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Orchideen im Zimmer (Gelesen 553263 mal)

Kübelpflanzen und Zimmerpflanzen - Pflege, Überwinterung und Bestimmung

Moderator: Phalaina

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Ulrich
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Re: Orchideen im Zimmer

Ulrich » Antwort #3105 am:

Phalaina hat geschrieben: 22. Mai 2025, 21:35

Übrigens ist die Nachzucht ausgewählter Orchideenerwerbungen daheim eine durchaus unterhaltsame Aktion. Nach einer monatelangen Wartezeit bis zur Reife der Samenkapsel kommt es zum schweißtreibenden Moment der "sterilen Aussaat" auf Nährböden in der Küche über dem Dampfstrom eines offenen Topfes mit kochendem Wasser. Wachstum und Ausdifferenzierung der sich bildenden Protokorme sowie Wurzel- und Blattbildung lassen sich nachfolgend im Glas wunderbar beobachten, sofern kein Alien mitausgesät wurde, der den Misserfolg gnädig mit seinen Hyphen bedeckt. Wenn nach dem sterilen Umlegen oder Entkorken der Jungpflanzen nicht alle schwarz werden, sondern einige sogar irgendwann im Topf wachsen und blühen, ist ein gewisser Stolz durchaus angemessen. ;) DIY, so steril wie's dazumal im Feldlazarett der Kavallerie einherging - im Laminar Airflow Cabinet kann's schließlich jede(r). ;D
... wenn es nicht so ausartet ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3106 am:

Wird mit der Aussaat erst einmal angefangen, stehen mit steigender Erfahrung zwangsläufig immer mehr Flaschen herum. ;D Das wahre Problem kommt dann später, wenn's darum geht, wohin mit all den ganzen Flaschenkindern. Den Platz für eine Massenaussaat von Paph. malipoense hat leider nicht jeder ... ::) Deine eigene Nachzucht?

Aber Spaß macht es allemal, Orchideen zu säen, und an frische Saat ist in einem Verein auch zu kommen. ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3107 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 29. Mai 2025, 14:43 Umgetopft werden müssten sie - aber diese Topfgrösse ist bei Lechuza die größte mit Docht als Wasserleiter.
Bei größeren gibt es dann nur noch Ausbuchtungen des Innengefässes ins Wasserreservoir, und das Substrat fungiert als Docht.
Wegen der Nässeempfindlichkeit des Psychopsis halte ich es für günstiger, die bisherige Topfgröße beizubehalten (oder sogar eine Größe weniger zu nehmen) und die Pflanze zu teilen. Ist eine gewisse kritische Masse an Substrat überschritten, bleibt in Kern des Topfes zunehmend ein Bereich erhalten, der eher schlecht abtrocknet und potenziell den Keim für spätere Probleme in sich trägt.
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Re: Orchideen im Zimmer

Gartenplaner » Antwort #3108 am:

Hm 😬
Vor Teilen scheue ich mich noch mehr als vor Umtopfen….
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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3109 am:

Ulrich hat geschrieben: 29. Mai 2025, 17:43 ... wenn es nicht so ausartet ;)
Das ist fast professionelle Zucht :o Hut ab!

Gartenplaner, ich muss Phalaina zustimmen. Psychopsis haben feine Wurzeln und sollen nicht zu große Töpfe bekommen. Die zweite könntest du doch teilen, da sie viele blattlose, alte Bulben hat, ist auch eine Art Verjüngung. Die erste hingegen sieht besser aus, es wäre schade sie zu teilen. Manchmal geht es jedoch nicht anders. Mir sind diese Docht- und selbst-wässernde Töpfe unheimlich :-\

Zwerggarten, gute Auswahl! Cymbidium sinense var. Big Stone Door ist in der Tat eine schöne Erscheinung. Es gibt sie sogar mit panaschierten Blättern, apart. Glückwunsch, hoffentlich packen sie das! Welches Substrat hast du benutzt?
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Re: Orchideen im Zimmer

Gartenplaner » Antwort #3110 am:

cat1 hat geschrieben: 29. Mai 2025, 22:50
Gartenplaner, ich muss Phalaina zustimmen. Psychopsis haben feine Wurzeln und sollen nicht zu große Töpfe bekommen. … Mir sind diese Docht- und selbst-wässernde Töpfe unheimlich :-\
Meine Erfahrung ist, dass sie mehr Feuchtigkeit brauchen, als man denkt.
Ich hatte die vom 2. Foto schon einige Jahre in einem “normalen” Topf mit Orchideensubstrat und hatte sie recht trocken gehalten.
Sie wuchs, wenngleich langsam, aber kriegte keine weiteren Blütentriebe.
Erst im mineralischen Pon und dem Topf mit Wasserreservoir und Docht startete sie dann durch.
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3111 am:

Die Kulturführung der Psychopsis in Lechuza-Töpfen mit mineralischem Substrat ist nach allem, was ich dazu in natura gesehen habe und in Erfahrung bringen konnte, tatsächlich die Methode der Wahl. Ich hatte sie damals auch in Rinde, und das war rückblickend gesehen eher suboptimal - insofern decken sich da unsere Erfahrungen. ;)
In der Natur sollen diese Orchideen, trotz ihrer sich etwas derb anfühlenden Blätter, in Moospolstern wachsen, was ihren erhöhten Feuchtigkeitsbedarf erklären würde. Allerdings wirken viele Moose hemmend auf Mikroorganismen und Pilze und erlauben den Pflanzen eine geringere Resistenz gegen solche Pathogene. Dies ist dann auch bei der Kultur zu beobachten. Die Empfindlichkeit der sich entfaltenden Psychopsis-Neutriebe gegen unabsichtlich eingebrachtes Wasser ist ja berüchtigt, ebenso wie das notorische Rumgezicke bei Wurzelstörungen und somit speziell nach dem Umpflanzen und Teilen der Pflanze (und bei Vernässung des Substrats). :-\

Daher kann ich Deine Bedenken nachvollziehen. Es bleibt allerdings das Problem, das sich mit zunehmender Standzeit organische Reste im Substrat ansammeln, die dann die eigentlich optimale Luftführung zwischen den mineralischen Komponenten beeinträchtigen und somit Ausgangspunkt von Vernässungen, Verrottungsprozessen und nachfolgend Infektionen sein können. Die Gefahr steigt im allgemeinen mit dem Substratvolumen. In der Praxis äußern sich solche unschönen Effekte oft dadurch, dass die Pflanze nach jahrelanger erfolgreicher Kultur plötzlich und rasch dahinschwindet.

Die alte Methode, wurzelempfindliche Orchideen über den Rand des (bewusst recht klein gewählten) alten Topfes wachsen zu lassen und ihnen Gelegenheit zu geben, in einen danebenstehenden Topf mit frischem Substrat einzuwurzeln (nachfolgend können sie irgendwann vom alten Topf getrennt werden), kommt vermutlich bei Dir nicht in Frage. Daher wird es eher auf ein Umtopfen und Teilen hinauslaufen. Das ist leider eine nicht ganz einfache Abwägung von Risiken.
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Re: Orchideen im Zimmer

Gartenplaner » Antwort #3112 am:

Ja, definitiv 😬
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Re: Orchideen im Zimmer

Ulrich » Antwort #3113 am:

Phalaina hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:10 Wird mit der Aussaat erst einmal angefangen, stehen mit steigender Erfahrung zwangsläufig immer mehr Flaschen herum. ;D Das wahre Problem kommt dann später, wenn's darum geht, wohin mit all den ganzen Flaschenkindern. Den Platz für eine Massenaussaat von Paph. malipoense hat leider nicht jeder ... ::) Deine eigene Nachzucht?
Leider keine eigene Nachzucht. Ich konnte bei einem Bekannten mal einen Einblick bekommen.
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Re: Orchideen im Zimmer

FromHolland » Antwort #3114 am:

Ponerorchis graminifolia
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3115 am:

Oh Ponerorchis - das ist etwas, das nur gelegentlich mal zu sehen ist! Sehr schön! :D
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3116 am:

Ulrich hat geschrieben: 30. Mai 2025, 20:11Leider keine eigene Nachzucht. Ich konnte bei einem Bekannten mal einen Einblick bekommen.
Für mich schaut es ziemlich professionell aus. ;) Ich finde es interessant, dass es immer wieder Privatleute gibt, die ein solch hohes Niveau bei der generativen Orchideennachzucht erzielen und zum Teil richtig schwierig zu kultivierende Arten erfolgreich vermehren. :D
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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3117 am:

Cattleya Love Knot f. coerulea (sincorana x walkeriana) ist doch aufgeblüht. Damit habe ich nicht gerechnet - man sieht jedoch immer wieder - sie machen was sie wollen ;) Die Blüte ist relativ groß für so eine kleine Pflanze. Größer wird sie auch nicht, nur breiter, hoffentlich, falls es ihr bei mir gefällt.
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Ich finde sie bezaubernd und bin angenehm überrascht! Der Duft ist sehr gut, ein feiner Rosenduft :D
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3118 am:

Sehr hübsche Hybride, mit viel erhaltenem Wildform-Charakter! :D
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Re: Orchideen im Zimmer

zwerggarten » Antwort #3119 am:

cat1 hat geschrieben: 29. Mai 2025, 22:50… Welches Substrat hast du benutzt?
ein professionelles allzweck-orchideensubstrat mit viel grober pinienrinde gemischt mit etwas bims/lava auf sehr grober lava
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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