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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2427151 mal)
Moderator: cydorian
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Simmse hat geschrieben: ↑1. Sep 2022, 14:23
Hab auch ne Frage an die Traubenexperten.
...
Einer davon könnte ein Grauburgunder sein, ist aber nur eine Vermutung. Vielleicht kann einer von euch mehr dazu sagen.
...
Was genau ist deine Frage?
Ein Grauburgunder ist es jedenfalls nicht; das ist eine weiße Sorte.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@Ayamo
Meine Frage wäre um welche Sorte es sich handeln könnte bzw. ob Graubunder(Ruländer) eben zutrifft.
Die Trauben wirken auf den Fotos etwas dunkler als sie wirklich sind. Schauen ziemlich identisch aus wie beim Pinot gris Wikipediaartikel und etlichen anderen Seiten. Sie sind rosa/rötlich bis leicht lilafarben würde ich sagen.
Grauburgunder wird zwar zur Weißweingewinnung benutzt, die Trauben sind deswegen aber noch lange nicht weiß.
Meine Frage wäre um welche Sorte es sich handeln könnte bzw. ob Graubunder(Ruländer) eben zutrifft.
Die Trauben wirken auf den Fotos etwas dunkler als sie wirklich sind. Schauen ziemlich identisch aus wie beim Pinot gris Wikipediaartikel und etlichen anderen Seiten. Sie sind rosa/rötlich bis leicht lilafarben würde ich sagen.
Grauburgunder wird zwar zur Weißweingewinnung benutzt, die Trauben sind deswegen aber noch lange nicht weiß.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Eine Sortenbestimmung ist sehr schwierig. Um 1800 gab es noch -zig Sorten, die heute nicht mehr angebaut werden oder sogar komplett verloren sind.
Arbst, Süssschwarz? Schlehentrauben, blauer Elbling, Hartblau, blauer Elbling? ist wohl eher ein Fall für einen wirklichen Experten oder eine Bestimmung der SSR-Marker.
Arbst, Süssschwarz? Schlehentrauben, blauer Elbling, Hartblau, blauer Elbling? ist wohl eher ein Fall für einen wirklichen Experten oder eine Bestimmung der SSR-Marker.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hab schon mehrfach versucht Andreas Jung zu kontaktieren. Scheint ja einer der sehr wenigen Experten in Europa zu sein, hat aber leider nie geantwortet.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Du hast jedenfalls den Richtigen angeschrieben. Wenn jemand das sicher bestimmen kann, dann sein Büro für Rebsortenkunde und Klonzüchtung in Lustadt.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
thuja hat geschrieben: ↑1. Sep 2022, 09:20
@Distel: könnte ein Riesling oder so sein, wenn anfällig würde ich entsorgen.
Danke!
'Riesling' dürfte stimmen....nun weiß ich immerhin, dass 'Riesling' auch in einem Mittelgebirge reifen kann. ;) :D
Die Rebe war bisher immer gesund und hat in diesem Jahr zum ersten Mal Mehltau. Geschacklich finde ich die Trauben sehr gut, nur die vielen Kerne....
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
cydorian hat geschrieben: ↑1. Sep 2022, 12:02distel hat geschrieben: ↑1. Sep 2022, 00:11
Alternativ kämen Rebsorten aus den unterfränkischen Weinbergen in Frage. Ich hatte einmal von dort Steckhölzer aus dem Rebschnitt mitgenommen und bewurzelt.
Unbedingt sein lassen. Ist auch auch gutem Grund nicht erlaubt, Reben müssen auf reblausfesten Unterlagen stehen, sonst Reblausgefahr.
Besorg dir eine der vielen Tafeltraubensorten mit guter Mehltaufestigkeit. Sind nicht teuer. Anfällige Sorten wie deine Unbekannte musst du häufig behandeln, wenn du was ernten willst.
Danke für deinen Hinweis. Ich war bisher immer der Meinung, dass die reblausfesten Unterlagen nur in Weinbauregionen Vorschrift sind. Stimmt das so nicht? Ich wohne in keiner Weinregion und hatte die Steckhölzer damals nur mitgenommen, um zu sehen, ob sie bewurzeln.
Ich hatte ein Jahr später 'Glenora' gepflanzt. Die Pflanze ist im Gegensatz zum 'Riesling' mickrig (1,20), hat in diesem Jahr immerhin mal Trauben aber die sind noch hart und grün. Der 'Riesling' ist inzwischen 2,5 m hoch und hat in diesem Jahr zum ersten Mal Mehltau.
Welche Sorten würdest du empfehlen? Kernlos und frosthart (Mittelgebirge) wären wichtig....
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Reine vitis vinifera wie der Riesling sind im Prinzip alle für Mehltaukrankheiten anfällig. Man kann die durchaus anbauen, es gibt auch ganz erstklassige Tafeltraubensorten darunter, aber ein deutlicher Pflanzenschutzaufwand ist Pflicht. Kostet Zeit und Geld. Und natürlich haben die alle Kerne.
Kernlos, frosthart gibts viele. Lakemont (New York) ist sehr robust. Es gibt einige Weitere mit speziellen Aromen, die nicht jedem schmecken - Beispiel Canadice oder Venus. Es gibt neuere Sorten, oft aus Osteuropa, deren Krankheitsfestigkeit leider oft nicht das hält, was behauptet wird. Aber gute Sachen sind schon dabei. Guck dir mal die ganzen kischmischs an, das heisst kernlos. Ich hab mehrere, unter anderem Kischmisch Zitroni und schon viel drüber im Thread geschrieben.
Kernlos, frosthart gibts viele. Lakemont (New York) ist sehr robust. Es gibt einige Weitere mit speziellen Aromen, die nicht jedem schmecken - Beispiel Canadice oder Venus. Es gibt neuere Sorten, oft aus Osteuropa, deren Krankheitsfestigkeit leider oft nicht das hält, was behauptet wird. Aber gute Sachen sind schon dabei. Guck dir mal die ganzen kischmischs an, das heisst kernlos. Ich hab mehrere, unter anderem Kischmisch Zitroni und schon viel drüber im Thread geschrieben.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich bin hier auf 440 Meter, raue Ostwindlage.
Bin kein Sortenspezialist, aber viele sind wieder rausgeflogen.
Immer noch da:
Muskat Blau und Birstaler Muskat.
Topfavorit ist Venus, aber zuerst den Geschmack probieren!
Und schon wieder schmeisse ich eine schöne große Beere raus, nur süß wie Zuckerwasser reicht mir nicht.
Bin kein Sortenspezialist, aber viele sind wieder rausgeflogen.
Immer noch da:
Muskat Blau und Birstaler Muskat.
Topfavorit ist Venus, aber zuerst den Geschmack probieren!
Und schon wieder schmeisse ich eine schöne große Beere raus, nur süß wie Zuckerwasser reicht mir nicht.
Gruß Arthur
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
cydorian hat geschrieben: ↑1. Sep 2022, 22:48
Reine vitis vinifera wie der Riesling sind im Prinzip alle für Mehltaukrankheiten anfällig. Man kann die durchaus anbauen, es gibt auch ganz erstklassige Tafeltraubensorten darunter, aber ein deutlicher Pflanzenschutzaufwand ist Pflicht. Kostet Zeit und Geld. Und natürlich haben die alle Kerne.
Kernlos, frosthart gibts viele. Lakemont (New York) ist sehr robust. Es gibt einige Weitere mit speziellen Aromen, die nicht jedem schmecken - Beispiel Canadice oder Venus. Es gibt neuere Sorten, oft aus Osteuropa, deren Krankheitsfestigkeit leider oft nicht das hält, was behauptet wird. Aber gute Sachen sind schon dabei. Guck dir mal die ganzen kischmischs an, das heisst kernlos. Ich hab mehrere, unter anderem Kischmisch Zitroni und schon viel drüber im Thread geschrieben.
Danke für die Infos. Die "Kischmisch-Sorten" sind sehr interessant...ich werde es mal mit einer versuchen.
Das Steckholz, das wahrscheinlich ein 'Riesling' ist, war eigentlich mehr meine Experimentierfreude...
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Starking007 hat geschrieben: ↑2. Sep 2022, 04:31
Ich bin hier auf 440 Meter, raue Ostwindlage.
Bin kein Sortenspezialist, aber viele sind wieder rausgeflogen.
Immer noch da:
Muskat Blau und Birstaler Muskat.
Topfavorit ist Venus, aber zuerst den Geschmack probieren!
Und schon wieder schmeisse ich eine schöne große Beere raus, nur süß wie Zuckerwasser reicht mir nicht.
Danke für die Vorschläge!
Klimatisch liege ich noch etwas ungünstiger in BY-Nord.
Bei 'Venus' schreckt mich etwas die Aromabeschreibung. Es dauert ja doch mindestens 3 bis 4 Jahre, bis man erste Verkostungen vornehmen könnte. Eine Erdbeernote wäre ja nicht schlimm aber unter einem Foxton stelle ich mir nichts vor, was mich locken könnte... :-\
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Foxton ist wie Gummibärchen. Den meisten Leuten schmeckt das.
Nimm auf jeden Fall eine frühreifende Sorte, sonst hast du in kalten Jahren nichts gescheites.
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wenn der Riesling was wird, ist die Lage nicht so schlecht.
Venus ist auch deswegen eine Möglichkeit, weil sie die schöne Eigenschaft hat, die Erdbeertöne mit zunehmender Reife abzubauen. Man kann sichs raussuchen: Etwas früher geniessen, mit den Gummibärchentönen. Oder etwas warten, dann neutraler. Ist ohne so wie schon von Medi erwähnt: Den meisten Leuten schmeckt es. Venus hat keinen schlimmen Fuchsgeschmack, die Aromatik ist angenehm, das sagt eigentlich jeder der sie probiert. Ich auch. Finde sie gut. Mich stört eigentlich mehr das gallertartige Fruchtfleisch. Entweder saftig oder fleischig ist mir lieber.
Venus ist auch deswegen eine Möglichkeit, weil sie die schöne Eigenschaft hat, die Erdbeertöne mit zunehmender Reife abzubauen. Man kann sichs raussuchen: Etwas früher geniessen, mit den Gummibärchentönen. Oder etwas warten, dann neutraler. Ist ohne so wie schon von Medi erwähnt: Den meisten Leuten schmeckt es. Venus hat keinen schlimmen Fuchsgeschmack, die Aromatik ist angenehm, das sagt eigentlich jeder der sie probiert. Ich auch. Finde sie gut. Mich stört eigentlich mehr das gallertartige Fruchtfleisch. Entweder saftig oder fleischig ist mir lieber.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Danke dir!
Dann ist 'Venus' auch eine Option. Die Sorte hatte ich vor einigen Wochen sogar in einem Baumarkt gesehen....
Dann ist 'Venus' auch eine Option. Die Sorte hatte ich vor einigen Wochen sogar in einem Baumarkt gesehen....