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Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen (Gelesen 345422 mal)
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Ich seh das alles nicht so schwarz wie cydorian und co.. Letztes Jahr hab ich u.a. die Schönberger Zwetschge auf unseren Zwetschgensämling aufveredelt, der leider ziemlich kränklich ist (Monilia, Probleme mit Halswelke etc.). Heuer hab ich dann direkt ca. 30 Zwetschgen ernten können, sehr süße große Früchte und klassisches Zwetschgenaroma. Kein Monilia, keine Kirschessigfliege und ganz wenig wurmige.
Feys gelbe Zwetschge hab ich auf unser Feld gepflanzt, war ebenso wieder sehr gesund (kein Monilia etc.) und nur ein paar wurden Opfer der Wespen. Geschmacklich absolute Spitze.
Ein Wurzelableger (evtl. auch ein Sämling) einer wilden Zwetschge von der Donau ist besonders gesund, hat z.B. auch keinen Zwetschgenrost, aber ich warte noch auf die erste Blüte und damit die ersten Früchte. Der Mutterbaum ist sehr alt, hat hervorragende Zwetschgen und ist ausgesprochen gesund, neigt aber voraussichtlich zu Alternanz.
Diaphane, Jefferson, Opal, des Béjonnières, Schmidts gelbe Zwetschge (etwas anfällig auf Zwetschgenrost) und andere haben leider auch noch nicht geblüht.
Im Garten hab ich auch noch die Rudolphspflaume, die im Frühling leider massiv von der Pflaumensägewespe attackiert worden ist, glücklicherweise waren zumindest zwei Früchte dran. Geschmacklich war ich etwas entäuscht, aber der Baum ist noch sehr jung. Von der Baumgesundheit her problemlos, scheinbar auch nur sehr schwach anfällig für Zwetschgenrost.
Im Frühjahr hab ich auf eine Kirschpflaume noch Anna Späth und Bleu de Belgique aufveredelt. Beide ebenso robust gegenüber Zwetschgenrost, ganz besonders zweitere.
Auch ansonsten scheinen die meisten Zwetschgen in unserer Gegend recht gesund zu sein, über mangelnde Erträge dürfte sich auch kaum einer beschweren, da viele Bäume brechend voll hängen.
Feys gelbe Zwetschge hab ich auf unser Feld gepflanzt, war ebenso wieder sehr gesund (kein Monilia etc.) und nur ein paar wurden Opfer der Wespen. Geschmacklich absolute Spitze.
Ein Wurzelableger (evtl. auch ein Sämling) einer wilden Zwetschge von der Donau ist besonders gesund, hat z.B. auch keinen Zwetschgenrost, aber ich warte noch auf die erste Blüte und damit die ersten Früchte. Der Mutterbaum ist sehr alt, hat hervorragende Zwetschgen und ist ausgesprochen gesund, neigt aber voraussichtlich zu Alternanz.
Diaphane, Jefferson, Opal, des Béjonnières, Schmidts gelbe Zwetschge (etwas anfällig auf Zwetschgenrost) und andere haben leider auch noch nicht geblüht.
Im Garten hab ich auch noch die Rudolphspflaume, die im Frühling leider massiv von der Pflaumensägewespe attackiert worden ist, glücklicherweise waren zumindest zwei Früchte dran. Geschmacklich war ich etwas entäuscht, aber der Baum ist noch sehr jung. Von der Baumgesundheit her problemlos, scheinbar auch nur sehr schwach anfällig für Zwetschgenrost.
Im Frühjahr hab ich auf eine Kirschpflaume noch Anna Späth und Bleu de Belgique aufveredelt. Beide ebenso robust gegenüber Zwetschgenrost, ganz besonders zweitere.
Auch ansonsten scheinen die meisten Zwetschgen in unserer Gegend recht gesund zu sein, über mangelnde Erträge dürfte sich auch kaum einer beschweren, da viele Bäume brechend voll hängen.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Hier gibts ein bisschen was wenn die Kirschessigfliege nicht wäre, nördlich von hier eine grosse Region, wo es von vornherein überhaupt nichts gibt, kein Obst, kein Wein, keine Zwetschgen. Am 21./22. April war die Ernte beendet, wie mittlerweile jedes zweite Jahr. Krank sind die Bäume auch ausnahmslos, verschiedene Pilze, zur maximalen Unzeit wars sehr luftfeucht. Den Profis ging es auch nicht besser, wenn sie kein sehr konsequentes Vollschutzprogramm gefahren sind. In Heuchlingen im Versuchsgelände auch jede Menge laubkranke Bäume. Liegt nicht an mir. An mir liegts nur, trotz dieser Verhältnisse nicht aufzugeben, mal wieder was zu ernten.
Weisste, wo die erntesichersten Bäume stehen die ich kenne? Auf 1000m im Allgäu, bei meiner Familie.
Weisste, wo die erntesichersten Bäume stehen die ich kenne? Auf 1000m im Allgäu, bei meiner Familie.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Probleme mit der Kirschessigfliege hatte ich auch an meinem Zwetschgensämling, den ich gerade am umveredeln bin. Ansonsten gibts hier natürlich auch diverse andere Krankheitsprobleme, es ist aber offensichtlich sehr Arten-und Sortenabhängig. Im Frühjahr ist mir z.B. die Aprikose Reale d'Imola abgestorben, vermutlich durch ESFY. Feuerbrand und Rindenbrand z.B. an meiner Madame Verté Birne usw.usf.. Frostprobleme im Frühling gibts hier glücklicherweise praktisch gar nicht, dafür dauerhaft maximale Luftfeuchtigkeit durch die Donau.
Es ist aller Ehren wert, dass du nicht aufgibst und immer wieder neu pflanzt. Ich persönlich glaube nur nicht, dass die Lösung unbedingt in neuen Sorten liegt.
Es ist aller Ehren wert, dass du nicht aufgibst und immer wieder neu pflanzt. Ich persönlich glaube nur nicht, dass die Lösung unbedingt in neuen Sorten liegt.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Ich kenne kaum Jemand der mit Toptaste zufrieden war.
Auch ich kann kaum etwas gutes von ihr berichten und nach 10 Jahren flog sie raus.
Sie hatte ziemlich viele Krankheiten, von Schrotschuß, Monilia und Gummifluß bis abgestorbene Triebe.
Das schlimmste war die ungleiche Reifezeit was die Züchter gerne als langes Erntefenster nennen. Kaum eine Frucht ohne KEF Schaden und wenn mal eine OK war war der Wurm drin. In einem Jahr konnte eine Schüssel voll ernten und hatte meine Plage mit dem entsteinen denn auch das funktioniert nicht gut, nur bei Vollreife. Ich hatte mir an den scharfkantigen Kernen die Haut vom Daumen mehrfach geritzt bis sich die Haut bei mir löste aber nicht der Kern, fieses Biest.
Das einzige Gute war die große Fruchtgröße.
Liebe Grüße Elke
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Im Grunde kann ich genau dasselbe von der Haroma berichten. Sie hat nur einmal einigermaßen etwas getragen, nun aber seit Jahren nicht mehr. Ich habe vor ein paar Wochen noch von ihr auf St. Julien veredelt, um sie noch an einem anderen Ort zu testen. Mein Nachbar hat die Katinka, die 70 m Luftlinie entfernt steht und die liefert jedes Jahr viele gesunde Früchte. Auch der Baum ist gesund bisher, keinerlei Probleme also. Ich werde sie bei mir testen.Elro hat geschrieben: ↑18. Sep 2024, 23:41Ich kenne kaum Jemand der mit Toptaste zufrieden war.
Auch ich kann kaum etwas gutes von ihr berichten und nach 10 Jahren flog sie raus.
Sie hatte ziemlich viele Krankheiten, von Schrotschuß, Monilia und Gummifluß bis abgestorbene Triebe.
Das schlimmste war die ungleiche Reifezeit was die Züchter gerne als langes Erntefenster nennen. Kaum eine Frucht ohne KEF Schaden und wenn mal eine OK war war der Wurm drin.
Toptaste hatte ich schon vor dem Kauf der Haroma auf dem Zettel, aber wenn man hier im Forum die Erfahrungsberichte liest, kann man zu dem Schluss kommen, dass die auch nicht DIE Lösung ist. Vielleicht passen die verschiedenen Sorten halt auch nicht an jeden Standort. Man muss wohl testen, was sich bewährt.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Genau das ist die crux. Die Standorte verändern sich in ihrer Qualität. Es sind viele Faktoren, die da mitspielen und die unkalkulierbar sind. Sicherlich spielt auch die Schwächung der Pflanzen aufgrund der Überdungung mit Stickstoff ( aus der Umwelt sprich Verkehr, Industrie, Viehzucht in Form von Ammoniak, Stickstoffoxiden u.a.,) eine Rolle.
Die alten Sortenempfehlungen haben ihre Bedeutung verloren.
Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Kirschessigfliege gibt es bei mir nach wie vor nicht. Bei den Zwetschgen ernte ich gerade die Hauszwetschge, der Baum zeigt starken Rost und hatte starken Befall mit dem Pflaumenwickler. Da war aber trotzdem noch genug dran.
An neuen Sorten habe ich Tegera und Hanka, die sind durchaus ein Fortschritt zur Hauszwetschge, wenn man das Blattbild ansieht. Vom Aroma her auch als gut zu bezeichnen. Man sollte im Knospenstadium etwas gegen die Läuse tun, dann wächst sie auch gut.
Zuletzt geändert von Wurmkönig am 19. Sep 2024, 12:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Das sind wertvolle Hinweise, Danke. Kathinka habe ich übrigens auch, sogar an einem guten Platz, sie zeigt aber auch dort wie alle Hartmann-Züchtungen massiv sterbende Monila-Äste. Ihr Vorteil ist die frühe Reife, sie entkommt der Kirschessigfliege manchmal durch Geschwindigkeit, hat dafür aber mehr Vogelschäden. Der Wuchs ist auch schwierig.
Die gerne präsentierten "Sorten für den Haus- und Kleingarten" haben ebenfalls keine besseren Eigenschaften, sondern sind die Endverwertung von kommerziellen Versagern. Am Markt gescheitert, dann an Privatleute verscheppert mit kräftigem Aufschlag für die "Neuheit" und viel Hoffnung.
Hat jemand "Tophit"? Auch sowas festfleischiges.
Es sind natürlich mehrere Faktoren, in denen man sich bewegen muss, darunter eben auch sortenbedingte Eigenschaften. Es entsteht leicht der Eindruck, züchterisch könne man sowieso nichts machen, weil ja keine Resistenzzucht existiert. Aber: Monilia und einige andere Krankheiten sind von vornherein gar kein Züchtungsthema. Ich habe ja die Plantagen erwähnt die hier von einem Grossbetrieb stehen, der auch sehr viel Sauerkirschen und anderes Obst produziert, meist für die Verarbeitung, die Bäume sind relativ gross und werden maschinell geschüttelt, Maschinen dieser Art: https://jagodaerntemaschine.de/project/gacek/ . Da ist kein Ast krank, kein Blatt fällt vorzeitig ab. Monilia ist überhaupt kein Thema. Wahrscheinlich wird nicht mal direkt dagegen behandelt, eins der sowieso ausgebrachten Fungizide hat bereits eine Beiwirkung dagegen. Also interessierten Resistenzeigenschaften auch in der Züchtung niemand, wozu auch, verlangsamt nur die Zucht.
Die gerne präsentierten "Sorten für den Haus- und Kleingarten" haben ebenfalls keine besseren Eigenschaften, sondern sind die Endverwertung von kommerziellen Versagern. Am Markt gescheitert, dann an Privatleute verscheppert mit kräftigem Aufschlag für die "Neuheit" und viel Hoffnung.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Es ist ein Irrglaube, dass unterernährte oder Mangelernährte Pflanzen gesünder sind. Also am Stickstoffeintrag liegt es definitiv nicht und vom Wachstumsmotor werden sie auch nicht geschwächt. Selbst dieses Jahr mit hohen Stickstoffwerten im Boden durch den vielen Regen nicht, wenn man nicht selbst überdüngt hat. Viel eher hat man mal ein Aufatmen feststellen können.
Es hat sich vieles anderes geändert, Wetter zum Beispiel. Die Sorten reifen teils 4 Wochen früher als in den alten Sortenbeschreibungen.
Es hat sich vieles anderes geändert, Wetter zum Beispiel. Die Sorten reifen teils 4 Wochen früher als in den alten Sortenbeschreibungen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Zwetschgen und Zwetschgenartige reagieren bei mir generell sehr positiv auf gutversorgte Böden. Stärker wie das meiste Kernobst. Resistent werden sie dadurch halt auch nicht...
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
was wäre das?Man sollte im Knostensptadium etwas gegen die Läuse tun, dann wächst sie auch gut.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Im Knospenstadium geht doch Rapsöl noch ganz gut.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Wirklich behandeln muss ich nur die Hanka, Tegera ist bei mir kaum oder gar nicht befallen. Ich verwende da ein systemisches Mittel für Haus- und Kleingarten, was x-beliebiges aus dem Baumarkt. Ohne Behandlung ist es eine Tragödie.ringelnatz hat geschrieben: ↑19. Sep 2024, 12:21was wäre das?Man sollte im Knostensptadium etwas gegen die Läuse tun, dann wächst sie auch gut.