@sempervirens,
in unserer Region werden endlich, nach Jahren des Wegsehens, BesitzerInnen von Schottergärten angeschrieben und zur Entfernung aufgefordert. Das Gejaule ist groß. Nettes Beispiel, das durch die Zeitung ging: Ein junges Paar, dessen kompletter Vorgarten "zum Schutz der Hauswand" aus einem Schottergarten bestand. Große Empörung nach dem Aufforderungsschreiben - man würde ganz dolle viel für für die Umwelt und Insekten tun, der Schotter sei zwingend wegen seiner Schutzfunktion nötig. Sie trug auf dem Foto ein T-Shirt mit einer Bienenzeichnung und einem Text a la "Rettet die Bienen!", der Garten hinter dem EFH bestand aus Rasen und 3 Stauden. In bissigen Leserbriefen wurde als Reaktion auf diese mutige Aussage darauf hingewiesen, dass Insektenfreundlichkeit wohl kaum darin bestehen würde, ein T-Shirt zu tragen. Die Herrschaften fühlten sich missverstanden .
Es geht mir nicht darum, einen Pflanzentausch als Konkurrenz zu Gärtnereien zu etablieren, sondern einen Plan B auszubauen, wenn alles mehr oder minder auf ein Pflanzenstandardsortiment hinausläuft. Die GdS veranstaltet aus gutem Grund eine Samentauschaktion. Ich habe noch nicht gehört, dass das von Gärtnern als Bedrohung wahrgenommen wird.
Christiane hat geschrieben: ↑14. Jan 2025, 22:36
Unterm Strich bleibt wohl nur, dass sich GärtnerInnen mit Leidenschaften besser vernetzen und auf privater Ebene Pflanzen jenseits des Standard-Sortiments austauschen, wenn die Vielfalt dem Standardsortiment weicht, also Eigeninitiative.
Ich glaube nicht, dass Tauschbörsen wie das Grüne Brett Staudengärtnereien tatsächlich nennenswerte Umsatzeinbußen bescheren. Vor allem dann, wenn es sich um Pflanzen "jenseits des Standard-Sortiments" handelt. Und wir als Pflanzenliebhaber werden diese Möglichkeit in Zukunft vermutlich noch viel intensiver ausbauen müssen, da Kirschenlohr wohl nicht der einzige Gärtner sein wird, der seinen Laden schließt.
Wenn es nicht äußere Umstände wie das Auslaufen von Pachtverträgen oder ähnliches sind, dann werden vor allem der Fachkräftemangel und das Nachfolgerproblem Ursachen sein, die in Zukunft weiter das Gärtnereisterben forcieren.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Mediterraneus hat geschrieben: ↑15. Jan 2025, 15:19
Im März 2024 ...
Gut, dann war er wenigstens vor nicht ganz ewiger Zeit noch unterwegs. Max Schleipfer war der Vater, der Name wurde mitunter beibehalten, ist zumindest nicht neu.
@ Konstantina, nur so gefragt, warst du zufällig mal bei Erika Jantzen? Wohl keine Spezialitäten, nach der Liste eher solide von allem etwas. Schaffe es seit Jahren nicht dort hin.
Erika Jantzen habe ich auch vor kurzen gefunden und will in Frühling hin fahren.
Habe Ihre Liste angeschaut, und es sieht so aus, dass ich nicht mit leere Hände dort rauslaufen werde.
Hier im Rheinland ist meine Hauptanlaufstelle mittlerweile eine Gärtnerei/Gartencenter die Arbeitsplätze für Leute mit Handycap bzw. als Reha anbietet.Da ist die eigene Vermehrung gleichzeitig Therapie und das Sortiment hebt sich deutlich von den grpßen Ketten ab. Vielleicht ist das auch ein Modell für andere Regionen?
Andere Gärtnereien sind nur am Wochenende mit einem ezwas größeren Ausflug zu erreichen -da war ich schon seit Jahren nicht mehr (auch wenn ich es immer wieder vorhabe...) - mein Hauptziel ist mit 2km Umweg auf dem Rückweg vom Büro erreichbar.
Private Angebote sehe ch eher als Ergänzung. Aus Platzgründen gebe ich einiges über Kleinanzeigen ab, da geht das Interessentenspektrum von "einfach, günstig und viel für neuen Garten" bis "suche ganz gezielt was und kaufe auch woanders".
Eine interessante Staudengärtnerei ist die Gärtnerei Blütenreich in Wachau/Sachsen. Vor allem Versand und Verkauf auf Staudenmärkten. Im Web-Shop ist meist ersichtlich welche Arten lieferbar sind. Etwas abgelegen in Ostsachsen aber wenn ein Staudenmarkt, der von der Gärtnerei besucht wird in der Nähe ist, kann man sich seine Bestellung mitbringen lassen. Ich habe das mal ausprobiert mit Abholung auf dem Leipziger Staudenmarkt.
Krokosmian hat geschrieben: ↑14. Jan 2025, 21:34
Bei Eugen Schleipfer wäre das vorstellbar, der ist sowas wie der letzte Gärtner. Hat aber auch nicht wirklich viel Reichweite, leider.
Lange nix mehr von dem gehört, ich hoffe dem gehts gut.
Kann bestätigen, daß er immer noch aktiv ist und ich im Herbst seine neuesten Chrysanthemen besichtigen konnte. Leider blühen sie zu einer Zeit, in welcher keine Märkte mehr stattfinden.
Ich bin jetzt schon in Sorge, dass noch mehr alteingesessene Betriebe schließen, deshalb wollte ich zumindest hier in der Region noch mal auf z.B. : https://www.anja-maubach.de/
Krokosmian hat geschrieben: ↑14. Jan 2025, 21:34
Bei Eugen Schleipfer wäre das vorstellbar, der ist sowas wie der letzte Gärtner. Hat aber auch nicht wirklich viel Reichweite, leider.
Lange nix mehr von dem gehört, ich hoffe dem gehts gut.
Kann bestätigen, daß er immer noch aktiv ist und ich im Herbst seine neuesten Chrysanthemen besichtigen konnte. Leider blühen sie zu einer Zeit, in welcher keine Märkte mehr stattfinden.
Ja, leider.
Ich kenne ihn nur von der Pflanzenbörse im Palmengarten, als ich vor über 20 Jahren dort das erste mal war, ist er mir gleich in Erinnerung geblieben.
Seitdem ist der Stand von ihm Pflicht. Leider sind viele Chrysanthemen von ihm nicht mehr im Garten.
In der Gärtnerei war ich noch nie, das ist von hier etwas weit. Die Chrysanthemen kenne ich aus Fotoalben, die am Stand auslagen, die Pflanzenbörse ist immer im März, da ist noch nicht viel von der Pflanze zu sehen
Die Gärtnerei war unter seinem Vater eine reine Kakteengärtnerei mit drei großen Schauhäusern. Seine Gärtnerei befindet sich im hinteren Teil. Die meisten Pflanzen sind aber nicht zum Verkauf, es sind seine eigenen Züchtungen zum Ausprobieren im Freien. Er ist auch ein absoluter Fachmann für Bodensubstrate, die er auf der ganzen Welt gesammelt hat. Leider sind einige Züchtungen wie rote Phloxe oder besondere Chrysabthemen bei mir kurzlebig gewesen, was vielleicht am falschen Substrat lag.
goworo hat geschrieben: ↑13. Jan 2025, 20:43
Hier in der Pfalz wird Mitte dieses Jahres die Staudengärtnerei Kirschenlohr, wohl die einzige mit umfangreichem Sortiment und von überregionaler Bedeutung, ihre Pforten schließen. Vermutlich ist diese bedauerliche Entwicklung nicht auf unsere Region beschränkt.
Ich werde Kirschenlohr auch vermissen , nicht zuletzt wg. der Farne . Wir (Pflanzen-u. Gartenfreaks ) werden insgesamt und absehbar nicht mehr aus dem Vollen schöpfen können wie bisher - verglichen zum Pflanzenkauf zB zu Foersters Zeiten ( hat der eigentlich eine Versandgärtnerei gehabt ?) jammern wir aber immer noch auf sehr hohem Niveau.
Bin mal gespannt, wie es mit Kirschenlohr nun weitergeht, wenn ab Juli eine Baumschule die "Geschäftsaktivitäten" übernimmt und "auch künftig mit dem bisherigen Leistungsumfang zur Verfügung" steht. Ob das breite und besondere Sortiment so bestehen bleibt wage ich vorsichtig zu bezweifeln, aber hoffe das Beste.
Welche großen Jungpflanzengärtnereien gibt's in D eigentlich noch?
Hatte letztens das Gespräch mit einer Gärtnerin und sie meinte, das Staudenangebot wäre mangels Anbietern stark ausgedünnt.
Mir fällt eigentlich nur Siebler ein, die nicht nur für den eigenen Laden produzieren.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.