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Kranker Sorbus.. (Gelesen 2709 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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agarökonom
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Re: Kranker Sorbus..

agarökonom » Antwort #15 am:

Welcher Pilz das ist kann ich auch nicht sagen , aber das ist hier ein Flächendeckendes Problem bei Sorbus aucuparia. Als Strassenbäume gepflanzte starben zuerst , immer plötzlich schwarze Rindenverfärbung und folgend baldiges Ableben . Auf unserem Areal stehen noch zwei junge Bäume , mal schauen wie lang . Ich habe Eichen nachgepflanzt, andere Sorbus Arten gediehen hier auch nicht ( über 20 probiert....)
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hobab
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Re: Kranker Sorbus..

hobab » Antwort #16 am:

Von alten Sorbus hab ich partielles Absterben schon häufig erlebt, aber dann eben eher einzelne Astpartien. Junge sind bisher problemlos. Das Tempo hat mich schockiert..
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hobab
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Re: Kranker Sorbus..

hobab » Antwort #17 am:

Höre jetzt auch von allen Seiten das auccuparia anfällig ist für Trockenheit - auch Lufttrockenheit - und hohen Temperaturen. Der Schaden durch Insektenbefall ist wohl durch den Obstbaumsplintkäfer verursacht, der hier wohl viel auftaucht und wo das Schadbild gut passt.
Der Pilz ist möglicherweise doch Verticillium, was mich etwas überrascht hat, da ich bisher eher teilbefallene Querschnitte gesehen habe, noch nie so zentrale. Kenn auch das Schadbild eher so, das einzelne Kronenbereiche nach und nach absterben, nicht gleich der Stamm - und das erst ab dem unterem Drittel. Es kommen aber noch andere Pilze mit ringförmigen Verfärbungen in Frage, die Frage bleibt also offen.


Gibt es schon einen Thread für Pilzbefall Gehölze generell? Ich finde die Themensuche schwierig bei Pur und wenn ich auch verstehe das Themen sauber getrennt werden sollen (sonst sofort OT- Geschrei): es gibt auch Bedarf für allgemeine Themen wie eben generell gehölzschädingende Pilze.
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Felcofan
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Re: Kranker Sorbus..

Felcofan » Antwort #18 am:

irgendwie sind Sorbus aucuparia generell mickelig, was ich so mitbekommen habe

mein letzter Chef war ein großer S aucuparia-Fan, ich habs ihm ein paar Mal ausgeredet

Alltagsbeobachtung aus Braunschweig (elternbesuche), auch sommertrocken, sandig,
da serbeln seit Jahren 2-3 an einer Tramstation vor sich hin, mit Notaustrieben am Stamm

selbst bei Ausflügen am Vierwaldstetter See (430m plus überm Meer) waren etliche Vogelbeeren echt angeschlagen, sowohl gepflanzte wie auch Sämlinge, nicht sicher, was die eigentlich bräuchten
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AndreasR
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Re: Kranker Sorbus..

AndreasR » Antwort #19 am:

Wikipedia schreibt:
Die anspruchslose Vogelbeere ist ein schneller Besiedler von Brachflächen und kommt auf Lichtungen, in Hecken oder an Waldrändern, in Norddeutschland vorwiegend in Knicks als Überhälter vor. Ihr Bodenspektrum reicht von mager bis nährstoffreich, von trocken bis feucht und von sauer bis basenreich. [...] Sie gedeiht optimal im Piceo-Sorbetum aus dem Verband Sambuco-Salicion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Quercion roboris oder im Epilobio-Salicetum der Ordnung Fagetalia vor.
[...]
Seit 1960 wurden bei der Eberesche im mitteleuropäischen Raum starke Krankheitssymptome beobachtet, darunter chlorotische Ringe und Scheckungen. Reduziertes Wachstum und langsamer Verfall wurden ebenfalls beobachtet. Untersuchungen (Lit.: Benthack u. a. 2005) deuten darauf hin, dass es sich vermutlich um ein Virus handelt, das mit der Familie der Bunyaviridae verwandt ist. Die Blätter der Vogelbeere werden von Rostpilzen der Gattung Gymnosporangium (Arten Gymnosporangium cornutum oder Gymnosporangium tremelloides) sowie Ochropsora ariae und dem Echten Mehltau der Art Podosphaera aucupariae befallen.
Als Pioniergehölz erreichen Vogelbeeren also wohl generell eher selten ein hohes Lebensalter, und wenn ich die Bezeichnungen der Pflanzengesellschaften richtig interpretiere, bevorzugt sie eher (wechsel-)feuchten Boden, wo auch Weiden, Holunder und Fichten gut gedeihen. Gut möglich, dass das genannte Virus oder auch Pilzerkrankungen die Vitalität des gezeigten Exemplars reduziert haben, so dass es auch anfällig für Verticillium ist, dessen Sporen ja fast überall im Boden vorhanden sind und insbesondere schwache und angeschlagene Gehölze befallen (oft durch Wunden im Wurzelbereich).
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hobab
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Re: Kranker Sorbus..

hobab » Antwort #20 am:

Virus war keiner zu erkennen, der Baum war auch noch recht jung für die Größe und muss sehr vital gewesen sein. Das ältere Sorbus alle möglichen Krankheiten haben ist mir vertraut, aber so ein rasender Verlauf bei einen noch jungen hab ich noch nie erlebt. Der ist ja noch mit frischen Grün und Früchten gestorben, die hingen trocken dran und sahen kräftig aus - im vollen Saft verreckt.
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Re: Kranker Sorbus..

agarökonom » Antwort #21 am:

Ja , das ist hier auch mehrfach passiert. Freie Pflanzplätze ;D
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