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Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde (Gelesen 30006 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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AndreasR
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

AndreasR » Antwort #135 am:

Ich glaube, das liegt noch nicht mal am Preis, denn warum sollte ich mir billige Blumenerde aufs Beet kippen, wenn ich es auch ganz bleiben lassen kann (keine Kosten, kein Aufwand, das Zeug heranzukarren)? Der Punkt ist, dass die Leute einfach überhaupt keine Ahnung haben und sich keine Gedanken darüber machen. Sie machen das, weil man das "schon immer so" gemacht hat und hinterfragen es nicht. Und vielleicht, weil's "schöner" aussieht (und für ein paar Wochen kein Unkraut wächst).

Die Leute karren auch bergeweise Rindenmulch aus dem Baumarkt, Gartencenter oder Discounter, kaufen meterweise Thujen und Kirschlorbeer für ihre ach so geliebten Sichtschutzhecken. Etwas anderes kennen sie ja nicht, und etwas anderes kommt für sie nicht in Frage, weil es "pflegeleicht" sein muss. Einmal die Woche Rasen mähen, zwei- oder dreimal im Jahr Hecke schneiden, dazu ein paar Blümchen im Kübel, das ist das Höchste der Gefühle für die meisten. Nachhaltig gegärtnert wird da nicht, viele geben mal eben so 100 EUR für Saisonpflanzen aus, wo ich dreimal überlege, ob 20 EUR dafür nicht zu viel sind.
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thuja thujon
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

thuja thujon » Antwort #136 am:

Ich habe von Anfang Februar bis April etwas mehr als 1500 Jungpflanzen angezogen. Die Tage kommen vielleicht noch 2-300 dazu, bevor es mit der Herbstsaison weitergeht. 2500 ist realistisch. Für eine Jungpflanze etwa 4x4x5cm sind mit rund 80ml zu rechnen, das macht bei mir 200Liter Substrat, also eine große Tüte.

@AndreasR: volle Zustimmung und ich möchte ergänzen dass es auch billigste Plastikplanen als Sichtschutz gibt. Es ist schon, naja, ein Gartenführerschein wäre manchmal eine Überlegung wert. Wird aber auch nicht helfen. Beachtlich, wie sich das die letzten Jahre gedreht hat.
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Hyla
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Hyla » Antwort #137 am:

Für mich geht's hauptsächlich um Topfpflanzen, die selbst gepflanzt, verschenkt oder verkauft werden und die, die im Topf bleiben. Ich möchte meine Gartenerde nicht mitverkaufen und wie gesagt, wäre auch schwer wie Stein (April, April, ist ja auch Steinpulver. ::) ).
Ach so, ja, dieses Jahr ist etwas mehr Bedarf an Blumenerde, weil wir zum ersten Mal Bewässerungstöpfe benutzen. Die haben 25L bzw. 40 L Inhalt.

Bei dem Rest fühle ich mich mal nicht angesprochen. ;D
Liebe Grüße!


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hobab
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

hobab » Antwort #138 am:

Ich sehe keinen Ersatz für Torf bei Rhodos und anderen Moorbeetpflanzen. Im Profibereich gibt es bereits sehr gute Substrate für Aussaat und Topfen, die sind aber sehr teuer. Ich hoffe das die irgendwann bezahlbar werden, geforscht wird ja fleißig.
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cat1
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

cat1 » Antwort #139 am:

ringelnatz hat geschrieben: 28. Mai 2025, 14:08
solosunny hat geschrieben: 28. Mai 2025, 13:27 Solange das so gemacht wird, ist alles was Torf enthält, viel zu billig.
DAS ist der eigentliche Punkt. Es ist unglaublich, was da verramscht wird.
Vorschlag: Bezugsscheine für Torf mit maximal 50l /Kopf in der Hobby Anwendung.

;)
Die Idee ist nicht abwegig!

Ich kann mir meine unzähligen Zimmerpflanzen ohne Torf nicht vorstellen. Vermutlich sollen alle auf Hydrokultur umstellen ???

Leute, die großzügig gekaufte Erde in die Beeten kippen, kenne ich genug! Nachbarn links und rechts machen das jedes Jahr. Interessanterweise ist der links sehr alt, noch der Blaukorn, B52 (Bi 58 ;D ) Typ. Die rechts ist jünger, steht total auf Bio, hat dennoch leider wenig Ahnung, da ungebildet.

Die kaufen das billige Zeugs palettenweise vom Discounter, lassen es liefern, zusammen mit Rindenmulch. Es handelt sich um aufgedüngte Holzfasern, oder so ähnlich. Ein 60lt Sack ist trocken nicht schwer, dafür steinhart. Egal - es ist billig und darauf steht Bio. Torffrei, super für die Umwelt, bunte Bilder diverser Pflanzen inklusive ::)

Beide Nachbarn hätten 800m2 Grundstück zur Verfügung. Ich rede immer wieder vom Kompost anlegen, die Antworten sind immer die gleichen – kein Platz, stinkt, ist unschön etc. Da bin ich meistens baff – mein Komposthaufen hat noch nie gestunken und hässlich ist er auch nicht... Aber – suum ciuque!
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Gartenplaner » Antwort #140 am:

Das hat sich nicht “gedreht die letzten Jahre”, diese “Fraktionen” hat es schon immer gegeben.
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Immer-grün » Antwort #141 am:

cat1 hat geschrieben: 28. Mai 2025, 16:36 Egal - es ist billig und darauf steht Bio. Torffrei, super für die Umwelt, bunte Bilder diverser Pflanzen inklusive ::)
Torffrei ist doch immerhin besser als mit Torf.
ringelnatz hat geschrieben: 28. Mai 2025, 14:08 Vorschlag: Bezugsscheine für Torf mit maximal 50l /Kopf in der Hobby Anwendung.
Gegenvorschlag: kein Torf mehr in Hobbygärtnererde.
Wenn die Erwerbsgärtner sich früher die Substrate selbst zusammengemischt haben kann das HobbygärtnerIn doch auch? Ausserdem gibt es heute schon viele torffreie Spezialerden zu kaufen.
Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.
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AndreasR
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

AndreasR » Antwort #142 am:

Deren Kompost stinkt deshalb bestialisch, weil die wiederum keine Ahnung haben und das nasse Gras nach dem Mähen in der Sonne meterhoch auftürmen, so dass es zu gären anfängt. Einmal war so ein riesiger Haufen im Friedhofscontainer aufgetürmt, und es hat dermaßen gestunken, dass ich wirklich Mühe hatte, meinen Würgereiz zu unterdrücken. Es würde mich nicht wundern, wenn so mancher gedacht hat, dass die da 'nen Toten drunter vergessen haben... :-X
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Hyla » Antwort #143 am:

Es geht doch um das Torfverbot für Hobbygärtner?!?
Im Erwerbsgartenbau ist nur die Reduktion bis 2030 angedacht.
Liebe Grüße!


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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

partisanengärtner » Antwort #144 am:

Bei meinen Experimenten mit schwimmenden Inseln fällt reichlich lebendes Sphagnum an.
Damit experimentiere ich auch mit diversen Zimmerpflanzen seit mehr als einem Jahr. Darüber hinaus verwende ich auch alte Blumenerde immer weiter, meist mit Zuschlag von Anorganischem, wie Lehm, Sand, Ziegelgruß etc.. Diese verwende ich eher für größere Kübel und Balkonkästen.
Dabei wird das wieder aufgedüngt und die Ergebnisse sind genauso gut wie als ich noch qualitativ hochwertige Blumenerde auf Torfbasis verwendete.
Das zieht auch keine Rosenkäfer an die gerne in Holzfasererde ihre Eier legen.
viewtopic.php?t=69390
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Isatis blau » Antwort #145 am:

Ich habe Balkonkästen mit Wasservorrat mit Fuchsien bepflanzt. Im letzten Jahr haben die Pflanzen sichtlich gekümmert und einige haben die Überwinterung nicht überlebt. Verwendet habe ich eine torfreduzierte Erde von Floragard, die nicht billig war. Mit der Marke war ich eigentlich jahrelang zufrieden, aber das letzte Fuchsienjahr war nur frustrierend. Möglich, dass ich eine Erde erwischt habe, die schon ein Jahr im Laden rumgelegen hat. Bei der Überwinterung ist die Erde stark zusammengebacken.
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

ringelnatz » Antwort #146 am:

Kokoserde ist doch ein beliebtes Ersatzsubstrat. Gibt es hier Erfahrene zum Austausch?
Ich würde wohl am ehesten damit in der Jungpflanzenanzucht experimentieren, anstatt die Grünschnittkompostverschnitte zu holen.
Aber gut, für Kübelpflanzen...ist schwierig. Am ehesten wohl noch mit hohem mineralischen Anteil.
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Immer-grün
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Immer-grün » Antwort #147 am:

Hyla hat geschrieben: 28. Mai 2025, 18:55 Es geht doch um das Torfverbot für Hobbygärtner?!?
Im Titel ja, aber es ist ja irgendwie trotzdem nicht komplett trennbar.
Die Schweiz baut ja selber keinen Torf mehr ab sondern importiert ausschliesslich, auch aus diesem Grund finde ich es richtig, wo es schmerzlos möglich ist, darauf ganz zu verzichten.
Ein Verbot von Pflanzenerde mit Torf gibt es zwar im Hobbygartenbereich in CH bisher nicht, aber in den Verkaufsstellen muss man schon nach "mit Torf" suchen. Dies wohl weil sich verschiedene Marktteilnehmer freiwillig zur Torfreduktion bereit erklärt haben.
Eigentlich ein schönes Beispiel, wie Zusammenarbeit in Gang kommen kann, wenn man den Sinn einer Sache einsieht.

"Absichtserklärung im Bereich Hobbygärtnerei
Im Sommer 2017 haben Vertreter des Detailhandels, Erden-Produzenten, der Unternehmerverband JardinSuisse und der Bund eine Absichtserklärung unterschrieben, um den Torfeinsatz in der Herstellung, im Angebot und im Verbrauch von Sackerden für Endverbraucher in der Schweiz zu reduzieren.
Die Kooperation zwischen den Branchenakteuren und dem Bund hat bezüglich Torf in Sackerden sehr gut funktioniert. Die Sackerden, die von unterzeichnenden Unternehmen verkauft werden, enthielten im Jahr 2020 noch knapp 4 % Torf (vgl. Grafik im Faktenblatt). Der Marktanteil der Sackerden der Unterzeichnenden der Absichtserklärung betrug im Zieljahr 2020 rund 90 %. Der Torfanteil in den Sackerden konnte bereits zwischen 2016 und 2018 halbiert werden. Von 2018 bis 2020 hat eine weitere Halbierung auf rund 4 % Torfanteil stattgefunden. Trotz der starken Zunahme der verarbeiteten Menge an Erdsubstraten hat die absolute Torfmenge 2020 im Vergleich zu 2015 um knapp 23 000 m3 abgenommen. Dies entspricht jährlich einer Torfschicht von 1 m Höhe auf 3.2 Fussballfeldern." (bafu.admin.ch)
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

adiclair » Antwort #148 am:

Isatis blau hat geschrieben: 28. Mai 2025, 20:20 Ich habe Balkonkästen mit Wasservorrat mit Fuchsien bepflanzt. Im letzten Jahr haben die Pflanzen sichtlich gekümmert und einige haben die Überwinterung nicht überlebt. Verwendet habe ich eine torfreduzierte Erde von Floragard, die nicht billig war. Mit der Marke war ich eigentlich jahrelang zufrieden, aber das letzte Fuchsienjahr war nur frustrierend. Möglich, dass ich eine Erde erwischt habe, die schon ein Jahr im Laden rumgelegen hat. Bei der Überwinterung ist die Erde stark zusammengebacken.
Fuchsien mögen keine direkte Sonne - und schon gar keine Mittagssonne (das nur mal so nebenbei)!
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Re: Geplantes Verbot von Torf für Blumenerde

Hyla » Antwort #149 am:

Ich habe keine Lust, mich über die Situation der Moore aufzuregen. Das Problem wird jedenfalls nicht durch das Verbot des Torfabbaus gelöst, sondern indem man das übermäßige Absaugen des Grundwassers reguliert. Torf wird bei mir im Landkreis noch abgebaut und das Moor liegt nicht trocken. Ganz im Gegenteil, vor einem Jahr war fast ganz Niedersachsen wiedervernässt. ;)


PS: Bei den Erden sollte man einen großen Bogen um die mit hohem Kaliumgehalt machen.
Zuletzt geändert von Hyla am 28. Mai 2025, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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