LadyinBlack hat geschrieben: ↑4. Mär 2023, 19:27
Das sehe ich komplett anders. Es gibt zu viele Regeln, die vor allem von kleineren und mittleren Betriebe gar nicht zu stemmen sind. Wir brauchen viel mehr Freiheit, ansonsten geht der unternehmerische Mittelstand, zu dem auch die Bauern gehören, kaputt. ...
Auch hier die Frage, worin genau die viel mehr Freiheit denn bestehen soll und welche Regeln und Beschränkungen Deiner Meinung nach am dringendsten zu beseitigen wären. Ich würde gern bewerten können, was Du im einzelnen so komplett anders siehst.
Beim Verkauf der Röderland-Flächen geht es doch gerade nicht dahin, dem landwirtschaftlichen Klein- und Mittelstand bessere Chancen zu geben. Ein Kapitalanleger steigt ein und übernimmt große Flächen und wird das vermutlich auch an anderen Orten tun, wenn sich die Chance bietet. Die Eigentumskonzentration in Ostdeutschland verstärkt sich weiter. Diese Sorte Anleger weiß übrigens meistens sehr gut, wie Fördertöpfe und und öffentliche Leistungen im allgemeinen anzuzapfen sind, so dass sich die Investition nach gar nicht so langer Zeit rentiert. Es ist dann noch ein Glück, wenn sich nicht gleich die ganze Landschaft verändert.
So wie z. B. hier, durch einen anderen "Landgrabscher", der aus ein paar hundert Kilometern Entfernung agiert: 700 ha Aufforstung auf einen Ritt. Von der heute noch abwechslungsreichen Wald-Feld-Landschaft wird danach nicht mehr viel übrig sein. Landschaftlich reizvolle und für die Tier- und Pflanzenwelt einigermaßen wertvolle Splitterflächen werden verschwinden und Randlinien verkürzt.
Oder hier, am anderen Ende des Bundeslandes das ungefähre Gegenteil, vom selben Unternehmen geplant: 250 ha Wald weg für Freiflächen-Photovoltaik (Der Link führt zur Eigenwerbung des Unternehmens). Hier der Link zum aktuellen Luftbild auf die angeblich "tiefen Spuren" der militärischen Vergangenheit. Dass die EigentümerInnen sich selbst als "mittelständisches Unternehmen" mit den "zentralen Geschäftsfelder(n) ... Landwirtschaft, Erneuerbare Energien, Immobilien sowie Pflege und Gesundheit" bewerben, ist bei den Eigentumsvolumen und Wirkungskreisen schon ein besonderer Leckerbissen. Aber klar, man braucht bei derartigen Geschäftsmodellen nicht allzu viele feste Angestellte.