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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3834410 mal)

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Moderator: cydorian

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #30375 am:

Negronne ist keine früh reifende Sorte, aber hier im Raum Wien lohnt sich eine Pflanzung im Garten.
Ich habe meine seit 2006 und es gab lediglich in einem Jahr mit spätem Austrieb (ca. 10.5.) und mäßigem Sommer kaum Feigen. Das war 2010 oder 2011.
Die ersten Herbstfeigen kommen durchschnittlich zwischen dem 15. und 20. September, in den letzten Jahren aber früher, dieses Jahr sogar Ende August.
Hier kommen bis Ende Oktober große Mengen zusammen, auch wenn selten alle angesetzten Feigen reifen, sodass sich ein Auspflanzen lohnt.

Der Standort ist in einem Wiener Außenbezirk direkt vor dem (wärmeisolierten) Haus nach Osten ausgerichtet und nur bis ca. 14:45 sonnig.
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cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #30376 am:

Negronne ist hier nie ausgereift. Das liegt nicht an den Wärmesummen, sondern an Spätfrösten, dasselbe Problem wie bei allen anderen mediterranen Pflanzen - sehr früher Austrieb, dann Frost.

Wien ist kontinentaler, Spätfrostereignisse seltener. Dieses Jahr wars wieder typisch: Am 21.4. hier -4°C. Frostschutz hat nichts mehr geholfen, wie hier schon im Thread dokumentiert. Letzter leichter Bodenfrost in Wien 20.3., letzter Luftfrost 21.1.2024. Damit ist alles gesagt. Meine Feigen haben ab 22.4. neu anfangen müssen. Das ist der Normalfall und der muss nun mal beachtet werden, sonst guckt man immer nur hinterher statt auch mal was zu ernten.
agarökonom
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

agarökonom » Antwort #30377 am:

Spätfrost hat meine auch bekommen, daher gab es nur eine Sommerfeige .
Umso mehr im Herbst ;D
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cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #30378 am:

Klar kann es noch viele Herbst Feigen geben. Der Punkt ist, dass auch die verspätet angesetzt werden.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #30379 am:

Bei mir ein ausnehmend gutes Feigenjahr, jedoch zeitlich sehr konzentriert und nach hinten etwas zu kurz ;) Es gibt Anfang August mit Pastilière und HC los und vor 2-3 Wochen waren fast alle Sorten abgeerntet. Lediglich eine kleine Handvoll Negronne und eine RdC hängen noch, aber die Qualität lässt bei Novemberwetter spürbar nach.

Nur Picholetera und die Sucrette hatten irgendwo ein Problem und wenige Feigen mit relativ später Reife.
Auch qualitativ waren die Feigen der meisten Sorten hervorragend.

Von Topffeigen, die mich weniger überzeugt haben, habe ich mich getrennt (Marot, La Brante).
Campanière, die seit 2020 im Garten gepflanzt ist, muss wahrscheinlich weichen. Die wirft zu viel ab und der Rest scheint bei der Feigenfliege besonders beliebt zu sein.

GdSJ (seit 2021 gepflanzt) scheint sich allmählich zu etablieren und liefert gute Feigen, allerdings eher spät. Die Sorte treibt auch spät aus.
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cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #30380 am:

Eine junge Ronde de Bordeaux war wie beschrieben mit aufgeschichtetem Strohring geschützt - in dieser einen Nacht. Hat dann völlig normal getragen, noch im August. Andere mussten erst neue Knospen bilden und sahen Ende Mai noch aus wie im Januar. Es gab dann eine Lücke, die nicht abgefrorene längst weggegessen, die anderen erst im Oktober angefangen.

Solche Frühlingsprobleme sind leider normal, dabei hilft es nicht, dass wir bei 11°C Jahresmittel liegen, genau wie Wien. Massenhaft Feigen wachsen lassen und ernten ist kein Problem, das Glück das ausserhalb spätfrostarmer Gegenden zu schaffen ist es. Die Bäume wachsen längst überall gut. Hier gibts 8m-Riesen auf öffentlichem Grund. Hat mal ein Stadtgärtner vor 25 Jahren gepflanzt.
Bellafigura
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Bellafigura » Antwort #30381 am:

Arni99 hat geschrieben: 3. Nov 2024, 19:57 @Bellafigura
Pastilière ist kompakt und Anfang August im Wiener Raum reif analog zu RdB.
Danke Arni. Macht komplett Sinn, hätte ich eigentlich auch selber drauf kommen können.
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Feigenwiese
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #30382 am:

cydorian hat geschrieben: 3. Nov 2024, 21:55 Negronne ist hier nie ausgereift. Das liegt nicht an den Wärmesummen, sondern an Spätfrösten, dasselbe Problem wie bei allen anderen mediterranen Pflanzen - sehr früher Austrieb, dann Frost.

Wien ist kontinentaler, Spätfrostereignisse seltener. Dieses Jahr wars wieder typisch: Am 21.4. hier -4°C. Frostschutz hat nichts mehr geholfen, wie hier schon im Thread dokumentiert. Letzter leichter Bodenfrost in Wien 20.3., letzter Luftfrost 21.1.2024. Damit ist alles gesagt. Meine Feigen haben ab 22.4. neu anfangen müssen. Das ist der Normalfall und der muss nun mal beachtet werden, sonst guckt man immer nur hinterher statt auch mal was zu ernten.
Ist bei mir im Rhein-Main Gebiet genauso wie bei @cydorian. Meine Negonne ist jetzt seit ca. 5 Jahren ausgepflanzt. Bisher nur Sommerfeigen in anständiger Qualität geerntet.
Aktuell scheinen die ersten Negonne Herbstfeigen anzuschwellen. Leider platzen die dabei auch auf.

Ich habe ja in diesem Frühjahr einige Veredelungen an meiner leider genauso späten Verdino del Norte angebracht. Falls die den Winter überleben, werde ich zumindest Teile der Negonne mit früher reifenden Sorten veredeln. Ansonsten muss sie halt weichen. Denn die paar qualitativ guten Sommerfeigen rechtferigen den Platz nicht.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Dr.Pille » Antwort #30383 am:

Ist bei mir im Wienerwald das gleiche Problem. Obwohl ich keine 10 km von Philippus entfernt wohne, beginnt die Vegetation bei uns 2 Wochen später und endet 2 Wochen früher. Wenn es im 23ten Bezirk in Wien 1 Grad Plus hat, hat es bei mir 2 Grad Minus. Da bleiben dann nur die frühen Sorten.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #30384 am:

Italian-258 und Figo Moro Stecklinge, geschnitten am 12. Oktober, zeigen bereits Wurzeln.
Stehen in Bio-Tomatenerde im dunklen und warmen Badezimmer.
Also kein mageres Bewurzelungssubstrat.
Dateianhänge
Figo Moro
Figo Moro
Italian-258
Italian-258
Wien-Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24)
Letzter Frost 20.3.2024
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Bellafigura » Antwort #30385 am:

Arni99 hat geschrieben: 4. Nov 2024, 15:08 Italian-258 und Figo Moro Stecklinge, geschnitten am 12. Oktober, zeigen bereits Wurzeln.
Stehen in Bio-Tomatenerde im dunklen und warmen Badezimmer.
Also kein mageres Bewurzelungssubstrat.
Jetzt habe ich hier wohl ein Negronne bashing losgetreten. Aber es hilft ja nichts, wenn viele Figgster dieselben Beobachtungen machen: "Siehe was ist, nicht was sein sollte."
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Dr.Pille » Antwort #30386 am:

Man ist halt motiviert und dann kommt man drauf was funktioniert und was nicht. ;D
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cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #30387 am:

Bellafigura hat geschrieben: 4. Nov 2024, 16:07 Jetzt habe ich hier wohl ein Negronne bashing losgetreten.
Aber nicht doch. Ist eine super Sorte, sehr gutes Aroma. In Gunstlagen pflanzen oder eben im Topf. Meiner Ansicht nach eine der besten Topfsorten.

Nicht jede Feige muss überall wachsen, um gelobt zu werden.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Bil007 » Antwort #30388 am:

Im Dortmunder Raum konnte ich alle Negronne Herbstfeigen bis Ende Oktober abernten (Kübel 60Liter, ca. 5 Jahre oder älter). Die Brebas sind überragend (waren aber aufgrund von Spätfrost nur knapp 10 Stück), die Herbstfeigen sind auch sehr stark, auch Ende Oktober geschmacklich keine Verschlechterung bis auf die -bereits erwähnte- ledrige Haut. Geschmacklich ist die aber so nah an meiner Rdb, so dass ich -bei Platzmangel- wenig Vorteile sehe Negronne zu behalten. Rdb ist einfach deutlich früher plus geschmacklich minimal besser. Nachteile sind eventuell das aufplatzen der dünnen Haut und der starke Wachstum. Aufplatzen hab ich aber bisher noch keine Probleme mit gehabt und Wachstum sehe ich eher als Vorteil.
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Mediterraneus
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Region: Südspessart
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Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #30389 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 18. Mär 2011, 12:20 Hi mickeymuc,ohne den kompletten Thread durchzulesen, zunächst mal eine schnelle Antwort:Meine besten Feigensorten sind bis jetzt: Negronne, Dalmatie, schwarze Rauchfeige und Bozner Blaue.Sie sehen momentan am besten aus und scheinen bis in die Spitzen wieder auszutreiben. Negronne und schwarze Rauchfeige haben schon die letzten Megawinter mit bis zu -19 mit Vliesüberwurf als frisch gepflanzte Pflanze mit Rückfrost um die Hälfte "mit am besten" überstanden. Dalmatie hatte ich da noch nicht. Sie soll jedoch auch gut wintertauglich sein, sehr früh reifen und riesige grüne Früchte bilden.Meine Bezugsquelle war eine gute Versandgärtnerei in Nancy, bei der man auch ohne Französischkenntnisse im Internet bestellen kann. Die liefert teilweise bis 1,5 m große "Feigenhalbstämme" für um die 15 Euro in guter Qualität. Falls ich die Firma hier nicht nennen darf, bitte wieder rauslöschen : graines-baumaux.com.Die Finger würde ich persönlich von der Bayernfeige lassen, der Name täuscht, das Teil friert bei mir noch vor anderen Sorten zurück :PGrüße vom Mainland
Ich zitiere mich mal selbst aus 2011, das dürfte mein erster Beitrag gewesen sein ;D

Da hatte ich 'Negronne' schon ein paar Jahre.
Schwarze Rauchfeige, Bozner Blaue und Dalmatie gibts nicht mehr, die habe ich ausrangiert, weil bei mir keine oder schlechte Ernte, bzw. die Winterhärte nicht so doll.

Negronne gibts noch. Neben Brunswick/Madeleine? und Bornholmfigen.
Von 22 Sorten sind diese übriggeblieben und tragen jedes Jahr zuverlässig.

Negronne ist die beste Feige von meinen 22 damals getesteten Sorten.

Selbstverständlich stehen meine Feigen mit einer Mauer im Rücken, alle freiausgepflanzten frieren schon mal zurück, die an den Gebäuden noch nie!
Der Spätfrost dieses Jahr schlug überall im Garten zu, aber nicht an der Mauer.

Negronne trug 2 mal, wie üblich, wobei die erste Ernte dieses Jahr weniger war, eben wegen der Spätfröste und der kalten Witterung im Frühjahr allgemein.
Die 2. Ernte war deshalb früher und sehr üppig ab September. Die letzten Früchte hängen immer noch, gammeln aber ziemlich.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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