Abgesehen davon, dürften sich Herbizde bei Pellets auf so geringe Prozentsätze verdünnen, das man sich da wohl keine Sorgen machen muss, bei Pferdestreu hab ich dagegen schon Überraschungen erlebt
Was ist für dich Pferdestreu. hobab?
Ein paar Bemerkungen aus der Perspektive einer Pferdehalterin :
Rokko hat geschrieben:die eigentlich als Einstreu für Reithallen verwendet werden.
Du meinst sicher als Einstreu für Pferdeboxen
(Lang)Stroh als Boxeneinstreu hat Vor- aber auch Nachteile. Daher gibt es etliche Untersuchen zu möglichen Alternativen. Hier ist sicher nur relevant, dass Strohpellets deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen können als Stroh. Und sie sind eben thermisch behandelt. Ich kann sie mir daher auch gut als Mulch vorstellen. Ob sie im Boden wirklich nützlich sind, kann ich allerdings nicht sagen. Sobald sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, beginnen sie zu zerfallen. Dass Stroh Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugt, kann ich hingegen nicht bestätigen.
"Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“
Eben erst wenn es verrottet ist!
Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, daß ein gesunder Boden nur zu 50% aus Mineralien und zu je 25% aus Wasser und Luft bestehen sollte!
Abzüglich davon je nach Bodenart etwa 3 bis 7% organische Substanz.
Stroh ist humusbildend und fördert die Durchlüftung und Wasserbindung - je nach Zersetzungsgrad.
hobab hat geschrieben: ↑22. Dez 2024, 20:46
Abgesehen davon, dürften sich Herbizde bei Pellets auf so geringe Prozentsätze verdünnen, das man sich da wohl keine Sorgen machen muss
Das verstehe ich noch nicht: Für die Herstellung der Pellets wird das Stroh nur zerkleinert und wieder gepresst, wie wird dabei was verdünnt?
hobab hat geschrieben: ↑22. Dez 2024, 10:41
wieso hat Torf lange Fasern? Sphagnum ist ja nicht sonderlich lang.
Im Moor wächst das Moos an der Oberfläche immer weiter, die älteren Teile versinken und vertorfen. Diese langen, immer noch zusammenhängenden Triebe bilden die Torffasern.
Werden Soden abgestochen und getrocknet, bleibt die Faserstruktur erhalten. Wird der Torf wie im Baltikum üblich abgefräst, werden die Fasern stark verkürzt, was die Eigenschaften des Torfs verändert bzw. die Dauerhaftigkeit der Struktur und damit den Wert als Substrat mindert.
Floris hat geschrieben: ↑22. Dez 2024, 22:05
Das verstehe ich noch nicht: Für die Herstellung der Pellets wird das Stroh nur zerkleinert und wieder gepresst, wie wird dabei was verdünnt?
Wenn aus den Körnern Brot gebacken werden darf, braucht man sich um PSM-Rückstände im Stroh keinerlei Gedanken machen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
hobab hat geschrieben: ↑22. Dez 2024, 20:46
Abgesehen davon, dürften sich Herbizde bei Pellets auf so geringe Prozentsätze verdünnen, das man sich da wohl keine Sorgen machen muss
Das verstehe ich noch nicht: Für die Herstellung der Pellets wird das Stroh nur zerkleinert und wieder gepresst, wie wird dabei was verdünnt?
Paradoxe Homöopathie (während beim Verdünnen die Wirkung erhöht wird - wird beim Pressen der Schadstoff verringert)
Nein, wahrscheinlich ist das Stroh für die Pellets zertifiziert, weil es ja weiterverarbeitet wird - während Stroh an sich (das selbe) aber unzertifiziert ist.
Daher auch der preisliche Unterschied!
Stroh derzeit so bei 100 bis 130 Euro die Tonne (ab Hof günstiger, hier ab 80 Euro)
Strohpellets gibt's von 400 bis 700 Euro pro Tonne. Plus Versand/Spedition.
Pestizide dürften sich bei den großen Mengen an Stroh, das zerkleinert wird und sich dann mischt wohl so gut verteilen, das man keine hohen Konzentrationen erwischen sollte, wenn man Säcke mit Pellets holt. Ganz anders wenn man sich Streu besorgt - oder wie das heißt, Pferde interessieren mich nur als Produzent von Dünger - da können einzelne Lagen durchaus mal mehr abgekriegt haben. Pestizide würden sich in Pellets nur konzentrieren, wenn alles Stroh kontaminiert wäre, wovon ich mal nicht ausgehe, dmks aber wohl? Oder machst du Witzchen und ich nehm ernst? Dann will ich nichts gesagt haben.
Ein bißchen Ironie ist halt immer dabei
Dennoch werden sich Rückstände von PSM beim häckseln, mischen, pressen nicht messbar reduzieren!
Die thermische Behandlung könnte... aber das kann ich nicht beurteilen!
Ich benutze Stroh , Hobelspäne und Heizpellets seit Jahren als Mulchschicht in den verschiedenen Gartenbereichen . Immer als verbrauchte Einstreu aus den Ställen, also mit Tierkacke (= Stickstoff) versetzt . Ich hatte nicht erwartet das es so schnell den Boden verändert, in zwei Jahren ist in den gemulchten Bereichen der brettharte Lehm zu humosem Boden geworden. In Sand erhöht das sicher das Wasserspeichervermögen, nur nicht so schnell. Ich habe hier immer kleine Säcke ( von den Heizpellets) davon für tierlose Gartenbesitzer stehen . Wer einen Hänger hat darf auch gerne die Unterstände der Rinder ausräumen...
Ja, das Mulchen wird in der Landwirtschaft noch immer unterschätzt.
Im Garten mulchen wir seit Jahrzehnten, ich hab schon mal Humus flächig abgetragen, wurde zuviel.
Und alles mögliche wächst gut, fast düngerfrei, fast giessfrei, fast pflegefrei.
Wurden Schafwollpellets schon versucht? Vom C/N her das Gegenteil von Stroh - gute Mischung?
PSM: Bauen sich ab mit der Zeit, unter dem Einfluß von Mechanik, Wärme, Licht, Zeit, Organismen usw.
Wie weit, das ist die Frage.
(Bei den Autos werden solche Fragen nicht gestellt)
Also Stroh vermischt mit Stickstoff heißt hier auf dem Lande einfach Mist
Stroh braucht ewig, bis es Wasser aufnimmt. In Gebieten mit wenig Niederschlag im Sommer könnte das ein Problem sein, wenn es im Boden wieder austrocknet.
Ich hatte früher mal ein Hügelbeet mit Stroh unten drinnen (auch so eine Mode damals). Nach Jahren, als ich es wieder einebnete war da immer noch Stroh und die Mäuse waren drin.
Ich habe die Strohpellets tatsächlich zum ersten Mal auf dem Boden einer Reithalle gesehen, üblicherweise werden sie sicher als Einstreu für die Boxen genutzt.
Im Rahmen der offenen Gärten habe ich dann einen Garten gesehen, in dem die Gärtnerin ihre Staudenbeete mit diesen Pellets mulcht. Ihr Mann arbeitet in einem landwirtschaftlichen Betrieb, der solche Pellets herstellt. Daher weiß ich, dass die Pellets bei der Herstellung thermisch behandelt werden und so keine Samen und Keime enthalten.
Die Pellets haben Futtermittenqualität weil Pferde diese teilweise auch fressen. Da wird es bestimmt keine Probleme mit Pestiziden geben
Wir verwenden die Pellets als Mulchschicht sie zersetzt sich langsam, so dass man nur wenig neu zugeben muss.
Man lernt hier doch immer wieder neues, auch wenn man sich ab und zu zankt, bin ich doch jetzt gespannt darauf mal Strohpellets als Mulch zu versuchen. Natürlich wären mir die Säckchen von Agrarökonom noch lieber, aber das ist doch ganz schön weit…
Das mit dem Stroh unter dem Hochbeet oder in die Erde gemischt ist hier genauso, der sieht nach einem Jahr aus wie neu hier im trockenem Sand. Aber Pellets sind ja schon zerkleinert und das Argument mit den langen Fasern hat mich nur so halb überzeugt, auch wenn der Gedanke durchaus nachvollziehbar ist (den Torf den ich ab und zu benutze, zerkrümmelt zu Staub, wenn der lange Fasern hat, dann in der Vergangenheit und der langfaserige Strohhalm hat mich als Wasserspeicher bisher nicht beeindruckt, vermutlich wegen falscher Stampftechnik).
Der Strohhalm muss schon anrotten, mürbe sein, sonst speichert der nix. Und dann natürlich nie so viel wie Torf. Probiers doch auch mal mit verbrauchtem Champignonsubstrat.
Deshalb macht man in der Strohkultur erst die Vorbehandlung mit Stickstoff und Wasser, dann erst wenn es gut warm wird, nach ein paar Wochen, setzt man darüber, und immer mit Deckerde, die beim gießen auch nach unten zum Stroh wandert.
Zum mulchen nehme ich auch Sägespäne (Kleintierstreu), neben Nadelholz ist auch Hanfschredder ok.