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Was tun bei fremden Honigbienen? (Gelesen 13519 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

sempervirens » Antwort #165 am:

Api hat geschrieben: 8. Jul 2025, 08:32
Chica hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:45 [
Das ist das Haustier Honigbiene, das ist nicht strittig. Die sind genetisch völlig anders als Apis mellifere mellifera. Es gibt sie nicht mehr in D die ursprüngliche wilde Honigbiene. Die gehören auch nicht in die Fauna Deutschlands, genauso wenig wie der Waschbär.
Die Honigbiene ist ein einheimisches Wildtier und kein Haustier. Haustier hieße, sie wäre domestiziert, was sie aber nicht ist.
Weder juristisch, noch verhaltensbiologisch oder genetisch ist sie ein Haustier.
Ob die "Imker-Biene(n)" domestiziert und damit Haustiere sind ist in der Tat streitbar. Das diese ( hybride und züchterisch bearbeitete Rassen) einheimische Wildtiere sind ist ebenfalls streitbar.
Zuletzt geändert von sempervirens am 8. Jul 2025, 08:46, insgesamt 2-mal geändert.
Turjan
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Turjan » Antwort #166 am:

Ich bin mir nicht sicher, ob unser bemuehtes Umgestalten der Kulturlandschaft immer die Ergebnisse bringt, die wir uns wuenschen. Dass hier so viele Bienenarten um mich sind, ist ja wohl eher ein Zeichen, dass diese immer hier waren.

Der Bauer neben meinem Garten hat anscheinend beschlossen, einen Gruenstreifen als Feldrain stehen zu lassen, anstatt einem das Gartentor wegzupfluegen, aber dafuer ist das Feld so gut wie unkrautfrei, anders als frueher. Was da am Rand waechst, ist erst mal fast reine Brennnesselwueste, mit Brombeeren, Giersch, Kletten eingemischt, plus den Gehoelzen, die die Eichhoernchen dort "anpflanzen". Na ja, ein Walnusshain ist mir wohl lieber als die Brombeerwand, die am Ostrand des Feldes vorherrscht und alles darunter erstickt. Ob das den Wildbienen hilft? Die finden wohl mehr in diesem eher ungepflegten Ziergarten hier. Ja ja, Brennnesseln...
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hobab
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

hobab » Antwort #167 am:

Bei der Definition wäre auch die Katze kein Haustier - kann man behaupten natürlich. Unsere Honigbiene wurde züchterisch bearbeitet, wie weit die jetzt von der ‚echten‘ Form entfernt ist, dürfte kaum belegbar sein, ist die Wildform überhaupt noch vorhanden? Ich dachte nicht. Und im Großen und Ganzen bei vertretbare Imkerdichte, dürfte die Honigbiene den Solitärbienen nicht groß schaden. Bei zu viel Völkern, siehe auch mein weiter oben geschilderte Erlebnis, denke schon, dass es massive Auswirkung hat.
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Rokko21
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Rokko21 » Antwort #168 am:

Hier gibt es in diesem Jahr auch erstaunlich wenige Honigbienen. Die Hummeln und Wildbienen sind deutlich in der Überzahl. Vermutlich haben viele ihr Hobby mit wenigen Völkern aufgegeben und in 3 km Umkreis gibt es keinen gewerblichen Imker.
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sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

sempervirens » Antwort #169 am:

Turjan hat geschrieben: 8. Jul 2025, 08:43

Der Bauer neben meinem Garten hat anscheinend beschlossen, einen Gruenstreifen als Feldrain stehen zu lassen, anstatt einem das Gartentor wegzupfluegen, aber dafuer ist das Feld so gut wie unkrautfrei, anders als frueher. Was da am Rand waechst, ist erst mal fast reine Brennnesselwueste, mit Brombeeren, Giersch, Kletten eingemischt, plus den Gehoelzen, die die Eichhoernchen dort "anpflanzen".
Ja so ein Feld mit den typischen Ackerunkräutern ist schon was feines, Kornblume, Klatschmohn, Kornrade, Acker-ringelblume etc...
Aber immerhin die Brenesselbestände an den Feldrainen sind hier oftmals voll mit Raupen der typischen Tagfalter... im Gegensatz zu vielen Brennesselbeständen in den Naturgärten.
All diese Arten haben sicherlich ihre Berechtigung, Brombeeren sind aktuell auch sehr gut beflogen. Hilft halt eher Schmetterlingen als Wildbienen
Zuletzt geändert von sempervirens am 8. Jul 2025, 08:54, insgesamt 2-mal geändert.
Turjan
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Turjan » Antwort #170 am:

Ist doch egal, ob irgendeine Art "urspruenglich einheimisch" oder "invasiv" ist. Die leben jetzt hier, und man wird sie nicht mehr los. Versuche, invasive Arten auszurotten, halte ich, ehrlich gesagt, fuer aussichtslosen Aktionismus, egal um welche Art es sich jetzt handelt. Bei uns leben halt jetzt Waschbaeren, Nandus, Robinien, etc., und da hat die Honigbiene nun schon Jahrhunderte an Vorrecht, sich als heimische Art ansehen lassen zu duerfen, egal, wo sie nun herkommt und wie ihre Genetik ist.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Turjan » Antwort #171 am:

sempervirens hat geschrieben: 8. Jul 2025, 08:50 All diese Arten haben sicherlich ihre Berechtigung, Brombeeren sind aktuell auch sehr gut beflogen. Hilft halt eher Schmetterlingen als Wildbienen
Stimmt im Prinzip, aber trotzdem sind Brennnesseln oder Brombeeren in diesem Garten eine Plage. Aber die sind auch hier garantiert nicht vom Aussterben bedroht.
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sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

sempervirens » Antwort #172 am:

Ja im Garten braucht man Sie nicht unedingt. Dort dann lieber andere Arten fördern, Brombeere darf sich in der Thuja breitmachen solange sie nicht lästig wird, das wertet die dann ökologisch ein bisschen auf
Api
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Api » Antwort #173 am:

hobab hat geschrieben: 8. Jul 2025, 08:45 Bei der Definition wäre auch die Katze kein Haustier - kann man behaupten natürlich. Unsere Honigbiene wurde züchterisch bearbeitet, wie weit die jetzt von der ‚echten‘ Form entfernt ist, dürfte kaum belegbar sein, ist die Wildform überhaupt noch vorhanden? Ich dachte nicht. Und im Großen und Ganzen bei vertretbare Imkerdichte, dürfte die Honigbiene den Solitärbienen nicht groß schaden. Bei zu viel Völkern, siehe auch mein weiter oben geschilderte Erlebnis, denke schon, dass es massive Auswirkung hat.
Die Katze heißt ja schon Hauskatze. Eine Hausbiene wird es nie geben. Die Zucht der Honigbiene ist mit einem gehörigen Aufwand verbunden. Deswegen ist das den allermeisten Imkern auch Wurst. Daher ist das mit der züchterischen Durchdringung der Honigbiene nicht so weit her, wie manche glauben machen wollen. Die "Landrasse" ist das, was vermutlich 90% der Imker haben. Es wird vermehrt, was man hat und die Königinnen verpaaren sich mit den Drohnen, die gerade am nächsten Drohnensammelplatz sind. Zucht im engeren Sinne ist das nicht.
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Staudo
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Staudo » Antwort #174 am:

Interessant. Ich habe mich schon gefragt, wieso besagte Kirchenbienen ;) über Jahrzehnte in einem Hohlraum des Pfarrhauses überleben können.
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RosaRot
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

RosaRot » Antwort #175 am:

Hier fand ich einen Artikel zu hierzulande wild lebenden Honigbienen.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

oile » Antwort #176 am:

Der Artikel beantwortet aber nicht die Frage, ob es um wilde Dunkle Honigbienen (Apis mellifera mellifera) oder um verwilderte Westliche Honigbienen (Apis mellifera) handelt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Chica » Antwort #177 am:

Api hat geschrieben: 8. Jul 2025, 08:32
Chica hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:45 [
Das ist das Haustier Honigbiene, das ist nicht strittig. Die sind genetisch völlig anders als Apis mellifere mellifera. Es gibt sie nicht mehr in D die ursprüngliche wilde Honigbiene. Die gehören auch nicht in die Fauna Deutschlands, genauso wenig wie der Waschbär.
Die Honigbiene ist ein einheimisches Wildtier und kein Haustier. Haustier hieße, sie wäre domestiziert, was sie aber nicht ist.
Weder juristisch, noch verhaltensbiologisch oder genetisch ist sie ein Haustier.
Wir haben das ja schon zig mal diskutiert. Es stimmt so nicht. Die Honigbiene ist explizit vom Artenschutzgesetz ausgenommen ("Erläuterungen zur Anlage 1 in der BArtSchV 2005 (§ 1) Punkt 5 „Domestizierte Formen werden durch die Aufnahme einer Art in Anlage 1 nicht erfasst. Als domestizierte Form gilt insbesondere Apis mellifera – Honigbiene.“), gehört also juristisch nicht zu den Wildtieren und auch genetisch ist sie völlig anders als das Wildtier Apis mellifera mellifera, das im Wald lebte. Du wirst ja auch nicht behaupten die Weiße Deutsche Edelziege wäre ein Wildtier nur weil es in Europa Wildziegen gibt.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

sempervirens » Antwort #178 am:

RosaRot hat geschrieben: 8. Jul 2025, 09:49 Hier fand ich einen Artikel zu hierzulande wild lebenden Honigbienen.
Dann sollte es in meiner Region zahlreiche wildlebende Bienen geben, wir haben eine große Schwarzspecht Population und entsprechend viele ausgehöhlte Buchen, trotzdem habe ich noch kein langfristig ( länger als ein Jahr) lebendes Bienen Volk im Wald gesehen.

Haben sie denn die Bienen Bestände einmal erhoben und mehrmals besucht ? Könnten die Populationenn nicht auch verwilderte "Imkerbiene" sein ?

Ich bin in der Hinsicht im Übrigen liberal, wenn diese verwilderten Honigbienen ökologisch die Funktion der ursprünglichen Honigbiene übernehmen, würde ich mich sogar über Verwilderung freuen.

Ich persönlich sehe die "Imkerbiene" weder als Wildtier noch als Haustier. Nutztier beschreibt es ganz gut. Verglichen mit einer Pflanze müsste ihr zumindest ein gewisser kulturhistorischer Rang eingeräumt werden, wie die Kulturäpfel und ähnliches. Denn vermutlich waren schon die Bienenvölker im Mittelalter in gewisser Hinsicht züchterisch bearbeitet, wenn auch noch näher an der ursprünglichen Dunklen Biene.
Zuletzt geändert von sempervirens am 8. Jul 2025, 10:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

thuja thujon » Antwort #179 am:

Chica hat geschrieben: 8. Jul 2025, 10:07Die Honigbiene ist explizit vom Artenschutzgesetz ausgenommen
Unter anderem das bemängeln die Autoren.

Sempervirens, zumindest in mehr als einem Jahr, aber da ist sicherlich noch Luft nach oben. Die Studie ist unterhalb des Artikels verlinkt: https://peerj.com/articles/4602/

Aber scheinbar interessiert es niemanden, es gibt halt gute und böse Insekten. Die Diskriminierung unpopulärer Artengruppen ist tatsächlich weit fortgeschritten. Honigbiene ist wohl ähnlich nicht beliebt wie Ohrenkneifer. Andere Bienchen, die kaum einer kennt, werden glorifiziert. Ähnlich spektakulär könnte es sein, wenn in D ein Sack Reis umfällt. Ich habe noch nie einen gesehen, Reis gibts hier fast immer nur in Tüten, das wäre ein Erstnachweis für einen Sack Reis in D! ;)
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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