hobab hat geschrieben: ↑3. Feb 2024, 08:41 Darmera verträgt auch einiges, wie sieht es mit Trillium aus? Will hier im Sand gar nicht, irgendwo muss der ja können..
In fetten Lehm wollten sie bei mir nicht. Die Trillium faulten dann weg. Bei sehr aufgearbeiteten Stellen ging es. Ich denke sie mögen es weder lehmig noch sandig.
Das ist ein sehr interessantes Thema, was ich eigentlich auch schon längst mal eröffnen wollte, weil ich dazu nicht viel gefunden hatte. Also danke dafür!
Ich gärtnere in Zone 8a auf ca. 100qm Tonboden, den ich 30cm tief mit Kompost und Sand aufgearbeitet habe. Aber der Boden kommt mit seinen Eigenschaften immer wieder durch. In 40cm Tiefe ist eine stark verdichtete Tonader, die sich an manchen Stellen mehr, an anderen weniger bemerkbar macht. In Wintern wie diesen steht das Wasser an einigen Stellen lange. Bei starken Regenfällen im Sommer ebenso. Und trotzdem gibt es wieder Stellen, die teils auch im Winter trocken sind: der hintere Grundstücksteil, an den 2 Birken grenzen, die offenbar alles wegsaufen. Dort vor allem bewässere ich in langen Trockenperioden im Sommer. Was will ich damit eigentlich sagen: dass ich auf 100qm Tonboden trotzdem ganz unterschiedliche Standorte habe.
Was geht bei mir an Sträuchern: immergrün: Eiben Kirschlorbeer Aukube Strauchefeu Mahonie Narihira (entwickelt sich super, steht aber nicht im feuchtesten Bereich) Sarcocca humilis
Was geht an Sträuchern gar nicht: japanische Ahörner Perückenstrauch mit Ach und Krach und 3x neu Euonymus alatus
Rosen stehen alle gut da.
Kletterpflanzen: Clematis Etoile Violet Clematis viticella venosa Violacea Clematis Comtesse de Bouchaud Clematis Little Nell (Clematis stehen alle sonnig/halbschattig an Sträuchern, die viel Wasser wegschlürfen, somit also nie direkt im Wasser) Efeu Sulphur Heart an den Birken Akebia quinata an der Birke Lonicera japonica Halliana unter Birke Wilder Wein
Gräser: Carex Everillo, Evergold und Everest (Everillo z.B. werden bis zu 80cm Monster selbst in der Sonne) Carex elata Bowles Golden Hakonechloa macra Allgold Pennisetum Miscanthus Deschampsia cespitosa
Stauden im Halbschatten/Schatten: Helleborus orientalis (bestens) Pachyphragma macrophylla (Schatten wichtig!) Asarum europeum Brunnera macrophylla (nur das stinknormale!) Lamium maculatum Lamium orvala Ahornblatt (Mukdenia rossii ) Karasuba (im feuchten Bereich! mit etwas Sonne) Hosta June, plantaginea, Shade Fanfare Darmera peltata (ja, hat bei mir funktioniert!) Impatiens omeiana in Sorten Ophiopogon planiscapus nigrescens Viola odorata Pulmonaria officinalis Arum italicum
Stauden im Halbschatten/Sonne Herbstanemonen Kalimeris incisa Stachys monnieri ,Hummelo‘ (sogar in den feuchten Bereichen) Mutterkraut Silene dioica Sedum spectabile Brillant + Herbstfreude Persicaria amplexicaule Blutweiderich Leucanthemum vulgare Taglilien Echinacea purpurea Wilde Möhre Ajuga reptans ‘Catlins Giant’ und Elmblut Alchemilla mollis Aster novi-belgii ‘Weißes Wunder’ Centaurea montana Campanula poscharskyana (unter Spieren am sonnigen GR) Teucrium hircanium (am sonnigen GR)
überall von Sonne bis Schatten: Primula vulgaris Vergißmeinnicht Hesperis matronalis (kurzlebig)
Zwiebelblumen etc: Schneeglöckechen Märzenbecher Elfenkrokus in Sorten Schachbrettblumen an den feuchtesten Stellen Narzissen am trockeneren schattigen GR Hundszahn Pagoda am sonnig-trockenen GR Tulpen Purissima und 'Don Quichotte' sowie lilienblütige wie Ballade Anemone nemorosa und x lipsiensis Allium Purple Sensation (nicht am den ganz feuchten Stellen) Iris reticulata ‘Katherines Gold’ am sonnigen GR Ranunculus ficaria
Tolle Übersicht! Wie sieht es mit Aruncus im Schatten und Iris sibirica und barbata in der Sonne aus? Müsste eigentlich beides gehen. An die Pulmonarien hab ich gar nicht mehr gedacht, die sind wegen der oft kurzen Saison, bei mir komplett aus der Verwendung gerutscht, obwohl sie mich eine Weile lang fasziniert haben. Das sind eigentlich die Lehmpflanzen überhaupt (zu sehr manchmal). Müsste mich mal wieder mit beschäftigen, Sorten der letzten Jahre sichten.
Iris hab ich im Garten nie probiert. Hat nicht gepasst. Sind ja nur wenige qm. Der Waldgeißbart ist schon im 1. Jahr so gewachsen, dass ich ihn gleich wieder verschenkt habe mangels Platz. ;D Hätte aber sicher funktioniert. Wenn hier etwas funktioniert, dann explodiert es meistens gleich. Beispiel Blutweiderich: Herbst 22 neu gesetzt, in 2023 gleich 1,80m hoch ;D Und die, die von mir Carex Evergold Horste erhalten haben, wissen auch , wovon ich rede ;) Geranium versicolor und x oxonianum in Sorten ging auch zu gut. Die wurden mir auch zu groß, so dass ich mich wieder von ihnen getrennt habe.
Was Cydora beschreibt, habe ich auch oft. Entweder es wächst sehr gut oder es mickert ganz lange. Manches berappelt sich irgendwann. Vieles wächst, sieht aber nicht so schön aus. Schnittlauch bringt mein Garten auch zuverlässig um, so wie fast alle anderen Kräuter. Zierlauch funktioniert aber merkwürdigerweise. Ich habe letztes Jahr diverse andere schneidbaren Lauchsorten gesetzt. 2 sind nicht mal angewachsen. Mal sehen.
„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“ 🍃
Rumi
was sehr gut bei mir klappt ist das orangenrote Habichtskraucht, hält sich trotz Winter überschwemmung und Sommertrockenheit und häufiger Madh, also zumindest ganz nett in einer Kräuter/Blumenwiese
Im Staudebeet deckt er gut den boden, da gibts aber deutlich bessere Arten
Ja, cydora hat Fluch und Segen von so einem Boden gut beschrieben. Ich kann hier auch nur pflanzen, was robust genug ist, um Winternässe und Bedrängtheit klaglos wegzustecken, alles andere streicht schnell die Segel, weil Nachbarpflanzen innerhalb kürzester Zeit geradezu explodieren, leider dann nicht immer standfest, so dass alles umkippt und kreuz und quer im Beet liegt. Die Wuchshöhe ist ganz klar durch das verfügbare Wasser in der Wachstumsphase definiert, in trockenen Jahren werden manche Stauden kaum kniehoch, während sie in nassen Jahren einen geradezu undurchdringlichen Dschungel bilden.
Letztendlich hilft nur Ausprobieren, denn die Angaben in der Literatur stimmen bei solchen Bedingungen nur selten mit der Realität überein. Von einigen Pflanzen habe ich auch nur unbekannte Sorten oder Sämlinge (u. a. auch von den Astern), daher kann ich hier keine eindeutigen Empfehlungen geben. Niedrige Sorten haben es hier eher schwer, weil sie leicht bedrängt werden, bei den hohen sind leider nicht alle standfest. Zusätzlich erschwert wird das Gärtnern hier noch durch die Hanglage sowie die einseitige Beschattung von Haus und Bäumen, da wächst vieles eben zum Licht hin und kippt dann ebenfalls gerne um.