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Gartenwölfe (Gelesen 127834 mal)
Moderator: Nina
Re:Gartenwölfe
Ich denke, man darf den Welpenschutz heute nicht mehr so streng an wölfischem Verhalten messen. Ein Wolfsrudel hat so weit ich weiß keinen freundschaftlichen Besuch von anderen Rudeln, abgewanderten Söhnen, Onkeln usw., bestenfalls ignorieren sie sich.Die menschlichen Rudel haben alle naselang Besuch, treffen Freunde, Bekannte, besuchen andere "Rudel" mit und ohne Hund. Sie lernen, dass Nichtrudelzugehörige freundlich zu begrüßen oder wenigstens zu ingnorieren sind. Das weitet sich auch auf den Welpenschutz aus. Die Rudelführer begrüßen Welpen, Kinder immer freundlich. So lernt der Hund von uns.Wir können schlecht den Wolf als Beispiel beim Welpenschutz nehmen und andererseits von unseren Hunden (in unserem Sinne) soziales Verhalten verlangen, das dem des Wolfes völlig entgegenspricht.
LG
Venga
Schlagfertigkeit ist der Einsatz von Intelligenz mit erhöhter Geschwindigkeit.
Venga
Schlagfertigkeit ist der Einsatz von Intelligenz mit erhöhter Geschwindigkeit.
Re:Gartenwölfe
Mein erster Airedale hat sich nicht übermäßig gefreut als ich ihm einen seiner Söhne mit nach hause brachte
Der Kleine wollte dann erstmal bei ihm nuckeln
, wurde mit Geknurre durch die Gegend geschleudert (hatte natürlich keinen Karatzer) und auch in der Folgezeit sehr streng erzogen.Nicht jeder Hund ist begeistert von tapsigen Welpen, viele sind genervt und/oder eifersüchtig. Wenn die Kleinen zu aufdringlich sind werden sie angeknurrt, im Extremfall auch mal erzieherisch geschüttelt. Aber n i e werden Welpen oder noch nicht gschlechtsreife Junghunde verletzt oder sogar getötet. So hab ich das über 40 Jahre lang erlebt, nicht nur bei meinen Airedales sondern bei Hunden aller möglichen Rassen und Mischungen, in England, Holland, Frankreich, Spanien, im Tierheim (zwei Jahre lang), auf Straßen und Plätzen, in Häusern und Wohnungen, bei unbekannten und bekannten, freilaufenden und angeleinten Hunden.Wenn die vorherschende Meinung heutzutage ist es sei n o r m a l daß erwachsene Hunde Welpen oder Junghunde mit Verletzungs- oder Tötungsabsicht angreifen finde ich das sehr schockierend. Für mich bedeutet es letztendlich daß Hunde mit Instinktausfällen heutzutage so verbreitet sind daß sie als die Norm betrachtet werden...Trumler würde sich im Grab herumdrehen 



Re:Gartenwölfe
Kam gerade im Fernsehen, leider nur zufällig eingeschaltet, wird aber wiederholt:29.01.2007 - Aktuelle Sendung: VON BERUF HUND - TREUE HELFER AUF VIER PFOTEN Hunde sind die besten Freunde des Menschen - nicht zuletzt deswegen, weil sie auch seine treuesten Helfer in der Not sind. Sie unterstützen die Arbeit der Zollfahnder oder der Polizei, hüten Schafe, suchen verschüttete Menschen oder helfen Blinden, ihren Weg zu finden. Manche sind aber auch Schauspieler, wie Kalle, der vierbeinige Studiogast bei Planet Wissen Wiederholungstermine WDR 7:30 bis 8:30 Uhr BR-alpha 6:15 bis 7:15 Uhr RBB 14:00 bis 15:00 Uhr Link: Planet-wissen.de
Re:Gartenwölfe
@raphaela: ....einfach mal die neueren Bücher von Zimen, Feddersen-Petersen, Trumler, Bloch ... ect. lesen. Die Erkenntnisse ändern sich. Das letzte Buch "Hundepsychologie" von Feddersen-Petersen ist sehr aufschlußreich, beruhend auf wissenschaftlichen Forschungen, Beobachtungen ect. betrifft nicht immer nur Wölfe, sondern eben gerade Hunde und vereint alte Erfahrungen,Wissen mit neuen Erkenntnissen, Forschungen - auch beweisend durch Beobachtungsergebnisse anhand von Verhaltensforschungen. Auch werden Vorurteile grundsätzlich ausgeräumt - egal welcher Herkünfte und Art betrifft immer wieder auftretende Vorurteile genüber bestimmten Rassen z.B.. LGtoto
Re:Gartenwölfe
Hallo,so kurz vorm dunkel werden, hör ich die Beska draußen wie verrückt bellen.Als ich raus geh und nachschau, was los ist, seh ich, dass sie eine Katze ( wo die herkommt, weiß ich nicht, habe keine Nachbarn in 1 Km. Umkreis ) auf unseren großen Tannenbaum gescheucht hatte.Da stand sie nun davor und verbellte das arme Tier. :-\Ich hab schnell ein Bild von ihr gemacht und dann die Beska mit ins Haus genommen, damit die verschreckte Katze die Flucht ergreifen konnte
Von mir aus darf sie mir die Mäuse wegfressen, hab ich gar nix dagegen :DGruß Karin

Re:Gartenwölfe
Das ist ja ein tolles Gespensterfoto Karin! 

Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Gartenwölfe
Hübsches Suchbild! :)Trumler hat ein neues Buch geschrieben? Ich dachte der ist tot! :oSorry, aber Papier ist geduldig und mit Hunden hab ich jahrzehntelang soviel erlebt daß ich selbst ein Buch schreiben könnte ;)Mir ist wichtig wie Hunde sich im täglichen Leben und Umgang miteinander und mit Menschen verhalten: In den "guten, alten Zeiten" haben normale Hunde keine Welpen angegriffen und unterworfene Gegner nicht getötet. Auch sind Rüden nicht in Verletzungs- oder Tötungsabsicht auf Hündinnen losgegangen.Wenn das Gegenteil davon jetzt wissenschaftlich als normales Verhalten deklariert wird kann ich unseren kleinen Neuling demnächst eben nur noch mit wenigen, ausgewählten, anderen Hunden zusammenkommen lassen. - Schade eigentlich, zu Zeiten der "altmodischen" Hunde war alles netter und unkomplizierter 

Re:Gartenwölfe
Hallo,ich habe es mal folgendermaßen gelernt (Quelle: Bloch, Trummler unser damaliger Hundetrainer):Rüden: lassen sich von Welpen bis zum Alter von ca. 10 Wochen fast alles gefallen.. ab diesem Alter beginnen Sie mit der Erziehung der Welpen. Diese erzieherischen Maßnahmen können ganz schön hart für den Welpen werden.. allerdings meist ohne Blut
Hündinnen: Kennen keinen Welpenschutz bei Welpen anderer Hündinnen. Bei Hündinnen kann es vorkommen, dass sie Welpen im allg. mögen und "Tante" spielen oder sie ignorieren fremde WElpen. Haben sie aber eine Abneigung gegen best. Welpen kann es zum Tod des Welpen führen. Das wäre auf das Konkurrenzverhalten im Rudel zurückzuführen.Gelernt habe ich diese Grundsätze vor ca. 10-15 Jahren.Ally

Re:Gartenwölfe
@Ally: Danke Ally, so sehe ich es auch.@raphaela: Unsachliche emotionale Ausuferungen führen an dieser Stelle zu nichts. Natürlich hat Trumler KEIN NEUES Buch geschrieben - dennoch hat eine WEITERENTWICKLUNG des menschlichen Wissens stattgefunden. In der Hundepsychologie von Feddersen-Petersen ( nur EIN Beispiel! ) treffen sich ALLE: von Lorenz bis heute... durchaus verständnisvoll miteinander und in hohem gegenseitigen Respekt vor den zu jeder entsprechenden Zeit erworbenen Erkenntnissen und Erforschungen und Beobachtungen - jeder auf seinem vorzugsweisen Gebiet.Man kann sich nicht jahrzehntelang an einer gefaßten Meinung mit Vorurteilen festhalten und in der "guten alten Zeit schwelgen". Selbst Bloch hat in einer neueren Auflage seines Buches einige seiner älteren Meinungen überarbeitet und zugestanden, daß er heute manches anders sieht.Im Übrigen lebe auch in von meiner frühesten Kindheit an mit Tieren, insbesondere mit Hunden - vom kleinen bis zum großen. Manches ist auch heute stets überraschend für mich. Und NIE ist etwas so, wie ich vorher denke, wie es sein müßte.Aus zig-jähriger Erfahrung heraus würde ich meinen jungen Welpen stets nur mit absolut sozialisierten Hunden spielen lassen - also Hunde, die selbst einen großen Spieltrieb haben und auch mit anderen Hunden nur spielen ohne Gerangel um Dominanz auf freiem Gelände ohne Revierverhalten ect. - immer nur mit Vorsicht und mit Hunden, die ich kenne - nie aber z.B. auf dem Hundeplatz ( Trainingsplatz ), wo es für Hunde - trotz ihres angelernten, erworbenen oder instinktiven Verhaltens noch ganz andere Prioritäten und Einzelerfahrungen gibt und Reaktionen auf einen Welpen immer auch davon geprägt sein können. Ein schlechtes Erlebnis mit einem anderen Hund in der Begegnung kann für einen Welpen absolut negativ prägend wirken - so etwas rückgängig zu machen gelingt kaum, wenn es in der Prägephase erfolgte.
Re:Gartenwölfe
Weißt Du Toto, ich schätze Bücher über alles und fabriziere solche auch selbst. Aaaaber, gerade "Wissenschaft" ist nie ideologiefrei und auch die ganz aktuellen Publikationen von daher immer mit spitzen Fingern (Augen, Hirn und Bauch) zu lesen.Gerade bei Konrad Lorenz kommt der Leserin und dem Leser die angebräunte Suppe gepaart mit purem Objektivismus entgegen. Eibl-Eibelsfeld wäre da auch zu nennen. Noch fragwürdiger diese ganze Hundetrainer-Riege, die die Pawlowschen Hunde zum Markenartikel gemacht hat. Mit solcherart "konditionierten" Hunden, könnte ich das Jagen mit meinen Hunden schlicht vergessen. Dafür wären sie dann leider viel zu "verblödet".Ich find das nur noch traurig, wenn wir unsere Hunde und unsere Beziehung zu ihnen nun auch noch auf dem Prokrustesbett der Subsumption unter den "Begriff" verhackstücken. LG LoliP.S. Gerade Trumler hat übrigens Emotionen nie herausgehalten. Er war zwar kein kritischer Wissenschaftstheoretiker, hat m.E. aber ganz gut mitgekriegt, dass die Beziehung der Symbionten Mensch und Hund nicht im wissenschaftlich-objektiven Blick aufgeht (siehe dazu u.a. "Das Jahr des Hundes").
Re:Gartenwölfe
" einfach mal die neueren Bücher von Zimen, Feddersen-Petersen, Trumler, Bloch ... ect. lesen." - Das hatte ich falsch verstanden.Die "guten, alten Zeiten" waren schon was, das es leider nicht mehr gibt. Wo kann man z.B. heutzutage mitten in Deutschland Hunde frei herumlaufen, jagen und (zumindest stunden- und tageweise) tun lassen was sie wollen?Meine früheren Hunde (und viele ihrer Kollegen) hatten diese Möglichkeiten und Tiere die sich völlig frei bewegen können sind m.E. bessere Objekte für Beobachtungen in Bezug auf natürliches, unkonditioniertes Verhalten als solche in wie auch immer gearteten eingeengten Situationen. - Soviel zum wissenschaftlichen Ansatz meiner Beobachtungen ;)Auch tage- (bis wochen-) lange Hippie-Festivals mit Dutzenden bis Hunderten freilaufender Hunde die sich zum allergrößten Teil (bis auf ein paar Veteranen) vorher noch nicht kannten sind ein Beobachtungsfeld das es heute m.W. so nicht mehr gibt.Hundewiesen und Parks größerer Städte mit sehr vielen freilaufendenHunden und Dörfer in denen die Hunde (und Kinder!) erst abends wieder nach hause kommen. - Wo gibt´s das in Zeiten von Leinen- (und in vielen Fällen auch Maulkorb-) zwang noch?Nur in einigen Mittelmeerländern u.a. (zumindest da wo noch nicht alle Streuner eingefangen und getötet wurden) kann man heutzutage vielleicht noch ähnliche Beobachtungen machen.Ich glaube nicht daß diese Erfahrungen mit wirklich freien, unkontrollierten Tieren weniger aussagekräftig sind als solche an kontrollierten in künstlichen Versuchssituationen.Die so gewonnenen Erkenntnisse sind auch nicht romantisch-idealisierter Natur ("emotional") sondern schlichte Tatsachennotierungen.Seit dem einschneidenden Erlebnis mit dem Welpenmörder-SH-Deckrüden 1975 hab ich meine Welpen übrigens nie wieder mit unbekannten erwachsenen Hunden zusammengelassen. Aber leider kann man ja nie sicher sein ob so ein Hund nicht mal irgendwo ausbricht, sowas hab ich leider auch schon oft genug erlebt.Die Konsequenz daraus daß die Crême de la Crême der heutigen Kynologen sowas heute als ganz natürlich hinstellt kann wohl leider nur sein daß man den eigenen Hund von der Haustür schnell ins Auto bugsiert um mit ihm völlig hundefreie, "sichere" Arreale aufzusuchen. - Schöne neue Hundewelt! 

Re:Gartenwölfe
Ja, ich auch. Und ich weiß auch wovon ich spreche.... Gebe Dir Recht - habe das auch so geschrieben, daß sich Meinungen verändern können. Nennt man wohl Entwicklung.... ;)Ich habe mit meinen Worten nur etwas sagen wollen gegen die unendlichen Vorurteile gegen bestimmten Hunderassen, die aufgrund individueller Fehlverhaltensweisen dies oder jenes getan haben mögen - was dann aber pauschalisiert wird und auf alle anderen Hunde dieser einen Rasse blind übertragen wird.Das finde ich einfach nur unfair gegenüber Tier und seinem Halter.Weißt Du Toto, ich schätze Bücher über alles und fabriziere solche auch selbst.
Re:Gartenwölfe
Mein Gott, jetzt macht ihr uns aber doll neugierig.Ja, ich auch.Weißt Du Toto, ich schätze Bücher über alles und fabriziere solche auch selbst.

"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort