Hyla hat geschrieben: ↑17. Mai 2023, 13:19Den Jätzwang mancher Menschen fand ich aber bemerkenswert. ::)
Kann man so und so sehen. Manche haben es nicht anders gelernt und nicht so viel Berührungspunkte mit Garten. Andere jäten, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die Arbeit nicht weniger wird, wenn man Problemunkräuter aussamen lässt und dann erst jätet.
Ansonsten, in einer vergammelten Anlage jäten, für wen und was?
Jetzt habe ich glatt 5 Seiten Unkraut gelesen und tw. überflogen. Und das hat natürlich einen Grund.
In diesem Jahr ist es bei mir so, wie oben beschrieben. Das Unkraut wächst übermäßig. Wir hatten im kühlen Vorfrühling genug Regen - jetzt schon wieder zu trocken - und ehe die Gärtnerin richtig im Gartenflow ankam, Wetter, Zeit, Kraft, Lust - war hier alles Grün. Bei mir ist es der Giersch - ich weiß, das Oile das sicher liest - und weil es so aussichtslos ist, gab es auch nur einen Beitrag zu dem wirklich sehr amüsanten Post, dass man Giersch mit irgendeinem anderen Kraut eindämmen könnte - zudem noch mit den langsam wachsenden Maiglöckchen. Naja.... es geht nicht.
Ich habe zumindest einen Sinn beim Giersch rupfen - nicht roden - ich kann den Giersch an meine beiden Karnickel verfüttern. Sie lieben ihn.
Im letzten Jahr fiel das Frühlingsroden aus - ich war im Urlaub - in diesem Jahr konnte man nicht rechtzeitig ins Beet. Es ist etwa wie der Kampf gegen Windmühlen.
Mein Garten ist groß genug, dass ich dort, wo andere Pflanzen nicht bedrängt werden auch Unkraut blühen lassen kann. Ismene schrieb oben etwas von Schmetterlingsarten - daran sollten wir wirklich denken.....
Aber im Staudenbeet ist Giersch die Pest. Es ist nicht die Optik - aber die ausgewählten Stauden gehen wirklich unter.... und man gießt und düngt den Giersch. Das tut mir richtig weh... ich bin dabei zu überlegen, welche Beete ich "aufgebe".... es ist sinnlos. Oder eben immer wieder komplett neu anlegen - so ca. alle 5 Jahre nötig - will ich das wirklich??
Das muss reichen - mir fehlt komplett die Gelassenheit - vielleicht sollten wir hier in Brandenburg uns über den Sandboden freuen. Wenn ich mir diesen Wuchs in Lehmboden vorstelle - ich würde auswandern...
Ach doch noch zuletzt - oben postete wer, dass all unser Unkraut eingeschleppt sei???? Ja geht's denn noch - wer beginnt denn mit einem braunen Sandstück steriler Erde??? Nur dann würde ich das gelten lassen ;D
Der Giersch, den übrigens mein Mann eingeschleppt hat, ist jetzt ca. 25 cm hoch. Dazwischen wachsen Taglilien, Herbstzeitlose, Lilien, eine Mandel, ein Hibiskus und eine Strauchpfingstrose. Ich kann bei höheren Pflanzen nicht sehen, daß sie wirklich eingeschränkt werden. Bei besseren Böden sieht das aber anders aus, wie ich schon gesehen habe. Bei mir ist der Giersch im Hochsommer weg, in den Boden eingezogen, obwohl ich gieße. Trockener Sandboden ist nicht sein Ding.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Ein Fachkollege und Mentor von mir (hauptsächlich Staudenverwendung mit Gehölzen) hat den launigen Spruch: wie groß ist denn das Unkraut? Und wählt die Stauden höher aus. Im öffentlichen Grün geht das eigentlich nicht anders, da ist es besser, auf Konkurrenzkraft zu setzen als auf die pflegende Hand der städtisch beauftragten.
Wenn du tatsächlich langsamwüchsige, eher zierliche Stauden hast, müsstest du denen halt ein sauberes Beet bieten. Und alle 5 Jahre neu versteh ich nicht ganz. Wenn du etwas neu auf einem Beet ohne Vorbelastung hast, sollte das doch klappen. Hypotheken können halt sein: unklare Begrenzung, Wunderkompost mit blinden Passagieren oder samenreiches Mulchmaterial. Im Sandboden geht Giersch eigentlich gut raus mit der Grabegabel. Da sind wir halt eher wieder bei dem Umgang mit „leicht verseuchten“ Flächen, wo vorhandene Wunschpflanzen das restlose Ausjäten blockieren. Ich hab Grabeland, also Gemüse-Dahlienflächen und Staudenflächen. Gemüse sollt man mit der Hacke pflegen können, Und Stauden selektiv jäten klappt halt nur gut, wenn man früh einsetzt
Gänselieschen ich bin 100 % bei Dir. Ich habe dieses Jahr auch schon überlegt, ob ich Beete aufgebe. Ja, die gibt’s auch im Naturgarten, nur wachsen da keine Dahlien drin und keine Bartiris. Vielleicht sind unsere Gärten einfach zu groß? Ich habe jetzt erst einmal für fast 500€ IRKA-Metallkanten gekauft, damit diese Rasenstecherei endgültig aufhört!
tt, ich dachte dieses unsägliche Gras, was sich hier in jedes Beet ausgesät hat, da gehören die nicht hin!, sei Bromus sterilis?
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Bristlecone hat geschrieben: ↑17. Mai 2023, 14:28 Hat jemand Erfahrungen mit Finalsan Gierschfrei bzw. Maleinsäurehydrazid in Kombi mit Pelargonsäure?
Ja, ich. Finalsan hatte ich letztes Jahr dort benutzt, wo ich den Giersch nicht aus den Sträuchern jäten konnte. Sah zunächst frei aus und ist jetzt in voller Stärke wieder da. :-\
"Der andere könnte recht haben." Frei nach Frank Elster
Danke für die Info. Das deckt sich mit den Angaben zur Wirkungsweise: Pelargonsäure verätzt die Blätter, trifft aber die Rhizome nicht. Maleinsäurehydrazid wird systemisch übers Blatt aufgenommen und hemmt die Zellteilung. Somit wächst das Rhizom nicht weiter, stirbt aber auch nicht ab. Verschafft einem also zeitweilig Ruhe.
@Chica: Ich habs noch nicht bestimmt hier aber habe erstmal die Dachtrespe, Bromus tectorum in Verdacht.
Zu dem Gierschfrei Bristle, kanns mir mit einer Einmalbehandlung nicht als ausreichend wirksam vorstellen. Ich meine es hat mal einer ausprobiert als es noch neu war, aber dann auch nochmal nachbehandeln müssen im Frühjahr drauf. Giersch ist da recht speziell und Pelargonsäure, naja, ein Witz. Sowas wird zuerst in kleinen Töpfen im GH getestet, da kann ich mir vorstellen das Maleinhydrazid ausreichend wirken kann, aber nicht bei langjährig eingewachsenen Wurzelsystemen mit 1-2 kg Gewicht pro Quadratmeter. Und solche Flächen auf Versuchsflächen sind schwer zu finden und noch schwieriger statistisch absicherbar. Also der Wirksamkeitsnachweis für diese Zulassung könnte tatsächlich nur auf GH-Daten basieren.
Hyla hat geschrieben: ↑17. Mai 2023, 13:41 Der Giersch, den übrigens mein Mann eingeschleppt hat, ist jetzt ca. 25 cm hoch. Dazwischen wachsen Taglilien, Herbstzeitlose, Lilien, eine Mandel, ein Hibiskus und eine Strauchpfingstrose. Ich kann bei höheren Pflanzen nicht sehen, daß sie wirklich eingeschränkt werden. Bei besseren Böden sieht das aber anders aus, wie ich schon gesehen habe. Bei mir ist der Giersch im Hochsommer weg, in den Boden eingezogen, obwohl ich gieße. Trockener Sandboden ist nicht sein Ding.
Ich kann es dir versichern - er KANN alles beengen und bis zur Aufgabe vernichten. Er durchwurzelt irgendwann alle Stauden, wenn man ihn lässt. Und dort ist er dann im Grunde unkaputtbar. Trockener Sandboden - klar, da mickert er - aber meine Stauden dann auch - hier muss gegossen werden.
Felcofan hat geschrieben: ↑17. Mai 2023, 13:45 Ein Fachkollege und Mentor von mir (hauptsächlich Staudenverwendung mit Gehölzen) hat den launigen Spruch: wie groß ist denn das Unkraut? Und wählt die Stauden höher aus. Im öffentlichen Grün geht das eigentlich nicht anders, da ist es besser, auf Konkurrenzkraft zu setzen als auf die pflegende Hand der städtisch beauftragten.
Wenn du tatsächlich langsamwüchsige, eher zierliche Stauden hast, müsstest du denen halt ein sauberes Beet bieten. Und alle 5 Jahre neu versteh ich nicht ganz. Wenn du etwas neu auf einem Beet ohne Vorbelastung hast, sollte das doch klappen. Hypotheken können halt sein: unklare Begrenzung, Wunderkompost mit blinden Passagieren oder samenreiches Mulchmaterial. Im Sandboden geht Giersch eigentlich gut raus mit der Grabegabel. Da sind wir halt eher wieder bei dem Umgang mit „leicht verseuchten“ Flächen, wo vorhandene Wunschpflanzen das restlose Ausjäten blockieren. Ich hab Grabeland, also Gemüse-Dahlienflächen und Staudenflächen. Gemüse sollt man mit der Hacke pflegen können, Und Stauden selektiv jäten klappt halt nur gut, wenn man früh einsetzt
Würde bei der Neuanlage wirklich alles gnadenlos weggeworfen - was niemand übers Herz bekommt - dann mag es klappen. "Rettet" man ein paar Stauden - ach ja - eine Rose und eine Magnolie lassen sich natürlich nicht "hochnehmen"..... es klappt nicht - irgendwann ist der Giersch wieder da.... er lauert sogar in Ritzen der begrenzenden Mauern. Das wäre also nochmal eine andere Kiste. Beet neu anlegen, kompletter Erdaustausch.... .... in den Gemüse beeten ist kein Giersch, also fast kein Giersch ;D
Ich habe noch einen sauteuren Liter stehen. Den kann ich ebenso gut nochmals auf den Giersch spritzen. Nur ist das sicher nicht das Vorgehen, das Erfolg bringen könnte. Zuviel Zeit dazwischen. Nur, wenn der Giersch zunächst weg ist, spritze ich ja nicht auf den Boden. Rausgeschmissenes Geld, denke ich.
"Der andere könnte recht haben." Frei nach Frank Elster