Schafe halten V (Gelesen 143158 mal)
Moderator: Nina
Re: Schafe halten V
Ich drücke fest die Daumen dass sich da doch noch ein Ausweg findet !
Nixgärtnerin
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Dass das nicht aufhört... das jemand bei 2 ha schon wieder so einen Beamten trifft, der da Gewinnabsicht sieht... ist fast das Traurigste. Das hat mich gestern auch echt noch mal getriggert. Man kann sich eigentlich drehen wie mal will. Sobald man Schafe hat, ist man eine Zielscheibe.
Das ist ja alles paradox. Bist Du so klein, ist Gewinn lächerlich. Bist Du größer, sitzt Dir die BG im Genick. Und dann ist man irgendetwas zwischen minimal Gewinn und schwarzer Null. Das reicht aber dem Fianzamt nicht. Bist Du über 30 ha, bekommst die Zuschüsse nicht, weil man ja die Kleinen fördern will. Wenn es nicht so traurig wäre, dann würde man lachen müssen.
Ich widme mich heute noch mal der BG, die ja auch gerade wieder Schluckauf hat. Und danach ignoriere ich den Rest des Tages alles andere. Der Schlussstrich kommt dann, wenn man diese Herden hier der Verwertung zuführt. Solange wird weiter gemacht. Ob es da nun Wunder geben wird oder nicht. Für Pauline und Co, für Isolde und Co, für Cariad und Co und für Autumn und Co. Diese 4 Herden haben ihr Leben verdient und sollten nicht am Wohlwollen einer Behörde hängen. Und nicht an der Bürokrate, die es so kompliziert macht, dass Steuerkanzleien abwinken. Das sollte doch mal zu denken geben. Ich würde das sehr sehr sehr gerne selber regeln. Das ist aber nicht möglich.
Also: Heute BG und dann Landschaftspflege.
Ich danke Euch für Euren Zuspruch!!!
- Felcofan
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Re: Schafe halten V
das liest sich ja alles unglaublich mühsam
Anflüge von Schildhausen höre ich heraus.
so absurd, dass wegen komischer Auslegung verschiedener Regeln euch der Hahn abgedreht werden soll.
Gäbe es eigentlich irgendeine Ombudsstelle/ Schlichtung, wo du dein Zeug vorstellen kannst? ich bin nicht wirklich versiert in sowas, aber falls noch wer eine Idee hat ???
denn eigentlich- für die Landschaftspflege und den "Heiligen Artenschutz" ist die Bewirtschafterei mit den zähen Winzlingen (nur so im Vergleich zu Fleich-Schafrassen) ja genau das richtige. es scheint, als fehlten da ein paar Kategorien zum Ankreuzen und grundlegendes Wissen um die anders gelagerte Situation der Landschaftspflege-Schäferei.
auch von mir ratlose, gute Wünsche und viel Kraft für alles, was da kommen mag
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Das mit den 30 ha muss ich wohl noch mal erklären: Es war ja zu wenig in den Fördertöpfen drin gewesen. Zu viele Landwirte wollten an den Agrarmaßumweltmaßnahmen teilnehmen (was ja eigentlich schön ist, aber lieber haut die Politik auf die Landwirte drauf, anstatt für mehr ökologische Leistungen in der Größenordnung zahlen zu müssen) Und um das irgendwie geregelt zu bekommen, hat man einfach die Parole ausgegeben: Unter 30 ha bekommt Förderung. Drüber nicht. Also darf die Schäferei nur begrenzt wachsen, was sie andereseits aber müsste um rentabel zu werden. Also wie ich mich drehe und wende... weiß nicht wie das monetär funktionieren soll.
Ein Lösungsansatz anderer Landesforsten ist übrigens einen Schäfer einzustellen. Das klänge nicht verkehrt, wenn man nicht noch mehr in dem Rad hinge, dass ... wie soll ich das denn jetzt umschreiben?! studierte Laien?! einem Schäfer sagen wann er wo sein soll. Aber warum ein Schäfereibetrieb wann wo ist... hat im allgemeinen seine Gründe. Wann Muttern mehr inut benötigen, wann ausgewachsene Böcke nicht auf einer Obstbaumwiese sein sollten, wann eine Zuwegung nutzbar ist (beispielsweise nicht nach Regenphasen) ect. Der befreundete Schäfereibetrieb formulierte das so: Erst stellt man einen Alibischäfer ein. Dann stellt man fest, dass das so nicht geht und danach nennt man das Wildnisgebiet :-X Das ist kein Ersatz für "funktionierende" Schäfereien.
So. Ich muss noch einen Akku laden. Danach bin ich Vogel Strauß
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Nochmal als Erinnerung: Wenn in 10 Jahren die seltenen Blümchen verschwinden sollten, dann würde ich nicht primär dem Luftstickstoff die Schuld daran geben. Fleischziegen - da ich selber welche hatte, kann ich das so aus meiner Erfahrung wiedergeben - nehmen auf Magerflächen nicht zu. Tun sie es doch, dann flog wohl Stickstoff durch die Luft ins Maul. :-X Ich könnte alte Bilder raussuchen, wo Liese und Lotte in Ossenfeld standen. So dermaßen schlank waren sie danach nie wieder. Der Solling hat noch mehr input als solche Kalkmagerflächen, die dann auch noch mit entsprechendem Weidedruck gepflegt werden müssen. Da fehlt also in einer Behörde die scheinbar doch logische Erkenntnis, dass kleine Tiere energieärmeres input verwerten können und Fleischrassen energiereichen input zwingend benötigen. Wenn Flächen mal zwischendrin "verwahrlosen" kann das ganz andere Ursachen haben. Beispielsweise ein Unfall so wie bei mir, der über Wochen den Schäfer raushaut. Dann muss man ersteinmal vodringlich zusehen, dass die Tiere input zum leben haben. Die Fläche kommt in Zeiten des Tierwohls hoffentlich doch danach. Da sollte man also ersteinmal miteinander sprechen: Was war denn los?!
Davon ab waren historisch halboffene Weidelandschaften sicher häufiger üblich als heute. Es hat aber keine armen Leute mehr, die sich Reisig schneidend durch solche Flächen kämpfen. Zu glauben man mache nur Beweidung ohne Nachpflege... ähm nö? Das lief so auch historisch nicht. Da standen welche mit Sensen im Steilhang (hier z.B. an der Lummerke) zur Heugewinnung. Die Zeiten sind aber unwiederbringlich vorbei. Deswegen muss das aber nicht gleich Wildnis werden :-X
Re: Schafe halten V
- RosaRot
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Re: Schafe halten V
RosaRot
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Re: Schafe halten V
Auch wenn sich mir all die Zusammenhänge nicht so recht erschließen, scheint ein Engagement wie deines keinerlei Achtung zu finden und ein solcher Betrieb keine Existenzberechtigung zu haben. Wirklich unfassbar.
.
Fühl dich gedrückt 🤗
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Mittagspause. Nebenher kochen, hüstel, eher vorbereiten. Hab den Braten zu spät in den Holzofen gesteckt. :-X Dabei läuft immer youtube. Auch beim Restflecken Decke weißeln oben heute vormittag. Da stolperte ich heute doch hierüber:
Heumilchende
Auch das tut mega weh. Heu ist so viel wertiger als Silage. Gesünder für die Tiere. Für Pflanzen so viel besser zum ausamen, damit also für artenreiche Flächen ungleich besser (beim Totschlagargument Flachlandmähwiese bekomme ich langsam Pickel). Und zu guter Letzt fliegt da auch nicht irgendein Plastikmüll durch die Gegend. Nicht beim Wickeln, nicht beim Transport, nicht beim Auswickeln und nicht bei der Entsorgung. Zumal es schon haarsträubend in der Vorstellung ist, Erdöl um Gras in diesen Dimensionen zu wickeln :P Weh tut es aber vor allem für das engagierte Paar! Und jetzt sage man mir... was werden Landwirte aus diesen reihenweisen Negativstorys lernen? Das Naturschutz sich auszahlt? Oder das Naturschützer:innen träumende, weltfremde Spinner sind? Was soll denn daraus die Lerneinheit sein? :P
Das, was auf dem Acker und den Wiesen läuft, ist politisch gewollt. Der Markt köddelt auf Naturschutz. So ist, wie Staudo richtig sagt, das ein uniformes Gejammer über "Insektensterben" (und man glaube mir, ein gut Teil der Bevölkerung jubelt drüber. Weniger Auto putzen und weniger Mücken im Zimmer - in deren Köpfen) und "Vogelsterben". Dagegen hilft kein Vermarktungskonzept für Insektennisthilfen oder eh viel zu enge Nistkästen im Wohnmobildesign. Entweder die Politik kommt hurtig (!) mit richtigen (!) Förderprogrammen in der Landwirtschaft in die Socken, oder aber da fällt reihenweise was hinten runter, was auch so schnell nicht mehr reaktivierbar ist.
By the way. Den billigsten Joghurt beim Kaufland im 500 g Gebinde... bekomme ich von Naturland gekauft. Billiger als konventionellen Joghurt. Schon seit Wochen. Das können ja nur langfristige Verträge sein, die ganz sicher nicht an den derzeitigen Energiepreisen orientiert sind. Dahinter sitzen bestimmt auch Betriebe, die noch ganz lange durchhalten :P
Re: Schafe halten V
Da würde ich sogar BILD einschalten. :o
Im Fernsehen gibt es auf verschiedenen Sendern Angebote sich bei Problemen an sie zu wenden wie z. b.
defacto- jetzt-reichts-der-harte-kampf-gegen-die-behoerden
oder
beim WDR
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Hier ein Negativbeispiel. Vorneweg: Der Baum war abgängig. Er konnte also guten Gewissens als Demo dienen. Ich weiß nicht ob man das sieht. Er ist oben gebrochen und stützt sich noch auf diesen Bruch. Rechte Hälfte ist eh schon abgestorben. Ob ich es noch diesen Frühjahr schaffe ihn zu ersetzen... bin ich nicht sicher. Aber im kommenden Herbst ist dann ja wieder Pflanzzeit ;)
Ich habe häufiger geschrieben, warum ich diese Weide ab Mitte Juni bis Anfang Juli in die Beweidung nehme. Mit der Bocklammgruppe, die dann alt genug zum absetzen ist. Deren Zähnchen aber noch keinen Schaden an Bäumen anrichten. Dummerweise sind die Jüngelchen dann noch im August dort. Zum Ärger der Jägerschaft. Die Bäume sind teilweise ungeschützt gewesen. Und die geschützten wachsen ein und müssen daher ihren Schutz verlieren. Die jüngeren dieser Bäume bekommen einen "mitwandernden" Schutz wenn - wie jetzt - von diesem Verfahren abweichend Böcke angeliefert werden. Dann passiert so was. Also für die, die hier Wissen für die Landschaftspflege nachlesen: Man kann keine Landschaftspflegerasse ohne Baumschutz auf Bäume loslassen. Das geht nicht gut. Lasst Euch auch nicht aufschwatzen, dass das mit Mineralleckmasse nicht passiert wäre. Horntragende Böcke mag die EU zwar nicht als Landschaftspfleger wahrnehmen. Aber diese Jungs machen alles platt. Aus Prinzip und ohne Kompromisse.
Baumschutz ist Eigentümersache. Dass ich hier schummele, indem ich jungen Bäume ein mitwanderndes Höschen verpasse, sollte die Ausnahme sein! Das kann man sich auch gut vorstellen, wenn man mein Arbeitspensum ansieht. da schaffe ich es noch meine eigenen Bäume zu schützen. Aber keinesfalls noch die von anderen Leuten.
- frauenschuh
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Re: Schafe halten V
Hier nun das 2 Sonnenbild. Da muss man morgens schon schmunzeln, selbst wenn die Sorgen drücken
- frauenschuh
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