Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen (Gelesen 100044 mal)

[Der Buddler]

Das sind ja nicht die einzigen Kriterien. Menge, Samenhaus, Glibberanteil, Festigkeit der Schale, Haltbarkeit nach der Ernte, es gibt so vieles auf das man achten oder Wert legen kann.
Hast du ein Foto vom Querschnitt?

Schale, Fleisch, etc finde ich angenehm, auch bei großen Exemplaren. Man muss nur kurz die kleinen Stacheln abreiben. Inneres einer 40cm Gurke:

Selbst in dieser Größe nur sehr weiche Kernansätze.
Haltbarkeit habe ich nicht ausprobiert, eine Woche im Kühlschrank war aber kein Problem.

[thuja thujon]

Das Verhältnis Glibber zu Fleisch ist am Anfang noch gut, an der Spitze wäre es mir für Salat aber schon zu weit entwickelt, da hätte ich schon früher geerntet.
Das wird auch bei meinen Minisnacks je weiter die Saison ist zunehmend ein Problem, da den richtigen Moment zu treffen. Insekten finden zunehmend weniger Blüten in der Landschaft und gehen dann auch auf Gurken, selbst Honigbienen. Da kommen dann die Keulenfrüchte her.

Hier ist der Stress für die Pflanzen auch deutlich sichtbar, die letzten kalten Nächte haben zu schlechten Früchten geführt, langsam kommen auch die Larven der grünen Reiswanze dazu.
Das schreit nach einem sehr baldigen Ende der Gurkensaison. Aktueller Zähler 131 Lunchbox, eine Pflanze von den 5 ist schon komplett tot, Pony 141 Minigurken.

Das war eine Tagesernte in 2023, undenkbar dieses Jahr.

[thuja thujon]

Die grünen Reiswanzen haben sich wieder gut vermehrt und schauen ununterbrochen, wo sie wieder Schäden anrichten können.
In ein paar Tagen wird abgeräumt.
Damit geht eine verdammt schlechte Saison zu Ende.
Wie man sieht habe ich nicht mal mehr Lust noch weiter aufzuleiten.
Gestern nochmal 10 Gurken geerntet, die Tage kommen nochmal rund 10, das wars dann.

[mdb82]

Hab von den zwei Lunchbox im GH zusammen 80 geerntet. Da ist aber schon ne Weile Feierabend.
Viel zu viel Gestrüpp am Ende durch die Wasser- und Zuckermelonen. Führte zu Kondenzwasser an der Decke, tropft dann schön auf die Blätter..
Nächstes Jahr muss ich da drin unbedingt ein Fenster reinschnippeln, relativ weit oben, damit die Feuchte raus kann.
Denke derzeit auch an einen solarbetriebenen Ventilator.

[Kübelgarten]

Reiswanzen habe ich bisher nur 2 an meinen Fuchsien gesehen und gemeuchelt.
Meine Gurkenernte von 3 Pflanzen war so gut wie nie vorher, gezählt habe ich nicht.

[thuja thujon]

Zählen mache ich nur weil ich 2 oder mehr Sorten vergleiche. Mit Strichliste geht das recht fix.

Sei froh, dass du noch keine Invasion von den Reiswanzen hast. Wenn es viele sind, gehen sie auf alles. Bohnen, Paprika, Tomate, Gurke usw, wird alles unbrauchbar.
Die Larven sind noch winzig und eher dunkel, braunbunt, die richten aber auch schon Schaden an.

[Kübelgarten]

so bunte Dinger habe ich voriges Jahr schon gesehen

[Gartenklausi]

Ich bin absolut begeistert von der Tokiwa, einer japanischen Schlangengurken-Sorte. Durch eine Verwechselung war ich eigentlich davon ausgegangen, dass es sich um eine russische Einlegegurke handelte, die ich noch übrig behalten und viel zu lange im Topf gehalten hatte, weil gerade kein Platz im Beet frei war. Nachdem ich die Kartoffeln Mitte Juli raus hatte, hatte ich sie ohne große Erwartungen doch noch ausgepflanzt. Binnen kurzer Zeit hat sie sich prächtig entwickelt und liefert mir seit vier Wochen jeden Tag zwischen 3 und 5 sehr schmackhafte Gurken, die mit gut 20 cm zwar nicht sehr lang sind für Schangengurken, aber überraschenderweise sehr gerade, obwohl ich sie nicht hochgeleitet habe. Sie sieht immer noch sehr gesund aus und ich bin gespannt, wie lange ich noch ernten kann.

[Simmse]

Ich hab auch die Tokiwa (Saatgut von Deaflora) und kann nur positives berichten. Alle Pflanzen wachsen am Boden und sind immer noch ziemlich gesund. Geschmacklich ist sie auch sehr gut und alle Früchte waren ausnahmslos bitterfrei.

[Der Buddler]

Hailar hat die Kälte und Nässe letzte Woche gut überstanden und produziert weiter.

[ringelnatz]

Für nächstes Jahr habe ich mir die Tokiwa bestellt.

Bei mir sind die Freilandgurken durch den falschen Mehltau direkt mit der ersten Ernte Mitte Juli verreckt. Sorten Tanja und Marketmore. In diesem Jahr wäre wohl eine zweite Charge einen Versuch wert gewesen, denn ab August war es bis jetzt trocken, bis auf 2-3 intensivere Niederschlagsereignisse. Wobei - diese 2. Charge muss man ja auch irgendwo krankheitsfrei anziehen.

Im Gewächshaus sah es viel besser aus. Ich ernte immer noch, durchgängig seit Anfang Juli, von denselben 2 Pflanzen, die ich immer wieder ablasse. Keine Gurkenschwemme, aber der Bedarf der Familie ist gedeckt. Regelmäßiges Nachdüngen mit KAS war der Schlüssel, gesetzt waren die Pflanzen in den Boden, der mit 3 Eimer Pferdemist versetzt war, auf gerade mal einen halben Quadratmeter.

[TomMeier]

Ich hatte in diesem Jahr zum ersten Mal die Gurken "Tanja" und "Persika" im Freiland gepflanzt. Ich entschied mich damals für diese Sorten, weil sie vergleichsweise gut dem Mehltau trotzden sollten. Allerdings war das nicht der Fall. Ab ca. August waren die Blätter immer wieder von Mehltau (beide Arten, aber besonders stark vom Echten Mehltau) betroffen. Dadurch wurden die Pflanzen auch schlaff und verloren an Kraft.

Obwohl ich mir eigentlich fast geschworen hatte, mich nicht wieder auf diese Enttäuschung einzulassen, möchte ich in diesem Jahr noch einmal 1-2 Gurkensorten ausprobieren. Die Gurken wachsen in einem nach Süden ausgerichteten Garten, erhalten also viel Sonne. Allerdings habe ich kein Gewächshaus und suche daher für das Freiland geeignete Sorten, die am besten auch relativ mehltauresistent sind, falls es so etwas bei Gurken überhaupt geben sollte. Hat jemand einen Tipp?

[thuja thujon]

Ich habe Tanja seit rund 10 Jahren im Anbau bzw anderen Gärten und mit vielen Sorten verglichen. Ich muss schon sagen sie ist eine der besseren, am wenigsten anfällig. 2024 war einfach schwierig, sowohl mit echtem, als auch mit falschem Mehltau. Solche Jahre, wo beide Pilze extremen Befallsdruck haben, sind selten. Von daher ists eigentlich gut, wenn sie bei dir bis August durchgehalten hat.

Sorten, die resistent gegen echten Mehltau sind gibts schon einige. Die haben auch 2024 gut funktioniert.
Mittlerweile gibts allerdings auch welche mit zusätzlicher Resistenz gegen falschen Mehltau, ein paar davon probiere ich nächste Saison aus. Namen wären Lili, Markyza, Marlen. Ob die Namen wirklich stimmen sei mal dahingestellt, der Shop hat auch schon andere Namen erfunden für eine Sorte scheint mir. Schau mal rein: https://www.bobby-seeds.com/gemuesesame ... samen/?p=1

[cydorian]

Als resistent bezeichnete Sorten gibts einige und von vielen Verkäufern, z.B. Camilla, Lothar. Meiner Erfahrung nach ist der Vorteil bei echtem Mehltau im Schnitt zwei Wochen Befallsverzögerung, bei falschem Mehltau manchmal kaum zu unterschieden von anderen Sorten. Echter Mehltau ist auch so leicht zu bekämpfen, Backpulver oder Kaliumbikarbonat.

Begrenzend sind eher andere Probleme, Bitterkeit wegen Extremwetter trotz behaupteter Bitterfreiheit etwa.

[thuja thujon]

Bittere Früchte habe ich schon seit Jahren nicht mehr gehabt. Vor 5 Jahren hat mal einer zu der xten Absaat von Tanja gesagt es gäbe bittere Früchte, aber da war auch die Pflege sehr verbesserungsfähig. Also mit modernen Sorten ist das hier kaum mehr ein Problem.
Camilla ist eine Glashaussorte mit Resistenz gegen echten und Toleranz gegen falschen Mehltau. Also wenn man richtig lüftet, kann ich verstehen, wenn falscher Mehltau erst 2 Wochen später zuschlägt. Echten sollte es nicht geben.
Lothar ist für beide nur tolerant, das bringt im Freiland manchmal weniger als 2 Wochen längeren Ertrag.