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Birnen: Krankheiten, Schädlinge (Gelesen 13097 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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cat1
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

cat1 » Antwort #30 am:

thuja thujon hat geschrieben: 27. Apr 2025, 11:48 Im Herbst nach der Ernte mit Schwefel behandeln und im Frühjahr beim Knospenschwellen, dann solltest du nächstes Jahr Ruhe haben.
Achte jetzt die Tage aber mal auf Blattläuse und Co.
Ach ja, mit den Niederschlägen die letzten Tage sollte Birnengitterrost infiziert haben
Danke, wird gemacht!
Läuse gibt es in diesem Jahr keine, im ganzen Garten nicht (ich vermisse sie ja auch nicht ;) ). Rost ist jedes Jahr - Wacholder wächst hier überall - ist jedoch nie richtig schlimm.
A garden is a thing of beauty and a job forever, meint R. Briers. Job übersehe ich ;-)
Heidelbär
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Heidelbär » Antwort #31 am:

Hallo, hier ein weiteres Sorgenkind:

Die jungen Triebe des Birnbaums werden dunkel, dann schwarz und sterben ab? Die anderen vier Birnensorten sind nicht oder weniger betroffen (Sie verteilen die Krankheiten fair untereinander). Ansonsten wirkt der Baum gesund.
IMG_20250502_080206_327.jpg
Ist das eventuell eine Zweigmonilia?

Viele Grüße
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Heidelbär » Antwort #32 am:

... Und hier noch etwas off-topic: An der Sauerkirsche Safir, werden jetzt auch zwei Zweige schlaff.
IMG_20250502_080203_816.jpg
Ist alles leider nicht so gut zu erkennen und es geht gerade erst los. Aber wenn schneiden, dann eventuell möglichst bald?

Viele Grüße
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thuja thujon
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

thuja thujon » Antwort #33 am:

Das an der Sauerkirsche ist ziemlich sicher Monilia. Wegschneiden bis auf den nächsten gesunden Trieb. Muss nicht sofort sein, aber bis heute Mittag wäre besser wie bis heute Abend.

Die Birne, man kennt das öfter von Rosen, da werden es Blindtriebe. Meristem oben stirbt ab, wird schwarz mit braunem Rand und später müssen Augen von weiter unten die neue Triebspitze machen. Hat man oft, wenn die Wurzel noch nicht so aktiv ist aber oben schnell massives Wachstum passiert. Es wird lokaler Calciummangel diskutiert, als Ursache für das Zusammenbrechen des Gewebes. Klingt plausibel, bewiesen ist es aber noch nicht, weil es auch schwer zu beweisen ist. Bormangel könnte alternativ noch in Frage kommen.
Jedenfalls kein Schädling sondern physiologisch. Abwärtssteigender Rosentriebbohrer geht nicht auf noch so dünne Triebe. Raupen, die im Triebinneren fressen, findest du durch längs halbieren vom Trieb. Sieht für mich aber nicht danach aus.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Heidelbär » Antwort #34 am:

Super, vielen Dank! Die Sauerkirsche habe ich geschnitten und die Zweige im Restmüll entsorgt. Die Birne werde ich im Auge behalten und ggfs. einen Trieb längs öffnen.

Viele Grüße
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #35 am:

Williams, 6. Standjahr, die meisten Triebe verkümmern im Ansatz.

Sind die Ursachen physiologisch bedingt aufgrund unpassender Sortenunterlage (Quitte A, auf kalkreichem Boden)? Oder haben wir es mit Schaderregern, Viecher, Pilz, Bakterium zu tun?
Es ist jedes Jahr dasselbe, die Blüte ist überreich (letztes Jahr alles erfroren), Triebe bilden sich jedoch wenig, zu wenig. Bin gespannt wieviel der Jungfrüchte halten.

Auf den Bildern zum einen die Williams mit verkümmertem Trieb, .
williams_abgestorbene-triebspitze.jpg
und zum Vergleich ein Zweig der auf die Williams aufveredelten Gräfin von Paris.
graefin-v-paris_triebspitze.jpg
Doch eine Plage kommt selten allein, vor einigen Tagen war bis jetzt unbemerkt Saisonauftakt der Birnentriebwespe.
Auf die ist Verlass. Sie hat auch gleich ganze Arbeit geleistet. Das einzige was hier vernünftig wächst nämlich die selbstgebastelte Condo auf Pyrodwarf scheint es ihr besonders angetan zu haben.
Erfahrungsgemäß gibt das Vieh nicht eher ruh bis alle Triebe angestochen sind.
condo_birnentriebwespe_schlaegt-zu.jpg
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #36 am:

Reiche Ernte angestochener welker Triebe, allein von der Condo:
_DSC0001.JPG
ringelnatz
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

ringelnatz » Antwort #37 am:

Hier hab ich sie heute auch erwischt. Ausgerechnet am Leittrieb der Nashi. Blöd, dass ich die Konkurrenztriebe schon pinziert hatte.
Tragen tun sie hier gut, die Birnen. Habe vorhin nochmal ausgiebig gewässert. Vor 2-3 Wochen angedüngt. Fruchtansatz reduziere ich teils per Hand, hoffe aber, dass sie genug Power haben, reichlich durch den Sommer zu tragen.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #38 am:

Das dumme Viech hätte stattdessen erstmal die Steiltriebe runieren sollen, die sollten im Sommer eh weg.
Vor Dekaden gabs mal Rosenpflaster von Neudorf mit einer winzigen Menge Insektizid als Wirkstoff. Diese Pflaster auf die leicht angekratzten Stengel appliziert war dann monatelang Ruh mit ausgefressenen Trieben.
Könnte mir vorstellen dass das Prinzip hier genauso zuverlässig funktionieren würde. Für mich nicht nachvollziehbar und sehr schade, dass dieses innovative Produkt wieder vom Markt verschwand.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

thuja thujon » Antwort #39 am:

Bei der Williams würde ich Pseudomonas mal nicht ausschließen wollen. Ich habe heute Rundgang mit Berater, da frage ich mal nach, was der dazu meint. Wird bestimmt auch hier gefunden werden.
Williams macht gerade im 6ten 7ten Standjahr oft das wofür sie bekannt ist: fast aufhören mit wachsen.

Auffällig ist das helle Laub, da hätte ein bisschen Fetrilon (Eisen-EDTA) als Blattdünger ein bisschen mehr grün reinzaubern können. 3-4 mal auf noch junge, im Wachstum befindliche Blätter spritzen. Abends und mit Netzmittel, damit auch genug aufgenommen wird.
Baum mit Stickstoff versorgen, zum Austrieb mit einem sofort löslichen N.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #40 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Mai 2025, 09:45 Bei der Williams würde ich Pseudomonas mal nicht ausschließen wollen. Ich habe heute Rundgang mit Berater, da frage ich mal nach, was der dazu meint. Wird bestimmt auch hier gefunden werden.
Williams macht gerade im 6ten 7ten Standjahr oft das wofür sie bekannt ist: fast aufhören mit wachsen.
Meinst du die Blätter, oder die vertrockneten Triebspitzen? In die Blätter hat glaub ich ein Insekt reingebissen (Zwischen den frostgeschädigten gekräuselten Blättern der Äpfel habe ich gestern einige Raupen gefunden). Pseudomonas hätte mir an der Birne grad noch gefehlt als Ergänzung zu den ganzen anderen Unbilden die schon da sind. Die Rinde sieht gut aus.

Willi I. Exemplar:
willi_sechstes_standjahr_stagnation.jpg
Nebenbei, die Condo auf Pyrodwarf (nicht abgebildet), 3 Jahre jünger ein paar Meter nebendran hat bereits jetzt fast doppelt soviel Stammdurchmesser als die Schreiber-Williams auf Quitte A (lt. Hr. Schreiber am Telefon wäre keine Zwischenveredelung nötig [Meinung der Red.: ziemlich gewagte These]).
Die hintere Williams ist wie auf dem Bild zu sehen stark eingewachsen, da bin ich noch am Verhandeln mit der besseren Hälfte...
Wie ist das mit dem Stickstoffschub der durchs Durchjäten bedingt ist?, du hattest kürzlich davon geschrieben. Kann ich dann nur im Herbst oder zeitigem Frühjahr alles sauber machen?

Willi II. Exemplar:
umveredelung_willi_graefin.jpg
Ist das eine Krebsinfektion an der Veredelungsstelle (Gräfin auf Willi)?
Auffällig ist das helle Laub, da hätte ein bisschen Fetrilon (Eisen-EDTA) als Blattdünger ein bisschen mehr grün reinzaubern können. 3-4 mal auf noch junge, im Wachstum befindliche Blätter spritzen. Abends und mit Netzmittel, damit auch genug aufgenommen wird.
Baum mit Stickstoff versorgen, zum Austrieb mit einem sofort löslichen N.
Stickstoff gabs etwas 30 g Ammonsulfatsalpeter auf die Baumscheibe kurz nach Erreichen der Grünlandtemperatur, glaub es war um den 20. März.
Vergangene Woche gabs noch eine kleine Menge von dem lecker duftenden Neudorf Obstdünger.

Das Fetrilon ist glaub ich ein sehr guter Tipp. Danke dafür, lieber Thuja und für Deinen Beitrag
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

thuja thujon » Antwort #41 am:

Bei der Williams meinte ich die schwarze, nekrotische Triebspitze mit Pseudomonasverdacht.
Halb gefressene Blätter usw ist ja erstmal uninteressant. Das bremst nicht das Wachstum aus.
Ich hatte mit Williams auf Sämling im 6ten Jahr noch 5cm Zuwachs, wenn überhaupt. Bis auf wenige Angsttriebe, die auch mal 50cm wurden. Da war nicht nur Rindenbrand oder Bodenverhältnisse dran schuld, das hört man öfter von Williams. Das ist schon eine Sorteneigenschaft wie das Aroma der Früchte.

Zum düngen bzw bearbeiten der Baumscheibe. Wenn Stickstoff gewollt ist wie jetzt im Frühjahr, kann man das ja machen, aber eben nicht zu jeder Zeit und ab August eher nicht mehr, damit man nicht noch späte Wachstumsschübe hat, wenn sich der Baum auf Winter einstellen sollen.
Flach bearbeiten setzt weniger Stickstoff frei, Herbizide noch weniger.

Die Veredlungsstelle ist kein Krebs. Kallus, hätte schöner sein können, ists aber nicht, so lange das stabil ist, ists ok. Auch hier auffallend hellgrünes Laub. ASS ist schon mal gut, reicht auf Carbonatreichen Böden aber nicht um den pH abzusenken. Von daher auch hier, ruhig mal Fetrilon übers Blatt geben. In der Wachstumszeit gerne alle 5 Tage, auf ausgewachsene Blätter hat es keine Wirkung mehr.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #42 am:

Danke, dass es Kallusgewebe und kein Krebs ist, macht Mut!

Das Gießwasser für die Birnen könnte ich mit 25%iger Essigsäure verdünnen um den pH-Wert (wenigstens temporär) runterzubringen.
Muss mich mal schlau machen und ausrechnen wieviel Milliliter auf 8 L Wasser rein können um den pH des Wassers um ~1—2 abzusenken.

Fast hätt ichs vergessen, vor ein paar Jahren hatten wir, oder besser gesagt die Willis Besuch vom Birnenblattsauger.
Ohne es zu wissen. Ich dachte nur, "das sind aber komische Kolonien von Schildläusen, und wie hartnäckig die am Stengel kleben, die gehen ja nicht mal mit dem Fingernagel gscheit weg ..."
So wie hier: https://www.pflanzenkrankheiten.ch/imag ... _large.jpg
Als ich die Abbildung dieser abscheulicher Kerfen gesehen hab fiel mir schlagartig die vermeintliche Schildlauskolonie ein. Ich hoffe jetzt natürlich umsomehr dass nicht eh schon mehr oder weniger latent der Virus drin ist.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

Obstliebhaber » Antwort #43 am:

Bei der Williams meinte ich die schwarze, nekrotische Triebspitze mit Pseudomonasverdacht.
Obs was zur Sache beiträgt weiß ich nicht, aber könnte.
Hier der Austrieb von Boscs auf Gräfin, die auf dem Willi thront mit nekrotischen Rändern an den winzigen Blättchen.
Boscs_Graefin_Willi_crop.jpg
Vlt. mögen sie sich auch nicht so.
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Re: Birnen: Krankheiten, Schädlinge

thuja thujon » Antwort #44 am:

Birnblattsauger gibts hier schon recht früh im Jahr. Da muss man recht genau hingucken, um sie früh zu erkennen.

Gießwasser mit Essig anreichern würde ich nicht machen. Man bekommt den Boden damit nicht sauer, weil man dazu den ganzen Carbonatpuffer auflösen müsste. Bei 10% Anteil am Boden sind das gute 100Kilo pro Kubikmeter.

Das mit der Boscs, Veredlungen zeigen immer wieder mal gerne Verfärbungen, wenn sie noch nicht wirklich angewachsen sind.
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