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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4148460 mal)

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Moderator: cydorian

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ringelnatz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

ringelnatz » Antwort #24945 am:

Erich1 hat geschrieben: 14. Apr 2023, 14:05
Inachis hat geschrieben: 14. Apr 2023, 13:48
Mein Plan also:
Eine bewährte Einsteigerfeige mit RdB und dann schauen wohin die Tendenz zur Zweitfeige so geht... Ringelnatz was findest du an der Desert King besonders spannend?


Ich bin zwar nicht Ringelnatz, antworte aber mal. RdB hat ja normalerweise nur Herbstfeigen - bei dir verm. Mitte August bis Anfang September.
Die Desert King bringt normal nur die Blühfeigen, somit hast du (vorausgesetzt die DK friert nicht zurück) zeitlich versetzt zwei Ernten. DK ist auch geschmacklich sehr gut.


Genau das... ;D
Hier hat ein Hamburger Nutzer ganz toll von seiner Desert King geschwärmt (Lokalrunde?)... wobei es in Hamburg natürlich nicht unbedingt so kalt wie in Berlin wird..
Ansonsten halt ganz klassisch Black Turkey, die macht auch Blühfeigen. Die habe ich (Bornholm). Habe ich "eingemauert" und diesen Winter abgedeckt, dadurch haben es die Brebas/Blühfeigen geschafft :D. Wird dieses Jahr ne Premiere.
RdB habe ich auch, letztes Jahr ausgepflanzt, da ist gar nix passiert mit Feigen, das Jahr davor (noch im Kübel) sind sie im Gewächshaus gerade so reif geworden.

Es ist definitiv zu früh bei mir ein Urteil zu sprechen. Aber die Kombis Blühfeige + frühe Herbstfeige macht schon Sinn ;)
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #24946 am:

Steckling „Black Madeira KK“ mit noch kurzen Wurzeln (< 1cm).
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #24947 am:

Burjasotte Grise mit bereits langen Wurzeln >10cm.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #24948 am:

Bei der Sorte Desert King ist es halt wirklich schwierig eine echte bei den Pflanzenhändlern zu bekommen.
90% oder mehr sind falsch.
Die falsch im umlauf befindliche Sorte hat viel stärker gelappte Blätter und ist kaum ertragreich.
Die echte DK setzt auch als junge Pflanze schon gut Brebas an, ähnlich BT.
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cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #24949 am:

ringelnatz hat geschrieben: 14. Apr 2023, 23:44
Es ist definitiv zu früh bei mir ein Urteil zu sprechen. Aber die Kombis Blühfeige + frühe Herbstfeige macht schon Sinn ;)


Da möchte ich noch "Dottato" ins Spiel bringen. Die Früchte sehen nicht unbedingt toll aus, aber Austrieb und damit Blühfeigen halten ein bisschen mehr Frost aus, auch dieses Jahr deutlich sichtbar, als es bis letzte Woche mehrmals etwas ins Nachtminus ging. Die anderen Sorten daneben haben deutlich mehr gelitten. Blütenfeigen im August, geht oft nahtlos in die Ronde de Bordeaux-Ernte über. Dieser Frühfrost ist längst viel ertragszerstörender wie tiefe Wintertemperaturen. Der zweite Austrieb ist dann zu spät, damit noch was reif wird.

Eine Menge amerikanischer (Feigen eh aus Europa importiert) grüner Pseudosorten sind Dottato. Die dortige Sitte, jedem Steckling mit vergessenem Namen einen eigenen zu verpassen und "Wunder!" zu rufen hat zu der bekannten Sortenexplosion geführt, die gar keine ist. US-Namen für sie sind u.a. LSU Everbearing, White Endich, White Kadota und ein paar "Goldens".
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #24950 am:

Dottato hat hier nicht so überzeugt, stand aber zugegeben auch nicht besonders günstig. Ich trenne mich von der Feige.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #24951 am:

Nördlich der Alpen könnte in besseren Lagen und in Jahren ohne zu späten Frösten mit 4 gut gewählten Sorten eine nahezu durchgehende Ernte zwischen Ende Juni/Anfang Juli und Anfang November möglich sein. In guten Jahren auch bis Mitte November. Das hieße Feigen über mehr als 4 Monate hindurch, schlimmstenfalls mit einer Unterbrechung von 1 bis 2 Wochen je nach Lage und Jahr.

Mögliche Kombinationen wären:

Brunswick/MddS - Sultane/Negronne/LdA/Dottato - DK - RdB/Pastilière/HC/Bécane.

Die Reihenfolge sollte wie folgt aussehen:

->Brunswick/MddS Blütenfeigen
->Sultane/Negronne/LdA/Dottato Blütenfeigen
->DK Blütenfeigen
->RdB/Pastilière/HC/Bécane Herbstfeigen
->Brunswick/MddS Herbstfeigen
->Sultane/Negronne/LdA/Dottato Herbstfeigen und evtl. DK Herbstfeigen dazu

Früheste Blütenfeigen sollte Brunswick liefern, die spätesten Herbstfeigen aus dieser Auswahl Sultane.
Eventuell ginge das auch mit 3 Sorten. Verzichtet man auf Brunswick/MddS, würde sich die Blütenfeigenernte geringfügig nach hinten verschieben, mit Sultane wohl nur um wenige Tage. Brunswick und MddS sind auch nicht gerade für ihre Zuverlässigkeit bekannt, vor allem was die Blütenfeigen angeht. Es würde dann im Herbst länger dauern, bis die erste zweimal tragende Sorte reife Feigen hätte, aber bestimmt bevor die frühen einmal tragenden (RdB/Pastilière/HC/Bécane) abgeerntet wären.

Bei vorhandenem Platz, könnte man sich hier eher für eine spätere einmal tragende Sorte entscheiden: zB Panachée, Noire de Barbentane, Brogiotto Nero/Violette de Solliès oder auch Sucrette.
Arandir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #24952 am:

philippus hat geschrieben: 15. Apr 2023, 12:47
Nördlich der Alpen sollte in besseren Lagen und in Jahren ohne zu späten Frösten mit 4 gut gewählten Sorten eine nahezu durchgehende Ernte zwischen Ende Juni/Anfang Juli und Anfang November möglich sein. Das hieße Feigen über mehr als 4 Monate hindurch. In guten Jahren auch bis Mitte November.


Ich habe unter anderen die unten aufgeführten Sorten. Bisher habe ich wenig Erfahrung, ob ich durchgehend Feigen habe, weil letztes Jahr die Blühfeigen aufgrund kalter Witterung fast völlig ausgefallen sind und ich vor zwei Jahren von den aufgeführten Sorten teilweise nur sehr junge Bäume hatte. Dieses Jahr ist zumindest der Blühfeigen-Ansatz bei mir sehr gut.

Die Reihenfolge könnte bei mir so aussehen:

->Bergsträßer Junifeige, ca. 2 bis 3 Wochen vor RdB Blütenfeigen (ca. 10 verschiedener Größe im Topf, 1 ausgepflanzt)
->Martinsfeige, ca. 10 Tage vor RdB (1 ausgepflanzt)
->Brunswick/MddS Blütenfeigen (jeweils eine große im Topf, mehrere kleine Brunswick im Topf)
->Sultane/Negronne/LdA/Dottato Blütenfeigen (1 ausgepflanzt, mehrere kleine im Topf/ 1 große+ 2 kleine im Topf/2 große im Topf/1 ausgepflanzt, 3 kleinere im Topf)
->DK Blütenfeigen (1 ausgepflanzt, 1 große, 2 kleine im Topf)
->RdB (3 ausgepflanzt, ca. 10 im Topf), Pastilière habe nicht, da bisher immer falsche Sorte geliefert
->Brunswick/MddS Herbstfeigen ( 1 große und 3 kleine im Topf)/(1 größere im Topf)
->Sultane/Negronne/LdA/Dottato Herbstfeigen und evtl. DK Herbstfeigen dazu (siehe oben)

Teilweise hat Ronde de Bordeaux in unserem Klima (Rhein-Neckar und Karlsruhe) gar nicht so wenige Blühfeigen. Ein Freund von mir hatte auf einer nicht so sehr alten RdB einmal 32 Blühfeigen.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #24953 am:

Bei MddS entwickeln sich vielleicht 2 von 10 Blütenfeigen.
Arandir,
in deiner Liste ist keine Doree, die liefert doch gute Brebas.
Grün ist die Hoffnung
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Inachis
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Inachis » Antwort #24954 am:

:o So viele Möglichkeiten!
.
Was haltet ihr von der Dalmatie?
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #24955 am:

Inachis hat geschrieben: 15. Apr 2023, 14:21
:o So viele Möglichkeiten!
.
Was haltet ihr von der Dalmatie?

Ausgepflanzt hier wenig. War hier 5 Jahre in der Erde und warf meistens die Brebas ab. Die Herbstfeigen kamen spät und schmeckten meistens wässrig. Die Sorte mag trockene Verhältnisse und vor allem leichte Böden. Das konnte ich ihr nicht bieten (viel Lehm hier).
Ich bin auch sonst kein Fan von Dalmatie, aber objektiv gesehen ist es eine gute Feige wenn die Anbaubedingungen stimmen. Mag es es trocken und warm.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #24956 am:

Ich werde meine frostgeschädigte GdSJ ausgraben und weiter im Container kultivieren. Wenn eine Feige nach diesem Winter Schäden hat (auch wenn sie sich auf die Spitzen und Blütenfeigen beschränken dürften), ist sie mMn ungeeignet. Schon im letzten Jahr hatte es teilweise kaputte Knospen gegeben und keine Blütenfeige hatte überlebt. GdSJ hatte ich vor allem als Sorte für Blütenfeigen gepflanzt.

Was an den frei werdenden Platz kommt, weiß ich nicht, aber etwas mit einer qualitativ guten und quantitativ zumindest akzeptablen Blütenfeigenernte. Zur Auswahl stehen DK (Echtheit noch nicht bestätigt), Sultane, Marot, Gayet.

Auch bei Campanière wird sich wohl 2023 entscheiden, ob sie ausgepflanzt bleiben darf oder nicht. Hier könnte ich mir als Ersatz Condé oder Sucrette vorstellen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

bully1964 » Antwort #24957 am:

Die habe ich mal als Pastilière gekauft 😀
OK passt nicht ganz , diese langgezogenen Früchte hatte sie letztes Jahr schon , bloß was könnte das sein
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Meine Feigen  RDB, M10 , Mdds, Hardy Chicago  , Violetta BT,
Nero Fumo , Grande Fiorone, Negronne ,Ice Crystal ,
,Brunswick

Und ein paar hundert Hostas 😊
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #24958 am:

philippus hat geschrieben: 15. Apr 2023, 12:46
Dottato hat hier nicht so überzeugt, stand aber zugegeben auch nicht besonders günstig.


Bei mir steht sie in einer Reihe mit anderen Sorten, identische Bedingungen. Da schlägt sie sich ganz gut. Von Anfang an ausgepflanzt, kein Winterschutz.

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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #24959 am:

Arandir hat geschrieben: 15. Apr 2023, 13:20
philippus hat geschrieben: 15. Apr 2023, 12:47
Nördlich der Alpen sollte in besseren Lagen und in Jahren ohne zu späten Frösten mit 4 gut gewählten Sorten eine nahezu durchgehende Ernte zwischen Ende Juni/Anfang Juli und Anfang November möglich sein. Das hieße Feigen über mehr als 4 Monate hindurch. In guten Jahren auch bis Mitte November.


->Martinsfeige, ca. 10 Tage vor RdB (1 ausgepflanzt)


Bist du dir sicher, dass sie so früh ist?
Das wäre schon extrem früh.
Wenn du mal ein Steckholz übrig hast kaufe ich dir gerne eines ab um das in meinem Voralpenklima zu testen.
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