frühjahr mit SSA gedüngt. Laub wird langsam gelber und hat zunehmend Schadstellen, vermute schon Braunfäule (?), geht aber noch.
Mmhh, hab mit Sandkartoffeln nicht viel Erfahrung, K/N-Verhältnis sollte man immer auch beachten. Keine Ahnung um was es für Mengen geht bei dir, aus der Ferne schwer zu beurteilen, auch noch ohne Foto. Schwierig...
Ne, es geht wirklich nur um den Spaß an der Freude, fortlaufende Ernte vom Beet in den Mund. ;D Nicht wichtig genug für Fotos...
Aber trotzdem nochmal grundsätzlich: kann die Kulturführung eine festkochende Kartoffel mehlig machen? Das würde mich wundern... abgesehen davon, dachte ich immer, dass nur späte Kartoffeln mehlig sein können, wg. höherem Stärkegehalt...
Es gibt Sorten, bei denen die verschiedene Parameter deutlichen Einfluss auf die Kocheigenschaften haben. Musterbeispiel ist "Agria", da hab ich das selbst schon erlebt. Bodenart, Wasserverfügbarkeit, Leistungsfähigkeit des Grüns, Witterung und mehr, einige Dinge sorgen für höheren Stärkegehalt und damit mehligere Kocheigenschaften.
Gersemi hat geschrieben: ↑13. Jun 2022, 16:11 Eine meiner angebauten Kartoffeln ist die Sorte Cherie, kenne sie nicht, probiere ja gerne aus, Hauptsache festkochend. Über die hatte ich bei einem Anbieter gelesen, daß sie nach 90 Tagen geerntet werden sollte, auch, wenn das Laub noch grün wäre.
War das nicht ein Synonym für 'Laura'?
Wir haben begonnen, die ersten Kartoffeln so zu ernten, wie wir sie verbrauchen: 'Adretta'. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Ich ernte auch jedesmal wenn ich auf den Acker komme, ein paar. Vorhin wieder ca. 2-3 kg geholt, quer durch den Kartoffelacker ;D (rosane, gelbe, schwarze).