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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 222362 mal)

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Gartenplaner
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Gartenplaner » Antwort #2580 am:

Einen Tod muss man sterben.
Entweder den Verspargelungs- und Versolarpaneelungs-, oder eben den Klimakatastrophen-Tod :D
Besser wärs gewesen, gemütlich vor 20 Jahren damit angefangen zu haben…


thuja hat geschrieben: 24. Apr 2023, 23:03

Es muss scheinbar noch eine andere Wahrheit geben, wenn man nicht die Augen verschließt. ...[/quote]
8)

thuja hat geschrieben: 24. Apr 2023, 23:03
In den Amerikas isst man Mais, in Europa Weizen, in Asien Reis.

Schon interessant, wenn es die aktuelle Argumentation erfordert, werden alle zu Getreideesser, während vor kurzem an gleicher Stelle noch proklamiert wurde, der Vegan-Vegetarier-Hype sei vorbei ;D
Apropos:

Fleischkonsum geht zurück
Pflanzliche Alternativen boomen


[quote author=thuja thujon link=topic=61430.msg4026871#msg4026871 date=1682370183]
…Wie ist das Kalorien/Ressourcenverbrauch-Verhältnis der unterschiedlichen Gerichte in DACH? Redet da überhaupt ein einziges Kochbuch davon?
Wie dekadent sind die Menschen in DACH eigentlich?

Wenn man die Augen öffnet, findet man sehr viele wissenschaftliche Untersuchungen zum Kalorien/Ressourcenverbrauch-Verhältnis.
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #2581 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 25. Apr 2023, 10:03
Apropos:
Fleischkonsum geht zurück
Pflanzliche Alternativen boomen



Prinzipiell ein positiver Trend! (und das sagt ein Fleischerzeuger!)
Ich meine das auch ganz ehrlich.
Klar hadre ich bei dem Spiel mit den Begriffen "Fleischkonsum" Fleischverbrauch" "Fleischverzehr"... Die Zahlenspiele sind unnötig verwirrend. Das ändert nix am Trend!
Die Gesamtzahl der Großtierhaltung geht zurück - deswegen muß ja nicht jeder zum Vegetarier werden ;)
Was mich schmerzt ist der stetig steigende Anteil "Abfall" pro Tier ( wenn schon Fleisch, dann nur das gute Stück) - aber das ist dann die nächste Baustelle, auch das wird sich wieder finden!
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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LadyinBlack
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

LadyinBlack » Antwort #2582 am:

[quote=dmks]Die Gesamtzahl der Großtierhaltung geht zurück [/quote]

Vor allem geht die Anzahl der tierhaltender Betrieb zurück. Und eine einmal geschlossene Stalltür wird nicht wieder geöffnet.

Aber ich wollte etwas Anderes, an anderer Stelle wurde der Raps angesprochen.Es stimmt, dass Raps bei uns kaum im ökologischen Anbau angebaut wird. Das Risiko des Totalausfalls ist viel zu hoch. Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht, bisher waren es noch nicht mal 1 % Öko-Raps.
Und für mich sind Aussagen wie diese:
" Honig aus Brandenburg ist ein qualitativ hochwertiges Produkt. Damit das so bleibt, brauchen wir eine Trendwende beim Einsatz von Pestiziden, die auch durch den Ausbau des Ökolandbaus gelingen kann. Pestizide sind schädlich, für Mensch, Tier und Natur.“



wirklich schwer zu ertragen.
Unsere Betriebe existieren seit Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten, nachhaltiger geht es nicht. Und wer meint, dass er es besser kann, möge bitte in die Bütt treten! Aber ansonsten schlicht den Mund halten.
Ich genieße lieber solche Bilder :D und so mancher Tourist kommt genau deswegen aktuell zu uns.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Veilchen-im-Moose » Antwort #2583 am:

So funktioniert das nicht. Jeder darf kritisieren, auch wenn er nicht Landwirt werden möchte, um es dann - deiner Einschätzung nach - besser zu machen. Du darfst das unqualifiziert und/oder undifferenziert finden und gegenhalten. Machst du ja auch.

Wenn man nur noch kommentieren dürfte, was man selbst besser machen kann, könnte ich zumindest zu 99,999 Prozent aller Themen dieser Welt vermutlich nichts mehr sagen. Und nichts alles, was seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten existiert, ist einfach unverbesserlich.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #2584 am:

Gut gesagt, Veilchen-im-Moose.

LadyinBlack hat geschrieben: 17. Mai 2023, 20:09
... Und für mich sind Aussagen wie diese:
" Honig aus Brandenburg ist ein qualitativ hochwertiges Produkt. Damit das so bleibt, brauchen wir eine Trendwende beim Einsatz von Pestiziden, die auch durch den Ausbau des Ökolandbaus gelingen kann. Pestizide sind schädlich, für Mensch, Tier und Natur."
wirklich schwer zu ertragen.
Unsere Betriebe existieren seit Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten, nachhaltiger geht es nicht. Und wer meint, dass er es besser kann, möge bitte in die Bütt treten! ... [/quote]

Seit Jahrhunderten mit Pestiziden. Das muss eine/r erst mal nachmachen. Das wird wirklich schwierig. Starke Sprüche. :-X
Und doch. Es geht nachhaltiger als die hiesige, intensive Landwirtschaft. Beim Raps vielleicht kaum, das mag sein. Ist aber nicht alles.

[quote]Aber ansonsten schlicht den Mund halten. ...

Einen solchen Satz kann man sich in diesem Forum wirklich sparen.
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LadyinBlack
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

LadyinBlack » Antwort #2585 am:

Sorry, für mich war diese Aussage der Staatssekretärin inakzeptabel. Unsachlich und eine Anklage.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

zorro » Antwort #2586 am:

Ich neige ja eher zu Lerchenzorns Sichtweise.
Aber der Satz "Pestizide sind schädlich, für Mensch, Tier und Natur" ist in dieser Pauschalität einfach Unsinn.
Etwa so wie "Autos sind schädlich, für Mensch, Tier und Natur".
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Gartenplaner » Antwort #2587 am:

Ich finde, dass beides stimmt.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #2588 am:

Es lohnt sich momentan bei der Fahrt durch die Landschaft auf die Maisäcker zu achten. Grundsätzlich kann man gut zwischen zwei Anbaumethoden unterscheiden. Die eine ist die herkömmliche mit dem Pflug. Dafür werden die Felder im Frühjahr gepflügt, geeggt und der Mais gelegt. Diese Felder sind derzeit ziemlich verkrautet, eine Herbizidbehandlung ist erfolgt. Mais und Unkraut werden gelb, der Mais bekommt teilweise braune Spitzen. Der Mais überlebt die Rosskur, das Unkraut geht ein.
Die andere Variante ist pfluglos. Dafür wurde das Feld im Frühjahr mit Glyphosat gespritzt, woraufhin der vorhandene Bewuchs einging. Anschließend wurde der Boden mit einer Scheibenegge oberflächlich gelockert und der Mais gelegt. Diese Felder erkennt man gut daran, dass viele vertrocknete Stoppeln zwischen den Maispflanzen liegen. Genauso wie es einfacher ist mit der Schubkarre durch den Garten zu fahren als diesen komplett umzugraben, wird bei der pfluglosen Bodenbearbeitung viel Energie in Form von Diesel gespart. Außerdem trocknet der Boden weniger aus und kommt weniger Sauerstoff an den vorhandenen Humus, wodurch dieser eher erhalten bleibt als beim Pflügen. Kommt Sauerstoff an Humus, zersetzt sich dieser verstärkt und setzt verstärkt Kohlendioxid frei.

Aber egal, ob mit Glyphosat oder ohne, zum Schluss wird aus dem Mais Biogas. :D
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2589 am:

Oder Wildschweinfutter... die freuen sich hier schon.
Hier wurde die Glyphosatmethode angewandt und dann der Mais in recht tiefe Rillen gelegt. Da steht er nun und wartet...(auf Wärme, auf Regen.)
Viele Grüße von
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

ringelnatz » Antwort #2590 am:

Danke Staudo, hatte ich gerade am Wochenende gesehen und war auch mein Gedanke. Schade, dass ich nicht um die Ecke wohne und den Verlauf beobachten kann.
Bursche
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Bursche » Antwort #2591 am:

Staudo hat geschrieben: 31. Mai 2023, 21:56
Diese Felder sind derzeit ziemlich verkrautet, eine Herbizidbehandlung ist erfolgt. Mais und Unkraut werden gelb, der Mais bekommt teilweise braune Spitzen. Der Mais überlebt die Rosskur, das Unkraut geht ein.


Was für Herbizide werden da eingesetzt? In wie fern unterscheiden die sich zu Glyphosat?
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Chica
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Chica » Antwort #2592 am:

Die Frage ist aber nicht ob Herbizideinsatz oder Glyphosateinsatz. Die Frage ist ob es ökologisch vertretbar ist die Landwirtschaft auf dem letzten Fitzelchen Acker immer weiter zu intensivieren um "Bioenergie" (klingt erstmal total positiv :-X) zu erzeugen. Meines Erachtens ist es das nicht, hier ein Artikel dazu.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Chica
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Chica » Antwort #2593 am:

Es haben schon andere über Alternativen zum Mais nachgedacht, spannend hier: "Passen Biogas und Biodiversität zusammen?".
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #2594 am:

Bursche hat geschrieben: 31. Mai 2023, 23:58
Was für Herbizide werden da eingesetzt? In wie fern unterscheiden die sich zu Glyphosat?


Das weiß ich auch nicht, lässt sich durch googeln aber herausfinden. Vermutlich sind sie komplexer aufgebaut als Glyphosat und weniger intensiv hinterfragt. Früher war Mais eine Hackfrucht, musste also ebenso wie Rüben und Kartoffeln gehackt werden. Im Unkraut wächst Mais nicht.
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