Ich habe meine diesjährigen "Pflanzkartoffeln" vom Markt. Die hatten nur winzige Keimpunkte und keinen sichtbaren Willen zu keimen. Ernte vom letzten Jahr, gute Sorten, Brandenburg. Der Händler behauptete, dass es in Deutschland inzwischen verboten sei, Kartoffeln mit Keimstopp zu behandeln. War mir neu - ich habe es jedoch gern geglaubt.
Google sagt, dass nur bestimmte Sachen verboten seien, aber nicht alles. Also können die durchhaus einen prima Keimstopp gehabt haben - er hat funktioniert.
Die Kartoffeln keimen so gut wie garnicht, dazu kalter Mai und Bewässerung (musste sein, dachte ich). Katastrophe - ich werde keine Kartoffelernte haben in diesem Jahr - seit Jahren das erste Mal. Ein Paar vom letzten Jahr sind schon recht groß, in der Erde verbliebene und eine Reihe eigene alte Kartoffeln, die ich aber schon viel zu oft vermehrt habe. Deshalb wollte ich mal alles neu.... nun kann ich froh sein, dass ich die überhaupt noch habe.
Es gibt noch Grüne Minze als Keimstop, meist wird aber gekühlt mittlerweile. Und dann ist Chlorpropham in D verboten, Importware kann gerne mal behandelt sein. Und Händler verkaufen alles, bei Nachfragen wissen sie nur selten was wirklich.
Mir ist mein Boden jedenfalls zu wichtig, so dass ich keine üblichen gekauften Knollen bei mir lege. Kartoffelkrebs und Co brauche ich und will ich nicht. Deshalb wird bei mir nur zertifiziertes Pflanzgut gelegt.
Nicht wachsende Kartoffeln, sehr ärgerlich. Das wäre für mich schon eine Katastrophe. Ich kaufe so gut wie nie welche, da würde es ein Jahr lang kaum Kartoffeln bei mir geben. Nicht vorstellbar.
Hier steht demnächst die Ernte an. In den umliegenden Gärten gibts massiv Kartoffelkäfer. Gut so, dann gibts weniger Braunfäule.
Ebenfalls in anderen Gärten gibts wohl Schwarzbeinigkeit, zumindest vermute ich das mal, muss nochmal näher nachschauen die Tage.
Hat man auch nicht jedes Jahr. Da hat wohl mal wieder jemand anfällige Sorten und das minderwertige Pflanzgut aus den Gartencentern gekauft.
Jedenfalls kommt es über die Knollen rein, hält sich nicht lange im Boden.
Die eine oder andere Sorte sieht gesund aus. Da war dann alles ok.
Hier besteht weniger Hoffnung.
Wenn die hier fertig sind, werden sie die Auberginenernte der Anlage zerstören. Das wird viele Gärtner noch Nerven kosten. Neben Tomate und Paprika mit eine der häufigsten Kulturen hier.
Wer eine sichere Ernte will: Nehmt Sarpo Mira. Die machen bei mir jedes Jahr reichlich große Knollen.
Ich hatte mit denen noch nie Probleme.
Sie sind spät und kein geschmacklicher Überflieger, dafür aber unzerstörbar.
Ich hatte meist selbst nachgezogene Kartoffeln von zertifiziertem Pflanzgut, was ich eben auch irgendwann mal gekauft hatte, im Baumarkt oder sogar auf der Staudenbörse, auch hier bei Pur haben wir ab und zu mal Pflanzkartoffeln getauscht. Es war das erst und letzte Mal, dass ich einem Händler auf dem Markt geglaubt habe.
Kartoffelkäfer gibt es bei mir nicht, auch Braunfäule an Kartoffeln war selten. Für mich waren Kartoffeln wirklich immer eine sichere Bank, und leichte Beute.
Das Beet wird natürlich nun auch vom Beikraut übernommen, weil ich ja lange gewartet habe. Wenn jetzt das schöne Wetter kommt, werde ich da mal aufräumen, vielleicht keimt zwischen dem Unkraut noch mehr, als ich jetzt sehe...
Der Buddler hat geschrieben: ↑11. Jun 2025, 14:38
Wer eine sichere Ernte will: Nehmt Sarpo Mira. Die machen bei mir jedes Jahr reichlich große Knollen.
Ich hatte mit denen noch nie Probleme.
Sie sind spät und kein geschmacklicher Überflieger, dafür aber unzerstörbar.
Nicht ganz. Wenn die Kartoffelkäfer mit den anderen Sorten fertig sind, gehen sie auch an die Sarpos (die sie aufgrund des etwas derberen Laubs üblicherweise nicht als erste befressen, wenn's daneben noch Alternativen gibt).
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Kann man den Keimhemmer nicht abwaschen?
Das war früher ein weißes Pulver, das man auf die Kartoffeln gestäubt hat. Ich kenn's aber auch nur von meiner Schwimu. Selber nie benutzt. Kartoffeln sind nicht gerade ein Luxusgut, was ich in Massen einlagern müßte.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Eine gute Kartoffel hat schon etwas von einem Luxusgut, gibts auch nur selten im Handel.
Keimstop, Chlorpropham ist systemisch, da kann man nichts abwaschen. Auch grüne Minze Öl oder Maleinsäurehydrazid bei der Kraut abtöten Spritzung. Also eigentlich alle Zellteilungshemmer sind systemisch.
Man sieht es aber schon an den Keimlingen vor dem legen, wie gestaucht die sind, ob die Knollen behandelt sind oder nur gekühlt wurden.
Ich habe mal Kartoffeln von der Agrargenossenschaft gesteckt und dabei übersehen, dass Chlorpropham zwar nicht mehr zugelassen war, die Behandlung aber noch in der Aufbrauchsfrist erfolgt sein könnte. Dem war so.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Hier mal ein Foto von denen, die ich wieder ausgebuddelt habe... die waren tw. unverändert, oder hatten ganz müde winzige Keime, nach über 7 Wochen in der Erde. Wir haben sie am Sonnabend gegessen.
Und ja, die Keimstellen waren total trocken, als ich sie kaufte, hätte mich schon warnen müssen. Aber da der Typ sagte, dass Keimstopp inzwischen verboten sei.... er war sehr überzeugend.... naja. Siehe oben
Zwei Sorten sind doch gekeimt, und stehen ganz ordentlich. Hatte ich garnicht erwartet, aber das Beet lag ja auch im Chaos....Also waren doch nicht alle Sorten behandelt. Ich lasse es jetzt so, wie es ist, und habe Grünkohl in die Lücken gepflanzt.
thuja thujon hat geschrieben: ↑16. Jun 2025, 11:10
Eine gute Kartoffel hat schon etwas von einem Luxusgut, gibts auch nur selten im Handel.
Keimstop, Chlorpropham ist systemisch, da kann man nichts abwaschen. Auch grüne Minze Öl oder Maleinsäurehydrazid bei der Kraut abtöten Spritzung. Also eigentlich alle Zellteilungshemmer sind systemisch.
Man sieht es aber schon an den Keimlingen vor dem legen, wie gestaucht die sind, ob die Knollen behandelt sind oder nur gekühlt wurden.
Ja, gute Kartoffeln sind rar. Unser Verbrauch ist allerdings nicht so hoch, daß sich das Einlagern lohnt. Bei Großfamilien sieht's natürlich anders aus. Hier wird immer gestoppelt und es gibt einen 24/7 Automaten.
Ich dachte, es würde nur auf die obersten Zellschichten und vor allem die zarteren Augen einwirken. Und auch irgendwann von der Kartoffel abgebaut werden, sodaß man dann einen sehr späten Start hat.
Okay, daß die dann gar nicht keimen, ist ....
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Die keimen schon irgendwann, wenn sie nicht vorher verfaulen, im nächsten Winter erfrieren usw.
Aber ist ja jetzt eh zu spät. Man sollte halt nicht Verzehrware zum pflanzen kaufen. Nicht nur wegen evtl Keimstop.
