News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Straßenbaum gesucht (Gelesen 2616 mal)
Moderator: AndreasR
-
- Beiträge: 4732
- Registriert: 4. Sep 2018, 14:57
- Wohnort: Östliches Niedersachsen
- Region: Norddeutsche Tiefebene
- Höhe über NHN: 43 m
- Bodenart: Lehmiger Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Straßenbaum gesucht
Es war keine Bodenart vorgegeben, daher kann ich nur vorschlagen, was von den Anwohnern akzeptiert wird und als alter Baum auch an meinem früheren Wohnort überlebt hat. Diese Bäume haben Autos, Hunde und besoffene Männer überlebt. ;D
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
- Kasbek
- Beiträge: 4453
- Registriert: 17. Jul 2014, 20:09
- Region: Leipziger Tieflandsbucht
- Höhe über NHN: 175 m
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Straßenbaum gesucht
Mediterraneus hat geschrieben: ↑15. Okt 2018, 10:11
Es sind einige Straßen in einem Neubaugebiet zu bestücken und einige Pflanzungen aus einem vor einigen Jahren angelegten Baugebiet sind ausgefallen. U.a. Ebereschen, da die Straße "Eschenweg" heißt. Hierfür bräuchte ich was "eschiges". Die normale Esche fällt wohl flach wg. Eschensterben.
Also wenn im Eschenweg schon mal Ebereschen standen, hätte ich keine Skrupel, dort jetzt Blaseneschen hinzusetzen ;D Allerdings kenne ich deren Salztoleranz und Kronenerziehungsfähigkeit nicht.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Re: Straßenbaum gesucht
Die Normalform der Blasenesche ist nach Angaben der hiesigen Straßenbaumpfleger nicht ganz einfach in der Kronenentwicklung. Außerdem neigt Koelreuteria innerstädtisch in der hiesigen Gegend zur Ausbreitung.
Besser wäre die Sorte 'Fastigiata', die weniger blüht und damit weniger bis gar keine Saat ansetzt. Allerdings sollte die schmalere Krone zum Straßenbild passen.
Besser wäre die Sorte 'Fastigiata', die weniger blüht und damit weniger bis gar keine Saat ansetzt. Allerdings sollte die schmalere Krone zum Straßenbild passen.
Re: Straßenbaum gesucht
Es muss ja nicht gleich ein neuer Thread sein, der hier passt auch.
Die FAZ beschäftigt sich mit den Gründen, warum es Straßenbäumen in Städten so schlecht geht:
Das Sterben der Bäumchen
Was ist schuld an dem Sterben der Bäumchen? Krankheiten, Dürre, Klimawandel? Nein, hauptsächlich ein anderes Phänomen, für das aber auch der Mensch verantwortlich ist: mangelhafte Pflege.
Doch an der Pflege hapert es hierzulande gewaltig, vor allem bei der Bewässerung. Diesen Eindruck bestätigt Daniela Antoni, Baumsachverständige aus Stockstadt bei Aschaffenburg. „Was ich täglich sehe, ist wirklich zum Schämen“, schrieb sie mir am vergangenen Freitag. Kaum eine Neuanpflanzung der letzten Jahre komme lebend durch den Sommer, die Verlustrate sei wirklich hoch. Sie schätzt, dass von hundert Neupflanzungen höchstens dreißig überleben, allenfalls in den Großstädten müsse nur jeder zweite Jungbaum dran glauben.
Auch für Daniela Antoni ist ein Grund für das Sterben der Bäumchen die notorische Unterbesetzung der Grünflächenämter. Aber natürlich machen Dürre und sinkende Grundwasserspiegel das Überleben in urbanen Zonen nicht einfacher. Doch Antoni nennt auch rechtliche Gründe für die gravierenden Nachwuchsprobleme. Wer einen alten Baum fällt, muss zwar häufig einen neuen pflanzen, aber kümmern müsse man sich in Deutschland um den grünen Nachwuchs meist nicht. Die Folge: Neupflanzungen gehen ein, und die Altbäume, häufig unter fragwürdigen Umständen gefällt, sind weg. Am Ende hat ein Ort wieder einen Baum weniger, ganze Straßenzüge lichten sich..
.
Der Inhalt deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen:
Es wird zwar schon fast gebetsmühlenartig wiederholt, wie wichtig Bäume für das Stadtklima sind, die Realität sieht aber anders aus: Da ist es inzwischen beinahe eher die Ausnahme als die Regel, dass ein Straßenbaum sich mal so entwickelt, wie es ursprünglich mal hätte sein sollen.
Die meisten Straßenbäume sind in einem bemitleidenswerten Zustand. Jüngere Bäuzme wachsen gar nicht erst an, und wenn doch, dann ist deren Wuchs alles andere als zufriedenstellend.
So wird das nichts mit "schattenspendenden Straßenbäumen".
Die FAZ beschäftigt sich mit den Gründen, warum es Straßenbäumen in Städten so schlecht geht:
Das Sterben der Bäumchen
Was ist schuld an dem Sterben der Bäumchen? Krankheiten, Dürre, Klimawandel? Nein, hauptsächlich ein anderes Phänomen, für das aber auch der Mensch verantwortlich ist: mangelhafte Pflege.
Doch an der Pflege hapert es hierzulande gewaltig, vor allem bei der Bewässerung. Diesen Eindruck bestätigt Daniela Antoni, Baumsachverständige aus Stockstadt bei Aschaffenburg. „Was ich täglich sehe, ist wirklich zum Schämen“, schrieb sie mir am vergangenen Freitag. Kaum eine Neuanpflanzung der letzten Jahre komme lebend durch den Sommer, die Verlustrate sei wirklich hoch. Sie schätzt, dass von hundert Neupflanzungen höchstens dreißig überleben, allenfalls in den Großstädten müsse nur jeder zweite Jungbaum dran glauben.
Auch für Daniela Antoni ist ein Grund für das Sterben der Bäumchen die notorische Unterbesetzung der Grünflächenämter. Aber natürlich machen Dürre und sinkende Grundwasserspiegel das Überleben in urbanen Zonen nicht einfacher. Doch Antoni nennt auch rechtliche Gründe für die gravierenden Nachwuchsprobleme. Wer einen alten Baum fällt, muss zwar häufig einen neuen pflanzen, aber kümmern müsse man sich in Deutschland um den grünen Nachwuchs meist nicht. Die Folge: Neupflanzungen gehen ein, und die Altbäume, häufig unter fragwürdigen Umständen gefällt, sind weg. Am Ende hat ein Ort wieder einen Baum weniger, ganze Straßenzüge lichten sich..
.
Der Inhalt deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen:
Es wird zwar schon fast gebetsmühlenartig wiederholt, wie wichtig Bäume für das Stadtklima sind, die Realität sieht aber anders aus: Da ist es inzwischen beinahe eher die Ausnahme als die Regel, dass ein Straßenbaum sich mal so entwickelt, wie es ursprünglich mal hätte sein sollen.
Die meisten Straßenbäume sind in einem bemitleidenswerten Zustand. Jüngere Bäuzme wachsen gar nicht erst an, und wenn doch, dann ist deren Wuchs alles andere als zufriedenstellend.
So wird das nichts mit "schattenspendenden Straßenbäumen".
Re: Straßenbaum gesucht
Hier wurden entlang eines Radweges Ebereschen als Straßenbäume gepflanzt. Die werden keine zehn Jahre alt werden, was natürlich die künftige Pflege der Straßenränder massiv erleichtern wird.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Straßenbaum gesucht
Hier ist seit Jahren zu beobachten, dass ältere Straßenbäume gefällt werden und man Nachpflanzungen beim Sterben zusehen kann.
- micc
- Beiträge: 2736
- Registriert: 16. Feb 2007, 20:13
- Höhe über NHN: 35
- Bodenart: Betonlehm
-
Duisburg, Angerland
Re: Straßenbaum gesucht
Ist in Duisburg, der Stadt ohne Baumschutzsatzung etc. etc., auch so. Vermehrte Fällung von alten Straßenbäumen ist mittlerweile ein großes Ärgernis bei den Bürgern. Die Nachpflanzungen werden es schwer haben und bringen nicht viel.
Das Ganze wird kaschiert mit so tollen Aktionen wie die Dachbegrünung vereinzelter Wartehäuschen.
:(
Michael
Das Ganze wird kaschiert mit so tollen Aktionen wie die Dachbegrünung vereinzelter Wartehäuschen.
:(
Michael
Ich schnarche nicht, ich schnurre.
- Alva
- Beiträge: 6271
- Registriert: 9. Okt 2014, 14:26
- Wohnort: Wien
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re: Straßenbaum gesucht
Wien hat zwar ein Baumschutzgesetz, das bringt aber auch nix.
Wie die Stadt Wien zuließ, dass eine 18 Meter hohe Esche gefällt wurde
Oder
Jungbäume im Gemeindebau vertrocknen
.
1000 Euro Strafe für das Fällen eines Baumes schreckt ein Immobilienunternehmen ganz sicher nicht.
Wie die Stadt Wien zuließ, dass eine 18 Meter hohe Esche gefällt wurde
Oder
Jungbäume im Gemeindebau vertrocknen
.
1000 Euro Strafe für das Fällen eines Baumes schreckt ein Immobilienunternehmen ganz sicher nicht.
My favorite season is the fall of the patriarchy
-
- Beiträge: 4732
- Registriert: 4. Sep 2018, 14:57
- Wohnort: Östliches Niedersachsen
- Region: Norddeutsche Tiefebene
- Höhe über NHN: 43 m
- Bodenart: Lehmiger Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Straßenbaum gesucht
Bei uns auf dem Parkplatz wurden Hochstamm-Hainbuchen gepflanzt. Seit, ich glaube, inzwischen fünf Jahren wässert ein Nachbar die Bäume, weil's die Gemeinde nicht gebacken kriegt. Die Hainbuche wächst hier im Sand nur mit guter Bewässerung, im Wald kommt sie kaum vor. Warum man sowas ungeeignetes für sicher teuer Geld pflanzt, erschließt sich mir nicht. Der ökologische Wert geht ebenfalls gegen null, weil bestenfalls ne Taube drin nistet. Raupenfraß habe ich schon als Kind auf Schmetterlingssuche selten daran gesehen.
Aber wenigstens wurden sie auf die Nordseite gepflanzt. Wäre ja unverschämt, wenn sie Autos beschatten würden. ::)
Die Fällung der alten Straßenbäume hat hier noch einen anderen Grund. In den Dörfern gibt's viele riesige Eichen und andere Arten, die bei den letzten Stürmen aber teilweise geschreddert wurden. Man hört gerüchteweise, daß die Wohngebäudeversicherung V*H, die hier hauptsächlich vertreten ist, die Gebäudeschäden nur äußerst ungern bezahlt. Das führt natürlich dazu, daß große Bäume gefällt werden, weil die Leute Angst haben, auf dem Schaden sitzen zu bleiben.
Aber wenigstens wurden sie auf die Nordseite gepflanzt. Wäre ja unverschämt, wenn sie Autos beschatten würden. ::)
Die Fällung der alten Straßenbäume hat hier noch einen anderen Grund. In den Dörfern gibt's viele riesige Eichen und andere Arten, die bei den letzten Stürmen aber teilweise geschreddert wurden. Man hört gerüchteweise, daß die Wohngebäudeversicherung V*H, die hier hauptsächlich vertreten ist, die Gebäudeschäden nur äußerst ungern bezahlt. Das führt natürlich dazu, daß große Bäume gefällt werden, weil die Leute Angst haben, auf dem Schaden sitzen zu bleiben.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Re: Straßenbaum gesucht
Hyla hat geschrieben: ↑6. Aug 2022, 11:04
Der ökologische Wert geht ebenfalls gegen null, weil bestenfalls ne Taube drin nistet. Raupenfraß habe ich schon als Kind auf Schmetterlingssuche selten daran gesehen.
Der ökologische "Wert" von innerstädtischen Straßenbäumen ist so ziemlich der letzte Punkt auf meiner langen Liste, welche Anforderungen und Überlegungen beim Pflanzen von Straßenbäumen zu beachten sind.
Das allererste Kriterium ist "standortgerecht", sowohl was das Kleinklima vor Ort betrifft als auch die passende Wahl hinsichtlich vorhandenen Platzes.
Das nächste und wichtigste, wenn es konkret wird: geeignete Pflanzstelle schaffen, wozu insbesondere eine genügend große Pflanzgrube (mindestens 12 m³) und geeignetes Substrat zählt.
Das dritte: die laufende Pflege sicherstellen, insbesondere in der kritischen Phase der ersten fünf Jahre. Dazu zählt ausreichende Bewässerung, Schutz vor parkenden Autos, Streusalz und Hundeurin, soweit möglich. Und ebenso vor immer wiederkehrenden Tiefbau arbeiten á la: "Wir sind von der XY-Netz und verlegen hier Kabel. Da haben wir hier gerade mal schnell aufgegraben. Wir achten aber drauf, dass wir den Baum nicht beschädigen!" "Wie, auch unterirdisch? Das sieht doch keiner!"
.
Und wenn man all das so hinbekommt, dass ein heute gepflanzter Straßenbaum auch in 30 Jahren noch steht und gedeiht, dann können wir mal drüber reden, ob "insektenfreundlich" und "ökologisch" ein Kriterium sein könnte.
Alles Andere ist "Das Pferd vom Schwanz her aufzäumen" und ein Überfrachten mit falschen Anforderungen.
- Secret Garden
- Beiträge: 4626
- Registriert: 28. Jan 2015, 15:27
- Region: Mittelgebirge
- Bodenart: lehmig
-
Nordsüdwestfalen
Re: Straßenbaum gesucht
Ich habe schon erlebt, dass für irgendwelche Kabel aufgegraben wurde und junge Straßenbäume plötzlich ersatzlos verschwunden waren. :-\
Re: Straßenbaum gesucht
Ja, das gabs hier auch schon. In einem anderen Fall sollten vom Schwamm befallene Blutpflaumen ersetzt werden, nach reiflicher Überlegung durch Fraxinus ornus. Gute Wahl, leider stellte sich nach Absägen der Blutpflaumen beim ersten gegrabenen Loch heraus, das durch den Wurzelbereich irgendwelche Kabel verliefen, die auf keinem Plan eingezeichnet waren. Ergebnis: keine Nachpflanzung, da man sich nicht traute, die alten Kabel nach einer gewissen "Schonfrist", in der die Eigentümer per Zeitung hätten gesucht werden können, mit dem Wurzelstock auszubuddeln.
Dabei hätte das sicher Signal- abschreckende Wirkung gehabt! ;)
Dabei hätte das sicher Signal- abschreckende Wirkung gehabt! ;)
-
- Beiträge: 4732
- Registriert: 4. Sep 2018, 14:57
- Wohnort: Östliches Niedersachsen
- Region: Norddeutsche Tiefebene
- Höhe über NHN: 43 m
- Bodenart: Lehmiger Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Straßenbaum gesucht
Bristlecone hat geschrieben: ↑6. Aug 2022, 11:12
Und wenn man all das so hinbekommt, dass ein heute gepflanzter Straßenbaum auch in 30 Jahren noch steht und gedeiht, dann können wir mal drüber reden, ob "insektenfreundlich" und "ökologisch" ein Kriterium sein könnte.
Alles Andere ist "Das Pferd vom Schwanz her aufzäumen" und ein Überfrachten mit falschen Anforderungen.
Wir sind Dorf, da muß es dann auch was ganz toll ökologisches sein. ::)
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Re: Straßenbaum gesucht
Du hast es hier ja selbst geschrieben:
Das sind Kriterien. Gerade auf dem Dorf! ;D
Hyla hat geschrieben: ↑16. Okt 2018, 13:51
Diese Bäume haben Autos, Hunde und besoffene Männer überlebt. ;D
Das sind Kriterien. Gerade auf dem Dorf! ;D
- maigrün
- Beiträge: 1898
- Registriert: 14. Sep 2012, 10:16
- Bodenart: sandig
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
südöstlich von berlin
Re: Straßenbaum gesucht
Bristlecone hat geschrieben: ↑6. Aug 2022, 09:46
Hier ist seit Jahren zu beobachten, dass ältere Straßenbäume gefällt werden und man Nachpflanzungen beim Sterben zusehen kann.
ein beispiel aus meiner gegend: entlang der bundesstraße wurde ein fahrradweg angelegt. die alten alleebäume zum großen teil gefällt und neue bäume richtung waldrand aufgepflanzt. knapp die hälfte hat die ersten zwei jahr nicht überlebt. wieder neupflanzung und wieder fehlte die erforderliche bewässerung.
ich habe ca. 20 telephongespräche geführt, bis ich wusste, wo die zuständigkeit liegt. es war die straßenmeisterei und die haben dann auch regelmäßig gewässert.