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Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten (Gelesen 60928 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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sempervirens
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

sempervirens » Antwort #300 am:

Katrin hat geschrieben: 20. Jun 2020, 14:22
Der Begriff "Unkraut" wird hier auch oft verwendet, um etwas Wüchsiges, das von selber auftaucht, zu beschreiben - also nicht etwas, das man negativ beurteilt, sondern einfach etwas, das eben "da ist".

Mich erinnert es an Adenophora confusa, aber ehrlicherweise sind mir die Unterschiede zu Campanula nicht wirklich klar.


Wäre das nicht die Definition von "Beikraut" ?

erst wenn das Beikraut unerschwünscht ist hätte ich es für Unkraut befunden

Wobei eine unerwünschte größere Ausbreitung einer gewünschten Pflanze ausserhalb ihres gepflanzten Platzes sicherlich auch als Unkraut betrachtet werden würde

Unkraut würde ich also als etwas sehen, was an dem betrachteten Platz unerwünscht ist.

Da ich viele Beikräuter stehen lassen, da es Zufallssämlinge oder schöne Wildstauden sein können, gibt es für mich nur wenige Unkräuter.

Eine Pflanze nämlich die Ackerkratz distel empfinde ich aber durchaus schon als Unkraut, sie breitet sich einfach zu Stark aus ist schwer zu entfernen und im Zweifel sticht man sich auch noch.

Als Ausgleich habe ich dafür andere Disteln wie Bachkratzdistel, Eseldistel, Golddistel, Erygnium und ähnliches aber auch die grwöhnliche Wegdistel oder krause Distel lasse ich stehen sie samt sich zwar hier und da aus, da die aber keine Ausläufer machen wird es nie lästig
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hobab
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

hobab » Antwort #301 am:

Das ist eine Diskussion die zu nichts führt, bei der Frage bin ich Napoleon: was Unkraut ist bestimme ich, wenn ich den Garten pflege, das können auch Polyantharosen oder Paeonien sein. Wenn jemand anders da macht, geht die Definitionsgewalt auf die nächtste Würdenträgerin über…

„Zur Belohnung versuchte ich sie zu vermehren. Nach etlichen Versuchen weiß ich jetzt, wie es geht. :D
Es ist wohl eine Campanula latifolia,…“ - was ist der Kniff?

Komischerweise lassen, die sich einigermaßen gut aussäen, dabei machen die wirklich null Selbstaussaat bei mir. Da die Ausbeute nicht furchtbar ergiebig ist, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Viel benutzen tue ich dir allerdings nicht, so schön sie sind in der Blüte, im Abgang sind sie wenig erfreulich: nämlich scheintot - da bleibt nur ein hässlicher kahler Fleck übrig.
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lerchenzorn
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

lerchenzorn » Antwort #302 am:

Im sandigen Boden vermehrt sich Campanula latifolia durch Selbstaussaat dann gut, wenn sie sich in verdichtete, humusreiche Stellen verstreuen kann. Unser durch Tritt stark verdichteter Rasenboden mit fast schwarzer Erde ist ein gutes Keimbett, auch für andere Lehm-Pflanzen wie z. B. Märzenbecher.
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sempervirens
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

sempervirens » Antwort #303 am:

bin mal gespannt ob meine Latifolia macrantha alba meinen Schnecken und WÜhlmaus verseuchten Garten überleben werden.

Gepflanzt habe ich diese in selbst gebauten Käfigen aus 2 mm dicken verzinkten sehr engmaschigen Draht, habe selber mal drauf gebissen, glaube das kriegen selbst die Wühlmäuse nicht durch.

HAbe auf meine aktuellen Pflanzungen jetzt kaffeebohnen und NICHT Benutztes Kaffepulver auf die Pflanzen gestreut in der Hoffnung das die Latifolia das Koffein aufnehmen und fürs erste unakktrativer für Schnecken sind

Würde mich freuen wenn sich die Macrantha sich durch Selbstaussaat reichlich vermerhen, wäre eine gute Ablenkungsfütterung.

Mein Amerikanischer Wasserdost wird bspw auch massiv von Schnecken niedergrefessen, ist aber zum Glück nach 2-3 sehr stark etabliert. Bindet aber einiges an Truppen der Nacktschnecken, die dann andere Stauden weniger stark befallen, erhoffe mir einen ähnlichen Effekt bei der Macrantha.

Angeblich soll diese ja auch nach etablierungspahse recht zuverlässig austreiben.

Habe mir auch einige Sarastros zugelegt, passt nicht so gut in mein naturnahes Konzept aber dafür umso besser als Dauerblüher als Kübelpflanze auf der Terrasse
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sempervirens
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

sempervirens » Antwort #304 am:

sempervirens hat geschrieben: 12. Dez 2023, 15:26
Habe mir jetzt letzens campanula rotundifolia Olympica geholt

Die Sorte soll wohl großblumiger sein als die reine Wildform

Hat jemand zufällig diese Sorte und kann über ihren Habitus im Vergleich zur Wildform berichten ?

Ich habe jetzt 3 Stück dieser neben der von mur vor ORt ausgelesenen Wildform gepfalnzt werde dann nächsten Sommer ein direktes Vergleich bild machen können


Achja und nochmal nachgefragt, hat jemand diese Sorte/Auslese ? und generell gibts bei der rotundifolia irgendwelche Sorten die man haben "muss" ?

Finde die Pflanze extrem cool als Kübelpflanze um diverse Wildbienen daran zu beobachten
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lerchenzorn
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

lerchenzorn » Antwort #305 am:

Weder die hier vorkommende Wildform von Campanula rotundifolia noch 'Olympica' sind bei uns gartentauglich. In Beeten ausgepflanzt verschwinden sie nach spätestens einem Jahr vollständig.
Leider. Ich finde die Art ausgesprochen hübsch und hätte sie gern in eher filigran gehaltenen Staudenbeeten als späte Blüherin. Ich bin also ebenfalls an Tipps und besseren Erfahrungen interessiert.
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

sempervirens » Antwort #306 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 15. Dez 2023, 14:36
Weder die hier vorkommende Wildform von Campanula rotundifolia noch 'Olympica' sind bei uns gartentauglich. In Beeten ausgepflanzt verschwinden sie nach spätestens einem Jahr vollständig.
Leider. Ich finde die Art ausgesprochen hübsch und hätte sie gern in eher filigran gehaltenen Staudenbeeten als späte Blüherin. Ich bin also ebenfalls an Tipps und besseren Erfahrungen interessiert.


Bei uns wächst sie wild an fast jedem Straßenrand meist in Hanglage von schattig bis vollsonnig, auch in häufig gemähten rasen Flächen konnte ich sie hier schon in sehr trockenen Sommern( dann wird das mähen pausiert und sie kommt zur Blüte) beobachten

Würde also aufgrund meiner Beobachtung sagen Stress Standorte (Wasser sowie Nährstoff Mangel) sagen ihr zu, Sonne ist nicht unbedingt entscheidend, wobei vollsonnige Standorte häufiger trocken sind und die Blüte reichhaltiger ist.

Vom Ph wert habe ich sehr eher auf sauren Gestein gefunden, haben hier in der Umgebung interessante Berg/Hügel Züge wo massenkalk auf eher sauerer Gesteine trifft

Vllt ist es auch viel mehr die Abwesenheit der Schnecken an diesen Standorten als der Standort selbst

Ich habe meine jetzt an diversen Standorten Probiert bin mal gespannt ob die funktioniert, wohne eher in Tallage mit tonigem Schwemmland welches aber mit Flusskies durchsetzt ist aber auch ehemaligen Müllhaldeboden( Ziegel splitt , Glasscherben, Metall, etc. ) wo der Boden magerer und drainierter ist.

Und gibt noch mikroklimate durch Haus Bäume etc

Bspw habe ich welche unter eine alte Fichte (sehr trockener Standort) gepflanzt und hab zusätzlich noch gut abgesandet, sollte also mit Nadelstreu, regenschatten, wurzeldruck ein stress Standort sein.
Im Zweifel gieße ich sie an wenn sie schwächeln.

Aber ich glaube sie müssten dort funktionieren denn die Glockenblume ja auch in Heidelandschaften mit dem Sand Thymian zusammen vorkommt sollte es aber dort eigentlich klappen. Habe sie auch mit dem Thymian und Heide Nelke und Heidekraut gepflanzt

Aber am Ende ist man immer schlauer und die eigenen Annahmen erweisen sich als Fehleinschätzung
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

sempervirens » Antwort #307 am:

Bezogen auf campanula rotundifolia „Olympica“ bin ich heute zufällig darüber gestolpert: https://www.missouribotanicalgarden.org/PlantFinder/PlantFinderDetails.aspx?taxonid=244587&isprofile=0&

Dort steht über die Sorte:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00 'Olympica' is a cultivar that was found growing in the Olympic Mountains in the State of Washington. It is distinguished from the species by producing slightly larger flowers that are deeper blue in color on shorter plants growing to 9-12" tall.


Hätte ich nicht gedacht das sie aus den USA stammt gut wissen das dort auch olympische Berge gibt
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Lou-Thea » Antwort #308 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 15. Dez 2023, 14:36
Weder die hier vorkommende Wildform von Campanula rotundifolia noch 'Olympica' sind bei uns gartentauglich. In Beeten ausgepflanzt verschwinden sie nach spätestens einem Jahr vollständig.
Leider. Ich finde die Art ausgesprochen hübsch und hätte sie gern in eher filigran gehaltenen Staudenbeeten als späte Blüherin. Ich bin also ebenfalls an Tipps und besseren Erfahrungen interessiert.


Weil das grade hochgespült wurde - habe die gleiche Erfahrung gemacht. Gepflanzt wollte sie nicht, weder Beet, Schotterbeet noch lückige Wiese. Sie will sich lieber selber aussäen. Ich hatte zwei Töpfchen übrig, die fast die ganze Saison auf einer Pflasterfläche standen (und die Überwinterung dann nicht überlebt haben), aber im nächsten Jahr war rundherum in den Fugen alles voller Sämlinge. Auch am Rand, zwischen Borddiele und Schotter, hat sich eine etabliert und ist da sehr langlebig und robust, obwohl man doch öfter drauftritt.
Auch in den Rosentöpfen, die im Sommer neben den jetzt eingewachsenen Glockenblumen stehen, keimen jährlich neue Pflänzchen.

Unten rechts auf dem Bild ein Sämling in der Fuge mit den typischen runden Grundblättern, und auch links im Schotter sind schon weitere aufgetaucht.
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Lou-Thea » Antwort #309 am:

Unter der Bank ein großes Exemplar, blüht den ganzen Sommer, vorne winzige Fugensämlinge. Der Rest ist Campanula trachelium.

Also am Besten Stauden kaufen und da hinstellen, wo sie aussamen sollen. Fugen und Ritzen, Mauerfüße oder -kronen sind sicher eine gute Wahl.
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Staudo » Antwort #310 am:

In unserer Gärtnerei haben wir immer mal Probleme mit den rotundifolias. Was gut klappt ist, die Töpfe mit dem abgestorbenen Pflanzen einfach stehen lassen. Nach ein paar Wochen sind die Töpfe wieder voll. ;)
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

martina 2 » Antwort #311 am:

Ich schiebe mich mal mit einer Frage dazwischen: Die bei uns wild wachsende ist wohl auch Campanula rotundifolia ?
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Lou-Thea » Antwort #312 am:

Ich habe ja dann die Sämlinge aus den Rosentöpfen ausgegraben und einzeln getopft, um sie später an andere Stellen zu pflanzen... hat auch nicht geklappt. ;)

Edit- martina, würde sagen ja..
Generell ist rotundifolia hier heimisch.
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Konstantina » Antwort #313 am:

Lou-Thea, Danke für das teilen deiner Erfahrung. Ich würde auch sehr gern diese wilde Schönheit bei mir zu etablieren. Dieses Jahr habe ich Samen gekauft, jetzt weiß ich, wie ich vorgehen muss.
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Buddelkönigin
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Re: Campanula - so viele sehr unterschiedliche Blüten

Buddelkönigin » Antwort #314 am:

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Auch in den Sylter Klippen wild anzutreffen. Ob es die gleiche ist?
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Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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