Ich habe hier etwa 14 Jahre lang festgestellt, daß sich so gut wie keine Rose von ihrer Unterlage befreit hat und hielt das eigentlich eher für ein Gerücht.Ich habe hier ziemlich fetten, schmierigen Lehmboden, der gern sofort Humus frißt, sobald er ihm begegnet. Stets war der Boden in der Tendenz sehr feucht, der typische Boden, in dem Schneeglöckchen an Botrytis sterben.Nun haben wir hier in der Mitte Deutschlands 2 Jahre gehabt, die viel zu trocken waren.Und, siehe da: es gibt plötzlich Rosen, die einige Wurzeln oberhalb der Veredelung bilden!Und noch eine Beobachtung, die mich überrascht hat: ich habe u.a. eine kleine Vergleichspflanzung von Rose de Resht aus unterschiedlichen Quellen. 6 wurzelechte und 2 veredelte Pflanzen. Sie stehen jetzt seit anderthalb Jahren. Und die veredelten sind bisher doppelt so groß, gesünder und blühfreudiger! Das ist für mich als Verfechterin der wurzelechten Rosen ein Schlag ins Gesicht

.Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend, die veredelten Pflanzen sind ja sozusagen schon älter und waren beim Pflanzen natürlich besser bewurzelt.Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht! Ich habe, da ich ja meine meist veredelten Bestände inzwischen auch für den Verkauf vermehre, schon jede Menge Vergleichsmaterial. Ich habe drauf geachtet, daß ich auch etliche Beispiele quer durch die Klassen habe, bei denen die Verdelten und die Wurzelechten nebeneinander stehen.Kruchem (Hortensis) hat übrigens ansonsten die gleiche Erfahrung gemacht wie ich auch: Englische Rosen bilden gern Wurzeln, auch schnell, blühen auch schon schnell, wachsen aber dann mit jedem Jahr rückwärts. Zumindest bei den meisten gelben Englischen ist das so.Chianti und auch, wie es bisher aussieht, Leander dagegen wachsen gut auf eigenen Wurzeln. Ist aber auch kein Wunder, die eine ist sehr gallica-ähnlch, die andere hat gutes Alba-Blut

.