Schafe halten VI (Gelesen 114588 mal)

[solosunny]

Gute Besserung.

[Rosenfee]

Von mir auch gute Besserung!

[Schnefrin]

Von mir auch die besten Genesungswünsche!

[Quendula]

Interessanter Artikel von Gereon Janzing in der Zeitschrift Der Rabe Ralf:

Der Wolf aus ökologischer Sicht

[Schnefrin]

Danke für den Link, Quendula!

[Staudo]

Bei all diesen künstlich gemachten Schwierigkeiten kommt vielen Betroffenen inzwischen der Verdacht, dass hinter der Verhätschelung des Wolfes durch Naturschutzorganisationen Interessen stehen, die die Weidewirtschaft, vielleicht die ganze Nutztierhaltung zerstören wollen zugunsten von Laborfleisch und industriellen veganen Imitaten.

Das halte ich für Unfug. Statt dessen trifft wohl eher Naturromantik auf Ahnungslosigkeit.

[frauenschuh]

Und das vollkommene Unterschätzen des Zeitaufwands einer Schäferei. Ich wüsste ehrlich nicht, wo ich noch die Betreuung von Herdenschutzhunden im Zeitkontingent hernehmen sollte.

Gestern war ich im Harz beim Facharzt. Was übrigens auch nicht weiter geholfen hat ::) Überweisung in die Uniklinik. Die Fahrt hat geschlaucht.

Abends war ich bei den Schäfchen. Freundlicherweise hat es da ja eine Bank, auf der ich müßig den Schafen beim grasen zusehen kann. Bild folgt gleich. Auf dem Rückweg musste ich anhalten. Da, wo letztes Jahr der Inkarnatklee wuchs, wächst dieses Jahr Steinklee. Womit sich der Verdacht der Blühmischung eines Bienenfreundes verdichtet. Ich habe den ausgerissen.

Also: Steinklee ist weidegiftig. Er wird sehr gerne gefressen. Wer unter Marcumartherapie steht, der ahnt schon warum. Ich hatte das mal am Anfang meiner Schafhaltung: Jeder Bremsenstich verwandelte die Schafe in ein Draculaschaf.

Ergo Bitte: Wenn Ihr Blütenmischung habt, lasst Sie bei Euch im Garten! Der Steinklee gestern wuchs direkt neben einem Schnittgrünland eines Intensivlandwirts. Der würde nicht ausreißen, sondern eiskalt die Unkrautspritze ausfahren. Das darf er dort. In einem Tal, in dem die Biodiversität hoch ist. Man erreicht also gerade das Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist.

[frauenschuh]

Abendstimmung bei den Schafen

[frauenschuh]

Mir bleiben im Moment ja administrative Aufgaben :-X Ich hoffe beispielsweise, dass wir die nächste Überwinterung heute eingetütet haben.

Dann ist heute kartiert worden. Mein Mann war dabei und hat zu Recht Schluckauf bekommen. Die Engelkewiese bleibt hinter den Erwartungen deutlich zurück. Das Management dreht sich hier ad absurdum! Wenn wir wegen Jagd nicht früh rauf dürfen... dann sind die letztes Jahr mit dem 2 Takter erschlagenen Brombeeren nun erfolgreich wieder meterlang.
Einerseits kann ich mich entspannt zurücklehnen. Ich habe beim Flächenantrag bewusst die eine Seite gar nicht erst angegeben. Nein. Keine 4 Kennarten. WTF?! Nein! Keine 4 Kennarten! Da liegt man nun mitten in der Pampa und müsste eigentlich im Blütenreigen stehen. Das funktioniert a wegen diesem Management nicht und b wegen der angesalbten Erlen nicht. Es ist eine einzige Anhäufung von Ruderalpflanzen. Ich könnte ja den Sauerampfer mit einer Winterbeweidung erschlagen. Geht aber nicht wegen Jagd. Und wenn ich komme wenn das Klettenlabkraut Kletten in die Schafe absetzt, haben die Schafe ein ganzes Jahr "Spass" daran. :P Ich denke, dass man da nachverhandeln muss. Wenn die Jagd so wichtig ist, dass es die teure Erstinstandsetzung rechtfertigt, dann bitte. Aber mit artenreichem Grünland und FFH Gebietsarten hat das nüscht, aber auch gar nüscht zu tun.

Und hier auch noch ein Hinweis zwecks Föderbedingungen. Es ist ja untersagt was anzusäen. Ich darf also nicht mal (das schrieb ich schon mal) was von der gegenüberliegenden Fläche im Riepenbachtal rüber bringen. Luftlinie 50 m. Die übrigens wegen anderem Pflegeregime mehr als 8 Kennarten bringt. Wenn eine Fläche jahrzehntelang verbuscht war... ist die Samenbank eventuell erloschen. Das kann wieder Jahrzehnte dauern, bis daraus artenreiches Grünland wird. Und je weniger oft die Schafe drauf sind, desto länger dauert das. Denn die bringen in der Wolle Saatgut mit. Ob die Bürokratie das will oder nicht. Vor lauter Bürokratie wieder nicht laufen können. Leute. Man bekommt mit Ansaat kein artenreiches Grünland hin, wenn die Grundbedingungen nicht da sind. Eine Güllefläche kann ich mit Saatgut pimpen wie ich will, da wird sich nichts halten. Es hätte somit völlig gereicht, hätte der Satz gelautet: Es darf nur autochtones Saatgut ausgebracht werden.

Ach so. Und die Krönung ist dann noch: Der Weg ist vom Harvester so zerfahren worden, dass der 2 Takter nicht hinkommen wird. Ich sehe die Perspektive nicht.

3 Flächen weiter sind zudem Tatsachen geschaffen worden: Da sind Receyclingkunststoffpfähle verschwunden und der Wilddraht wurde zusammen gedrückt. Ich hoffe auf Wwoofer. Bislang leider vergebens. Der Wilddraht müsste nun abgebaut werden.

[frauenschuh]

Sauerampfer so weit das Auge reicht und tolle 2 Kennarten :P

[frauenschuh]

Öhm... vielleicht aber auch hier die Bitte, auch wenn es mir unangenehm ist: Falls jemand des Weges wäre... der Wilddraht hätte einen Zeitaufwand von einer Stunde. Wegen meiner Erkrankung bin ich da derzeit nicht der Joker fürs Wild. Problem ist eben, dass sich das Problem verschärft wenn er einwächst... dann wird es ungleich schwerer. ::)

[frauenschuh]

Woher mag das Misstrauen kommen?!

Gestern ist ja verkündet worden, dass die Weidetierhaltung unterstützt werden soll. Äh. Fragt sich wie und womit. Denn Förderprogramme wie derzeit, die ohne Geld hinterlegt sind und deswegen einfach mal nicht beantragbar sind, sind Blender.

Ob das die Wende bringt? Auf den Weg in den Harz sah man so viel brachgefallenes Grünland. Alles was kleiner oder/und schwieriger war/ist, verschwindet. Wozu man als Info hinzufügen muss: Es gibt eine Mindestgröße zwecks Föderung. Gerade so um die alten Höfe in Hanglage sind diese Kleinflächen nicht mehr reaktivierbar. Da geht eine Aera zuende.

Im Internet wird zudem ein "Chinaschilfbauer" gefeiert, der eine Hochwasserlage verhindert haben soll. Also ja. Wir haben, wie berichtet auch 2 Äcker, die regelmäßig bei Starkregen abschmieren. Ja, da würde eine solche Pflanze Erdreich zurückhalten. Ich kenne meinen Wohnort. Das Chinaschilf würde sich dann in die Pampa davonstehlen. Und die Lösung wäre ja eine andere: Grünland um die Bebauung. Ja klar. Auch da ist irgendwann Ende. Aber Grünland ist ein Schwamm und... naja. Das weiß man alles.

[frauenschuh]

Ach so. Und gestern erst gehört: Ein Großlandwirt hier macht nur noch Grassilage für die Biogasanlage. Wie das dann mit Wegfall der Steuervorteile des Agrardiesels wird.... puh. Ich versuche es neutral zu formulieren: Der Gaspreis wird steigen.

[Staudo]

Bauern können und müssen rechnen. Mein einer Sohn hat viel mit Biogasanlagen und Gasnetzen zu tun. Die Bauern machen genau das, was sich rechnet. Insofern unterscheiden sie sich nicht von anderen Branchen. Auch dort wird geguckt, was es an Einkommen für selbständige oder angestellte Arbeit gibt. Wegen des politischen Drucks erneuerbare Energien zu erzeugen, haben die Biogasbauern momentan Oberwasser. Naturschutz ist da nur Spielerei.
Das mit dem Miscanthus geistert seit Jahrzehnten durch die Medien. Ich kenne kein über Jahre erfolgreiches Projekt.

[frauenschuh]

;D gut. Dann schichtet man eine Förderstreichung durch eine neue Förderung um. Die Bürokraten brauchen ja auch was zu tun.
Wer glaubt an den angekündigten Bürokratieabbau? Das hat jede Regierung angekündigt und am Ende wurde es nur noch schlimmer.

Nein. Naturschutz spielt da keine Rolle. Dabei wäre ja wenigstens Hochwasserschutz so denkbar. Gib Geld für Grünland ins Biogas auf um Orte liegende Flächen und man hätte 2 Fliegen gleichzeitig erschlagen.

Weil sich das mit der Grassilage mal mindestens derzeit nicht soooo rechnet, können wir wenigstens nachhüten. Jetzt stell Dir vor sie würden vorm Winter nochmal alles in die Biogasanlage stopfen. Wo sollten wir dann noch hin?!