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Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum (Gelesen 10179 mal)
Moderator: cydorian
Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
News: Hier wird viel Unsinn geschrieben. (Staudo bei den Gartenmenschen)
;D ;D ;D :P
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
kittekat hat geschrieben: ↑1. Nov 2023, 17:58
Cool, danke für die Antwort.
Und das Gegenteil - alter Zwetschgenbaum, macht das auch noch Sinn? ;-) Oder ist s besser ausreissen und neuen pflanzen?
(zB Äste auf Kronenhöhe schneiden und hinter die Rinde veredeln)
wenn man genug Platz hat, und es nicht darum geht, dass der Baum auch in 40 Jahren noch gesund da steht - klar!
hier mein Bericht zu einem umveredelten größeren Zwetschgenbaum - Achtung: totales Laienwerk - bin aber trotzdem sehr zufrieden
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,66588.0.html
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Hallo Ringelnaz,
Habe bericht gelesen, sehr interessant. Ab wann hattest du wieder Früchte?
Ich nehme an, früherer ertragen wäre Vorteil zu neu pflanzen.
Habe bericht gelesen, sehr interessant. Ab wann hattest du wieder Früchte?
Ich nehme an, früherer ertragen wäre Vorteil zu neu pflanzen.
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
ab dem 2. Jahr nach Veredelung eine geringe Menge. Seitdem jährlich größere Mengen.
Hab mir auf eine andere Zwetschge verschiedene Sorten raufgesetzt, ich stell mal nen Bericht ein.
Hab mir auf eine andere Zwetschge verschiedene Sorten raufgesetzt, ich stell mal nen Bericht ein.
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Auf Vorschlag von Ringelnatz stelle ich hier meine Umveredelung vor:
Beginn: Anfang 2023
Erfahrung Veredeln: bis dahin keine
Unterlage: Vor knapp 10 Jahren gesetzten Halbstamm Apfel Rebella
Grund: Unzufriedenheit mit Sorte/Geschmack. Bedarf an zusätzlichen, liebgewonnenem Jamba.
Technik: Vor Allem Rindenpfropfen, teilweise auch Geißfuß.
Beobachtung: Geißfuß zeigte schönere Verwachsung, jedoch in der Krone bei mehreren Edelreisern je Ast mir technisch fast unmöglich, während Rindenpfropfen leicht geht.
Erkenntnisse: Nächstes Mal konsequenteres Abwerfen bis auf gleiche, höhere Astdurchmesser und nicht im äußeren Zweigchenbereich arbeiten.
Umwicklungen frühestens im August entfernen.
Die Fotos zeigen eine Veredelungsstelle Rindenpfropfen (Veredeln hinter der Rinde) von 2024, von 2023 (rote Markierungsbändchen), sowie eine Gesamtübersicht.
Beginn: Anfang 2023
Erfahrung Veredeln: bis dahin keine
Unterlage: Vor knapp 10 Jahren gesetzten Halbstamm Apfel Rebella
Grund: Unzufriedenheit mit Sorte/Geschmack. Bedarf an zusätzlichen, liebgewonnenem Jamba.
Technik: Vor Allem Rindenpfropfen, teilweise auch Geißfuß.
Beobachtung: Geißfuß zeigte schönere Verwachsung, jedoch in der Krone bei mehreren Edelreisern je Ast mir technisch fast unmöglich, während Rindenpfropfen leicht geht.
Erkenntnisse: Nächstes Mal konsequenteres Abwerfen bis auf gleiche, höhere Astdurchmesser und nicht im äußeren Zweigchenbereich arbeiten.
Umwicklungen frühestens im August entfernen.
Die Fotos zeigen eine Veredelungsstelle Rindenpfropfen (Veredeln hinter der Rinde) von 2024, von 2023 (rote Markierungsbändchen), sowie eine Gesamtübersicht.
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Sieht doch für einen ersten Versuch gar nicht so schlecht aus.
Ich denke, es wäre bei den dickeren Pfropfköpfen durchaus gut gewesen noch mehr Reiser hinter die Rinde zu setzen, um die Überwallung zu beschleunigen.
Um zu viele Konkurrenztriebe aus den Reisern zu verhindern, würde ich je einen davon auf einen Stummel mit 2-3 Knospen zurücknehmen, langfristig dann zu Fruchtholz umwidmen oder rausnehmen.
Was mich noch interessiert ist das Grundgerüst des Baums. Auf welcher Unterlage steht der Baum? Du schreibst Halbstamm, welche Form soll der Baum in Zukunft haben?
Mir fehlt da eine klare Zuordnung der Leitäste. Die unten links stehenden Äste werden denke ich keine Chance haben, gegen die wesentlich dickeren und höher stehenden Äste zu bestehen.
Das wäre etwas, worüber ich mir in der jetzigen Situation am meisten Gedanken machen würde, hier gibt es sicher ein paar Foristen die dazu gute Empfehlungen geben könnten.
Ich denke, es wäre bei den dickeren Pfropfköpfen durchaus gut gewesen noch mehr Reiser hinter die Rinde zu setzen, um die Überwallung zu beschleunigen.
Um zu viele Konkurrenztriebe aus den Reisern zu verhindern, würde ich je einen davon auf einen Stummel mit 2-3 Knospen zurücknehmen, langfristig dann zu Fruchtholz umwidmen oder rausnehmen.
Was mich noch interessiert ist das Grundgerüst des Baums. Auf welcher Unterlage steht der Baum? Du schreibst Halbstamm, welche Form soll der Baum in Zukunft haben?
Mir fehlt da eine klare Zuordnung der Leitäste. Die unten links stehenden Äste werden denke ich keine Chance haben, gegen die wesentlich dickeren und höher stehenden Äste zu bestehen.
Das wäre etwas, worüber ich mir in der jetzigen Situation am meisten Gedanken machen würde, hier gibt es sicher ein paar Foristen die dazu gute Empfehlungen geben könnten.
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Für die ersten Veredlungen sieht es doch ganz gut aus. Ich würde nicht auf noch größere Äste bzw. Propfköpfe gehen. Wenn die Pfropfköpfe mehrere Jahre zum Überwallen brauchen, fängt der Unterlagenast an zu faulen. Erst ist es nur eine Verfärbung im Holz und statisch relativ harmlos, aber nach ca. 5 jahren oder so ist die Chance hoch, dass Pilze im Kernholz des Unterlagenastes relevante Holzmengen abgebaut haben. Man kann das auf den Bildern von Ringelnatz schön sehen oder auch in einem Bericht auch veredeln.info.
Ich habe auch schon Veredlungen auf noch größere Pfropfköpfe, ca 10-15 cm im Durchmesser (von einem Baumwart und "Fachbetrieb") gesehen, die alle gut angewachsen sind, aber jetzt nach 8 Jahren an den innersten 5-8 cm mindestens 20 cm weit komplet hohl sind. Wer weiß wie weit die Fäule noch entlang des Asts geht. Das sind dann, gerade mit angewachsenen Edelreisern, die neue Äste bilden, eine Sollbruchstelle, die mir zu gefährlich wäre. Aber es bildet sich natürlich ein toller Habitatbaum, was aber meiner Meinung nach nicht unbedingt das Ziel vom Obstbau sein sollte, auch wenn man das als "Nebenprodukt" schon mal haben und unterstützen kann. Aber Astbruch &Co gibt es so schon genug als "Anfänge" Habitatbäume.
Ich habe auch schon Veredlungen auf noch größere Pfropfköpfe, ca 10-15 cm im Durchmesser (von einem Baumwart und "Fachbetrieb") gesehen, die alle gut angewachsen sind, aber jetzt nach 8 Jahren an den innersten 5-8 cm mindestens 20 cm weit komplet hohl sind. Wer weiß wie weit die Fäule noch entlang des Asts geht. Das sind dann, gerade mit angewachsenen Edelreisern, die neue Äste bilden, eine Sollbruchstelle, die mir zu gefährlich wäre. Aber es bildet sich natürlich ein toller Habitatbaum, was aber meiner Meinung nach nicht unbedingt das Ziel vom Obstbau sein sollte, auch wenn man das als "Nebenprodukt" schon mal haben und unterstützen kann. Aber Astbruch &Co gibt es so schon genug als "Anfänge" Habitatbäume.
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Freut mich, dass ihr das Ergebnis soweit gut beurteilt. An den gezeigten Veredelungsstellen habe ich ziemlich sicher zumindest 3 Reiser eingesetzt, aber es sind halt nicht alle angewachsen und auch einzelne später ausgebrochen. Anfängerfehler. Unterlage ist tatsächlich ein Sämling - war mir gar nicht bewusst.
Der Aufbau war vor dem Veredeln nicht gerade perfekt. Weniger aus Unkenntnis, sondern mehr aus Nachlässigkeit. Prinzipielles Ziel ist ein vertikaler Leittrieb. In ausreichendem vertikalen Abstand sind schräge Leitäste vorgesehen, die ein Beklettern ermöglichen. So habe ich das an allen Apfelbäumen an dem Standort gehandhabt. Mit deiner Anmerkung sich zum Aufbau Gedanken zu machen gebe ich dir aber uneingeschränkt recht.
Habitatbaum soll er definitiv nicht werden. Habitate gibt es in der Nähe des Baumes genug. Er soll seinen Zweck erfüllen. Wenn er frühzeitig abbaut oder fault wäre das schade, aber dann muss mein "Meisterwerk" halt weg.
Der Aufbau war vor dem Veredeln nicht gerade perfekt. Weniger aus Unkenntnis, sondern mehr aus Nachlässigkeit. Prinzipielles Ziel ist ein vertikaler Leittrieb. In ausreichendem vertikalen Abstand sind schräge Leitäste vorgesehen, die ein Beklettern ermöglichen. So habe ich das an allen Apfelbäumen an dem Standort gehandhabt. Mit deiner Anmerkung sich zum Aufbau Gedanken zu machen gebe ich dir aber uneingeschränkt recht.
Habitatbaum soll er definitiv nicht werden. Habitate gibt es in der Nähe des Baumes genug. Er soll seinen Zweck erfüllen. Wenn er frühzeitig abbaut oder fault wäre das schade, aber dann muss mein "Meisterwerk" halt weg.
- Bergischer Apfel
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Bei kleinen Unterlagen bin ich dafür möglichst tief zu veredeln, da wächst es meistens auch so schnell wieder zusammen das es weniger ein Problem darstellt.
Bei meinen Mehrsortenbäumen sehe ich zum umveredeln das komplette Abwerfen und auf große Pfropfköpfe veredeln mittlerweile auch recht kritisch, grade für Anfänger, für das es ja oft empfohlen wird.
Am wichtigsten ist es früh zu veredeln, also wenn die Bäume noch klein sind, zum umveredeln würde ich dann lieber die Spitzen und Seitenäste veredeln. Das ist natürlich mehr Arbeit und braucht mehr Edelreiser, macht aber weniger Schäden. Bei einem Baum auf Sämling ist es dabei in 10 Jahren von der Länge her sowieso egal ob die Veredelungstelle nun 10cm oder 50cm weg vom Stamm ist, die Wunde ist da schon entscheidender.
Viel größer als ein 2€ Stück ist der Propfkopf dabei selten.
Hier zwei schön verwachsene Triebspitzen-Veredlelungen einem Bittenfelder Sämlings mit Kaiser Alexander, fotografiert am 7. August dieses Jahr. Die Propfköpfe waren dabei vom Durchmesser wie ein 1€ Stück. Der Wuchs war sehr stark, dadurch sind sie sehr schön verwachsen.


PS: Rebella ist auch bei mir echt keine taugliche Sorte...
Bei meinen Mehrsortenbäumen sehe ich zum umveredeln das komplette Abwerfen und auf große Pfropfköpfe veredeln mittlerweile auch recht kritisch, grade für Anfänger, für das es ja oft empfohlen wird.
Am wichtigsten ist es früh zu veredeln, also wenn die Bäume noch klein sind, zum umveredeln würde ich dann lieber die Spitzen und Seitenäste veredeln. Das ist natürlich mehr Arbeit und braucht mehr Edelreiser, macht aber weniger Schäden. Bei einem Baum auf Sämling ist es dabei in 10 Jahren von der Länge her sowieso egal ob die Veredelungstelle nun 10cm oder 50cm weg vom Stamm ist, die Wunde ist da schon entscheidender.
Viel größer als ein 2€ Stück ist der Propfkopf dabei selten.
Hier zwei schön verwachsene Triebspitzen-Veredlelungen einem Bittenfelder Sämlings mit Kaiser Alexander, fotografiert am 7. August dieses Jahr. Die Propfköpfe waren dabei vom Durchmesser wie ein 1€ Stück. Der Wuchs war sehr stark, dadurch sind sie sehr schön verwachsen.


PS: Rebella ist auch bei mir echt keine taugliche Sorte...
- thuja thujon
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Re: Veredeln, umveredeln, Mehrsortenbaum
Ich finde das Bäumchen auch gelungen. Und ich freue mich, das mal jemand Jamba 69 erwähnt. Eine schöne Sorte finde ich, zu unrecht viel zu selten gepflanzt.
Was man wohl sagen kann bei den großen Pfropfstellen: ein Reis sollte senkrecht oben anwachsen, danach eins links und rechts darunter, so im Dreieck etwa. Nicht andersrum, keine 2 Reiser oben seitlich und eins unten. Der Zug nach oben ist schon sehr deutlich in der Biologie der Gehölze verankert.
Bergischer Apfel, deine Veredlungen sind ziemlich perfekt angewachsen, Glückwunsch. Was mir bei der ersten auffällt, ich gucke sehr genau hin, nicht übel nehmen, ist der kleine Versorgungsschatten auf der Rückseite. Dort wo das Kambium zum überwallen fehlt, ist darunter 2-3mm vertrocknet und die Rinde eingesunken.
Nicht nur der Totholzkeil bleibt, sondern auch schlecht versorgte Leitungsbahnen fürs Reis. In einer idealen Welt müsste die Veredlung diese Leitungsbahnen mit am Leben erhalten. Ob man da einen kleinen Zapfen stehen lassen sollte? Müsste man mal ausprobieren.
Ich hatte es mal ähnlich gemacht, in den Ast rein veredelt ohne ihn abzusägen. Da muss man oberhalb vom T-Schnitt noch etwas Rinde auspulen, damit das Reis sauber aufliegt. Nennt man glaube ich anplatten. Auf der Knikcstelle, wo sich der Saft staut, war das Reis das Ventil um endlich Wuchs loszuwerden. Mittlerweile ist das Reis 3 mal so dick wie die Unterlage.
Was man wohl sagen kann bei den großen Pfropfstellen: ein Reis sollte senkrecht oben anwachsen, danach eins links und rechts darunter, so im Dreieck etwa. Nicht andersrum, keine 2 Reiser oben seitlich und eins unten. Der Zug nach oben ist schon sehr deutlich in der Biologie der Gehölze verankert.
Bergischer Apfel, deine Veredlungen sind ziemlich perfekt angewachsen, Glückwunsch. Was mir bei der ersten auffällt, ich gucke sehr genau hin, nicht übel nehmen, ist der kleine Versorgungsschatten auf der Rückseite. Dort wo das Kambium zum überwallen fehlt, ist darunter 2-3mm vertrocknet und die Rinde eingesunken.
Nicht nur der Totholzkeil bleibt, sondern auch schlecht versorgte Leitungsbahnen fürs Reis. In einer idealen Welt müsste die Veredlung diese Leitungsbahnen mit am Leben erhalten. Ob man da einen kleinen Zapfen stehen lassen sollte? Müsste man mal ausprobieren.
Ich hatte es mal ähnlich gemacht, in den Ast rein veredelt ohne ihn abzusägen. Da muss man oberhalb vom T-Schnitt noch etwas Rinde auspulen, damit das Reis sauber aufliegt. Nennt man glaube ich anplatten. Auf der Knikcstelle, wo sich der Saft staut, war das Reis das Ventil um endlich Wuchs loszuwerden. Mittlerweile ist das Reis 3 mal so dick wie die Unterlage.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität