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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 20535 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Damax
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Damax » Antwort #45 am:

Bei mir das gleiche Problem. Endmoräne, durchlässig, trocken. Was früher eine Streuobstwiese war wird zum Laichenschauhaus.
Ständig wässern is sinnlos, das schwemmt die Nährstoffe aus und verhärtet den Boden = Symtom Erhöhung. Von den vielen neu
gepflanzten Bäumen sind prächtig + gesund :
EICHEN : cerris, pubescens, libani, trojana, ilex, coccinea, falcata, frainetto, macranthera . . . . u.v.m
Castanea, Celtis, viele Kiefern . . . .
mann sieht, der Gärtner muß nicht zum Wassersklaven mutieren -
so denkt damax
Bristlecone

Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #46 am:

Noch ein Vorschlag:
Eucommia ulmoides
Hab hier einen Baum stehen, ist recht flott gewachsen und hat bislang noch nie unter Trockenheit gelitten.
Interessantes Gehölz, leider ohne Herbstfärbung, dafür aber die gesamte Vegetationszeit immer sattgrün.
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Lady Gaga
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Lady Gaga » Antwort #47 am:

Nox hat geschrieben: 17. Aug 2022, 13:40
Ich bin sehr glücklich mit meinen beiden Amberbäumen: Im Winter standen sie mit den Füssen im Wasser und haben es klaglos überstanden. Das Wasser strömte vom Nachbargrundstück auf breiter Fläche herein und die Bäume standen nur 20 cm über dem Wasserniveau, das ging so über Wochen. Und nun im Dürresommer kein gekränktes Blatt - sie kommen vielleicht an Wasser, da sie in einer Senke stehen.

Das kann ich mir beim Amberbaum eher vorstellen. Meiner hat bereits eine dürre Spitze und ärmliches Aussehen, die gelben Blätter mit grünem Inneren zeigen auch an, dass sie unseren Kalkgehalt im Boden und Gießwasser nicht verträgt. Das liest man aber nicht bei jedem Verkauf, nur bei manchen Gärtnern. ::)
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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Christiane
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Christiane » Antwort #48 am:

@Gartenplaner,
unser Garten hat Lössboden mit einem gewissen Lehmanteil. Bei den Heckeneiben haben wir einen Bodenaustausch vorgenommen, weil dort vorher 20 Jahre lang Buchsbäume gestanden haben. Gemischt haben wir eine sehr gute lehmhaltige Rosenerde mit 1/4 Humus.

@Nox,
das macht Hoffnung. Aber Du hast von Natur aus eine sehr gute Wasserversorgung für Deine Liquidambar. Oder heißt das Liquidambare 8)?!?

@Lady Gaga,
bei meiner Freundin wächst seit Jahren ein Amberbaum. Ohne besondere Pflege in normalem Gartenboden. Angesichts des großen Gartens, den sie hat, wird nur sporadisch gegossen. Ich bin gespannt, wie sich unser Exemplar entwickeln wird. Ansonsten wird es auf eine Alternative hinauslaufen. Mehr als umsichtig gießen und düngen können wir nicht. Wir schwanken im Moment noch, was für einen in diesem Jahr frisch gepflanzten Baum die richtige Menge Wasser ist. Etliche Pflanzen werden gutmeinend ertränkt, aber wenn ich die Beschreibung von Nox nehme, verträgt Liquidambar reichlich Wasser. Positiv - er ist hitzeverträglich.
Microcitrus
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks

Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Microcitrus » Antwort #49 am:

Bristlecone hat geschrieben: 16. Aug 2022, 07:44
Acontraluz hat geschrieben: 15. Aug 2022, 21:26
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert.

Nachfrage:
Ich vermute, bei dieser Aktion standen nur "heimische" Gehölze zur Auswahl, richtig?


Von der Manie "unbedingt ein einheimisches Gehölz" muss man sich wohl vertschüssen. Die halten den Klimawandel vielleicht nicht aus. Außer solchen, die auch im mediterranen Raum gedeihen Honigeschen etwa stammen aus dem fernen Ausland und sind trotzdem ein hervorragendes Insektennährgehölz.

Auch von der Manie des "täglichen Gießens" muss man sich verabschieden. Außer bei Neugepflanzten (die in der Baumschule üppigst gegossen wurden und daher dementsprechend (zu)viel Blattmasse haben) sollte 1 mal in der Woche viiiel gegossen werden, also die Wassermenge von 7 Einzeltagen einmal in der Woche.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Microcitrus » Antwort #50 am:

Bristlecone hat geschrieben: 17. Aug 2022, 16:38
Noch ein Vorschlag:
Eucommia ulmoides
Hab hier einen Baum stehen, ist recht flott gewachsen und hat bislang noch nie unter Trockenheit gelitten.
Interessantes Gehölz, leider ohne Herbstfärbung, dafür aber die gesamte Vegetationszeit immer sattgrün.


Bei den Klimawandelgehölzen fehlt noch Toona sinensis, der Chinesische Gemüsebaum.
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Veilchen-im-Moose
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Veilchen-im-Moose » Antwort #51 am:

Nox hat geschrieben: 17. Aug 2022, 13:40
Christiane hat geschrieben: 17. Aug 2022, 11:52
...
Als Baum für den Klimawandel soll auch Liquidambar geeignet sein. Ich fand das auf den ersten Blick bei einem Baum, bei dem standardmäßig auf den erhöhten Wasserbedarf hingewiesen wird, befremdlich. Allerdings hat mir die engagierte und fachkundige Inhaberin der örtlichen Baumschule mitgeteilt, dass auch hier in der Anwachsphase auf die Bewässerung zu achten sei, der Baum aber danach weitestgehend ohne auskomme. In Portugal würde Liquidambar als Straßenbaum Verwendung finden. Bei ihr in der Baumschule sind etliche ausgepflanzt, gewässert wird selten. Ich bin erst einmal gespannt, ob unser Exemplar gut einwächst ::).



Ich bin sehr glücklich mit meinen beiden Amberbäumen: Im Winter standen sie mit den Füssen im Wasser und haben es klaglos überstanden. Das Wasser strömte vom Nachbargrundstück auf breiter Fläche herein und die Bäume standen nur 20 cm über dem Wasserniveau, das ging so über Wochen. Und nun im Dürresommer kein gekränktes Blatt - sie kommen vielleicht an Wasser, da sie in einer Senke stehen.
PS:
Ein Ilex castaneifolia und ein Ligustrum tricolor sind wegen der Dauernässe abgestorben.


ich habe ebenfalls positive Erfahrungen mit meinem Amber liquambar Worplesdon. Der steht jetzt im siebten Jahr in unserem Vorgarten mitten im Staudenbeet und hat die ganzen Dürrejahre hier erlebt. Die ersten Jahre hat er sich schwer getan und musste reichlich gegossen werden. Inzwischen hat er sich etabliert. Ich gieße ihn mit, wenn ich den Vorgarten wässere. Darüber hinaus gibt es keine zusätzliche oder intensivere Wässerung. Er sieht im Augenblick noch prächtig grün und frisch aus.
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will
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Chica
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Chica » Antwort #52 am:

Microcitrus hat geschrieben: 17. Aug 2022, 19:03
Bristlecone hat geschrieben: 16. Aug 2022, 07:44
Acontraluz hat geschrieben: 15. Aug 2022, 21:26
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert.

Nachfrage:
Ich vermute, bei dieser Aktion standen nur "heimische" Gehölze zur Auswahl, richtig?


Von der Manie "unbedingt ein einheimisches Gehölz" muss man sich wohl vertschüssen. Die halten den Klimawandel vielleicht nicht aus. Außer solchen, die auch im mediterranen Raum gedeihen Honigeschen etwa stammen aus dem fernen Ausland und sind trotzdem ein hervorragendes Insektennährgehölz.


Für welche Insekten? Für Wildbienen jedenfalls nicht.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #53 am:

Jesses. ::) :-X
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Chica
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Chica » Antwort #54 am:

Ist doch spannend 8) ;D.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #55 am:

Wenn man nur Nägel kennt, ist man immer auf der Suche nach einem Hammer.
Microcitrus
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Microcitrus » Antwort #56 am:

Chica hat geschrieben: 17. Aug 2022, 20:05
Microcitrus hat geschrieben: 17. Aug 2022, 19:03
Bristlecone hat geschrieben: 16. Aug 2022, 07:44
Acontraluz hat geschrieben: 15. Aug 2022, 21:26
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert.

Nachfrage:
Ich vermute, bei dieser Aktion standen nur "heimische" Gehölze zur Auswahl, richtig?


Von der Manie "unbedingt ein einheimisches Gehölz" muss man sich wohl vertschüssen. Die halten den Klimawandel vielleicht nicht aus. Außer solchen, die auch im mediterranen Raum gedeihen Honigeschen etwa stammen aus dem fernen Ausland und sind trotzdem ein hervorragendes Insektennährgehölz.


Für welche Insekten? Für Wildbienen jedenfalls nicht.


Da streiten sich wohl die Fachleute (Quelle: Bericht der Norddeutschen Naturschutzakademie) , +ab Seite 35: "wird außergewöhnlich lebhaft von Honigbienen, Wildbienen und Faltern besucht" (Hans-Heinrich von Hagen,1991)
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Alva » Antwort #57 am:

Mein Kakibaum wird größtenteils von Hummeln befruchtet und das sind ja auch Wildbienen. Ist aber nichts für trockene Gegenden, der braucht sehr viel Wasser.
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Natternkopf
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Natternkopf » Antwort #58 am:

Wenn ich da den Namen lese.
Microcitrus hat geschrieben: 17. Aug 2022, 21:00
Da streiten sich wohl die Fachleute (Quelle: Bericht der Norddeutschen Naturschutzakademie) , +ab Seite 35: "wird außergewöhnlich lebhaft von Honigbienen, Wildbienen und Faltern besucht" (Hans-Heinrich von Hagen,1991)


Die Trauerweide ist verdorrt die mir Hans-Heinrich von Hagen geschenkt hatte in Göttingen. :'(
Waren da unterwegs mit einer Hummelkönigin.
Hans Heinrich hatte diesmal eine Hummelkönig in der Hand, fuhr mit Auto und ich habe vom Beifahrersitz aus die Gänge eingelegt. ;D

Stattliche Grösse dieser Klimabaum
Da braucht es schon Platz im Garten was ich da im Netz gefunden habe.
Unter optimalen Bedingungen wächst Eucommia ulmoides aufrecht und erreicht Größen von bis zu 20 m, sowie Breiten von etwa 12 m. Dieses Laubgehölz ist ein schöner Solitär.

Grüsse Natternkopf

🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
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Christiane
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie

Christiane » Antwort #59 am:

Hmmmm, in unserem Garten gibt es reichlich Nahrungsangebote für Insekten. Bei Bäumen und Sträuchern würde ich aus Platzgründen das Augenmerk eher darauf legen, dass sie Kleingarten tauglich sind und mit dem Klimawandel gut zurecht kommen. Alle Wünsche auf einmal erfüllen, wird wohl schwierig sein.

Wir haben heute im Urlaub in einer Baumschule wundervolle Quercus dentata "Carl Ferris Miller" gesehen. Einfach nur wow, aber eher nix für kleine Gärten. Die Hybride Quercus "Pondaim" passt wohl auch nicht. Aber es hat einen sehr starken Impuls ausgelöst, eine unkomplizierte, robuste, kleinbleibende Eiche haben zu wollen. Hat jemand Vorschläge dafür?!?

Ginkgos sind eigentlich auch super robust, machen viel mit und halten Extreme aus. Aber sie zeigen bei uns deutliche Blattschäden durch Verbrennungen. Neben jüngeren, altersbedingt empfindlichen Exemplaren trifft es bei uns auch ältere, etablierte Pflanzen. Nächstes Jahr starten die wieder durch, aber schön ist das nicht.

Für Klimawandel verträgliche Pflanzen gibt es einige interessante Zusammenstellungen im Internet, z. B.:
https://www.gartenbauvereine-nd-sob.de/index.php/gartenthemen/baumarten-baumpflege/210-baumarten-klimawandel
https://www.duesseldorf.de/stadtgruen/baeume-in-der-stadt/zukunftsbaeume.html

und die Artensteckbriefe des fva-bw (googlen).
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