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Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß) (Gelesen 30320 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Silvia
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Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Silvia »

aufgrund der threadteilung und zusammenführung muss ich re-marks initialposting hier reinquetschen. anders gehts leider nicht.Von Re-Mark:Die Walnuß-Diskussion aus dem 'Bundesssortenamt in Marquardt'-Thread sollte ebenfalls hier als eigenes Thema geführt werden. Daher nochmal:Beim Bundessortenamt in Marquardt standen einige Walnussbäume, die zwar nur etwas über 2 m hoch waren, aber einige Nüsse trugen. Für mich war das überraschend, da ich bisher dachte, daß Nussbäume ein gewisses Alter (und damit automatisch eine gewisse Größe) erreichen müssen, um zu tragen.Es handelte sich größtenteils um veredelte Bäume, ca. 10-12 Jahre alt. Leider habe ich vergessen zu fragen, was für Unterlagen verwendet wurden und wie der Schnitt gehandhabt wird. (Eine recht übliche Unterlage für Walnüsse Juglans regia ist wohl die Schwarznuss Juglans nigra.)Bildvon SilviaSehr interessant, dein Bericht!
Völlig unerwartet waren für mich die Walnuß- und Eßkastanienbäume: zwei Meter große Walnußbäume mit Früchten, zwei Meter fünfzig große Eßkastanienbäume in voller Blüte. Offensichtlich kann man diese Bäume doch klein halten und trotzdem ernten.
Weißt du, wie alt die Bäumchen waren?LG Silvia
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Silvia
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Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Silvia » Antwort #1 am:

Dann habe ich trotzdem Hoffnung, dass wir unsere Walnuss doch klein halten können. Jetzt ist sie so 7-8 m hoch, schätze ich.LG Silvia
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Re-Mark
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Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Re-Mark » Antwort #2 am:

Hier ein kleiner Walnußbaum. Wenn er weiter richtig geschnitten wird glaube ich nicht, daß er in 20 Jahren 8 Meter hoch ist. Aber es ist ein veredelter, Sämlinge sind angeblich immer starkwüchsiger.
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walnuss_1.jpg
Sepp

Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Sepp » Antwort #3 am:

Hier ein kleiner Walnußbaum. Wenn er weiter richtig geschnitten wird glaube ich nicht, daß er in 20 Jahren 8 Meter hoch ist. Aber es ist ein veredelter, Sämlinge sind angeblich immer starkwüchsiger.
Naja, nach dem Aufbauschnitt, sollte man an Walnüssen nicht mehr schneiden.Veredlungen sind aus zwei Gründen kleiner bleibend: - Veredlungsstelle bremst immer das Wachstum- Die Sorten sind fast immer nicht nur großfruchtig, sondern auch kleinkronig.Während man bei Sämlingen von min. 100m2 Standraum ausgehen solte, sind es bei manchen Sorten nur 50 -70 (Weinberg 1, Geisenheim Nr. 26 & Nr. 139).Ein Walnuss-Sämling, der nur 10m hoch werden darf und nichtmal so breit ist eine Fehlpflanzung.Sepp
Tolmiea
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Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Tolmiea » Antwort #4 am:

Danke für den interessanten Bericht.Meine Nr. 26 ist in magerem trockenen Boden, eingezwängt zwischen Eiben und Tannen in 15 Jahren ohne Schnitt grad mal ca 7-8 m hoch und grad mal 3-4 m breit. Die Eichhörnchen lieben den Baum über alles, und ich die Eichhörnchen, denn die bekomme ich nicht im Laden :)liegrü g.g.g.
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Silvia
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Silvia » Antwort #5 am:

Interessant finde ich den kleinen, dünnen Stamm. Müsste er nicht doch etwas dicker sein bei dem Alter? Oder ist er weiter oben veredelt.LG Silvia
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Katrin
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Katrin » Antwort #6 am:

Hallo Re-Mark,in unserer Nachbarschaft gibt es viele Nussbäume, keine Sorten, sondern einfach die Art. Die Vögel verschleppen die Nüsse, verlieren sie und überall gehen Sämlinge auf. Einen haben wir stehen gelassen und voriges Jahr, ca. 8 Jahre nachdem er auftauchte, hatten wir schon 25 Nüsse zum Aufsammeln. Das ist freilich sehr wenig, aber für einen wilden Sämling doch ganz beachtlich.Deshalb verwundert es mich nicht, dass speziell darauf gezüchtete Bäume durchaus auch früher und bei kleinerem Wuchs tragen :).VLG; Katrin
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
bernhard
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

bernhard » Antwort #7 am:

nunja: veredelte bäume tragen aufgrund des "blühfähigen" reisermaterials schon in ganz jungen jahren!
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
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Re-Mark
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Re-Mark » Antwort #8 am:

Interessant finde ich den kleinen, dünnen Stamm. Müsste er nicht doch etwas dicker sein bei dem Alter? Oder ist er weiter oben veredelt.
Hm, ich hatte zwar gefragt, wie lange die Bäume schon stehen, aber möglicherweise bezogen sich die zehn jahre nur auf die Eßkastanien, und die Walnüsse sind jünger...? @Katrin:
Deshalb verwundert es mich nicht, dass speziell darauf gezüchtete Bäume durchaus auch früher und bei kleinerem Wuchs tragen.
Ich hatte mal in einer Baumschule nach klein bleibenden Walnusssorten gefragt. Antwort: gibt es nicht. Veredelungen würden zwar meist etwas schwächer wachsen als Sämlinge, aber es würden immernoch große Bäume werden. Schwachwachsende Unterlagen seien nicht auf dem Markt. Und da ich schon gehört hatte, was Sepp hier auch vertritt, nämlich daß Nussbäume möglichst wenig geschnitten werden, hatte ich bisher nicht gedacht, daß es Walnußbäume geben könnte, an die man ohne Leiter herankäme.Vielleicht sind die Bäume, die ich dort gesehen habe ja wirklich nur aufgrund ihrer Jugend noch so klein. Ich kannte halt bisher Nussbäume nur als Hoch- oder Halbstämme. Andererseits stehen sie deutlich zu dicht, um irgendwann mal 50 oder mehr Quadratmeter zu beschatten.
Sepp

Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Sepp » Antwort #9 am:

Die Bäume auf dem Photo sehen für mich nach ca. 5jährigen Veredlungen aus.
Vielleicht sind die Bäume, die ich dort gesehen habe ja wirklich nur aufgrund ihrer Jugend noch so klein. Ich kannte halt bisher Nussbäume nur als Hoch- oder Halbstämme. Andererseits stehen sie deutlich zu dicht, um irgendwann mal 50 oder mehr Quadratmeter zu beschatten.
Büsche sind im Obstbau überall gefragt. Doch frag ich mich, wie sie nach der Zeit durch die Reihen fahren wollen. Was ist denn der Abstand zw. den Bäumen in der Reihe? Sieht für mich wie 7m aus?Sepp
pjoter petrowitsch

Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

pjoter petrowitsch » Antwort #10 am:

Meine Erfahrung mit mehrfach verpflanzten Walnußartenist, daß diese zumindest in den ersten jahren ziemlich im Wachstum gebremst waren und doch schon einige Nüsse tragen.Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.Von Veredlung auf Juglans nigra hab ich gehört, daß diesedas Wachstum bremsen soll.Was hat es eigentlich mit Juglans fertilis der Strauchnuss auf sich?Käme die als kleinwüchsige Walnuss in Frage oder führt der Name hier in die Irre? PP
Sepp

Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Sepp » Antwort #11 am:

Meine Erfahrung mit mehrfach verpflanzten Walnußartenist, daß diese zumindest in den ersten jahren ziemlich im Wachstum gebremst waren und doch schon einige Nüsse tragen.
Hmm...nach dem Verpflanzen stockt bei den meisten Gehölzen das Wachstum für ein Jahr, aber dann legen doch gerade die Walnüsse mächtig zu mit Trieben bis zu 1,5m im Jahr.An Juglans regia 3xv. und Sorten konnte ich keine Fruchtbildung in der Baumschule beobachten.
Von Veredlung auf Juglans nigra hab ich gehört, daß diesedas Wachstum bremsen soll.Was hat es eigentlich mit Juglans fertilis der Strauchnuss auf sich?Käme die als kleinwüchsige Walnuss in Frage oder führt der Name hier in die Irre?
J. nigra bremst das Wachstum, ist aber nicht besonders langlebig (25-40 Jahre gibt Mac Carthaigh von Weihenstephan an) und kann auch sonst problematisch werden (Wasserbedarf, Frostprobleme).J. fertilis kenn ich nicht, ist vielleicht das selbe wie J. microcarpa (Strauch bis 3m). Jedenfalls würde es an kleinbleibenden Arten als Unterlage nicht fehlen, J. mandshurica oder J. x sinensis wären Bsp., doch die Äuglein der J. regia-Sorten wollen nicht mitspielen.Gibt gewaltige Probleme mit Unverträglichkeiten, weshalb ich davon ausgehe, dass es gar nicht möglich ist.Es wurden in den letzten Jahrzehnten ziemlich viele Versuche zu Juglans durchgeführt und ich denke mal, es wurde auch mit kleinbleibenden Arten probiert.Angeblich werden Walnüsse in manchen Spezialbetrieben wurzelecht durch Absenker vermehrt. Da würde mich interessieren, wie gross denn eine Geisenheim Nr. 26 wird, wenn sie auf eigenen Füßen steht.Nachdem ich ab September in Geisenheim studierewerde , klopf ich den Experten mal auf die Finger ;D Grüsse,Sepp
pjoter petrowitsch

Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

pjoter petrowitsch » Antwort #12 am:

J. fertilis kenn ich nicht, ist vielleicht das selbe wie J. microcarpa (Strauch bis 3m). Jedenfalls würde es an kleinbleibenden Arten als Unterlage nicht fehlen, J. mandshurica oder J. x sinensis wären Bsp., doch die Äuglein der J. regia-Sorten wollen nicht mitspielen.Gibt gewaltige Probleme mit Unverträglichkeiten, weshalb ich davon ausgehe, dass es gar nicht möglich ist.Es wurden in den letzten Jahrzehnten ziemlich viele Versuche zu Juglans durchgeführt und ich denke mal, es wurde auch mit kleinbleibenden Arten probiert.Angeblich werden Walnüsse in manchen Spezialbetrieben wurzelecht durch Absenker vermehrt. Da würde mich interessieren, wie gross denn eine Geisenheim Nr. 26 wird, wenn sie auf eigenen Füßen steht.Nachdem ich ab September in Geisenheim studierewerde , klopf ich den Experten mal auf die Finger ;D Grüsse,Sepp
Zu J. fertilis:J. microcarpa ist was anderes, hat Früchte wie J. nigra nur kleiner.Zu J. fertilis hab ich hier noch was gefunden:Zitat:Eine kleine Sensation ist die Strauch-Walnuß, eine als Strauch (!) wachsende, reichtragende Sorte, die nicht höher als 5 bis 6 Meter wird und deshalb im Gegensatz zu den riesigen Nussbäumen auch in kleinere Gärten passt. Diese Sorte war jahrzehntelang scheinbar verschollen, wurde aber von Dr. Norbert Kleinz vor einiger Zeit in Österreich wiederentdeckt.http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps ... -Ende.Eine Strauchwalnuss steht auch hier im BoGa ist meinerErinnerung nach ein kleiner Baum, ob das die in Österreichverschollenen Sorte ist kann ich allerdings nicht sagen.Zur Vermehrung-Veredlung:Hab das mal dieses Jahr mit J. nigra, J. regia- und J. cinerea probiert,Alle 3 Arten sind anfangs verwachsen und haben ausgetrieben,Butternuss allerdings dann großteils vertrocknet.Stecklinge sollen mit Bewurzlungshormon möglich sein,ganz allgemein wird aber der hohe Wärmebedarf beider Veredlung/Bewurzlung betont. GrußPP
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Iris
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

Iris » Antwort #13 am:

Wow, Pjoter, wie hast du das dann hinbekommen? Hast du die im Zimmer gelassen oder hast du ein Treibhaus? Ich habe vor Langem auch geglaubt, eine wunderbare rotfruchtige Walnusssorte von Freunden veredeln zu müssen und das gar nicht erst versucht, weil es so schwierig sein soll. Immerhin keimen jetzt einige Sämlinge und man kann auf roten Nachwuchs hoffen...Neugierige GrüßeIris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
bernhard
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Re:Juglans regia, Juglans nigra (Walnuß und Schwarznuß)

bernhard » Antwort #14 am:

Eine kleine Sensation ist die Strauch-Walnuß, eine als Strauch (!) wachsende, reichtragende Sorte, die nicht höher als 5 bis 6 Meter wird und deshalb im Gegensatz zu den riesigen Nussbäumen auch in kleinere Gärten passt. Diese Sorte war jahrzehntelang scheinbar verschollen, wurde aber von Dr. Norbert Kleinz vor einiger Zeit in Österreich wiederentdeckt.
... ist übrigens bei ahornblatt in mainz als strauch-walnuss als auch für kleine gärten geeignet, die schon als junge pflanze trägt, okuliert ist und reichtragend sein soll, erhältlich!
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
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