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Dürregejammer (Gelesen 762619 mal)

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Veilchen-im-Moose
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Re: Dürregejammer

Veilchen-im-Moose » Antwort #5040 am:

Ich weiß auch nicht, ob du @gartenplaner damit richtig liegst. Man kann Trinkwasser für erheblich schwachsinnige Dinge verwenden. Und als Verschwendung begreife ich die Verwendung zum Erhalt von Gartenpflanzungen ebenfalls nicht. Davon profitieren eine ganze Reihe von Insekten und anderen Lebewesen in den Gärten.

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Querkopf
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Re: Dürregejammer

Querkopf » Antwort #5041 am:

Rieke hat geschrieben: 5. Aug 2022, 19:40 Grundwasserneubildung findet im Sommer nur sehr eingeschränkt statt... Das Bewässerungswasser wird teilweise ungenutzt verdunsten (Sprenger etc.), der hoffentlich größte Anteil wird von den Pflanzen verbraucht, d.h. verdunstet auch, nur mit dem gewünschten Umweg über die Pflanze. ... [/quote] Danke für die Korrektur, Rieke.
Ich hatte bewusst geschrieben: kein Sprenger, sondern bodennah, und nachts, weil dann wg. kühlerer Temperaturen weniger verdunstet. Aber es stimmt, der "gewünschte Umweg über die Pflanze" ist letztlich auch ein Verdunstungsvorgang.

Grundwasser ist regional sehr, sehr unterschiedlich. Teilweise kritisch knapp, wie du es am Grunewald-Beispiel beschreibst.
Und hie und da entwickelt es sich gegenläufig. Nicht naturbedingt, sondern menschengemacht. Hier in der Region zum Beispiel steigt das Grundwasser seit einigen Jahren langsam, aber sicher an, auf der deutschen und vor allem auf der französischen Seite der Grenze (deren Einfluss macht sich u.a. in meinem Wohnort bemerkbar) - weil nämlich nach dem Ende des Steinkohlebergbaus die Pumpen abgeschaltet wurden, die 200 Jahre lang die untertägigen Grubengebäude trocken hielten...
Ist natürlich kein Freibrief für Wasserverschwendung. Denn auch da sind die Ressourcen endlich.

Zum Praktischen der Tropfschlaucherei, so weit ich's überblicke:
AndreasR hat geschrieben: 5. Aug 2022, 13:43 Wenn ich denn irgendwann einmal eine Bewässerungsanlage hier im Garten errichten werde, wären Tropfschläuche wohl die logische Wahl. Hast Du ein Foto, wie die auf den Beeten verlegt sind? Die Länge allein ist ziemlich nichtssagend, man muss ja eine Fläche bedecken (in Schlangenlinien verlegen?). ...

Nee, kein Foto. Ich beschreib's mal: Der Schlauch ist dort, wo normal wasserbedürftige Gehölze und Stauden stehen, in Schlangenlinien verlegt (mit simplen Steckbügeln fixiert). Wo der Wasserbedarf gering ist, läuft er in gerader Linie zwischen den Pflanzen durch. Wo gar kein Wasser hin soll, z. B. auf Wegen, sind Zwischenstücke ohne Tropfer eingefügt, reine Leitung. Hat man irgendwo ein Säuferbeet ;), kann man die Schlangen ziemlich dicht legen. Es lässt sich also differenzieren, wenngleich lange nicht so fein, wie Nox das für ihre manuelle Gießtechnik beschrieben hat.

[quote author=AndreasR link=topic=63389.msg3910062#msg3910062 date=1659699817] ...Mit dem Schlauch kann ich eine 10 Liter-Gießkanne in ca. 30 Sekunden füllen, das wären in einer Stunde also ca. 1,2 m³, die ich aus der Leitung abzapfen könnte. ...
Holla, dann hast du ordentlich Druck auf der Wasserleitung. Hab' ich nicht. Ich hab's vorhin ausprobiert: Füllen einer 10-Liter-Kanne dauert hier 75 Sekunden. Vom Hahn bis zum Beginn der Tropfschläuche sind es ca. 20m Schlauchleitung, noch etwas mehr Druckverlust. Auf die 1,6l/Stunde-Leistung pro Tropfer dürften meine Schläuche also bei weitem nicht kommen. Egal, dann müssen sie eben länger laufen... Wie lange, habe ich nie ausgerechnet, ich regele das "nach Jefühl" :). Wie weit exaktes Wasser-Rechnen überhaupt sinnvoll ist, weiß ich eh nicht. Solche Bewässerungsaktionen sind ja in erster Linie Überlebenshilfe. Nicht Optimalversorgung.

Wenn du berechnen willst, wie viel Schlauch du benötigen würdest: mitdenken, dass der Schlauch relativ steif ist. Er braucht sanfte Kurvenverläufe. Bei zu engen Radien kann er Knicke bekommen, die nur schwer wieder rauszukriegen sind.

@Hausgeist: Mein Gärtchen hat nur ein gutes Zehntel von der Fläche deiner Latifundien, 50 qm Vorgarten, etwa 700 qm hinterm Haus (langes Handtuch-Grundstück hangabwärts, ca. 50 m lang, knapp 15 m breit); von Letzterem sind schätzungsweise 300 qm Rasen/ Wiese, ohne Betropfung, weil die Schläuche da ja dem Mäher in die Quere kämen. Es gibt nur eine einzige Wasserquelle, den Außenhahn hinten am Haus. Hast du mehrere Zapfstellen draußen? Wäre sinnvoll, wenn du was tun wolltest in Richtung Tropfbewässerung. Vermutlich müsstest du auch eine oder mehrere Pumpen zwischenschalten, damit der Druck reicht, ggf. auch zum Parallelbetrieb mehrerer Bewässerungs"linien". Tüftelig – wäre sicher hilfreich, im Ernstfall einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Und ob's Entlastung wäre (zeitlich) für Töpfe und Kübel? Dafür soll es Lösungen geben, aber darüber weiß ich absolut nichts.
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Re: Dürregejammer

Gartenplaner » Antwort #5042 am:

Gehen wir mal zurück in die Zeit vor Trinkwasserleitung in jedes Haus - da konnten sich Gärtnerinnen und Gärtner in trockenen Gegenden auch nur das an Kulturpflanzen leisten, das einigermaßen dem Klima und ihren Fähigkeiten, mal ein paar Giesskannen vorbeizubringen, angepasst war.

Ich hab die Befürchtung, dass in nicht allzu ferner Zukunft Trinkwasser gespart werden muss, es also Verbote von Nutzungen geben wird.
Und dann?
Ein grundlegendes Überdenken des klassischen Gärtnerns in unseren Breiten, wie es bisher möglich war, und eine Anpassung der Pflanzungen auf möglichst wenig Gießwasserbedarf finde ich schon sehr sinnvoll.
Ich plädiere ja nicht dafür, gar nicht mehr zu giessen.
Abgesehen davon - meine Blumenwiese beherbergt Unmengen an Insekten und braucht gar kein zusätzliches Wasser.

Grad in den Nachrichten gehört, dass Frankreich ein Krisenzentrum eingerichtet hat, weil schon über 100 Gemeinden keine Trinkwasserverorgung mehr haben, die müssen jetzt über Tanklaster versorgt werden.


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Re: Dürregejammer

Veilchen-im-Moose » Antwort #5043 am:

Ich denke, hier denken die allermeisten von uns über angepasstes Gärtnern nach und auch ich habe eine Blumenwiese in den Garten integriert. Allerdings sähe auch die schon ohne gelegentliche Wassergabe traurig aus. Allerdings würde ich gerne mal wissen, wie viel Prozent meines Wasserverbrauchs - und das meiner Mitbürger - mit dem Bewässern von Gartenpflanzungen zusammenhängt und was, mit der Produktion von weiteren unsinnigen Konsumgütern.
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Re: Dürregejammer

Veilchen-im-Moose » Antwort #5044 am:

Ich habe auf jeden Fall keine Zeit zu Shoppen, während ich im Garten wühle oder die Pflanzen gieße. ;)
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Re: Dürregejammer

Gartenplaner » Antwort #5045 am:

;D
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Re: Dürregejammer

Wild Obst » Antwort #5046 am:

Wild hat geschrieben: 5. Aug 2022, 17:15
Gerade habe ich den Vorgarten mit Leitungswasser gegossen und jetzt regnet es ein bisschen dazu. Mal sehen wie viel.

Es hat gerade gereicht, um schwül zu werden und den Staub vom Dach zu spülen. Dabei hatte ich gerade die trocken gefallene Zisterne geputzt.
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Re: Dürregejammer

Roeschen1 » Antwort #5047 am:

Wer bekommt wieviel Wasser?
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/gigafactory-mit-gigadurst-heidemarie-schroeder-gegen-elon-musk-li.224650
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Re: Dürregejammer

Querkopf » Antwort #5048 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 5. Aug 2022, 21:08... Grad in den Nachrichten gehört, dass Frankreich ein Krisenzentrum eingerichtet hat, weil schon über 100 Gemeinden keine Trinkwasserverorgung mehr haben, die müssen jetzt über Tanklaster versorgt werden.
Südfrankreich ist in mancher Hinsicht - ähm - speziell. TourismusTourismusTourismus. Plus Wir-machen-was-wir-immer-schon-gemacht-haben. Wasser? Hamwadoch...
Die "Zeit" hat das schon im Juli ganz gut aufgedröselt: Dürre in Frankreich: Eine Region wacht auf
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Re: Dürregejammer

Gartenplaner » Antwort #5049 am:

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dmks
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Re: Dürregejammer

dmks » Antwort #5050 am:

Da hilft auch kein Jammern mehr: Hier ist "aus die Maus!" :-\
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dmks
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Heute war gut. Morgen - sehen wir dann!

Re: Dürregejammer

dmks » Antwort #5051 am:

...Tschuldigung: "Aus die Mais!" :-X
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neo

Re: Dürregejammer

neo » Antwort #5052 am:

Wo unser Garten sich befindet in F/ Elsass ist es auch rot, Krise.
Ich stelle auf Kakteen um. ::)
.
Der Mais ist mir letztes Mal dort auch aufgefallen, sah jetzt auch nicht so toll aus...(aber so dürr war er noch nicht :-\)
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Staudo
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Re: Dürregejammer

Staudo » Antwort #5053 am:

So sieht er hier auch aus.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Bastelkönig
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Re: Dürregejammer

Bastelkönig » Antwort #5054 am:

@Roeschen1,
interessanter Beitrag aber wie passt das hier dazu? In Cottbus Nord entsteht gerade
der Cottbuser Ostsee, der zukünftig größte künstlich angelegte See Deutschlands mit
einer Fläche von 19 km², max. Tiefe 30 m, mittlere Tiefe 2,5 m.
Gibt es doch genug Wasser? Nein, gibt es nicht!

Der Regen ist für heute in Berlin durch. Es hat für genau einen Tropfen im
Regenmesser gereicht. Alle Tomatenpflanzen im Freiland habe ich noch mit der
Gießkanne gegossen.
Laut Wetteronline ist Regen für die nächsten 14 Tage in Berlin nicht zu erwarten.
Ist doch mal eine ehrliche Ansage.

Viele Grüße
Klaus
Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.
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