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Bewässerungssäcke (Gelesen 4414 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
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Re: Bewässerungssäcke
Wenn ich vor Ort bin, schaff ich es problemlos, 1x die Woche den Schlauch mit Brause 10 Minuten auf die Baumscheibe relativ neu gepflanzter Bäume rieseln zu lassen, das sind ungefähr 100 Liter.
Ich muss auf die Uhr schauen, damit ich umlege, hab ein paar solcher Kandidaten, oder eben Timer im Handy aktivieren, kann aber in der Zeit was anderes erledigen.
Zum Auffüllen des Sacks müsste ich wahrscheinlich fast genau so lang daneben stehen bleiben.
Die Probleme der Säcke hab ich in #3 schon beschrieben, ich hab sie seitdem nicht mehr benutzt.
Ein weiteres Problem seh ich bei den „gutgemeint“ irgendwo angebrachten, wenn sich da dann keiner mehr drum kümmert - da hab ich schon welche gesehen, die extrem eng um den Stamm gespannt waren, wenn die ein paar Jahre dran bleiben, schnürt es ein.
Ich seh einen größeren Vorteil bei Neugepflanztem in meinem Boden beim in die Sohle der Pflanzgrube untergemischten Stockosorb, da hats letzten Sommer mehr als 3 Wochen überbrückt zwischen zwei „Auffüllungen“ von mir.
Ich muss auf die Uhr schauen, damit ich umlege, hab ein paar solcher Kandidaten, oder eben Timer im Handy aktivieren, kann aber in der Zeit was anderes erledigen.
Zum Auffüllen des Sacks müsste ich wahrscheinlich fast genau so lang daneben stehen bleiben.
Die Probleme der Säcke hab ich in #3 schon beschrieben, ich hab sie seitdem nicht mehr benutzt.
Ein weiteres Problem seh ich bei den „gutgemeint“ irgendwo angebrachten, wenn sich da dann keiner mehr drum kümmert - da hab ich schon welche gesehen, die extrem eng um den Stamm gespannt waren, wenn die ein paar Jahre dran bleiben, schnürt es ein.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- thuja thujon
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Re: Bewässerungssäcke
Wir reden hier von unterschiedlichen Dingen.
Wenn ich in der Kommune angestellt bin und 400 Bäume zu versorgen habe, ist der Tag zu kurz, um eine Stunde pro Baum den Schlauch rieseln zu lassen.
Das geht im Garten, jeden Tag eine Ecke, die ganze Woche lang, dann wieder zurück auf los.
Da gebe ich aber keine 100 Liter die Woche. Bei 40°C und sehr windiger trockener Luft ist die Maximalverdunstung hier 8mm pro Tag. 160 Liter die in den Boden pro Meter Tiefe passen, das ergibt einen Vorrat von 20 Tagen Niederschlagsfreies Extremstwetter. Wöchentlich ist da also nix zu machen, viel eher komme ich hier praktisch mit 1-2 mal ergiebig Wässern pro Jungbaum aus. Das reicht zum Überleben. Für guten Wuchs muss eher 5 mal pro Jahr gegossen werden. Die intensiveren Pflanzungen bekommen eher knapp 10 mal geringere Gaben.
Bei 500mm Jahressumme ist ja maximal auf 1000 aufzufüllen, das sind rein rechnerisch 10 mal 50 Liter gießen und das ist schon Luxuskonsum.
Also der Nutzen von den Säcken ist klar vorhanden und ohne Alternative derzeit, wenn man viele Gehölze zu versorgen hat und dort keine Tropfschläuche machbar sind. Da gebe ich Felcofan uneingeschränkt recht.
Die 20 Bäume im Garten bekommt man auch mit dem Schlauch rotiert wenn man nicht 6 Wochen in Urlaub ist.
Im Garten nach 3 Wochen schon wieder gießen, für Intensivpflanzungen mit maximaler Ertragserwartung mag das notwendig sein, hier gibt der Lehmboden aber mehr her. Hier rechnet man also eher mit 5mm Verdunstung pro Tag also 100mm Verlust in 20 Tagen. Bei einem Vorrat von 160 Liter (auf 60cm bei gutem Boden) ist der Welkepunkt noch lange nicht erreicht, sondern noch 60mm drin, für weitere 12 Tage. Dazu kommt noch mal das erschließen eines neuen Wurzelhorizont, also wurzeln in die Tiefe, die Pflanzen drauf hin erziehen, das sie suchen. Falls es in den 30 Tagen mal regnen sollte, kann man das abziehen, bzw während dem Regen entsprechend bewässern. Deshalb ist es selten, das ich halbwegs angewachsene Bäume öfter als alle 6 Wochen gieße.
Und da kommen wir zu dem schönen Punkt bei Trockenheit, man kann so viel bzw wenig Wasser geben, dass die Bodenfeuchtigkeit im Optimum bleibt, genug frischer Sauerstoff an die Wurzeln kommt für optimales Wachstum und beste nährstoffreisetzung aus dem Humus. Wenn der Garten überschwemmt wird und Staunässe herrscht, kann man nichts dagegen machen, da ersaufen die Bäume im Klimawandel....
Wenn ich in der Kommune angestellt bin und 400 Bäume zu versorgen habe, ist der Tag zu kurz, um eine Stunde pro Baum den Schlauch rieseln zu lassen.
Das geht im Garten, jeden Tag eine Ecke, die ganze Woche lang, dann wieder zurück auf los.
Da gebe ich aber keine 100 Liter die Woche. Bei 40°C und sehr windiger trockener Luft ist die Maximalverdunstung hier 8mm pro Tag. 160 Liter die in den Boden pro Meter Tiefe passen, das ergibt einen Vorrat von 20 Tagen Niederschlagsfreies Extremstwetter. Wöchentlich ist da also nix zu machen, viel eher komme ich hier praktisch mit 1-2 mal ergiebig Wässern pro Jungbaum aus. Das reicht zum Überleben. Für guten Wuchs muss eher 5 mal pro Jahr gegossen werden. Die intensiveren Pflanzungen bekommen eher knapp 10 mal geringere Gaben.
Bei 500mm Jahressumme ist ja maximal auf 1000 aufzufüllen, das sind rein rechnerisch 10 mal 50 Liter gießen und das ist schon Luxuskonsum.
Also der Nutzen von den Säcken ist klar vorhanden und ohne Alternative derzeit, wenn man viele Gehölze zu versorgen hat und dort keine Tropfschläuche machbar sind. Da gebe ich Felcofan uneingeschränkt recht.
Die 20 Bäume im Garten bekommt man auch mit dem Schlauch rotiert wenn man nicht 6 Wochen in Urlaub ist.
Im Garten nach 3 Wochen schon wieder gießen, für Intensivpflanzungen mit maximaler Ertragserwartung mag das notwendig sein, hier gibt der Lehmboden aber mehr her. Hier rechnet man also eher mit 5mm Verdunstung pro Tag also 100mm Verlust in 20 Tagen. Bei einem Vorrat von 160 Liter (auf 60cm bei gutem Boden) ist der Welkepunkt noch lange nicht erreicht, sondern noch 60mm drin, für weitere 12 Tage. Dazu kommt noch mal das erschließen eines neuen Wurzelhorizont, also wurzeln in die Tiefe, die Pflanzen drauf hin erziehen, das sie suchen. Falls es in den 30 Tagen mal regnen sollte, kann man das abziehen, bzw während dem Regen entsprechend bewässern. Deshalb ist es selten, das ich halbwegs angewachsene Bäume öfter als alle 6 Wochen gieße.
Und da kommen wir zu dem schönen Punkt bei Trockenheit, man kann so viel bzw wenig Wasser geben, dass die Bodenfeuchtigkeit im Optimum bleibt, genug frischer Sauerstoff an die Wurzeln kommt für optimales Wachstum und beste nährstoffreisetzung aus dem Humus. Wenn der Garten überschwemmt wird und Staunässe herrscht, kann man nichts dagegen machen, da ersaufen die Bäume im Klimawandel....
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Re: Bewässerungssäcke
@ Thuja und Gartenplaner: ist ja schön, dass bei Euch Schlauch hinlegen und das Wasser eine halbe Stunde laufen usw. ausreicht. Das hatte ich in den letzten Dürrejahren alles probiert, aber 1. hatten wir so vor allem grünes Gras und 2. eine hohe Wasserrechnung und 3. immer noch Trockenbrüche an den Bäumen. Nach dem 2. Sommer mit den Säcken kann ich sagen, dass das unter den Berliner Dürrebedingungen den Bäumen wirklich hilft und der Wasserverbrauch niedriger war als in den Jahren davor.
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Re: Bewässerungssäcke
Rieke hat geschrieben: ↑18. Dez 2023, 22:09
…Nach dem 2. Sommer mit den Säcken kann ich sagen, dass das unter den Berliner Dürrebedingungen den Bäumen wirklich hilft und der Wasserverbrauch niedriger war als in den Jahren davor.
Das ist das Wesentliche.
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Re: Bewässerungssäcke
Leute, macht bei dem Dauerregen die Säcke voll, bevor es wieder Dürrejammern gibt. :P
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Re: Bewässerungssäcke
Der Bürgermeister unserer Gemeinde hat dem Bauhof das Anbringen von Wassersäcken an frisch gepflanzten Bäumen untersagt, weil ihm der Anblick nicht gefällt. Dabei kommen die Mitarbeiter mit dem Giessen nicht nach und schon einige neu gepflanzte Bäume sind vertrocknet.
In diesem Jahr besuchte ich das Schloss Sandringham, Privatbesitz der engl. Königsfamile, wo jeder Baum der neugepflanzten Allee mit einem Wassersack versehen war.
Diese Fotos schickte ich dem Bürgermeister mit dem Text, daß der engl. Königsfamilie und ihrem Headgardener das Gedeihen der Bäume wichtiger als der Anblick sind. Ob das was bringt?


In diesem Jahr besuchte ich das Schloss Sandringham, Privatbesitz der engl. Königsfamile, wo jeder Baum der neugepflanzten Allee mit einem Wassersack versehen war.
Diese Fotos schickte ich dem Bürgermeister mit dem Text, daß der engl. Königsfamilie und ihrem Headgardener das Gedeihen der Bäume wichtiger als der Anblick sind. Ob das was bringt?


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Re: Bewässerungssäcke
Es sollte kein Problem sein mit etwas Aqrylfarbe und einem Pinsel die Säcke so betupfen das sie aus der Entfernung wie ein Wiesenstück oder ein bemooster Baumstumpf aussehen.
Das hält in der Regel so lange wie die Bäume das brauchen und man kann es durchaus erneuern.
Eventuelle Verwitterungsspuren werden das Ergebnis vermutlich sogar verbessern. ;)
Das hält in der Regel so lange wie die Bäume das brauchen und man kann es durchaus erneuern.
Eventuelle Verwitterungsspuren werden das Ergebnis vermutlich sogar verbessern. ;)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Bewässerungssäcke
Hero49 hat geschrieben: ↑24. Dez 2023, 12:53 Schloss …Sandringham, Privatbesitz der engl. Königsfamile, wo jeder Baum der neugepflanzten Allee mit einem Wassersack versehen war.
Diese Fotos schickte ich dem Bürgermeister mit dem Text, daß der engl. Königsfamilie und ihrem Headgardener das Gedeihen der Bäume wichtiger als der Anblick sind. Ob das was bringt?
…
Es ist auf jeden Fall eine coole und gute Aktion von dir gewesen!!!! :D
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