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Microcitrus hat geschrieben: ↑6. Dez 2023, 11:04 Es geht nicht um das Kappen und Abtöten eines Baumes, sondern um Zweig- und Ast-Schnittmaßnahmen!
Soweit ich verstanden habe, ist der Erbsenstrauch aber garnicht sonderlich schnittverträglich. Inwieweit ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen, ob durch Schnitt Teile seiner Wurzeln absterben und wieviel Stickstoff dadurch evtl freigesetzt werden könnte, wenn fraglich ist, ob oder wie oft der ganze Strauch den Rückschnitt übersteht?
Microcitrus hat geschrieben: ↑6. Dez 2023, 11:13Wodurch aber noch immer nicht die Ursprungsfrage geklärt ist, ob infolge jährlichem Herumschnipseln (an Obstbäumen) Teile ihrer Wurzeln absterben?
Wenn dem nicht so ist, warum sollte das dann bei Leguminosensträuchern eintreten?
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
Wer sagt, dass das nicht so ist? Was ist Herumschnipseln? Wird da die Drittelregelung eingehalten? Oder andere fachliche Aspekte? Wenn ich ganze Kronenteile herausnehme, also auch Schnitte im Starkastbereich mache, hat das auch Auswirkungen auf die Leitungsbahnen und weiter unten auf die den Leitungsbahnen angeschlossenen Wurzeln. Wie stark die Auswirkungen sein werden, kann man aber höchstens schätzen. Und bei Jungbäumen ists auch anders wie bei ausgeglichen wachsenden oder abgängigen. Also alles sehr ungenau, um mit den dadurch evtl verursachten Schäden bzw freiwerdenden oder festgelegten Nährstoffen (durch die toten Wurzeln) eine zusätzliche Düngewirkung zu ermitteln oder zu schätzen oder auszuschließen.
Schau dir doch einfach mal die Triebentwicklung über die Saison genauer an, dann weißt du evtl wieviel Wurzeln leben und wie so die Stickstoffverfügbarkeit ist.
An dieser Zwetschge hat der Besitzer nach seinen Vorstellungen herumgeschnipselt. Ausgetrieben sind im Jahr darauf nur ein paar Wurzelschosser (Myrobalane), welche aber im 2ten Jahr auch abgestorben sind. Hier könnte man also von einer gewissen Düngewirkung durch freigesetzte Stickstoffverbindungen ausgehen, wenn auch eher langfristig wirksam. Die Aussage aus dem Buch trifft für diesen Fall also zu und damit wäre auch die Threadanfangsfrage beantwortet. Ob die jährliche Düngewirkung der Blätter mehr bringt ist eine andere Farge und ob das das Ziel von Waldgemüseobstanbau ist oder jemandem wirklich konkret weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.
Zu # 44 - Schade, das hätte mich sehr interessiert. Die Fabas (Vicia hirsutus, Trifolium etc.) in der extensiven Dachbegrünung auf 5cm Tonbruch erstaunen mich immer wieder. Wie können sie die ganzen Sedum/ Schnittlauch und die anderen S- Strategen so mühelos überrollen? Stickstoffverfügbarkeit mag ja oft der begrenznde Faktor sein, aber auf einem unbewässerten Trockendach hätte ich eher vermutet, dass Wasser, vielleicht auch Kaliumverfügbarkeit der begrenzende Faktor ist. Ist es aber offensichtlich nicht. Ist mir absolut rätselhaft. Ich wüsste gern, wie weit die Wechselwirkung zwischen Pflanzen, Wurzeln, Boden, Bakterien, Pilzen und verfügbaren Nährstoffen schon verstanden sind, für eine ernsthafte Beschäftigung damit fehlt leider die Zeit. Daher bin ich auch immer ein bisschen skeptisch, sowas wie die unterstützende Wirkung vom Erbsenstrauch gleich auszuschließen, auch wenn es mir erst mal nicht wirklich einleuchtet: aber vermutlich fehlt mir einfach das Wissen.
thuja hat geschrieben: ↑5. Dez 2023, 08:28 Und wenn man die Pflanze abschneidet, merkt sie das was nicht stimmt und tut ihr möglichstes, den verlorenen Blattapparat wieder aufzubauen, damit sie Energie gewinnen kann. Deshalb reguliert sie auch den Befall mit Knöllchenbakterien an den Wurzeln runter, weil die zu viel Konkurrenz sind, Assimilate verbrauchen, die gerade sehr knapp sind ohne Blätter. . [/quote]
Spannend ist dann, stmmt die beobachtete Düngewirkung vom Mehr an Knöllchen oder von Knöllchen an (wegen des Schnittes) abgestorbenen Wurzeln? Oder von eventuellem Häckselmulch der abgeschnittenen Erbsenstrauchäste (dessen Abbau aber bekanntlich Stickstoff bindet)?
[quote author=ringelnatz link=topic=73213.msg4118548#msg4118548 date=1701771357] Die übergeordnete Frage ist hier doch aber, ob es Sinn macht auf der Baumscheibe eine mehrjährige Kultur zu führen, um die Nährstoffversorgung des Obstgehölzes zu verbessern. Ich denke die Antwort ist klar nein! Der Verbrauch an Nährstoffen und Wasser durch die mehrjährige Unterkultur dürfte für das Obstgehölz eine Konkurrenz darstellen, die dessen Wachstum bremst.
Etwas anderes ist natürlich eine Gründüngung, die vor allem in der Ruheperiode des Obstgehölzes wächst und rechtzeitig vor dessen Erwachen zum Absterben gebracht wird.
Wenn die Wurzelkonkurrenz sooo schlecht ist, fällt damit dieser Aspekt des sogenannten "Permakultur-Waldgarten's in sich zusammen, weil nicht alles Gold ist was glänzt.
Wodurch aber noch immer nicht die Ursprungsfrage geklärt ist, ob infolge von Gehölzschnitt Wurzeln absterben?
Permakultur Waldgarten ist ja etwas aus dem tropischen Regenwald. Wesentlich ist nach meinem Verständnis dort, dass der Boden alleine weder Wasser noch Nährstoffe halten kann, sodass nur durch den steten Stoffumsatz durch Humusauf- und abbau sowie durch die vertikale Wasserzirkulation im Wald überhaupt Wald existieren kann. Heißt aber nicht dass die Quadratmeter-Erträge sonderlich hoch wären, es ist eher so, dass durch die Permakultur überhaupt erst Ertragsanbau ohne künstliche Bewässerung und Düngung möglich wird. Allein durch die Jahreszeiten bei uns mit Vegetationspause ist doch eine echte Permakultur gar nicht möglich.
Microcitrus - deine Ursprungsfrage ist ohne Kontextbezug in meinen Augen nicht zielführend.
Die Eingangsfrage finde ich trotzdem interessant- und hab die auch als Frage und nicht als Behauptung empfunden: die Antworten darauf sind doch spannend genug, ohne das jetzt jemand recht haben muss. Das könnte auch etwas schwierig werden, bei dem komplexen Thema.
Den Einwand mit der im den Tropen entwickelten Permakultur ist trotzdem gut. Meiner bezieht sich auf diese Stelle: „Soso, eben laut diesem Studienergebnis irrt der Meister. Die Knöllchenbakterien werden anscheinend vermehrt.“
Nach der Studie werden die Knöllchen nicht vermehrt, aber mit dem Schnitt der Äste, die Quelle der Stoffe die verhindert das zuviele Bakterien andocken, vernichtet. Das würde aber einmal nicht lange halten, die Zweige wachsen ja nach und damit die Produktion von miR2111 wieder angeworfen. Und ohne die Hemmung würde die Pflanze geschädigt, aber nicht notwendigerweise mehr Stickstoff verfügbar. Alles Theorie, aber letztendlich liegt Thuja sicher richtig mit seiner Empfehlung zur Wintergründüngung, auch wenn ich den Charme verstehe dies nicht jedes Jahr neu machen zu müssen.