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welche bäume sind beim sturm gefallen? (Gelesen 6346 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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*Ute*
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Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

*Ute* » Antwort #15 am:

Die gefallenen Bäume ,die ich heute in Wald und Park gesehen habe, waren zu 80% hohl oder von Schädlingen durchlöchert. Es waren hauptsächlich Fichten und Kiefern .Bei uns wachsen hauptsächlich Fichten und Kiefern ;) Etliche der Kiefern hatte es in ca. 5m Höhe abgebrochen. Die einzelnen wenigen gefallenen Buchen gehörten mit zu der hohlen Kategorie oder hatten Zwiesel, die aufgerissen waren.
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kyrill_kromlau.jpg
Grüne Grüße
brennnessel

Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

brennnessel » Antwort #16 am:

Irina, da hast Du ja noch Glück im Unglück gehabt
Freue mich für dich, Irina und dein Zaun gefällt mir sehr ;) !Bei uns gab es vor einigen Jahren im November einen schweren Föhnsturm, von dem die Fachleute sagten, er hätte nur deswegen so hohe Schäden anrichten können, weil er von der falschen Seite gekommen sei, nämlich aus Südosten, woher es hier nie stürmt. Die Bäume hätten ihre stärksten Wurzeln und auch die Stämme auf dieser Seite nicht "trainiert", sondern eher auf der "Wetterseite".Damals drehte der Sturm oft nur einzelne riesige Bäume in verschiedenen Höhen mitten im Wald einfach ab. Aber auch ganze Flächen wurden umgelegt. Auch diesmal sieht es in vielen Wäldern wieder arg aus. Eine entlegenere Ortschaft unserer Gemeinde war gestern noch immer ohne elektrischem Strom, weil noch so viele auf die Leitungen gefallene Bäume aufzuarbeiten sind. LG Lisl
bernhard
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Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

bernhard » Antwort #17 am:

tun sich ja ungeahnte Möglichkeiten auf
was du gleich wieder denkst ;) wir hatten glück. bei uns würde man vom windeslärm nicht mal munter. kann also nicht schlimm gewesen sein. liegt auch fast kein (auch kein dünnes) astwerk am boden. gott sei dank. der alte goldregen wäre wohl ein fixkandidat gewesen. den muss ich heuer ohnehin roden (der ersatz wächst schon seit ca. sechs jahren danaeben). gut auch, dass jetzt winter ist. man stelle sich vor, was noch zusätzlich geschehen wäre, wenn alle laubbäume in vollem blattkleid gewesen wären.zumindest im TV fiel mir auf, dass es viele straßenbäume erwischt hat. die weisen ja einen begrenzten wurzelraum auf und haben daher wenig widerstandskraft. ich glaube im übrigen schon, dass die baumart einen einfluss auf die standhaftigkeit hat. nur wenn lokal ein besonders starker druck entsteht (siehe zb die schneisen "erlegter" bäume im wald etc.), ist das wohl schicksal und helfen dem baum die besten wurzeleigenschaften wenig. wenn dann noch der wind von ungewohnter seite auf baum in aufgeweichtem boden trifft .....
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Querkopf
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Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

Querkopf » Antwort #18 am:

Auch wir haben großes Glück gehabt: Kyrill hat hier nur mit Windstärke 6 - in Böen gelegentlich 7 - geweht. Dennoch fielen einige Straßen- und Waldbäume. Dabei, so scheint's, lässt sich kaum ein Arten-Schwerpunkt ausmachen; sieht aus, als hänge das vor allem mit dem Gesundheitszustand und vor allem dem Standort der jeweiligen Bäume zusammen. In den Wäldern ein ähnliches Bild: Gefallen sind nur Einzelbäume. Ganz wenige flächige Windwürfe gab's 30-40 km entfernt (bergigere Lagen - dort waren die Windgeschwindigkeiten höher, aber auch noch weit von Orkanstärke entfernt); dabei waren ausschließlich Fichten betroffen. Waldschäden größeren Stils hat aber auch der Orkan Lothar, der 1999 hier bei uns mit ganz anderer Wucht (Windstärke 12, Geschwindigkeiten bis 130 km/h!) tobte als Kyrill jetzt, nicht angerichtet. Forstleute sagten mir nach Lothar, dass Vivian und Wiebke anno 1990 bereits so gut wie alles, was in der Region irgend fallen konnte, zu Fall gebracht hätten (damals waren die Waldschäden gigantisch :-\), und der neue Aufwuchs sei noch zu klein, um Stürmen Angriffsfläche zu bieten. Bei den Aufforstungen nach 1990 hat man zudem auf Fichten-Monokulturen verzichtet und im Sinne naturnaher Waldbewirtschaftung eher Buchen etc. gesetzt (Fichten sind in unserer Region von Natur aus rar, die Monokulturen stamm(t)en noch aus Zeiten traditionellen Forst-Denkens). Das mag auf längere Sicht zur Schadensminderung beitragen - jetzt dürfte es aber angesichts der relativ moderaten Windstärken keine Rolle gespielt haben. In Gegenden, wo Kyrill mit voller Macht geblasen hat, scheint er häufig Schneisen geschlagen zu haben, wie sie Fars beschreibt - offenbar eine Folge lokaler Böen und Wirbel mit extremen Geschwindigkeiten und Winddruckkräften, denen kaum ein Baum standhält, ob nun Flach- oder Tiefwurzler: Die einen hat's entwurzelt, die anderen gebrochen oder abgedreht ::)... Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
bristlecone

Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

bristlecone » Antwort #19 am:

Hier berichtet ein Forumsmitglied über ein Prachtexemplar von Nothofagus (antarctica), das dem Sturm zum Opfer gefallen ist.
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Christiane
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Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

Christiane » Antwort #20 am:

In unserer Umgebung hat es viele Flachwurzler (z.B. Birken) erwischt. Bei gesunden Tiefwurzlern zersplitterte dafür der Stamm. Das Ergebnis ist leider dasselbe: Der Baum ist hin :'(. In unseren Wäldern gibt es teilweise richtige Schneisen, in denen alles kaputt gegangen ist. Ich habe schon etliche schlimme Stürme erlebt, dieser war besonders heftig. Ich habe drei Kreuze gemacht, dass dieser Orkan nicht im Herbst aufgetreten ist als die Bäume und Sträucher noch ihre Blätter gehabt haben. Da wäre der Schaden erheblich größer gewesen.(Wenn ich so daran denke, wie sich unsere Hochstämme gebeugt haben .... das war knapp!)LGChristiane
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fars
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Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:welche bäume sind beim sturm gefallen?

fars » Antwort #21 am:

Ich habe das Vorher und Nachher eines Sturmes in Südengland mitbekommen. Ich glaube, es war in 1990. Die von mir bewunderten Baumriesen in Wakehurst-Place, Jahrhunderte alte Koniferen, die so manchen Stürmen zuvor getrotzt haben, wurden umgepustet, als seien sie dem Himmel im Weg oder lästig. Vielleicht waren sie einem Gott zu groß geworden? Traurig zu wissen, dass man diese Naturwunder nie mehr erleben wird.
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