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Unterlagen Bezug (Gelesen 22083 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #120 am:

Leider hab ich es erst jetzt bemerkt, dass ich Virutherm Unterlagen (oder allgemein) auch schon im November bestellen könnte... naja, das nächste Jahr vielleicht.
Gestern hab ich meine 8 Virutherm 2 bekommen. Dieses mal deutlich kräftiger als im Vorjahr. Spitze war sogar gekappt und für mein Auge einjährig (wobei ich mich frage, wie das dann genau läuft, da die Pflanzen ja im Labor vermehrt wurden).
Bild Bild Bild Bild
An der Anschnittstelle oben schon etwas angeschrumpelt, einzelne Feinwurzeln tot aber im großen und ganzen besser noch als letztes Jahr. Hätten sich im Lager bestimmt auch über etwas Wasser gefreut. Wurzeln bei 3 oder 4 Pflanzen schon verdreht, teilweise verwachsen. Ist das durch die Meristemkultur (und vielleicht Anschließend Topf) bedingt?

Meine Veredelungen (Virutherm 2) vom Winter/Frühjahr 2024 sind alle nur mäßg gewachsen. Eine hat gute 40-50 cm Neutrieb hingelegt, eine weitere ca 20-30 cm. Die übrigen dümpeln bei unter 10 cm rum. Ich hoffe, diese jetzt kommen besser vom Fleck. Stehen nun im Gemüsebeet und überlege, ob ich vielleicht doch erst im Sommer okkuliere oder im Herbst Chippe.
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thuja thujon
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Re: Unterlagen Bezug

thuja thujon » Antwort #121 am:

Sieht so aus als ob die im Labor vermehrt wurden, nach dem bewurzeln in rund 4cm Töpfe pikiert (Gewächshaus) und von dort für ein Jahr ins Freiland gepflanzt wurden.
Anwachsen werden sie, das Gekringel ist suboptimal. Kann man notfalls wegschneiden.

Okulieren, ich machs eigentlich gerne, weil einjähriger Trieb mit zweijähriger Wurzel. Die kommen einfach besser vom Fleck nach dem pflanzen.
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #122 am:

Ja, sieht so aus mit der Topfkultur. Für stark wachsende Unterlagen mit dicken Wurzeln nicht optimal. Wegschneiden: Ich habe sie erst mal versucht hinzubiegen und im Boden so zu fixieren. Mal sehen wie es wird. Bei der mit dem "O" ist nix weg zu schneiden, die sind schon so verwachsen. Oder aber wegschneiden auf ein umgedrehtes U und länger päppeln...
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #123 am:

Ab Mitte November versendet Lutz wieder Virutherm Unterlagen, zur Erinnerung. Wer Veredelungen für 2026 plant, könnte jetzt bestellen und Pflanzen. Besser im November frisch gerodete Unterlagen planzen als im Frühjahr überlagerte wieder peppeln.
Übrigens hat sich die Qualität zu den ersten Jahren meines erachtens gebessert. Oben hab ich ja schon Bilder gezeigt von den Unterlagen aus 2024/2025. Bei Eggert hatte ich dann auch noch mal 2 Virutherm/Refia 2 bestellt, sahen genau so kräftig aus. Die Wurzeln mus man etwas sortieren, geht schon.
Wachstum haben dann auch die meisten ganz gut hingelegt. Hier auf der Magerwiese ohne viel Zusatzwasser zwei Triebe mit gut 40-50 cm.
Bild
Im Baumschulbeet hat die vom Vorjahr, die doch etwas kläglicher aussahen und für die ich keinen endgültigen Platz hatte über einen Meter zugelegt.
Eine Eigenart die ich beobachtet habe: Nach dem Okkulieren im August haben fast alle Refia 2 noch mal unter der Veredelungsstelle einen Trieb nachgeschoben.
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #124 am:

Die letzten Tage hab ich die okulierten Virutherm 2 vom Frühjahr verpflanzt. Die Wurzeln haben sich sehr gut entwickelt finde ich.
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Eine Eigenart der Virutherm/Refia 2: An beschädigten stellen bildet sich geschwürartiges Kallusgewebe.
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Rk631
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Re: Unterlagen Bezug

Rk631 » Antwort #125 am:

Die knollenartigen, tumorösen Wucherungen im Wurzelbereich sehen nicht gut aus. Das könnte "Wurzelkropf", verursacht durch Agrobacterium tumefaciens sein.
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #126 am:

Man lernt immer wieder was dazu, vielen Dank! Keine besonders schönen Aussichten.

So wie ich das nach erster Sichtung per Google gesehen habe, hilt wohl nur eine Analyse.
Aufgeschnitten hatte ich mal so eine Wucherung, war weiches, durch und durch helles Gewebe. Deshalb hatte ich auch nicht an "was Schlimmes" gedacht, eher an eine Sortenspezifische Besonderheit oder sowas.
Wenn es sich aber bewahrheiten sollte, kann ich die 8 Pflanzen grade wieder ausgraben... Und den Streifen vom Gemüsebeet eine Zeit lang "stilllegen".
Ich denke, ich frage mal bei der Kreisobstberatung bzw. beim LTZ an.
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #127 am:

Also am LTZ Augustenberg hab ich sehr freundliche und kompetente Auskunft erhalten. Proben einsenden kann ich mir sparen, die Symptome deuten sehr stark auf Agrobacterium tumefaciens Befall.

Leider weiß ich nun nimmer, ob alle Pflanzen Tumore hatten. Ich glaube eine oder zwei waren ohne aber natürlich weiß ich auch nicht welche. Sobald das Wetter mitspielt ist wieder ausgraben und vernichten angesagt. Erdaustausch im Pflanzloch wurde mir vorsichtshalber empfohlen, müsste nicht unbedingt sein, wenn alle Pflanzenteile wieder mit raus kommen. Im Tausch kommen dann gleich neue Unterlagen rein.
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Re: Unterlagen Bezug

thuja thujon » Antwort #128 am:

In der Erde sind die Bakterien eh. Sie kommen scheinbar alle paar Jahre mal wieder etwas mehr mit Wurzelkropf und dann sieht man sie wieder Jahrelang nicht mehr.
Probiere nochmal Steckhölzer zu bewurzeln, bevor du alles durch die Feuertonne jagst. Die Befallsstellen sind ja nur lokal.
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Monti
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Re: Unterlagen Bezug

Monti » Antwort #129 am:

Ja, sie sind omnipräsent. Aber die Tumoren sind eben der Brutkasten. Wenn die zerfallen, ist die Konzentration besonders hoch.
Befallsstellen lokal: Ich denke, das sind nur die Symptome. Hatte auch den Gedanken die noch im Quarantäebeet wachsen zu lassen und die Reiser zu ernten. Aber zumindest bei vielen anderen Pflanzenarten (u.A. Rosen) ist wohl bekannt, dass sich der Erreger in der ganzen Pflanze verbreitet. Mir wurde empfohlen, nichts weiter zu verwenden. Ich hatte auch ein älteres Schriftstück (Frakturschrift) im Netz gefunden, wo Ausfälle von Jungbäumen in Baumschulen von 70, 80, 100 % die Rede war.
Steckhölzer sollen bei Refia Unterlagen wohl nicht gehen... Sagt jedenfalls der Züchter.
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Re: Unterlagen Bezug

thuja thujon » Antwort #130 am:

Wenn Steckhölzer nicht gehen ists natürlich doof.
Aber wenn man die A.t. mal nachweisen möchte im Labor, dann ist das oft schwierig, gelingt also selten bzw nicht immer. Und deshalb können sie nicht so omnipräsent im Saftstrom sein. Gelingt wohl nur wenn das Material zum richtigen Zeitpunkt `geentet´ wird.
Die Tumore selbst müssen nicht mal ein großes Reservoir sein. Sie sind schlicht die Folge der veränderten DNS. Da haben sich auch schon viele Rosenfreunde die Zähne ausgebissen, da drin was nachweisen zu wollen.

Kurz, Versuch macht klug. Wenn Steckholz wirklich nicht geht, dann halt doch verbrennen.
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