News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Saatgut bei L*dl (Gelesen 14639 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
Antworten
Sonnenstrahl
Beiträge: 116
Registriert: 29. Okt 2005, 02:02
Kontaktdaten:

Lass die Sonne rein...

Re:Saatgut bei L*dl

Sonnenstrahl » Antwort #60 am:

Oh!Nein, schreien wollte ich nicht. :-X Ich bitte um entschuldigung, falls dies so angekommen ist! :-\
Man muss nicht immer mit Steinen werfen um die Welt zu verändern, eine handvoll Blumensamen tut es mitunter auch...
Yorvik
Beiträge: 276
Registriert: 14. Aug 2005, 16:26

Re:Saatgut bei L*dl

Yorvik » Antwort #61 am:

interessante Diskussion hier :)Irgendwie dreht sich die Diskussion im allgemeinen um die Art der Saatgutvermehrung (billig bei Lidl versus Biosaatgut). Alle in Deutschland gehandelten Gemüsesamen sind nach heutiger Rechtslage nicht genetisch verändert, dies ist kein Privileg von Biosaatgut. Ansonsten fallen mir beim Thema Saatgutqualität noch einige hier nur am Rande diskutierte Kriterien ein:
  • Keimfähigkeit
  • Keimkraft
  • Haltbarkeit
  • Die Qualität der Sorte!!!
  • Resistenzen ?
  • ...und sicher noch viel mehr.
Das waren nur einige Gedanken beim Lesen des threads ??? :)l.g.Yorvik
pocoloco
Beiträge: 1806
Registriert: 2. Mär 2005, 09:43
Kontaktdaten:

Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.

Re:Saatgut bei L*dl

pocoloco » Antwort #62 am:

Irgendwie dreht sich die Diskussion im allgemeinen um die Art der Saatgutvermehrung (billig bei Lidl versus Biosaatgut).
Ich denke, an dem Punkt ist es mit der Vergleichbarkeit vorbei. Wirklich biologisch und damit auch hiesig erzeugtes Saatgut ist mit Standardsaatgut nicht zu vergleichen. Will sagen, was man bei L*dl in der Tüte hat ist kaum besser oder schlechter als anderes Standardsaatgut in bunten Tütchen, sei es Sp+rli, Kie*enk*rl oder andere. Das kommt alles mehr oder weniger aus dem gleichen Topf und hat auch keinen gesteigerten politischen Anspruch. Biosaatgut macht schon Sinn, wenn man gewisse Entwicklungen nicht mitmachen will. Aber Gemüse selber zu produzieren ist halt auch schon eine politische Aussage, egal ob man etisch perfektes Saatgut verwendet.
... Thema Saatgutqualität ...[*]Keimfähigkeit
ist bei uns eigentlich gesetzlich geregelt, ...
[*]Die Qualität der Sorte!!!
Unterliegt eigentlich nicht dem, ob öko oder nicht angebaut wird. Einzig, wenn Saatgut einer Sorte im Lande angebaut wird, unterliegen die Samenträger ähnlicheren Anbaubedingungen, sind somit klimatisch besser angepaßt, als im Ausland produzierte Saat.
[*]Resistenzen ?
Wesentliche Eigenschaft der Sorte. Eine erheblich verbesserte Resistenz würde die Begründung einer neuen Sorte rechtfertigen. Resistenzen sind züchterisch sehr schwierig, da der Resistenz leider lebende und wandelbare Gegenspieler gegenüberstehen. Man unterscheidet monogene und polygene Resistenzen. Erstere sind, da sie leicht zu erkennen sind, leichter zu züchten, werden aber auch von den Schaderregern auch entsprechend leicht durchbrochen, da eine einzige Mutation ausreicht. Polygene Resistenzen sind phänotypisch noch schwerer zu erkennen (Resistenzen sind halt nicht so leicht zu erkennen, wie die Blütenfarbe) und zu züchten, da hier mehrere Gene gleichzeitig im Spiel sind.
Das waren nur einige Gedanken beim Lesen des threads ??? :)
Es gibt schon gute Gründe, hier und da gut produziertes Saatgut zu kaufen, aber es gibt auch gute Gründe, eigenes Saatgut zu produzieren. Aber an dem Punkt wird´s auch schon rechtschaffend knackig.PS.: Fast jeder Tierhalter ist Tierzüchter, kaum ein Pflanzenbauer ist Pflanzenzüchter
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #63 am:

Alle in Deutschland gehandelten Gemüsesamen sind nach heutiger Rechtslage nicht genetisch verändert,
Grad hier nützt die Rechtslage wenig. Warten wir auf die nächste Greenpeace-Aktion. In D sind Genkulturen bekanntlich bewilligungsfähig (nur die Schweiz hat diesbezüglich ein 5-jähriges Moratorium), folglich ist mit Pollenflug von der Gentech- zur Nichtgentechpflanze zu rechnen. Bioanbau richtet ein erhöhtes Augenmerk auf diese Problematik und wird auch strenger kontrolliert, ist daher die beste Wahl.
Benutzeravatar
rapunzel
Beiträge: 20
Registriert: 9. Nov 2006, 10:37

Re:Saatgut bei L*dl

rapunzel » Antwort #64 am:

Und ich dachte, dass es wichtig wäre, dass das Saatgut nicht chemisch gebeizt ist. Davon hat bis jetzt noch keiner geredet-oder ist mir das entgangen? Ich bin mir aber nun nicht sicher, wie das mit dem „Billigsaatgut“ ist. Muss das chemische Beizen- rein rechtlich- extra erwähnt werden auf der Verpackung, oder kann man sich nur sicher sein ???, wenn ausdrücklich auf der Verpackung steht: nicht chemisch gebeizt? Davon steht auf dem „Billigsaatgut“ eben meist nixrapunzel
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #65 am:

Das muss meines Wissens nicht deklariert werden. Biosaatgut ist natürlich nie chemisch gebeizt.G, der sich weiterhin wundert, warum gewisse Zeitgenossen mit dem Kauf minderwertiger Samen ein paar Cent sparen wollen... ::)
Benutzeravatar
rapunzel
Beiträge: 20
Registriert: 9. Nov 2006, 10:37

Re:Saatgut bei L*dl

rapunzel » Antwort #66 am:

Das ist doch ein Grund davon Abstand zu nehmen? Ein Imker hat mir mal sein Leid geklagt, dass das chemische Beizen des Sonnenblumensaatguts seine Bienen sehr ungut beeinträchtige. Und das war nicht einmal ein Bioimker!Rapunzel
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #67 am:

Ja genau, Abstand nehmen vom nicht biologisch zertifizierten saat gut meinst du, oder? Ganz meine Meinung.G., auf Biosaatgut im Lidl wartend...
Benutzeravatar
Wattemaus
Beiträge: 1567
Registriert: 26. Jan 2004, 07:59

Re:Saatgut bei L*dl

Wattemaus » Antwort #68 am:

Ich habe bisher nur Seite 1 lesen können, also verzeiht bitte, wenn ich noch einmal etwas aufwärme:Wieso soll eigentlich alles Saatgut aus China kommen?Bei T&M steht z.B. auf den Beuteln drauf, daß die Ware aus NL oder BE stammt, große Felder habe ich in NL selber schon gesehen.
Yorvik
Beiträge: 276
Registriert: 14. Aug 2005, 16:26

Re:Saatgut bei L*dl

Yorvik » Antwort #69 am:

@ Gart
Grad hier nützt die Rechtslage wenig. Warten wir auf die nächste Greenpeace-Aktion. In D sind Genkulturen bekanntlich bewilligungsfähig (nur die Schweiz hat diesbezüglich ein 5-jähriges Moratorium), folglich ist mit Pollenflug von der Gentech- zur Nichtgentechpflanze zu rechnen. Bioanbau richtet ein erhöhtes Augenmerk auf diese Problematik und wird auch strenger kontrolliert, ist daher die beste Wahl.
Hallo Gart,ganz ironisch geschrieben, denn Pollenflug interessiert die Schweizer Grenze herzlich wenig ;)Mit dem erhöhten Augenmerk der Bioerzeuger magst du recht haben, aber das ändert nichts daran, dass auch im konventionellen Gemüsebau in Deutschland (und soviel mir bekannt ist in ganz Europa) weder gentechnisches Gemüse produziert wird noch GMO Gemüsesaatgut verkauft wird. Auch die Mehrheit der konventionellen Gärtner ist gegen eine Genmanipulation wie die Mehrheit der Verbraucher. An dieser Stelle sollten mal alle an einem Strang ziehen. Alle z.b in Deutschland geforderten Qualitätssysteme wie QS oder EUREP-Gap verbieten 100% den Einsatz von gentechnisch manipulierten Saatgut, da sind die Systeme nicht anders als im Bioanbau. @ Wattemaus
Wieso soll eigentlich alles Saatgut aus China kommen?Bei T&M steht z.B. auf den Beuteln drauf, daß die Ware aus NL oder BE stammt, große Felder habe ich in NL selber schon gesehen.
Man sollte unbedingt mit dem Märchen der Biobranche schlussmachen, dass Saatgut zu Hause vermehrt besser ist als Saatgut zum Beispiel aus China oder Chile. Dies ist immer eine Einzelfallprüfung, wo es wirklich am besten ist und kann für heimische Gemüsearten stimmen. Die meissten unserer Gemüse sind aber "Ausländer".Grundsätzlich gilt dabei: Das beste Saatgut kommt aus den für die Vermehrung günstigsten Gebieten (Klima, Boden, Luftfeuchte, Sonne..e.t.c)Ein Beispiel: Paprika Californa Wonder in Salinas (USA) vermehrt oder irgendwo in Deutschland, welches Saatgut ergibt die besseren Pflanzen? ??? ???l.g. Yorvik
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #70 am:

Mit dem erhöhten Augenmerk der Bioerzeuger magst du recht haben, aber das ändert nichts daran, dass auch im konventionellen Gemüsebau in Deutschland (und soviel mir bekannt ist in ganz Europa) weder gentechnisches Gemüse produziert wird noch GMO Gemüsesaatgut verkauft wird. Auch die Mehrheit der konventionellen Gärtner ist gegen eine Genmanipulation wie die Mehrheit der Verbraucher. An dieser Stelle sollten mal alle an einem Strang ziehen. Alle z.b in Deutschland geforderten Qualitätssysteme wie QS oder EUREP-Gap verbieten 100% den Einsatz von gentechnisch manipulierten Saatgut, da sind die Systeme nicht anders als im Bioanbau.
Nun, der Punkt ist da die Kontrolle. Im Bioanbau ist die anerkanntermassen enger als im konventionellen Gemüsebau. Die Gefahr der sog. unbeabsichtigten Kontamination mit unerwünschten Genen ist überall gleich gross. Ich kann nur noch nochmals betonen, dass sich die Gentechgefahr grad beim Saatgut besonders verheerend auswirkt. Was nicht zertifiziert ist, gilt als verunreinigt. Und F1 Saatgut ist ebenfalls manipuliert. Offenabblühende Sorten können demgegenüber ganz normal - wie eh und je - slebst vermehrt werden. Wer will da bei Lidl wegen ein paar Cent diese Risken in Kauf nehmen?
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #71 am:

Hier steht mal was Weniges zu dem, was auch ich unter geeignetem Saatgut verstehe. Natürlich wär da noch mehr zu sagen, aber als Anregung solls mal genügen.
Yorvik
Beiträge: 276
Registriert: 14. Aug 2005, 16:26

Re:Saatgut bei L*dl

Yorvik » Antwort #72 am:

Ich kann nur noch nochmals betonen, dass sich die Gentechgefahr grad beim Saatgut besonders verheerend auswirkt. Was nicht zertifiziert ist, gilt als verunreinigt. Und F1 Saatgut ist ebenfalls manipuliert. Offenabblühende Sorten können demgegenüber ganz normal - wie eh und je - slebst vermehrt werden. Wer will da bei Lidl wegen ein paar Cent diese Risken in Kauf nehmen?
Hallo Gart, auch oft wiederholt werden Aussagen dadurch nicht unbedingt richtiger ;)Saatgut auch im konventionellen Gemüsebereich Bereich ist nicht gentechnisch manipuliert, dafür haftet jeder Züchter. F1 Saatgut wird auch von den Biogärtnern verwendet und ist Bestandteil von Biozertifikaten.Manipuliert ist jede Kultursorte, das nennt man auch Züchtung. Gentechnisch manipuliert (GMO) ist was anders. Eine sachliche Diskussion über Fakten wäre manchmal hilfreich ;)Im übrigen stimme ich dir voll zu, dass man beim Saatgut nicht sparen sollte, wenn einem die Kultur wichtig ist. Für den Hausgebrauch ist Lidlsaatgut nicht besser oder schlechter als vergleichbarer Geschäfte. :)
Gart

Re:Saatgut bei L*dl

Gart » Antwort #73 am:

Na die Kontrolle ist eben besser beim Biosaatgut. Nicht die bewusste, sondern die mehr oder weniger zufällige Kontamination mit unerwünschten Genen ist ja das Problem. Wenn da nun mal was reinrutscht in Lidl-Saatgut, hat das ganze Quartier drunter zu leiden. Wen ich sowas entdecke, überleg ich mir eine Klage, gegen den Nachbarn und den Saatgutvertreiber, sofern eruierbar. Offenbar ist in Germanistan das Bewusstsein, in einem leglisierten Genfluggebiet zu wohnen, noch kaum ausgebildet.
Sonnenstrahl
Beiträge: 116
Registriert: 29. Okt 2005, 02:02
Kontaktdaten:

Lass die Sonne rein...

Re:Saatgut bei L*dl

Sonnenstrahl » Antwort #74 am:

Hallo,leider habe ich zu wenig Zeit um jetzt ausführlich mit zu diskutieren, aber evtl. am Abend.Kurz anzumerken wäre nur folgendes:Gentechnische Veränderungen an Pflanzen sind wohl in weiten Kreisen unbeliebt, und das aus verschiedenen (guten) Gründen.Ob jedoch bekannt ist, dass eine 'gentechnische Verunreinigung' von weniger als 0,9% als 'gentechnikfrei' eingestuft wird, weiß ich nicht. Es sollte jedoch mal im Hinterkopf behalten werden.Wenn also im Erdnuss-Schockoriegel 0,9% gentechnisch veränderte Erd'nüsse' enthalten sind, muss da nix auf der Verpackung stehen.Ob es sich mit Saatgut genauso verhält ist mit nicht bekannt.Auch ist es eine Tatsache, und Gart hat da ja mehrmals drauf hingewiesen, dass in Deutschland sehr wohl gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Zu Versuchszwecken und nicht zu Produktion von menschlichen Nahrungsmitteln oder Saatgut, aber der Anbau findet statt. Und damit auch eine mögliche Kontamination der 'gentech-freien' Sorten.Und zum Abschluss, für jetzt, noch eine Frage an Gart:Warum bezeichnest Du F1-Saat als manipuliert?Weil in der F2-Generation eine Aufspaltung stattfindet und es Dir so nicht möglich ist sortenechtes Saatgut selber zu ernten?Das ist schon so, aber mit Manipulation hat dies nichts zu tun.Es ist einfach eine Zuchtmethode. Begründet ist sie im Heterosiseffekt, welcher relativ einfach mathematisch zu ermitteln ist und eine biologische Tatsache darstellt.Die Nutzung dieser biologischen Gegebenheit ist doch verständlich?Dass Du dieses Saatgut nicht möchtest (Ein Grund wäre eine Abhängigkeit von Saatgutprouzenten) ist absolut ok.Aber ich denke mit Manipulation hat dies nicht zu tun und die Verwendung dieses negativ besetzten Begriffs weckt negative Emotionen und verhindert so eine rationale Auseinandersetzung mit dem Thema 'F1'. Bis am AbendLiebe Grüßesonnenstrahl
Man muss nicht immer mit Steinen werfen um die Welt zu verändern, eine handvoll Blumensamen tut es mitunter auch...
Antworten