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Was tun bei fremden Honigbienen? (Gelesen 19930 mal)
Moderator: partisanengärtner
- cydorian
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Das schrieb ich oben ausführlich um Thema starke Völker. Wieso sollen zwei schwächere was anderes sein wie ein Starkes?
Mal ein paar Zahlen, um die Grössenordnungen klarzustellen:
Deutschland hat im Landesdurchschschnitt 2,8 Völker pro Quadratkilometer. Der geerntete Honig deckt den Bedarf nur zu 40%.
Polen hat eine durchschnittliche Bienenvölkerdichte von etwa 7,7 Völkern pro km2. "Agroberichten Buitenland" berichtet für 2023 von rund 2,35 Millionen Bienenvölkern. Nicht vergessen, auch den Polen die Bienenhaltung hinter der Oder/Neisse zu verbieten, wenn auf deutscher Seite ein Naturschutzgebiet ist. Vielleicht an der Grenze zurückweisen?
Italien 4 bis 4,3 Völker pro Quadratkilometer, aber nur was offiziell registriert ist, das passierte zuletzt 2018, da waren es 1,1–1,3 Mio Völker.
Ungarn, "Hungary today" sagt 1,2 Millionen Bienenvölker, das macht 13 Völker pro Quadratkilometer.
Frankreich 3,3 (FranceAgriMer 2023 sagt 1,79 Mio. Völker).
Die Schweiz hat 4,4 bis 4,7 (2022 wurden in der Schweiz mehr als 183 000 Bienenvölker gezählt, Quelle Agroscope)
Dänemark 3,5 Völker pro km2, 150.000 Völker (Danish Beekeepers Association, Zahl von 2015, wahrscheinlich seither aber gestiegen).
Türkei 11,7 Völker pro km2. Laut Angaben der Türkiye Arı Yetiştiricileri Merkez Birliği verfügte die Türkei 2023 über 9,2 Millionen Bienenvölker.
Bei dem behaupteten starken negativen Einfluss von Honigbienen auf Wildbienen müssten Wildbienen demnach in weiten Teilen Europas ziemlich futschi sein. Was sagen die Apidologen dazu?
Mal ein paar Zahlen, um die Grössenordnungen klarzustellen:
Deutschland hat im Landesdurchschschnitt 2,8 Völker pro Quadratkilometer. Der geerntete Honig deckt den Bedarf nur zu 40%.
Polen hat eine durchschnittliche Bienenvölkerdichte von etwa 7,7 Völkern pro km2. "Agroberichten Buitenland" berichtet für 2023 von rund 2,35 Millionen Bienenvölkern. Nicht vergessen, auch den Polen die Bienenhaltung hinter der Oder/Neisse zu verbieten, wenn auf deutscher Seite ein Naturschutzgebiet ist. Vielleicht an der Grenze zurückweisen?
Italien 4 bis 4,3 Völker pro Quadratkilometer, aber nur was offiziell registriert ist, das passierte zuletzt 2018, da waren es 1,1–1,3 Mio Völker.
Ungarn, "Hungary today" sagt 1,2 Millionen Bienenvölker, das macht 13 Völker pro Quadratkilometer.
Frankreich 3,3 (FranceAgriMer 2023 sagt 1,79 Mio. Völker).
Die Schweiz hat 4,4 bis 4,7 (2022 wurden in der Schweiz mehr als 183 000 Bienenvölker gezählt, Quelle Agroscope)
Dänemark 3,5 Völker pro km2, 150.000 Völker (Danish Beekeepers Association, Zahl von 2015, wahrscheinlich seither aber gestiegen).
Türkei 11,7 Völker pro km2. Laut Angaben der Türkiye Arı Yetiştiricileri Merkez Birliği verfügte die Türkei 2023 über 9,2 Millionen Bienenvölker.
Bei dem behaupteten starken negativen Einfluss von Honigbienen auf Wildbienen müssten Wildbienen demnach in weiten Teilen Europas ziemlich futschi sein. Was sagen die Apidologen dazu?
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Wer behauptet “starken” negativen Einfluss?
Willst du lieber abwarten, bis sie futschi sind?
Und erst mal überlegen, vielleicht irgendwann etwas zu tun, wenn alle anderen was gemacht haben?
Willst du lieber abwarten, bis sie futschi sind?
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich finde es spannend, dass die Honigbienen JETZT das Problem sind, obwohl es 2019 mit 850.000 (neuste Zahl) rund 200.000 oder etwa 20% weniger Honigbienenvölker in D gab als 1991 mit rund 1.050.000 (siehe Statistik auf Wikipedia).
Oder nur ca. ein Drittel der Bienenvölker von 1900 (2.600.000 Völker). Hätten Wildbienen bei der Anzahl an Honigbienen nicht schon längst aussterben müssen, wenn ich hier so die Argumente lese? Kärntner Bienen/Carnica gibt es auch schon lange.
Die ganze Diskussion hier ist sieht für mich wie ein "von dunklen Mächten" erfolgreich eingerichteter Nebenkriegsschauplatz aus, der von den, zumindest großräumig, wahren Ursachen ablenkt. Oder haben manche Wildbienenliebhaber eine Hassliebe auf Imker entwickelt, weil diese als "natürliche Verbündete" sie, verführt von "kapitalistischer Gewinnmaximierungssucht", sich hauptsächlich für Honigbienen einsetzten und sie damit betrogen haben, weil sie sich nicht mit dem selben Interesse wie sie selbst für den Schutz von Wildbienen einsetzen?
Ich kann in strukturreicher Landschaft (Wiesen, Streuobst, Wald, Hecken, weiter weg auch einzelne Äcker), direkt (20-50m) neben, zahlreichen Honigbienenvölkern (nicht meine eigenen), nicht genug Nisthilfen für z.B. die auch nicht wirklich gefährdeten Mauerbienen anbieten (aus "bösen, eigennützigen Motiven", zur Förderung von Bestäubern meine Obstbäume). Selbst wenn ich 50 laufende Meter Bambus oder Schilfstängel (natürlich klein geschnitten) im Jahr neu aufstelle, sind die zu >90% belegt.
Und viele andere Wildbienen habe ich auch, ohne die genau Art zu kennen (bodenbrütende scharen sich um jeden Erdanschnitt oder trockene Stellen um den Stamm alter Bäume oder solche in stehenden Stängeln).
Nur die Konkurrenz kann da nicht die Ursache sein. Entspannt mal und schaut euch das im Großen und Ganzen an.
P.S.: Lieber Deutschen Honig als Fruktosesirup aus Mais oder Zuckerrübensirup oder gar Importhonig. Oder wollt ihr eure "Süßen Gelüste" durch scheinheiligen Export der Wildbienenschädigung ins Ausland oder noch schlimmerer Biodiversitätsauswirkungen befriedigen?
Oder nur ca. ein Drittel der Bienenvölker von 1900 (2.600.000 Völker). Hätten Wildbienen bei der Anzahl an Honigbienen nicht schon längst aussterben müssen, wenn ich hier so die Argumente lese? Kärntner Bienen/Carnica gibt es auch schon lange.
Die ganze Diskussion hier ist sieht für mich wie ein "von dunklen Mächten" erfolgreich eingerichteter Nebenkriegsschauplatz aus, der von den, zumindest großräumig, wahren Ursachen ablenkt. Oder haben manche Wildbienenliebhaber eine Hassliebe auf Imker entwickelt, weil diese als "natürliche Verbündete" sie, verführt von "kapitalistischer Gewinnmaximierungssucht", sich hauptsächlich für Honigbienen einsetzten und sie damit betrogen haben, weil sie sich nicht mit dem selben Interesse wie sie selbst für den Schutz von Wildbienen einsetzen?
Ich kann in strukturreicher Landschaft (Wiesen, Streuobst, Wald, Hecken, weiter weg auch einzelne Äcker), direkt (20-50m) neben, zahlreichen Honigbienenvölkern (nicht meine eigenen), nicht genug Nisthilfen für z.B. die auch nicht wirklich gefährdeten Mauerbienen anbieten (aus "bösen, eigennützigen Motiven", zur Förderung von Bestäubern meine Obstbäume). Selbst wenn ich 50 laufende Meter Bambus oder Schilfstängel (natürlich klein geschnitten) im Jahr neu aufstelle, sind die zu >90% belegt.
Und viele andere Wildbienen habe ich auch, ohne die genau Art zu kennen (bodenbrütende scharen sich um jeden Erdanschnitt oder trockene Stellen um den Stamm alter Bäume oder solche in stehenden Stängeln).
Nur die Konkurrenz kann da nicht die Ursache sein. Entspannt mal und schaut euch das im Großen und Ganzen an.
P.S.: Lieber Deutschen Honig als Fruktosesirup aus Mais oder Zuckerrübensirup oder gar Importhonig. Oder wollt ihr eure "Süßen Gelüste" durch scheinheiligen Export der Wildbienenschädigung ins Ausland oder noch schlimmerer Biodiversitätsauswirkungen befriedigen?
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Jetzt mal mal den Teufel nicht an die Wand. 200 m von meinem Garten entfernt, imkert jemand mit 3 Völkern. Im Moment sehe ich kaum Honigbienen, aber jede Menge Hummeln, Schwebfliegen und diverse Wildbienen. Wir haben mehr davon, die entsprechenden Habitate zu schützen, als Imker und Honigbienen zu verdammen.
- hobab
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Seltsame Argumente - 2019 war es einfach kein Thema, da war man noch auf dem Trip das die
Honigbiene ausstirbt. Ist doch gut sich das Thema mal vorzunehmen und klarzustellen das Imkern ein nettes Hobby ist, aber keinesfalls eine Wohltat für die darbende Ökologie. Hat jemand behauptet das die Solitärbienen durch die Honigbiene aussterben? Hab ich nicht gelesen, wäre auch Quatsch. Das heißt aber nicht, das zu viele Bienenvölker keinen unguten Einfluß auf Wildbienen hätten - das hab ich selber hier sehr eindrücklich erlebt.
Ansonsten argumentiert Cydorian für mich sehr einleuchtend und besser als ich könnte: also verabschiede ich mich gleich wieder…
Honigbiene ausstirbt. Ist doch gut sich das Thema mal vorzunehmen und klarzustellen das Imkern ein nettes Hobby ist, aber keinesfalls eine Wohltat für die darbende Ökologie. Hat jemand behauptet das die Solitärbienen durch die Honigbiene aussterben? Hab ich nicht gelesen, wäre auch Quatsch. Das heißt aber nicht, das zu viele Bienenvölker keinen unguten Einfluß auf Wildbienen hätten - das hab ich selber hier sehr eindrücklich erlebt.
Ansonsten argumentiert Cydorian für mich sehr einleuchtend und besser als ich könnte: also verabschiede ich mich gleich wieder…
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- LadyinBlack
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Mir vergeht ein wenig das Lachen bei diesem Unsinn:
Ich bitte erneut darum, diesen Thread zu schließen oder in den Keller zu schicken. Seid ihr irre geworden?Chica hat geschrieben:Und mir wird ganz anders wenn es ständig heißt es fehlen Wohnungen. Meines Wissens steht dem deutschen Staatsbürger so viel qm Wohnfläche zur Verfügung wie kaum anderswo in Europa. Irgendetwas stimmt da nicht.
"Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“
Perikles, überliefert durch
Thukydides : „τὸ εὔδαιμον τὸ ἐλεύθερον, τὸ δ‘ ἐλεύθερον τὸ εὔψυχον“
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- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ohne nun provozieren zu wollen..denn ich meine die Frage durchaus ernst: bei jenen Daten, in welchem Jahr in Deutschland (noch) soundso viele Honigbienenvölker existent waren, wurden und werden da auch Erhebungen gemacht, wie groß diese (damaligen) Völker waren ?
Will sagen: kann es sein, das heutzutage die reine Menge an einem Nest zugehörigen / zurechenbaren Individuen angestiegen ist, gar vorsätzlich gesteigert wurde, es also rechnerisch echten Einfluß drauf hat, wieviel es 'nur ausmacht', das die Anzahl der Völker sank.. ?
Oder irre ich mich und es liegt in der Natur der Honigbiene bzw. die steuern aktiv, das eine Anzahl von etwa x Bienen nicht überschritten wird (egal wieviel qm Wohnung zur Verfügung stehen / ungenutzt bleiben) - der Imker wird also quasi garnicht gefragt, ob ers gerne anders hätte bzw. sein auskommen auch mit weniger Völkern hinkriegen kann ?
Will sagen: kann es sein, das heutzutage die reine Menge an einem Nest zugehörigen / zurechenbaren Individuen angestiegen ist, gar vorsätzlich gesteigert wurde, es also rechnerisch echten Einfluß drauf hat, wieviel es 'nur ausmacht', das die Anzahl der Völker sank.. ?
Oder irre ich mich und es liegt in der Natur der Honigbiene bzw. die steuern aktiv, das eine Anzahl von etwa x Bienen nicht überschritten wird (egal wieviel qm Wohnung zur Verfügung stehen / ungenutzt bleiben) - der Imker wird also quasi garnicht gefragt, ob ers gerne anders hätte bzw. sein auskommen auch mit weniger Völkern hinkriegen kann ?
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
@LadyinBlack
Wieso ist das denn Unsinn
? Wir alle leben in einem der reichsten Länder der Welt und es ist immer noch nicht genug. Es wird einfach immer noch gejammert. Ungebremstes Wachstum, hier weitere Flächenversiegelung, muss doch irgendwann einmal Konsequenzen haben. Ich nehme mich doch da nicht aus, ich lebe hier in Deutschland sehr gut.
Wieso ist das denn Unsinn

Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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- cydorian
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Nichts ist provozierend, solange es nicht persönlich wird. Die Diskussion gewinnt durch alle Fakten und verliert durch ad personam.DerTigga hat geschrieben: ↑18. Jul 2025, 20:20 Ohne nun provozieren zu wollen..denn ich meine die Frage durchaus ernst: bei jenen Daten, in welchem Jahr in Deutschland (noch) soundso viele Honigbienenvölker existent waren, wurden und werden da auch Erhebungen gemacht, wie groß diese (damaligen) Völker waren ?
Ja, Völkergrössen sind sehr, sehr gut untersucht. Aber ich will das nicht auch noch aufdröseln, das ist kein Imkerthread, lässt sich auch selbst recherchieren. Nur ein anschaulicher Hinweis: Die Beutengrössen, weltweit und in Deutschland vor allem das Dadant-Mass (aus Frankreich) ist seit fast 150 Jahren unverändert. Da war noch a. mellifera mellifera die Imkerbiene. In Deutschland ist auch das Zandermass verbreitet - seit 100 Jahren. Wären die Bienenvölker ständig grösser geworden, hätten diese Masse früher oder später nie ausreichen können. Man hätte die "neuen" Riesenvölker natürlich genutzt und grössere Beuten verwendet.
Anders gesagt, die Grösse der Bienenwohnungen der Imker bleiben seit 150 Jahren konstant. Zehnmal so grosse Völker oder auch nur 50% grössere Völker wären damit gar nicht zurechtgekommen. Da hätte man auch die Kästen grösser machen müssen. Und das ist nicht passiert. Dieses "Argument" ist reine Phantasie, schon durch kurzes Nachdenken zu widerlegen. Das schliesst nicht aus, dass auch mal starke Völker entstehen. Im Schnitt aber nicht und ein Zuchtziel ist das auch nicht, die Nachteile für den bewirtschaftenden Imker steigen damit ebenso an.
In der Praxis geht es sogar andersrum. Vielfach ist man auf einzargige Zanderkästen zurück. Auch das imkerliche Optimum liegt keineswegs im "immer grösser", im Gegenteil.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Nicht JETZT neu.Gartenplaner hat geschrieben: ↑17. Jul 2025, 09:58 …dass das schon mancherorts vor 8 Jahren Thema war:
Imkerverein Dresden
Bienen an und in Schutzgebieten
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich möchte hier kein neues Drama starten aber ich habe im WhatsApp-Status einer Bekannten heute eine Urkunde gesehen, die so aussieht. Daran lässt sich wunderbar erklären, was für ein Problem wir alle mit Imkern haben. Es steht in Bezug auf den Abschluss eines Abos auf Honigerwerb darauf: "Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Schutz der Natur Ihrer Heimat". Wenn man dann zu seiner Website findet, gibt es im Zusammenhang mit Honigbienen Sätze wie: " Für den aktiven Umwelt- und Naturschutz, für den Erhalt unserer Natur sind Bienen unverzichtbar. Sie leisten durch ihre Bestäubung einen unverzichtbaren Beitrag für viele heimische Pflanzen, welche ohne Bienen nicht existieren würden." Die Seitenüberschrift lautet "Sommeridylle", der Reiter heißt "Bienenimpressionen". Man sieht eine Reihe unzähliger Imkerkästen im UNESCO Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Man könnte das alles überaus lächerlich finden, wenn sich nicht so viele Menschen davon vera... lassen würden, wie meine Bekannte
. Was "ökologischer Honig" ist wird wie folgt erklärt:
"Ökologische Imkerei bedeutet,
(Die Bienenstöcke werden vom Imker selbst gezimmert.)
dass auf den Einsatz von synthetischen Medikamenten und Substanzen verzichtet wird. Nur organische Mittel, wie zum Beispiel Ameisensäure zur Bekämpfung der "Varroatose" (parasitische Milben) zum Einsatz kommen.
Dadurch bleibt der Honig nachweislich frei von Rückständen."
Thema glatt verfehlt, setzen: 6. Der einzige Beitrag den er zum Naturschutz leisten könnte ist doch der, seine Bienen weitmöglichst aus Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten herauszuhalten, damit dort die Wildbienenfauna unbeeinflusst leben kann und die Aufstellung von Bienenkisten außerhalb dieser Gebiete mit Apidologen abzustimmen.
Das ist Beewashing in Reinkultur und trägt tatsächlich nicht zu einem besseren Konsens von Naturschützern und Imkern bei.

"Ökologische Imkerei bedeutet,
(Die Bienenstöcke werden vom Imker selbst gezimmert.)
dass auf den Einsatz von synthetischen Medikamenten und Substanzen verzichtet wird. Nur organische Mittel, wie zum Beispiel Ameisensäure zur Bekämpfung der "Varroatose" (parasitische Milben) zum Einsatz kommen.
Dadurch bleibt der Honig nachweislich frei von Rückständen."
Thema glatt verfehlt, setzen: 6. Der einzige Beitrag den er zum Naturschutz leisten könnte ist doch der, seine Bienen weitmöglichst aus Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten herauszuhalten, damit dort die Wildbienenfauna unbeeinflusst leben kann und die Aufstellung von Bienenkisten außerhalb dieser Gebiete mit Apidologen abzustimmen.
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ist schon ökologisch (im Sinn von "Bio"), nur eben nur aus "Produktperspektive" vom Honig.
Die Artenschutzperspektive fehlt da natürlich komplett, schon klar. Imkerei zum Naturschutz zu erklären, finde ich auch nicht wirklich gut, stimmt einfach nicht, auch wenn ich, auch wegen meinen persönlichen Erfahrungen, immer noch überzeugt bin, dass Honigbienen nicht generell ein Problem für Wildbienen sein müssen.
Imkerei sollte jedoch indirekt ein Beitrag zum Naturschutz sein, da Imker an einer blüten-/trachtreichen Landschaft interessiert sein sollten (und damit auch potentiell Wildbienen fördern können). Aber Naturschutz ist nicht nur Wildbienen zu schützen, da gibt es auch mehr, aber es ist auch klar das jeder einen anderen Fokus setzt.
Die Artenschutzperspektive fehlt da natürlich komplett, schon klar. Imkerei zum Naturschutz zu erklären, finde ich auch nicht wirklich gut, stimmt einfach nicht, auch wenn ich, auch wegen meinen persönlichen Erfahrungen, immer noch überzeugt bin, dass Honigbienen nicht generell ein Problem für Wildbienen sein müssen.
Imkerei sollte jedoch indirekt ein Beitrag zum Naturschutz sein, da Imker an einer blüten-/trachtreichen Landschaft interessiert sein sollten (und damit auch potentiell Wildbienen fördern können). Aber Naturschutz ist nicht nur Wildbienen zu schützen, da gibt es auch mehr, aber es ist auch klar das jeder einen anderen Fokus setzt.
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ja aber er müsste doch damit werben, dass er sich mit Entomologen abgestimmt und einen Konsens zur Zahl der Bienenkisten gefunden hat oder so ähnlich. Aber nichts davon, die Blüten im Biosphärenreservat gehören einfach seinen Honigbienen, mehren seinen Gewinn, damit ist das Thema für ihn erledigt, finde ich schon verblüffend. Auch dass es dazu offensichtlich überhaupt keine Regelungen gibt
.

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich denke wir sind uns im Wesentlichen einig, dass die Hauptursachen für den Rückgang unserer Wildbienen und vieler anderer Insekten liegen unbestreitbar im Strukturwandel unserer Landschaft liegt: der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung etc. und eine generelle Verarmung der Natur. Hier sollte man ansetzen.
Die Honigbiene ist damit verglichen ein Nebenschauplatz. Dennoch sollte man hier wachsam sein, dass in bestimmten Situationen nicht doch zu einer zusätzlichen Konkurrentin wird – insbesondere dort, wo das natürliche Blütenangebot bereits knapp ist.
Es ist wichtig, die Imkerei weiterhin positiv in die Naturschutzdebatte einzubringen. Imker können wertvolle Partner sein, wenn es darum geht, Bewusstsein für Bestäuber und Blütenpflanzen ( da gibts es auch einige die heimischen Wildbienen auch helfen) zu schaffen und durch verantwortungsvolle Standortwahl (und Aufwertung von Habitaten bspw. im städtischen Kontext beizutragen) oder sogar durch die Verwendung spezifischer Stämme der Dunklen Biene zum Schutz der Wildbiene/n beizutragen.
Das bedeutet, nicht pauschal alle Honigbienen zu verteufeln, sondern ein differenziertes Verständnis für ihre Rolle im Ökosystem und der Ökonomie zu entwickeln.
Der medial oft starke Fokus auf Wildbienen als "Opfer" trifft nicht immer die rechtliche Realität. Kaum eine Wildbienenart hat in Deutschland einen Schutzstatus, der Bauvorhaben in dem Maße stoppen könnte wie es beispielsweise beim Juchtenkäfer (einem Käfer!) der Fall war. Der Juchtenkäfer und andere spezialisierte Arten wie bestimmte Fledermäuse stehen oft unter weitaus strengerem gesetzlichen Schutz, was tatsächlich zu Baustopps führen kann, man hört jedoch kaum etwas über die Arten in den Medien. Außer die blockieren mal wieder ein Bauvorhaben. Das kann man durchaus kritisch sehen, denn hätte man diese Arten im medialen Kontext häufiger mal positiv belichtet würde so etwas möglicherweise auf mehr Verständnis treffen.
Das zeigt, dass es im Naturschutz oft um die rechtliche Schutzwürdigkeit und die konkreten Auswirkungen auf seltene, geschützte Arten geht – nicht primär um die mediale Aufmerksamkeit oder die "Putzigkeit" einer Art.
Die Honigbiene ist damit verglichen ein Nebenschauplatz. Dennoch sollte man hier wachsam sein, dass in bestimmten Situationen nicht doch zu einer zusätzlichen Konkurrentin wird – insbesondere dort, wo das natürliche Blütenangebot bereits knapp ist.
Es ist wichtig, die Imkerei weiterhin positiv in die Naturschutzdebatte einzubringen. Imker können wertvolle Partner sein, wenn es darum geht, Bewusstsein für Bestäuber und Blütenpflanzen ( da gibts es auch einige die heimischen Wildbienen auch helfen) zu schaffen und durch verantwortungsvolle Standortwahl (und Aufwertung von Habitaten bspw. im städtischen Kontext beizutragen) oder sogar durch die Verwendung spezifischer Stämme der Dunklen Biene zum Schutz der Wildbiene/n beizutragen.
Das bedeutet, nicht pauschal alle Honigbienen zu verteufeln, sondern ein differenziertes Verständnis für ihre Rolle im Ökosystem und der Ökonomie zu entwickeln.
Der medial oft starke Fokus auf Wildbienen als "Opfer" trifft nicht immer die rechtliche Realität. Kaum eine Wildbienenart hat in Deutschland einen Schutzstatus, der Bauvorhaben in dem Maße stoppen könnte wie es beispielsweise beim Juchtenkäfer (einem Käfer!) der Fall war. Der Juchtenkäfer und andere spezialisierte Arten wie bestimmte Fledermäuse stehen oft unter weitaus strengerem gesetzlichen Schutz, was tatsächlich zu Baustopps führen kann, man hört jedoch kaum etwas über die Arten in den Medien. Außer die blockieren mal wieder ein Bauvorhaben. Das kann man durchaus kritisch sehen, denn hätte man diese Arten im medialen Kontext häufiger mal positiv belichtet würde so etwas möglicherweise auf mehr Verständnis treffen.
Das zeigt, dass es im Naturschutz oft um die rechtliche Schutzwürdigkeit und die konkreten Auswirkungen auf seltene, geschützte Arten geht – nicht primär um die mediale Aufmerksamkeit oder die "Putzigkeit" einer Art.
Zuletzt geändert von sempervirens am 23. Jul 2025, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich glaube nicht, dass es auf dieser Basis jemals zu einem Konsens zwischen Naturschützern und Imkerei odeer sonstiger Landwirtschaft kommen kann. Der Anspruch der Naturschützer ist einfach zu hoch. Obige Formulierung bedeutet doch, dass immer und überall mit dem Naturschutz abgestimmt werden muss. Und dass teilweise mit Personen, für die eine Abwägung mit anderen Belangen als unanständig und verwerflich gilt.Chica hat geschrieben: ↑23. Jul 2025, 11:12 Der einzige Beitrag den er zum Naturschutz leisten könnte ist doch der, seine Bienen weitmöglichst aus Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten herauszuhalten, damit dort die Wildbienenfauna unbeeinflusst leben kann und die Aufstellung von Bienenkisten außerhalb dieser Gebiete mit Apidologen abzustimmen.
Und auch die Gleichsetzung aller Schutzkategorien ist enthalten: Ein Biospärenreservat ist nunmal kein Naturschutzgebiet sondern bedient noch ein paar andere Inhalte. Die überwiegende Fläche eines Biospärenreservates dient nicht vorrangig dem Naturschutz im engeren Sinne. Diese Gleichsetzung und damit der Bezug von Forderungen (z. B. für ein generelles Düngeverbot) auf alle "Schutzgebiete" war schon Ursache für so manche Missstimmung die dazu führte, dass an Förderprogrammen z. B. zum Rebhuhnschutz in Vogelschutzgebieten nicht mehr teilgenommen wurde.
In unserer Nähe gibt es ein Gebiet, dessen Bedeutung für die Wildbienen vom ehrenamtlichen Naturschutz sehr hervorgehoben wird, es gibt zu dem Thema dort auch Führungen. Letztes Jahr gab es ein amtlich angefordertes Gutachten um die Grundlage für eine Schutzgebietsausweisung zu schaffen. Fazit des Gutachtens: Keine besonderen Artvorkommen, Schutzwürdigkeit nicht gegeben. So verschieden sind die Ansichten.
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