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Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz (Gelesen 1126 mal)
Moderator: AndreasR
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks
Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Ausgehend von einer Meinungsverschiedenheit in einem anderen Thread (#) und diversen Ratschlägern auf youtube, wollte ich fragen, ob jemand schon einen Radikalschnitt ins alte Holz bei Thujen oder Fichten gemacht hat und damit schlafende Knospen erweckt hat?
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Bei Fichten funktioniert das definitiv nicht. Bei Thuja ausnahmsweise mal. Thuja kann aus noch grünen Zweigen stark durchtreiben.
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Ich hatte bis dieses Frühjahr zwei Kugelthujen, die nicht zwergig bleiben wollten und mir die letzten Jahre etwas aus dem Ruder gelaufen waren, die hatte ich auch schon vor ein paar Jahren stärker zurückgeschnitten, dabei auch an einer Stelle bis unterhalb des Grünen, das trieb danach nie wieder durch.
Ist aber keine repräsentative Erfahrung.
Ich war vor Jahren aber auch sehr erstaunt, festzustellen, dass man Fichten doch immerhin zu einer Hecke schneiden kann.
Also kein Schnitt ins unbenadelte, nackte Holz, aber dass sie überhaupt gestutzt werden könnten und sich dadurch verzweigen und dicht werden hat mich überrascht.
Welche Koniferen können eigentlich aus dem alten Holz durchtreiben, abgesehen von Eiben?
Ich kenn es bei Sequoia sempervirens, Sequoiadendron giganteum scheint mir auch dazu fähig, ebenso Taxodium, Metasequoia, Cephalotaxus, Podocarpus, Gingko, Pseudolarix....alle "stammesgeschichtlich" alten Koniferen anscheinend...Cupressus sempervirens
Larix? Araucaria? Cedrus?
Ist aber keine repräsentative Erfahrung.
Ich war vor Jahren aber auch sehr erstaunt, festzustellen, dass man Fichten doch immerhin zu einer Hecke schneiden kann.
Also kein Schnitt ins unbenadelte, nackte Holz, aber dass sie überhaupt gestutzt werden könnten und sich dadurch verzweigen und dicht werden hat mich überrascht.
Welche Koniferen können eigentlich aus dem alten Holz durchtreiben, abgesehen von Eiben?
Ich kenn es bei Sequoia sempervirens, Sequoiadendron giganteum scheint mir auch dazu fähig, ebenso Taxodium, Metasequoia, Cephalotaxus, Podocarpus, Gingko, Pseudolarix....alle "stammesgeschichtlich" alten Koniferen anscheinend...Cupressus sempervirens
Larix? Araucaria? Cedrus?
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Ich hatte vor Jahren eine schon ca. 15 cm starke Tuja mit vier m Höhe auf 2m eingekürzt und alle Äste auf ca. 10 cm eingekürzt. Nach dem Motto Vogel friss oder stirb. Sie hat rundherum wieder ausgetrieben, seither haben wir sie wieder zwei Mal so radikal behandelt. Die Äste waren aber alle grün und nicht dürr.
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Fichten kann man als Hecke heranziehen, hier in der Nachbarschaft stand bis letztes Jahr eine 2m hohe auf 25 m Länge. Nun durch Lorbeerkirsche ersetzt.
Im Nachbarort steht noch ein solche Hecke.
Man muss dann den Heckenschnitt vornehmen, wenn der Neutrieb noch nicht seine volle Länge erreicht hat und noch weich ist. Schneidet man nur in diesen Neutrieb, treibt dieser mehrfach aus.
Rückschnitt des Neutriebs funktioniert auch bei Pinus und vermutlich auch bei vielen anderen Koniferen.
Araukarien treiben durchaus von der Basis her wieder durch, wenn der Stamm oder der Ast abgestorben ist, ebenso Wollemia und Agathis, aber für eine Hecke geht das nicht.
Im Nachbarort steht noch ein solche Hecke.
Man muss dann den Heckenschnitt vornehmen, wenn der Neutrieb noch nicht seine volle Länge erreicht hat und noch weich ist. Schneidet man nur in diesen Neutrieb, treibt dieser mehrfach aus.
Rückschnitt des Neutriebs funktioniert auch bei Pinus und vermutlich auch bei vielen anderen Koniferen.
Araukarien treiben durchaus von der Basis her wieder durch, wenn der Stamm oder der Ast abgestorben ist, ebenso Wollemia und Agathis, aber für eine Hecke geht das nicht.
- Cryptomeria
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Cryptomeria japonica lässt sich auch beliebig schneiden. Da gibt es in Japan auch die skurilsten Formen. Und auch als Hecke sollte es funktionieren.
VG Wolfgang
VG Wolfgang
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Ich habe eigene Erfahrungen und sah bisher einige malträtierte Thujen.
Ein recht eindrückliches Beispiel war eine längere Hecke direkt an einer Straße. Die Hecke war wir in den Luftraum der Straße gewachsen.
Die Stadt hat sich beschwert und die Argumente des Besitzers das die dann kahl ist nicht akzeptiert.
Die Hecke wurde also wunschgemäß halbiert. Drinnen, zu seinem Garten und an der Krone war sie grün.
Im ersten Jahr war kein Austrieb zu sehen. Sah wirklich scheußlich aus.
Im zweiten sah man an relativ vielen kleinen Stellen im Stamm und Aststummelbereich kleine grüne Austriebe.
Leider ist der Besitzer irgendwann nicht mehr da gewesen (verkauft oder vererbt) und die Hecke wurde gerodet.
Meine eigene Erfahrung war nicht so spektakulär.
Eine Thuja war im Vollschatten unten völlig verkahlt. Mir tat sie leid und ich habe sie mit wenigen Spatenstichen rausgenommen..
Freigestellt am Rande eines Beetes für mögliche Abnehmer eingeschlagen stand sie da ein paar Jahre.
Die hat auch überall ausgeschlagen. Auch am Stamm.
Tatsächlich hat sich dann mal jemand gefunden der sie haben wollte. :-X
Ein recht eindrückliches Beispiel war eine längere Hecke direkt an einer Straße. Die Hecke war wir in den Luftraum der Straße gewachsen.
Die Stadt hat sich beschwert und die Argumente des Besitzers das die dann kahl ist nicht akzeptiert.
Die Hecke wurde also wunschgemäß halbiert. Drinnen, zu seinem Garten und an der Krone war sie grün.
Im ersten Jahr war kein Austrieb zu sehen. Sah wirklich scheußlich aus.
Im zweiten sah man an relativ vielen kleinen Stellen im Stamm und Aststummelbereich kleine grüne Austriebe.
Leider ist der Besitzer irgendwann nicht mehr da gewesen (verkauft oder vererbt) und die Hecke wurde gerodet.
Meine eigene Erfahrung war nicht so spektakulär.
Eine Thuja war im Vollschatten unten völlig verkahlt. Mir tat sie leid und ich habe sie mit wenigen Spatenstichen rausgenommen..
Freigestellt am Rande eines Beetes für mögliche Abnehmer eingeschlagen stand sie da ein paar Jahre.
Die hat auch überall ausgeschlagen. Auch am Stamm.
Tatsächlich hat sich dann mal jemand gefunden der sie haben wollte. :-X
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- sequoiafarm
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Niederrhein 8a
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Oft werden ja auch (wie bei semicolon?) Scheinzypressen für Thujas gehalten, ich denke, es verhält sich bei beiden auch als Heckenpflanzen nutzbaren Koniferen ähnlich. Es kommt aufs Alter der Äste an und natürlich, ob noch Leben drinsteckt.
Diese "Hecke" aus ca. 70jährigen Thuja plicata wurde im Mai aufgeastet, Äste teilweise vital, ich beobachte das mal.

Diese "Hecke" aus ca. 70jährigen Thuja plicata wurde im Mai aufgeastet, Äste teilweise vital, ich beobachte das mal.
Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
- sequoiafarm
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Niederrhein 8a
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Natürlich ein Extrembeispiel, da wird wohl im Vergleich zu Eibe oder Redwood deutlich weniger sprießen.

Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Um schlafende Knospen bei der Thuje zu wecken, müssten wohl trotzdem vor dem Erstaustrieb (also etwa im Februar) alle Spitzen der Seitentriebe entfernt werden (um die apikale Dominanz, die Auxinbildung der Spitzenknospen zu hemmen).
Eine detaillierte Anleitung steht dort , aber es wird auch eingeräumt, dass es keine Forschung dazu gibt und die Ratschläge sozusagen Hypothesen wären.
Darum hier die Frage nach Praxiserfahrungen.
Eine detaillierte Anleitung steht dort , aber es wird auch eingeräumt, dass es keine Forschung dazu gibt und die Ratschläge sozusagen Hypothesen wären.
Darum hier die Frage nach Praxiserfahrungen.
Zauberspruch für Häckselnde:
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schneller so zu Mulch und Erden,
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Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Interessant.
Es beantwortet nicht deine Frage, aber: Man sollte sich sehr gut überlegen, Thuja als Hecke zu pflanzen, jedenfalls in Gebieten wie hier. Zu heiß und zu trocken.
Es beantwortet nicht deine Frage, aber: Man sollte sich sehr gut überlegen, Thuja als Hecke zu pflanzen, jedenfalls in Gebieten wie hier. Zu heiß und zu trocken.
- Kranich
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
wir haben auch ahnungslos eine auf der Grenze stehende Thujahecke des Nachbarn ein wenig zu tief
zurück geschnitten. Da treibt seit Jahren nichts wieder aus.
Um die schreckliche Ansicht ein wenig zu kaschieren haben wir ein Rankgerüst davor gebaut und
mit Wildem Wein berankt. Das würde ich so auch nicht noch einmal machen, denn der Wein wuchert
kilometerweit durchs Gelände.
zurück geschnitten. Da treibt seit Jahren nichts wieder aus.
Um die schreckliche Ansicht ein wenig zu kaschieren haben wir ein Rankgerüst davor gebaut und
mit Wildem Wein berankt. Das würde ich so auch nicht noch einmal machen, denn der Wein wuchert
kilometerweit durchs Gelände.
Liebe Grüße Kranich
Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
;D
Tschuldigung. :-[
Tschuldigung. :-[
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Christiane
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Re: Radikalschnitt bei Thujen ins alte Holz
Ich habe den Eindruck, dass es abgesehen davon, ob Arten und Sorten in der Lage sind, aus dem alten Holz aufzutreiben, es ansonsten sehr darauf ankommt, ob eine Pflanze regelmäßig beschnitten wird oder ob ein zu groß gewordenes Exemplar oder eine Hecke über Jahre wachsen gelassen wird und dann - huch, Überraschung, Überraschung - radikal eingekürzt wird/werden soll. In unserer Gegend stehen etliche derartige Katastrophen herum, darunter viele in großen Teilen kahle Thujen.
Wenn es in so einem Fall sein muss, würde ich - wie bereits geschildert - auf den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt achten und auf gemäßigtes Wetter am Schnitttag und den nächsten Tagen. Also weder Frost noch starker Sonnenschein und zu hohe Temperaturen. Wenn ein Baum oder Strauch nicht in der Lage ist, aus dem alten Holz aufzutreiben, sind die Chancen für ein Austreiben nach einem Radikalschnitt ohnehin schlecht. Dann bleibt die Überlegung zu roden oder die kahlen Stellen zu kaschieren. (Wilder Wein?!? Coole Idee :-X!)
BTW: Für mich sind weder Fichten noch Thujen überzeugende Heckenpflanzen. Fichten würde ich allenfalls für einen gestaffelten Heckenaufbau nehmen. Mit einer Thujenhecke bin ich aufgewachsen. Meine Eltern hatten eine, die jetzt nach dem Tode meines Vaters liebevoll von meiner Mutter erhalten wird. Für mich gibt es einfach bessere Heckenpflanzen, auch wenn diese Thujenhecke nach Jahrzehnten immer noch gut aussieht und bei 2,50 m Höhe und relativ schmal gehalten wird. Ich finde es trotzdem prima, wenn jemand um die Erhaltung von gesundem Altbestand kämpft.
@kranich,
der nächste heiße Tipp wäre, Efeu für die Unterpflanzung zu nehmen ;). Eine Entscheidung für's Leben 8) ::) ;D.
Wenn es in so einem Fall sein muss, würde ich - wie bereits geschildert - auf den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt achten und auf gemäßigtes Wetter am Schnitttag und den nächsten Tagen. Also weder Frost noch starker Sonnenschein und zu hohe Temperaturen. Wenn ein Baum oder Strauch nicht in der Lage ist, aus dem alten Holz aufzutreiben, sind die Chancen für ein Austreiben nach einem Radikalschnitt ohnehin schlecht. Dann bleibt die Überlegung zu roden oder die kahlen Stellen zu kaschieren. (Wilder Wein?!? Coole Idee :-X!)
BTW: Für mich sind weder Fichten noch Thujen überzeugende Heckenpflanzen. Fichten würde ich allenfalls für einen gestaffelten Heckenaufbau nehmen. Mit einer Thujenhecke bin ich aufgewachsen. Meine Eltern hatten eine, die jetzt nach dem Tode meines Vaters liebevoll von meiner Mutter erhalten wird. Für mich gibt es einfach bessere Heckenpflanzen, auch wenn diese Thujenhecke nach Jahrzehnten immer noch gut aussieht und bei 2,50 m Höhe und relativ schmal gehalten wird. Ich finde es trotzdem prima, wenn jemand um die Erhaltung von gesundem Altbestand kämpft.
@kranich,
der nächste heiße Tipp wäre, Efeu für die Unterpflanzung zu nehmen ;). Eine Entscheidung für's Leben 8) ::) ;D.