uliginosa hat geschrieben: ↑10. Jan 2024, 12:41
Das Problem in der Landschaft (jedenfalls hier in Mitteldeutschland) ist eben dass sich nur die Bewirtschaftung der großen Flächen lohnt. Alles was steiler, trockener, nasser oder mit Gehölzen ist, fällt völlig aus der Bewirtschaftung. Die ehemals traditionell beweideten Flächen verbuschen, die emfpindlichen Magerrasenarten verschwinden.
Die Chance mit der Erhaltung der artenreichen Kulturlandschaft und artgerecht gehaltenen Tieren auch noch hochwertige tierische Lebenmittel zu produzieren, die wir mit gutem Gewissen essen können, ist vertan.
Ja. leider. leider leider. Ich sehe es täglich vor der Haustür.
Die großen Schafherden, die jede LPG hier hatte und deren Schäfer bis nach 1990 hier überall durch die Gegend zogen, gibt es nicht mehr. Alle diese Standorte sind völllig verbuscht durch das unheilige Dreiergestirn Robinie, Liguster, Brombeere, damit ist auch die Vielfalt an Schmetterlingen, Heupferden usw. verschwunden bzw. nur noch an einigen Standorten erkennbar. Diese Standorte werden händisch durch engagierte Naturschützer einmal im Jahr gepflegt. In einem Gebiet waren Schafe eingegattert, davon erlegte der Wolf, der Luchs, man weiß es noch immer nicht, unlängst einen Teil.
In meiner Kindheit kam Hammelfleisch in die Bohnensuppe. Das gab es selbstverständlich zu kaufen, in der HO. Heute sehe ich bei keinem Fleischer frisches Schaffleisch, nur eingefrorenes aus Neuseeland vor Ostern u. ä. im Supermarkt.
Ein Ziegenbauer in der Gegend hat aufgegeben: dort gab es Ziegen und freilaufende Schweine, Eigenvermarktung. Dort kaufte ich früher viel. Das Fleisch war sehr gut.
Man warf ihnen dann vor selbst geschlachtet zu haben. Hygienebestimmungen seien nicht eingehalten worden, das verkaufte Fleisch wäre aber einwandfrei gewesen, eine Gefahr für Verbraucher hätte nie bestanden.... wie die Sache dann ausging weiß ich nicht. Den Betrieb gibt es leider nicht mehr.