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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4392043 mal)

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Moderator: cydorian

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KarlAC
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

KarlAC » Antwort #32430 am:

Anknüpfend an die Trockenheits-Opfer meiner zu klein getopften Pflanzen, gibt es rein anekdotisch aber doch einen Gewinner. Viele Pflanzen haben ihre Feigen verloren und ein halbes Dutzend auch ihre Blätter. Nur die Conadria hat trotz verlorener Blätter ihr (zwei) Früchte behalten. Im Winter 23/24 durch Steckholz bewurzelt. Geschmacklich fehlt vielleicht die Sonne ;)
Damals einfach Mal mitgenommen habe ich nun ein wenig recherchiert und unter https://www.ourfigs.com/forum/figs-home ... nadria-fig folgend Beschreibung gefunden. Früher Ertrag und Resistenz gegen Trockenheit passt zumindest ;D

In Auszügen übersetzt:
"die für die Wüste des San Jacinto Valley in Kalifornien gezüchtet wurde"
"Conadria wurde für das Wachstum in der trockenen Zone 8 entwickelt."
"Die Conadria-Feige ist eine hybride Adriatic-Sorte, die um 1950 von Ira Condit an der University of California in Riverside gezüchtet wurde. Sie war die erste Hybridfeige, die für einen bestimmten Zweck gezüchtet wurde. In diesem Fall, um die Adriatic/Verdone-Feige für den sogenannten „Fig District“ des San Jacinto Valley in Kalifornien zu verbessern. Die Adriatic war eine ertragreiche gewöhnliche Feige und daher billiger in der Herstellung als die Calimyrna-Smyrna-Feigen. Die Adriatic hat ein etwas offenes Auge, durch das Insekten eindringen und einen Pilz verbreiten konnten, sodass sie unmittelbar vor der Ernte ein Insektizid benötigten. Condits Kreuzung der Adriatic mit einer widerstandsfähigen Capri-Feige brachte die Conadria-Feige hervor. (CONdit ADRIAtic) Die Feige war einigermaßen erfolgreich, da sie wie die Adriatic ein offenes Auge hatte und Insektizide zur Vorbeugung von Befall benötigte. Sie war jedoch deutlich ertragreicher als die Adriatic und produzierte Feigen in der Hälfte der Zeit der Calimyrna, nämlich in 3 Jahren gegenüber 6 Jahren bei der Calimyrna. Dies war ein Beweis für Condits Konzept und ermöglichte ihm die weitere Arbeit an einer besseren, gewöhnlichen Trockenfeige, die Jahre später als Tena hervorging, einer deutlich besseren Feige als die Conradia. Eigentlich sollte die Conradia als veraltetes Modell ausgemustert werden!"
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husar2003
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

husar2003 » Antwort #32431 am:

@KarlAC danke für den Erfahrungsbericht. Die Sorte könnte also etwas für wirklich trockene Standorte sein.
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husar2003
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

husar2003 » Antwort #32432 am:

@manuficu
Ja, Brebas gehen. Herbstfeigen sehe ich als Experiment. RdB funktioniert ja einigermaßen. "Petrovaca" hart wie Stein, fraglich. Die junge Unbekannte hatte eine große, schmackhafte Herbstfeige gebildet ( LdA, Peretta ?). Steht vollkommen frei. Könnte hier deutlich mehr Ertrag bringen als RdB, wenn die reife Herbstfeige kein Ausrutscher war.
Zuletzt geändert von husar2003 am 23. Okt 2025, 09:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

husar2003 » Antwort #32433 am:

@cydorian
Bei uns waren die Frühjahre so weit ich mich zurückerinnern kann, immer eher kühl. Der Austriebszustand Anfang April bei dir dürfte Anfang Mai bei uns sein. Selbst wenn da was im April austreiben wollte, dann würde es sehr sehr langsam wachsen. Gefahr ist demnach bei uns eher ab Mai, was das Risiko - etwas - senkt. 2024 hat es uns ja leider auch erwischt. Ernte hatte ich dann nur beim "Beerenobst" RdB.
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

StratoV » Antwort #32434 am:

KarlAC hat geschrieben: 22. Okt 2025, 10:57
StratoV hat geschrieben: 20. Okt 2025, 10:09 (...)
Bei mir sind in den Töpfen immer sehr viele Engerlinge. Das kommt ja einem Wurzelschnitt gleich. Dieses Jahr hatte ich auf diese Weise den ersten Totalverlust. Daher auch die Frage zum Umtopfen und ggf. Erde sieben.
Hast du es bereits mit Nematoden versucht? Engerlinge finde ich bei mir auch oft im Boden ...

...
Sorry für off topic, aber ich wollte die Bilder doch mal posten

Ich habe dieses Jahr zwar nur 5 RdB geerntet. Aber dafür einen Eimer voll Engerlinge.

Alle aus einem 40x40x40cm Loch. Vor der Neupflanzung habe ich die Erde durchgesiebt.

Das Loch ist im Freiland. Aber aufgrund meines schweren Lehmbodens, hatte ich die Erde "verbessert". Scheinbar lieben Engerlinge Blumenerde, weil schön locker.

Für nächstes Jahr überlege ich mir tatsächlich Nematoden zu holen. Zwar nicht billig, aber schneller, wie alle Töpfe durchzusieben.
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Lady Gaga
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lady Gaga » Antwort #32435 am:

Das sieht aus wie Engerlinge vom Rosenkäfer. Die stehen auf die Blumenerde, weil sie viele Nährstoffe enthält. Nematoden sind total übertrieben. Einfach diese Erde nicht zum Auspflanzen verwenden, dann sind diese Engerlinge auch nicht bei deiner Feige.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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