@cydora: Deine Garteneinblicke habe ich in letzter Zeit vermisst, aber offenbar warst Du alles andere als untätig.

Den Zaun aus unterschiedlich hohen Brettern finde ich toll, so wirkt er deutlich weniger wuchtig als die üblichen hölzernen Sichtschutzelemente, die man im Baumarkt kaufen kann, und dennoch ist er genauso blickdicht. Wenn die Stauden einmal höher sind und die Bretter etwas vergrauen, verschwindet er optisch wahrscheinlich völlig. Das Laub mag im Moment noch etwas "flatschig" aussehen, aber wenn die Pflanzen erst einmal üppiger geworden sind, wird man den Kontrast zur Erde gar nicht mehr sehen, weil alles schön grün sein wird.
@Acontraluz: Der weite Blick in die Landschaft bei Dir ist so ganz anders als das, was wir von den städtischen oder dörflichen Gärten der anderen User kennen. Noch sind die von Dir gepflanzten blühenden Gehölze klein, aber wenn die erst einmal etwas Format gewinnen, sieht das bestimmt hinreißend aus!
@polluxverde: Du hast offenbar den Vorteil, dass die Sonne weitgehend ungehindert am frühen Morgen oder späten Abend in den Garten scheinen kann, das ergibt immer so schöne Licht- und Schattenspiele, die den Garten zum Leuchten bringen.
@oile: Da schwelge ich doch gleich mit, herrlich, wie der Lerchensporn und die Helleboren in der Sonne leuchten!
@Mata Haari: Deine Felsenbirne und die Weidenblättrige Birne sind in der Tat wunderbar, und auch wenn durch das Entfernen der Thuja nun eine große Lücke klafft, ergibt sich doch die Gelegenheit, diese Ecke wieder schön zu gestalten. Ein schattiges Plätzchen wird sich sicher finden, irgendwann wachsen einem die Gehölze ja eh über den Kopf...
@Gartenlady: Lustig, so einen "Gartenwächter" hatte ich bei einem Steinmetz-Kurs in der Uni auch mal erstellt, ohne große Ahnung und bildhauerisches Talent. Aber dem Professor gefiel die Arbeit so gut, dass er den Klotz sogar im Uni-Gebäude ausstellen ließ. Dein Disporum sieht sehr interessant aus, gerade in den abgelegenen Regionen Ostasiens warten offenbar noch viele Pflanzenschätze darauf, entdeckt zu werden!
Ich bin heute auch endlich einmal dazu gekommen, meine vielen Gartenfotos der letzten Tage zu sortieren und die schönsten herauszusuchen. Es ist Narzissen- und Schlüsselblumenzeit, und der ganze Garten leuchtet gelb! Dazu noch das schöne, trockene, sonnige Wetter, so mag ich den Frühling. Zum Glück ist hier noch genügend Winterfeuchte übrig, so dass alles üppig austreibt, und da ich in der kommenden Woche frei habe, werde ich hoffentlich noch einiges im Garten geschafft bekommen. Es ist auch höchste Zeit, das restliche Unkraut will gejätet sein, bevor die Stauden emporschießen und den Zugang versperren...
Fangen wir mit dem Vorgarten an, wo in der Gartenmauer bereits die Schleifenblumen blühen. Die Topfparade am Eingang leuchtet in der Morgensonne, allen voran der kleine Fächerahorn auf der Brüstung, der gerade am Austreiben ist. Das neu angelegte Beet zwischen Weg und Parkplatz wird nun von Tag zu Tag üppiger, hier fehlt es ein wenig an frühen Narzissen, vielleicht stecke ich im Herbst noch ein paar 'Tête-à-Tête' oder so nach. Eingerahmt wird das Beet von einigen weiteren Töpfen, die auch mein Auto ein wenig verstecken.

Prunus nipponica 'Brillant' blüht gerade überschäumend, meine Prunus incisa 'Kojou-no-mai' hat letztes Jahr nicht so viele Knospen angesetzt und sieht etwas unscheinbarer aus.
Im großen Vorgartenbeet leuchten im Moment vor allem die Osterglocken, alles Nachkommen von den Zwiebeln, die meine Oma vor Jahrzehnten mal gepflanzt hatte. So kenne ich den Garten schon aus meinen Kindheitstagen, wenn wir meine Oma zu ihrem Geburtstag (Anfang April) besucht hatten. Leider haben sich im Winter Mäuse durchs Beet gewühlt und etliche Krokusse verschlungen, und die Tulpen haben bedingt durch das nasse Jahr wohl auch kaum Blüten angesetzt, aber was soll's, nach der Blüte der Schneeglöckchen werden in zwei, drei Wochen dann erstmal die Dichternarzissen loslegen, ebenfalls aus alter Zeit herübergerettet.
Das neu gestaltete Beet bleibt hoffentlich mäusefrei, hier ist es auch sonniger, so dass ich zahlreiche Wildtulpen und Traubenhyazinthen gepflanzt habe. Tulipa turkestanica ist immer die erste, hier sehr hübsch in Kombination mit Muscari latifolium und Tulipa humilis 'Persian Pearl'. Die Turkestanischen Tulpen hatte ich schon vor ein paar Jahren gepflanzt und die Zwiebeln dann wieder im Beet versenkt, bis auf eine habe ich tatsächlich alle in zwei kleinen Tuffs untergebracht. Sehr hübsch sieht auch die Kombination mit der orangefarbigen Carex testacea 'Prairie Fire' aus. Die Krokusse hatte ich im Abverkauf bei ALDI und Dehner erstanden, zum Glück hatte ich alle Pflanzplätze mit Stöckchen markiert und konnte so noch einmal die Lücken auffüllen.
Die Primel stand auch schon vorher im Vorgarten, sicher ein Nachkomme einer ehemaligen Topfprimel, und zufälligerweise hatte ich daneben noch ein paar der übriggebliebenen 'Tête-à-Tête' gepflanzt, so dass sich ein netter Farbkontrast ergibt. Im Hintergrund blüht Scharbockskraut unter der Carex hervor, und die Polsterglockenblume wird hoffentlich bald genauso wie das Sedum den Pflanzstein überwallen, so dass die hier gebaute Mauer, die den Hang abfängt, fast gar nicht mehr zu sehen ist. Euphorbia x martinii 'Ascot Rainbow' setzt gerade zur Blüte an, ihr gefällt es hier im leichten Halbschatten unter der Tamariske offenbar gut.
Geht man die Treppe nach unten, trifft man auf meinen kleinen "Felsengarten" mit den Farnen, die nun so langsam ihre neuen Wedel entrollen. Auch Hakonechola macra treibt nun wieder aus, so dass die kleinen Lücken dort bald wieder gefüllt sind. Die weißen Blüten von Brunnera und Pachyphragma macrophylla sowie die blau-roten Tupfen von Pulmonaria und die leuchtend gelben Blüten von Corydalis cheilantifolia erhellen den Schatten ebenso wie der gelbgrüne Austrieb von Lamprocapnos spectabilis 'White Heart'. Herrlich blüht auch Helleborus orientalis 'Conny' auf der anderen Seite des Wegs, zusammen mit Pachyphragma sowie weißen und blauen Primeln zu ihren Füßen.
Eine weitere uralte Topfprimel in leuchtendem Magentarot wird eingerahmt von Anemone blanda 'Radar', etwas weiter scheinen sich die gelbe Anemone ranunculoides sowie eine zartblaue Anemone nemorosa nun endlich etabliert zu haben. Beide stammen aus einem Überraschungspaket von einem freigiebigen Purler, der damals meinte "enthält dieses und jenes und solches, könnte auch was besonderes sein". Für mich sind beide jedenfalls besonders, und hier in der Kombination gleich doppelt so hübsch.
Morgen zeige ich dann, wie es gerade unten im Garten aussieht...