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Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung? (Gelesen 14632 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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Bredehöft
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Bredehöft » Antwort #30 am:

Die für mich spannende Frage ist, in wieweit die Integration von "Unkraut" und "Ungräsern" vorgesehen ist. Ich glaube, das ist der Bereich, in dem Gärtner innerlich ins Routieren kommen können. Denn das liegt ja doch fernab von dem, was man mal gelernt hat, oder sehe ich das falsch?
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Extremkompostierer
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenellement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Extremkompostierer » Antwort #31 am:

zorro hat geschrieben: 24. Jun 2023, 08:37
Was ist eine "Bauernwiese"?


Alle Pflanzenkenner, ausgenommen manche Gärtner wissen doch was eine Wiese ist.
Dauergrünland, das bei uns (fast)nur durch bäuerliche Landwirtschaft entstanden und erhalten werden kann.
Das hat nix mit Romantik zu tun sondern mit harter Arbeit und Armut. Bauern, die sich keinen Dünger und kein Kraftfutter leisten können schufen bei uns ganz ohne ästhetische Ansprüche wunderbare bunte Wiesen.
Die waren schöner und artenreicher als mancher heutige Naturgarten, und natürlich viel größer.
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Buddelkönigin
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Buddelkönigin » Antwort #32 am:

Zitat Extremkompostierer:
'Die waren schöner... '
.
Die armen bäuerlichen Ansiedlungen sind ja nun aber leider Vergangenheit. :-\
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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Immer-grün
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Immer-grün » Antwort #33 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 13:27
Ich lege im Öffentlichen Grün auch "Staudenwiesen" an, ich bezeichne sie schon länger so. Letztendlich sind es artenreiche Pflanzungen mit Stauden und Gräsern und auch Spontanvegetation wie diverse Doldenblütler dürfen sein.

Ist das jetzt eine Definition mit allgemeiner Gültigkeit oder definieren Hannes und Maria ihre Staudenwiese wieder anders?;)
Ich denke, der Begriff hat schon auch sehr mit dem Zeitgeist zu tun.
Und kann betr. ( bestmöglichem) Schutz, Unterstützung von Insekten etwas irreführen.
„Staudenwiese“ ist ein offizieller gärtnerischer Begriff?
Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Extremkompostierer » Antwort #34 am:

Bredeh hat geschrieben: 24. Jun 2023, 16:01
Um zu beurteilen, was von einer "Staudenwiese" zu halten ist, muss man erst mal wissen, was darunter zu verstehen ist. Extremkompostierer, kannst du mal sagen, wo du den Begriff gefunden hast und in welchem Kontext er steht?


Auf der Buga Mannheim im Luisenpark hab ich meine erste "Staudenwiese" entdeckt. Die verstehen darunter eine Staudenbeet mit robusten Pflanzen
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Mediterraneus
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Mediterraneus » Antwort #35 am:

Buddelk hat geschrieben: 24. Jun 2023, 17:28
Zitat Extremkompostierer:
'Die waren schöner... '
.
Die armen bäuerlichen Ansiedlungen sind ja nun aber leider Vergangenheit. :-\


Es gibt aber noch kleine Bauern mit kleinem Viehbestand, die als Nahrungsgrundlage für ihr Vieh das Gras der Wiesen haben. Somit gehört für mich dann Fleischessen und nutzen der Tierprodukte solcher Betriebe zum Naturschutz dazu.
Mehr noch, als Ansiedlung von Wolf, Biber und Co.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Extremkompostierer » Antwort #36 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 17:46
Buddelk hat geschrieben: 24. Jun 2023, 17:28
Zitat Extremkompostierer:
'Die waren schöner... '
.
Die armen bäuerlichen Ansiedlungen sind ja nun aber leider Vergangenheit. :-\


Es gibt aber noch kleine Bauern mit kleinem Viehbestand, die als Nahrungsgrundlage für ihr Vieh das Gras der Wiesen haben. Somit gehört für mich dann Fleischessen und nutzen der Tierprodukte solcher Betriebe zum Naturschutz dazu.
Mehr noch, als Ansiedlung von Wolf, Biber und Co.

Zustimmung
eine ökologische Politik sollte solche Bauern fördern, vielleicht durch eine Stickstoffsteuer und eine Verteuerung von Sojaimporten
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Mediterraneus » Antwort #37 am:

Immer hat geschrieben: 24. Jun 2023, 17:43
Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 13:27
Ich lege im Öffentlichen Grün auch "Staudenwiesen" an, ich bezeichne sie schon länger so. Letztendlich sind es artenreiche Pflanzungen mit Stauden und Gräsern und auch Spontanvegetation wie diverse Doldenblütler dürfen sein.

Ist das jetzt eine Definition mit allgemeiner Gültigkeit oder definieren Hannes und Maria ihre Staudenwiese wieder anders?;)
Ich denke, der Begriff hat schon auch sehr mit dem Zeitgeist zu tun.
Und kann betr. ( bestmöglichem) Schutz, Unterstützung von Insekten etwas irreführen.
„Staudenwiese“ ist ein offizieller gärtnerischer Begriff?


Mir ist der Begriff "Staudenwiese" bei Dr. Hans Simon begegnet. Dort war ich seit etwa 1996 regelmäßig, auch bei speziellen Veranstaltungen zum Thema Stauden. Er war ja bekannt für seine Präriepflanzungen, hat aber in irgendeinem Zusammenhang von 'Staudenwiesen" gesprochen und dass eine Prärie (in Nordamerika) auch nichts anderes als eine Wiese sei. Und da es nur selten reine Präriepflanzungen gibt, sondern auch Stauden anderer Herkunftsgebiete und diverse Gräser mit eingebaut werden, ist es eben eine "Staudenwiese".
Zumal die Stauden (sprich Blumen) im Garten eher im Vordergrund stehen.

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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Gartenplaner » Antwort #38 am:

Hmmm….ich hab hier eher den Eindruck, dass einige genervt sind/sich, ihre Art und Weise, zu gärtnern, ihren Garten zu gestalten, angegriffen empfinden von Chicas leidenschaftlichem Einsatz für Artenschutz und Förderung der Artenvielfalt.
Ihr hier Dogmatismus, Fanatismus und einiges Unschönes mehr vorzuwerfen, befremdet mich doch immer wieder.
Da könnte man manchen, die manche Diskussionen zu verschiedenen Themen über Jahre auch mit viel Leidenschaft immer wieder „füttern“ im Prinzip das Gleiche vorhalten.

Buddelk hat geschrieben: 24. Jun 2023, 16:14
Etwas mehr Toleranz bei solchen Begrifflichkeiten, bitte. ;)

[/quote]
Einspruch, nur genaue Bezeichnung erlaubt genaues Diskutieren.
Bei allen anderen Diskussionen wird hier im Forum immer extremst auf präzise, genaue Benennung gepocht, warum sollte das hier auf einmal nicht mehr gelten?

Buddelk hat geschrieben: 24. Jun 2023, 16:14

Bei immer kleiner werdenden Gärten kann man die Verantwortung für das Insektensterben unmöglich jedem einzelnen Hobbygärtner aufbürden.

[/quote]
Wer tut das?

Buddelk hat geschrieben: 24. Jun 2023, 16:14

Wir kleinen Hobbygärtner können durch naturnahes Gärtnern den Umdenkprozess ein wenig unterstützen, aber mehr auch nicht.


Ja.
Dafür sollte der kleine Hobbygärtner aber auch ganz genau wissen, was er tut und was was bringt - oder eben nicht.

[quote author=Buddelkönigin link=topic=72515.msg4057666#msg4057666 date=1687616057]

Bitte nicht so dogmatisch alle unter Druck setzen, die auch mal eine Staude allein ihrer Schönheit wegen in ihre Gärten setzen möchten.



Wer tut das?

Wenn man sich Chicas ersten Post nochmal im Detail und unempört anschaut:
[quote author=Chica link=topic=72515.msg4057520#msg4057520 date=1687583509]
Ich hatte mich zu dem Thema ja schon bei Kathrins Buch "Wilde Wiesen gestalten" geäußert. Ich finde solche Wortschöpfungen nicht nur unnötig sondern verwirrend, ja vielleicht sogar dem Naturschutz abträglich.
…Es soll ja suggeriert werden, dass es sich hier um ökologisch relevante Pflanzungen handelt. Am Ende wird dann keiner mehr wissen, wie eine standortgerechte Wiese aussieht. Es sind aber leider überwiegend nur Wildpflanzen und deren Auslesen die tatsächlich einen hohen ökologischen Wert haben. Es wird mit solchen Begriffen Artenschutz z. B. in Bezug auf Insekten vorgegaukelt, der aber bei weitem nicht dem Nutzen einer standortgerechten Bauernwiese entspricht. Ein nordamerikanisches Präriebeet hat nur wenig mit der Förderung einheimischer Insekten zu tun. Es besteht die Gefahr, dass Gärtner meinen sie hätten viel für den Artenschutz getan, dabei ist der Wert einer nichtheimischen Pflanzung im Vergleich zu einer Bauernwiese sehr beschränkt. Natürlich argumentiert Ihr hier immer alles wäre besser als ein Schottergarten. Und im Minimalfall stimme ich Euch da zu. Wenn man sich aber näher mit Insekten beschäftigt, stellt man fest, dass diese in den meisten Fälle hochspezialisiert auf die unterschiedlichsten Wildpflanzen sind.

Das Mahdproblem zeigte sich neulich auch bei solosunnys Pflanzung an der Schule. Wie mähe ich eine "Wiese" in der Iris und Päonien stehen ???. Die gehören da eben einfach nicht rein oder wir haben ein Staudenbeet, dass man sinnvoller Weise im Spätfrühjahr abräumen sollte. Ich pflanze hier Ruderalpflanzen wie Echium vulgare, Melilotus albus und officinalis, Reseda luteola usw. in einzelne Wiesenflächen, weil ich um deren ökologischen Wert weiß. Aber so etwas wie z. B. Camassia leichtlinii käme hier ins Staudenbeet. Aber jeder wie er mag, nur nicht vergessen, wie eine standortgerechte Bauernwiese eigentlich aussieht 8).

ist zu sehen, dass es um die klare Begriffsdefinition geht.

Lustigerweise werden manche dann aber wieder ganz penibel und nennen Pflanzungen, die hauptsächlich, aber nicht nur, nordamerikanische Präriestauden enthalten, eben extra wegen der Pflanzen anderen Ursprungs nicht mehr „Präriebeet“ 8)

„Steppenpflanzung“ war übrigens auch mal ne Namensschöpfung, ähnlicher Lebensraum, andere geographische Lage 8)

Aber, um etepetete zu bleiben, all das ist etwas anderes und „funktioniert“ anders als eine mitteleuropäische Heuwiese.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Mediterraneus » Antwort #39 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 24. Jun 2023, 14:09


Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 13:27

Ich lege im Öffentlichen Grün auch "Staudenwiesen" an, ich bezeichne sie schon länger so. …

In einer Staudenwiese habe ich viele nordamerikanische Stauden mit drinnen. Ich vermeide das Wort Präriepflanzung. …

Warum ersteres und warum zweiteres?


.....

In einer Staudenpflanzungen mag es wimmeln, summen und brummen wie wild - es wird zum allergrößten Teil aber immer nur eine „Tankstelle“ für erwachsene Insekten bleiben und kaum bis keine Kinderstubenfunktion übernehmen können, es kann keine Wiese ersetzen.


Wie gerade geschrieben, habe ich den Begriff "Staudenwiese" bei Dr. Simon mal aufgeschnappt und fand ihn sehr passend.

Ich vermeide den Begriff "Prärie", weil ich meine Pappenheimer kenne. Was der Bauer net kennt....
"Prärie" klingt fremdartig, da kriegt auch Heinz und Erika gleich mit, dass die Aster da drinnen nicht heimisch ist.
Und ich verwende keine reinen Präriepflanzen, da die Spätstarter sind und im ersten Halbjahr eher nichts hermachen.

Zum letzteren: Wo ist denn dann die Kinderstube, wenn die adulten Insekten da sind? Im Maisacker, im Rasen nebenan?
Wir mulchen die "Staudenwiesen" mit kleinem Splitt, teils auch mit Sand, bzw. teilweise ist auch die Erde frei. Staudenreste bleiben stehen und hie und da liegt ein Holzbrocken rum. Aber alles im Rahmen, damit es für den durchschnittlichen Wahrnehmer erträglich bleibt ;)
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Mediterraneus » Antwort #40 am:

Wenn ich jetzt kein Bauer bin, kann ich doch auch keine Bauernwiese haben.
Also rein nach klarer Definition. 8)


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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

thuja thujon » Antwort #41 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 18:20Zum letzteren: Wo ist denn dann die Kinderstube, wenn die adulten Insekten da sind? Im Maisacker, im Rasen nebenan?
Auch dort ist sie, und noch viel mehr, so wie in den Staudenbeeten. Blattläuse und Zikaden und Co sind nun mal auch Insekten. Auch wenn das die Schmetterlings- und Bienenzähler nicht wahr haben wollen.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Gartenplaner » Antwort #42 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Jun 2023, 18:20

Zum letzteren: Wo ist denn dann die Kinderstube, wenn die adulten Insekten da sind? Im Maisacker, im Rasen nebenan?
Wir mulchen die "Staudenwiesen" mit kleinem Splitt, teils auch mit Sand, bzw. teilweise ist auch die Erde frei. Staudenreste bleiben stehen und hie und da liegt ein Holzbrocken rum. Aber alles im Rahmen, damit es für den durchschnittlichen Wahrnehmer erträglich bleibt ;)

Mit Glück gibt’s in der näheren Umgebung doch noch Ecken, wo Hummelnester, Wildbienennisthöhlen möglich sind, wo Schmetterlingsraupen entweder einheimische Gräser oder Wiesenblumen als Nahrungsgrundlage haben - an den Pflanzen in deinem Staudenbeet kann jedenfalls keine Schmetterlingsraupe fressen.
Da haben es Blattläuse natürlich besser ;D

In den freien Erdstellen und alten Stängeln werden vielleicht ein paar Wildbienenarten ihre Nisthöhle bauen, manche dieser Wildbienen können aber wiederum nix mit dem Pollen deiner Staudenpflanzung anfangen, wenn sie oligolektisch sind :)

Meine Großeltern waren Bauern, ich nicht.
Deshalb hab ich eben eine zweischürige Glatthafer-Wiese mit Anreicherung, keine Bauernwiese.
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Mediterraneus » Antwort #43 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 24. Jun 2023, 18:15

Bitte nicht so dogmatisch alle unter Druck setzen, die auch mal eine Staude allein ihrer Schönheit wegen in ihre Gärten setzen möchten.

[/quote]

Wer tut das?




Naja, ebendieser Beitrag Nr. 3 tut das in meinen Augen sehr wohl. NUR die Wildpflanze ist wertvoll, andere haben kaum Nutzen. Das ist auch etwas pauschal, und viele Insekten sind auch in gewisser Weise anpassungsfähig, ob es da eine große Rolle spielt, ob etwa der Salbei ein heimischer Wiesensalbei ist, oder vielleicht eine Spielart aus einer anderen Region.
Wer sagt denn, dass in einer Staudenwiese keine heimische Wildpflanze sein muss. Viele mediterrane Arten (nicht heimisch) sind in ihrer Wildform oder kaum veränderten Form nicht wertvoll für Insekten? Also sowas wie Salbei, Lavendel, Cistus, Helianthemum?
Was ist mit den aus dem Süden eingewanderten Insekten? Schwarze Holzbiene, Taubenschwänzchen?

Und nachwievor, es geht in diesem Beitrag um ein "Gartenelement" .
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Bredehöft » Antwort #44 am:

Die Bilder von der Buga Mannheim sehen nach Präriegarten aus. Nun gut, das ist ja auch eine - amerikanische - Staudenwiese. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass jede Art des Gärtnerns ein Eingriff in die Natur ist. Das kann man schonend und weniger schonend tun. Und das kann schön und weniger schön aussehen. Bei uns musste vor einem Gartenbaumarkt ein wunderschöner Cotoneaster weichen, welcher das war, weiß ich leider nicht. Eine schöne kuppelförmige Form von ganz alleine, voller weißer Blüten im Frühjahr, traumhaft leuchtende Herbstfärbung und über und über mit großen roten Beeren übersät im Winter. Mir ging immer das Herz auf, wenn ich daran vorbeiging. Statt dessen ist da jetzt ein Wiesenbeet, soll wohl German Style sein, und das sieht wie eine Ruderalfläche aus.

Wieso, Mediterraneus, glaubst du eigentlich, man wolle an deine Fleischtöpfe, nur weil man sich für den Schutz der Natur
einsetzt? Tierhaltung und Naturschutz ist doch kein Gegensatz, sondern Massentierhaltung und Naturschutz.
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