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Bohnen richtig legen aber wie? (Gelesen 70294 mal)
- thuja thujon
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Mit Sortenunterschied habe ich nicht die Sorte selbst gemeint, sondern eigentlich die verschiedenen Tüten von verschiedenen Händlern die unterschiedlich alt sind, nicht gleich gelagert wurden usw.
Bei Bohnen kommt noch dazu, das die Tierwelt heiß auf so viel Protein ist. Da gibts viele Mitesser. Oft sind die Keimlinge verkrüppelt wegen der vielen Saug- und Fraßschäden.
Manchmal aber auch, weil die Samen zu schnell gequollen sind oder die Samenträger bisschen was abbekommen haben, Schimmel oder andere Pilzkrankheiten in der Schote oder so.
Garer Boden: die meisten Gärtner sagen lockerer Boden dazu. Locker ist aber falsch, weil locker was anderes ist und lockerer Boden ist nicht erstrebenswert. Der setzt sich nur schnell wieder ab und wird nach ein paar mal Regen wieder fest wie Beton. Weil er eben nicht gar ist. Gar bedeutet also gute Krümelstruktur, also runde Bodenpartikel, die durch Lebendverbauung fest mit dem Humus verkittet sind und eben mit ausreichend Calcium stabilisiert. Deswegen ist auch der pH-Wert vom Boden so wichtig. So ein Boden setzt sich mit der Zeit und muss ab und an mal gelockert werden, nicht zu fein, nicht zu invasiv. Ich mache deshalb etwa alle 3 Jahre Kartoffeln, sonst umgraben nur wenn es das Unkraut erfordert, ansonsten nur flache Bearbeitung oder auch mal gut Mulch, das die Würmer die Arbeit machen.
Viele ungare Böden haben die eckigen, kantigen Bodenpartikel, nicht die runden.
Bei Bohnen kommt noch dazu, das die Tierwelt heiß auf so viel Protein ist. Da gibts viele Mitesser. Oft sind die Keimlinge verkrüppelt wegen der vielen Saug- und Fraßschäden.
Manchmal aber auch, weil die Samen zu schnell gequollen sind oder die Samenträger bisschen was abbekommen haben, Schimmel oder andere Pilzkrankheiten in der Schote oder so.
Garer Boden: die meisten Gärtner sagen lockerer Boden dazu. Locker ist aber falsch, weil locker was anderes ist und lockerer Boden ist nicht erstrebenswert. Der setzt sich nur schnell wieder ab und wird nach ein paar mal Regen wieder fest wie Beton. Weil er eben nicht gar ist. Gar bedeutet also gute Krümelstruktur, also runde Bodenpartikel, die durch Lebendverbauung fest mit dem Humus verkittet sind und eben mit ausreichend Calcium stabilisiert. Deswegen ist auch der pH-Wert vom Boden so wichtig. So ein Boden setzt sich mit der Zeit und muss ab und an mal gelockert werden, nicht zu fein, nicht zu invasiv. Ich mache deshalb etwa alle 3 Jahre Kartoffeln, sonst umgraben nur wenn es das Unkraut erfordert, ansonsten nur flache Bearbeitung oder auch mal gut Mulch, das die Würmer die Arbeit machen.
Viele ungare Böden haben die eckigen, kantigen Bodenpartikel, nicht die runden.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Nox hat geschrieben: ↑23. Mai 2023, 10:58
Was versteht man denn unter garem Boden (mal ganz dumm gefragt, ich weiss es echt nicht, habe nur eine Vermutung) ?
Könnten die unterschiedlichen Keimquoten vielleicht auch am Alter des Saatgutes liegen, oder an der Qualität des Samenhändlers ?
Wenn es Sortenunterschiede gibt, dann müsste man wohl selbst geerntete, gleichaltrige Bohnen vergleichen.
[/quote]
Aus Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bodengare
[quote]Als Bodengare wird in der Landwirtschaft der Idealzustand eines fruchtbaren Bodens bezeichnet, das heißt, dass der „optimale physikalische, chemische und biologische Zustand der Ackerkrume erreicht wird.
Natürlich kann auch das Alter des Saatguts eine Rolle spielen. Aber bei schweren Böden (wie meiner auch) macht das Vorziehen schon auch Sinn. Zumindest das einlegen der trockenen Bohnen (oder Erbsen) in handwarmem Wasser für etwa 4 Std., damit sie aufquellen können, hilft enorm bei der Keimung.
Ich ziehe nicht vor, sondern lege das Saatgut in Wasser ein. Übrigens hilft das auch bei Steckzwiebeln, wenn der Boden schwer ist.
- thuja thujon
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Auch ein schwerer Boden kann gar sein. Ich mache mal Fotos von ein paar Böden wenn es interessiert.
Der Wikiartikel erklärt es eigentlich gut, nur bei den Zielführenden Maßnahmen sollte man den Inhalt mal überarbeiten, weniger ideologisch betrachten.
Der Wikiartikel erklärt es eigentlich gut, nur bei den Zielführenden Maßnahmen sollte man den Inhalt mal überarbeiten, weniger ideologisch betrachten.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
thuja hat geschrieben: ↑23. Mai 2023, 11:22
Ich mache mal Fotos von ein paar Böden wenn es interessiert.
Ja, das würde mich sehr interessieren!
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Mich auch. Prima!
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Das kennt ihr aber, oder?
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59598.msg2823192.html#msg2823192
Auf Seite 6 gehts dann weiter auch mit Bohnen.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Nein, diese Bilder kannte ich nicht. Sehr interessant, danke!
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
thuja hat geschrieben: ↑23. Mai 2023, 11:22
Auch ein schwerer Boden kann gar sein. Ich mache mal Fotos von ein paar Böden wenn es interessiert.
Aber ein schwerer Boden klebt schneller zusammen, wenn man ihn nicht massiv aufbereitet. Dieses Sprichwort, dass die Bohnen beim Legen die Glocken läuten hören sollen, hat auch seine Berechtigung. Legt man sie zu tief und möglichst noch mit der Einbuchtung nach unten, kann man lange aufs Auflaufen warten. Jedenfalls nach meiner Erfahrung.
Ich habe meinen Boden im Gemüsegarten die ersten 5 Jahre jeden Herbst umgegraben, um die Frostgare zu nutzen. Jetzt mache ich das nicht mehr, ich lockere mit dem Sauzahn, bzw. wenn es tiefer gehen muss, reiße ich ihn mit der Doppelgrabegabel auf.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Kalken und Bodengare, das ist ein interessanter Zusammenhang - gerade in meiner Gegend ist der Boden sauer (gut für Kamelien, weniger für Gemüse). Vor dem Winter hatte ich alle Beete mit einer lockeren ca. 5-10cm dicken Schicht aus Laub- und Grashäcksel abgedeckt, eben das, was die Mähmaschine einsammelt, wenn man über laubbedeckte Wiesen fährt. Bis zum April war die fast weggefuttert und beim Graben stösst man nun auf Unmengen von Regenwürmern. Kaum einjähriges Unkraut und das mehrjährige geht leicht raus.
Deinen Link lese ich mir nochmal in Ruhe durch, thuja.
Vorziehen macht auch deshalb Sinn, weil die Bohnen dann schon mal loslegen können, während ich noch das Saatbeet und das Gerüst hinkriegen muss. So ist jetzt schonmal frisch gelockert, gekalkt, leicht gewässert und eine Kompostschicht darüber.
Deinen Link lese ich mir nochmal in Ruhe durch, thuja.
Vorziehen macht auch deshalb Sinn, weil die Bohnen dann schon mal loslegen können, während ich noch das Saatbeet und das Gerüst hinkriegen muss. So ist jetzt schonmal frisch gelockert, gekalkt, leicht gewässert und eine Kompostschicht darüber.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Auch wegen der Schnecken macht es Sinn. Bei mir würden keine frisch geschlüpften Bohnensprösslinge überleben.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Die lange Kühle hat bei mir sogar das Vorziehen der Bohnen verhindert. Nun habe ich sowohl Stangen- als auch Buschbohnen (Wachsbohnen) direkt gelegt. Aber bei den kalten Nächten bin ich schon wieder recht besorgt, ob die überhaupt keimen werden....
Garer Boden - Bodenkrume - ich hätte verschiedene Stufen Zuckersand zu bieten.... Modell Strand, Modell Buddelkasten, Modell Pflasterkies u.s.w. Vermutlich ist unser Sandboden immer gar ;D
Garer Boden - Bodenkrume - ich hätte verschiedene Stufen Zuckersand zu bieten.... Modell Strand, Modell Buddelkasten, Modell Pflasterkies u.s.w. Vermutlich ist unser Sandboden immer gar ;D
- thuja thujon
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Streusand ist nochmal eine Nummer für sich.
Ich mache gerade Gießvertretung. Einer hat vor dem Urlaub Bohnen gelegt, und angegossen, weil er wohl der Meinung war, das fördert die Keimung.
Naja, er hat damit die Bodenstruktur zerstört, allerfeinste Krustenbildung.
Ich hatte vorgestern gewässert, über 3 Stunden mit dem Regner, also sachte und bodenschonend.
Das hat die Krusten aufgeweicht, so das die Bohnen gestern die Platten hochdrücken konnten.
Repariert bekommt man einen solchen Schaden aber nicht mehr so schnell, das muss erst wieder durch einen Regenwurm.
Horstsaat ist in solchen Fällen von Vorteil. 5 Bohnen haben zusammen mehr Kraft als eine einzelne.
Ich mache gerade Gießvertretung. Einer hat vor dem Urlaub Bohnen gelegt, und angegossen, weil er wohl der Meinung war, das fördert die Keimung.
Naja, er hat damit die Bodenstruktur zerstört, allerfeinste Krustenbildung.
Ich hatte vorgestern gewässert, über 3 Stunden mit dem Regner, also sachte und bodenschonend.
Das hat die Krusten aufgeweicht, so das die Bohnen gestern die Platten hochdrücken konnten.
Repariert bekommt man einen solchen Schaden aber nicht mehr so schnell, das muss erst wieder durch einen Regenwurm.
Horstsaat ist in solchen Fällen von Vorteil. 5 Bohnen haben zusammen mehr Kraft als eine einzelne.
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Sowas habe ich noch nie in meinem Garten gesehen. Allerdings quälen sich gerade ein paar Keimlinge von Kürbis und Zuccini durch zu fetten Kompost... das war auch wieder so ein Fehlversuch. Die meisten werden verfault sein...
Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Wir sind ja auch in Brandenburg ;)
Ich musste übrigens auch nachlegen, diesmal Direktsaat. Auch hier am Waldrand war es viel zu kühl, so dass kaum etwas gekommen ist.
Ich musste übrigens auch nachlegen, diesmal Direktsaat. Auch hier am Waldrand war es viel zu kühl, so dass kaum etwas gekommen ist.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
- Gänselieschen
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Re: Bohnen richtig legen aber wie?
Ich habe die besten Erfahrungen bei Stangenbohnen mit Vorkultur in schönen großen Töpfchen. Aber da das Jahr schon zu weit fortgeschritten war, habe ich diesen Schritt hoffnungsfroh ausgelassen... ::) ::)