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Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose (Gelesen 176 mal)

Die Lehre von den Pflanzen - Übersetzungen aus dem Fachchinesischen, Diskussionen um Definitionen, Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt
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Lupin III
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Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Lupin III »

Als ich vor kurzem mit der UV-Taschenlampe durch den Garten gegangen bin (wer macht das nicht regelmäßig ;D ), habe ich folgendes bemerkt: Die Samen einer Malve fluoreszieren türkis.
malve01.jpg
malve02.jpg
malve03.jpg
(ich hänge in einem weiteren Beitrag noch Bilder an, da ich hier nur drei Bilder einfügen kann)

Das ist ja schon außergewöhnlich genug (zumindest meiner Meinung nach ;D ). Es gibt aber noch etwas verblüffenderes. Im Beet sind vier Stockrosen, alle aus Samen der selben Pflanze des letzten Jahres. Auf zwei Stockrosen fluoreszieren die Samen (und zwar alle), auf den anderen zwei kein einziger (deswegen schließe ich einen "Befall" mit irgendwas fast aus). Es leuchten außerdem nur die unreifen grünen Samen, sobald sie reif und getrocknet sind leuchtet nichts mehr.

Ich habe dann noch weitere Experimente gemacht. Ich habe Samen gepflückt (sowohl reif also auch unreif) und genauer untersucht. Es leuchtet nur die weiche Schale der Samen, nicht der harte Samen im Inneren. Ich habe die Schale zerquetscht bzw. für die trockenen zerrieben und dann mit ein bisschen Wasser bzw. Benzinum gemischt. Der Farbstoff ist so wie es aussieht nur wasserlöslich, im Benzinum sammelt sich nur Chlorophyll (siehe Bilder im nächsten Beitrag). Aus den trockenen Samen war übrigens nichts leuchtendes mehr herauszuholen (es liegt also nicht am Wassergehalt, sondern dass der Farbstoff dort anscheinend abgebaut war). Der leuchtende Farbstoff selbst ist aber sehr stabil. Auch nach einer Woche hat die Flüssigkeit genauso fluoresziert wie am Anfang. Es braucht also keinen biologischen Prozess, um das Leuchten zu erhalten, und auch Luftsauerstoff scheint ihm nichts zu machen. Ich habe in einem Versuch auch das Wasser verdunsten lassen. Im trockenen Zustand fluoresziert der Stoff so gut wie nicht (auf meiner Schneidunterlage habe ich allerdings einen trockenen "Schmierer", der auch nach Wochen noch leuchtet, das heißt die gelöste Form ist nicht 100% notwendig). Wenn man den getrockneten Rest wieder in Wasser löst, fluoresziert er aber wieder.

Mein Hauptfrage ist jetzt aber: was ist denn "normal"? Ich habe genau ein 50/50 von leuchtenden zu nicht leuchtenden Pflanzen die alle von der selben Pflanze (ob die geleuchtet hat, weiß ich nicht) abstammen. Ich habe nicht wirklich etwas zur Fluoreszenz der Samen gefunden. Hat das jemand von euch auch schon beobachtet?
Lupin III
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ad Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Lupin III » Antwort #1 am:

Noch die versprochenen zusätzlichen Fotos.

Hier fühle ich mich fast beobachtet:
malve04.jpg
Die Samen bei der "Verarbeitung":
malve05.jpg
Die extrahierte Flüssigkeit mit UV-Taschenlampe (365nm) bzw. blauem Laserpointer (405nm) beleuchtet. Am letzten Bild das Chlorophyll in Benzinum mit einem kleinen Rest (weil nicht sauber getrennt) wässriger Phase mit dem Farbstoff.
malve06.jpg
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Mediterraneus
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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Mediterraneus » Antwort #2 am:

Also ich habe das noch nicht beobachtet 8)

Hab aber gestaunt, als ich deinen Beitrag gelesen habe :o
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Hyla » Antwort #3 am:

Hm, ich habe keine Malven, finde es aber spannend.
Bisher ist mir das bei Samenständen nicht begegnet, muß ich mal ausprobieren. :D

Ist das Malva sylvestris?
Liebe Grüße!


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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Lupin III » Antwort #4 am:

Hyla hat geschrieben: 9. Aug 2025, 14:58 Ist das Malva sylvestris?
Nicht mit Fachbegriffen kommen ;) . Ich könnte es nicht sagen. Meine Schwester hat vor zwei Jahren ein Blumensamenvlies eingegraben. In dem Jahr damals ist alles mögliche (aber insgesamt nicht viel) gewachsen. Im Jahr darauf (also letztes Jahr) ist nur noch eine einzige Malve gewachsen (ich nehme sehr stark an, dass die schon aus dem Vlies war). Von dieser einen Pflanze habe ich Samen an vier Stellen ausgesät. Und an den vier Stellen kamen dieses Jahr neue Malven. Die sind ziemlich groß gewesen, bis sie der Malvenrost niedergemacht hat. Eine von den vier hat es nicht überlebt, aber die andere drei gehen jetzt in die zweite Runde und treiben unten neu aus (inkl. neuen Blüten). Samen habe ich jedenfalls jetzt schon an mehreren Stellen im Garten verteilt. Und zwar getrennt nach leuchtender und nicht-leuchtender Herkunft. Das Genetik-Experiment geht nächstes Jahr also (hoffentlich) weiter ;) .

Gibt es für Malva sylvestris irgendein Erkennungsmerkmal oder ein "Gegenmerkmal"?
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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Hyla » Antwort #5 am:

Ich halte das nur nicht für eine Stockrose. Wäre ja interessant, ob man die passende Pflanze im Garten hat und ob das bei verwandten Arten auch auftritt.
Eine praktische Anwendung wäre auch spannend. Mir fällt bloß nichts sinnvolles ein. :-[

Ach so, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve.
Liebe Grüße!


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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Lupin III » Antwort #6 am:

Hyla hat geschrieben: 9. Aug 2025, 16:16 Ich halte das nur nicht für eine Stockrose. Wäre ja interessant, ob man die passende Pflanze im Garten hat und ob das bei verwandten Arten auch auftritt.
Eine praktische Anwendung wäre auch spannend. Mir fällt bloß nichts sinnvolles ein. :-[

Ach so, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve.
Ich bin nicht so der Botaniker. Bei mir wachsen Dinge und dann wundere ich mich darüber. Ich habe den Namen der Pflanze auch über das Schadbild des Malvenrosts gefunden und nicht über die Pflanze selbst :o . Da habe ich dann Stockrose/Malve gefunden, wo auch Bilder dabei waren, die wie meine Pflanze ausschauen, und das hat mir genügt.
Aber jetzt nach genauerer Recherche bin ich mir sehr sicher, dass es eine Malva sylvestris ssp. mauritiana ist. Da stimmen dann alle Bilder, die ich darunter finde, mit der im Garten überein (Blütenfarbe, Wuchsform, Blütenstand, Größe, Schad-Pilz, und inkl. Feuerwanzen und den Bienen, die rundherum mit Blütenstaub beklebt sind). Ich habe auch wo gelesen, dass genau mauritiana häufig bei Blühstreifenmischungen dabei ist. Das kommt also auch hin.

Eine sinnvolle Anwendung? Eine Disco, die bei einem Rave fluoreszierenden Malven-Tee ausschenken will vielleicht? ;)
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Re: Fluoreszenz bei Samen einer Malve/Stockrose

Hyla » Antwort #7 am:

Ich habe gerade mal in Wikipedia gewühlt.
Dort steht bei Tetrachromat: Die Oberfläche vieler Früchte reflektiert UV-Licht. Dadurch ist es für Tiere mit dem Vermögen, UV-Licht wahrzunehmen, leichter, diese aufzufinden. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tetrachromat
Keine Ahnung, was das der Pflanze bringt.

Fluoreszierende Getränke gibt's bereits - Ginger Ale. ;)
Liebe Grüße!


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