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Zichorien, Radicchio und Co. (Gelesen 84840 mal)
- cydorian
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Hier nicht. Vlies daneben ist für andere Pflanzen.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Der hat vorher aber auch gut ausgesehen und hat nicht rumgekrepelt.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Was will uns der Autor damit sagen...?thuja thujon hat geschrieben: ↑1. Dez 2025, 10:42 Der hat vorher aber auch gut ausgesehen und hat nicht rumgekrepelt.
Verstehe die These so: Rumkrepeln / nicht-gut-Aussehen war im Falle Deiner schlecht entwickelten Catalognas das Überlebensgeheimnis bei gleichen Überlebensbedingungen (-7°C)...?
Bei den Konsorten der anderen Gattung, also den Lattich-Salaten gilt ja für die Überwinterungs-Fähigkeit die Regel:
Je kleiner, desto frostfester (und das ja auch deutlich über bzw. unter -7°C hinaus).
In DER Richtung könnte man der Theorie dann was abgewinnen, indem man die Krepel-Catalognas noch als "klein" durchgehen läßt mit dieser magisch besseren Frostfestigkeit im Vergleich zu bereits größeren Exemplaren. Dazu würden auch meine (bei bestimmt noch nicht -7, sondern eher -5 bis -6) bereits glasklar erfrorenen, im Übergangsstadium zu Punterellas befindenlichen Catalognas passen. Auch andere hatten ja schon davon geschrieben, dass dieser "Löwenzahn-Typ" Zicchorie eher weniger aushält als die mehr oder weniger kopf-bildenden Vertreter der Gattung.
Heute Nacht eine interessante (v.a. auch bildlich klare) Übersicht gefunden, die die ganzen Unklarheiten um die verschiedensten Sorten vielleicht final besänftigen kann:
https://www.fibl.org/fileadmin/document ... icchio.pdf
Hier wird die Frostfestigkeitgrenze so grob bei -6°C verortet - zumindest für die "länger stehenden Sorten"; die anderen, also kürzer stehenden Sorten (vermute darunter evtl. die mit Sortenbezeichnung 'precoce') bei weniger (ohne das jedoch exakter zu beziffern).
Und mehr (zumindest historische) Klarheit gibt es hier zu gewinnen: https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/sit ... tdatei.pdf
Diese Schrift fällt allerdings den Wintertauglichkeits-Aposteln wieder brutal in den Rücken mit Behauptungen wie: "Fast alle Kulturformen zeigen wenig Frostfestigkeit" und speziell zu Frisée-Endivien sogar: "... besonders frostempfindlich"...
(Da meine zwei verbliebenen, zugegebn auch recht kleinen "Grünen Krausen" - zudem ohne Abdeckung! - die -5/-6°-Nächte überstanden haben, verzeihe man mir den Zweifel... *gg*)
Es bleibt also doch noch einiges an "Forschungs-" & Aufklärungsarbeit zu leisten, um Wintersalatfreaks vermeidbare Frustationen zu ersparen...
Konkrete Idee dazu: Fände es spannend, diese Erfahrungen mal in einer unkompliziert gemeinsam fortschreibbaren Tabelle über mehrere Winter zu beobachten.
Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Microsoft? Google? PollUnit? andere? - und Lust, dabei mitzumachen?
- Dateianhänge
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ringelnatz
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Je besser die Wachstumsbedingungen waren (v.a. Stickstoff), desto mastiger die Pflanze.
Je mastiger, desto anfälliger die Pflanzen, insgesamt, nicht nur weniger frostfest.
An einer ganz konkreten Gradzahl wird man das ohnehin nicht festmachen können. Das ist ja bei Obstblüte und Spätfrost ähnlich. In Zustand XY wird bei Temperatur Z soundsoviel % kaputt gehen.
Je mastiger, desto anfälliger die Pflanzen, insgesamt, nicht nur weniger frostfest.
An einer ganz konkreten Gradzahl wird man das ohnehin nicht festmachen können. Das ist ja bei Obstblüte und Spätfrost ähnlich. In Zustand XY wird bei Temperatur Z soundsoviel % kaputt gehen.
- cydorian
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Ist extrem stark vereinfacht, liest sich wie der Versuch, nicht zu viel zu erzählen, damit die lästige Konkurrenz im Erwerbsanbau nicht vergrössert wird. Der andere Link ist mehr historisierend, über das was im Thread schon kam geht nichts hinaus. Komisch, dass beide Zuckerhut ignorieren, schweizer Züchtung und zusammen mit Endivien in D mit der längsten Anbaugeschichte der Zichoriensalate.Tempel-Hof-Gärtner hat geschrieben: ↑2. Dez 2025, 15:03 eine interessante (v.a. auch bildlich klare) Übersicht gefunden
Machs doch einfach. Ich schreibe meine Erfahrungen auch auf. Irgendwelche Formalismen sind dabei nur hinderlich. Einfach anfangen. Aufgrund der Erfahrungsentwicklung merkt man auch bald, dass es nicht darum geht, einen Datensatz fortzuschreiben, sondern einen Blick fürs Ganze zu entwickeln. Welche Daten dafür eine Rolle spielen könnten, lernt man erst mit der Zeit und das dieses Lernen hört nie auf.Tempel-Hof-Gärtner hat geschrieben: ↑2. Dez 2025, 15:03Fände es spannend, diese Erfahrungen mal in einer unkompliziert gemeinsam fortschreibbaren Tabelle über mehrere Winter zu beobachten.
- thuja thujon
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Ja, man sollte einfach versuchen ein Händchen für die Babies zu entwickeln. Mit gleichgesinnten drüber reden hilft mehr als Temperaturdaten aufzuschreiben, weil die mit vielem im Zusammenhang stehen. Natur ist nicht so eindimensional.
Cydorian, welche Detailtiefe vermisst du bei dem fibl Link? Also welches Thema genau? Als Oberflächlicher Handzettel ist es doch gut gemacht.
Cydorian, welche Detailtiefe vermisst du bei dem fibl Link? Also welches Thema genau? Als Oberflächlicher Handzettel ist es doch gut gemacht.
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- cydorian
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Als Handzettel vielleicht. Für interessierte Konsumenten. Da die Dinger ja doch in den Winter reinwachsen, ist das Thema Frosthärte bei Zichorien in Mitteleuropa aber immer essentiell, was dazu jedoch drinsteht ist unbrauchbar platt. Bei den Saat- und Pflanzterminen schwummern sie auch herum, um konkrete Beispiele zu vermeiden.thuja thujon hat geschrieben: ↑2. Dez 2025, 20:36 welche Detailtiefe vermisst du bei dem fibl Link? Also welches Thema genau? Als Oberflächlicher Handzettel ist es doch gut gemacht.
Die häufigste Sorte fehlt wie schon gesagt, der Zuckerhut. Und andere wichtige Sorten auch, gerade die frosthärteren. Der rote und weisse Grumolo etwa, der Mantovana, der lockere rote di Verona, die Schnittsorten...
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Bei den Sorten kann ich nicht mitreden, da muss ich passen.
Und das mit dem Pflanzdatum, im Frühjahr mag das ja Sinn machen, aber die Jahre hier sind so unterschiedlich, der Herbst ist kaum berechenbar. Was im einen Jahr gut funktioniert hat, geht im nächsten maximal schief. Da kann ich auch nur selbst jedes Jahr probieren und mich ärgern, wenn ich es doch nicht gemacht habe. Kein Jahr ist wie das andere, deshalb denke ich gibts dieses Rezept nicht. Nur die Möglichkeit, das Risiko zu streuen.
Und das mit dem Pflanzdatum, im Frühjahr mag das ja Sinn machen, aber die Jahre hier sind so unterschiedlich, der Herbst ist kaum berechenbar. Was im einen Jahr gut funktioniert hat, geht im nächsten maximal schief. Da kann ich auch nur selbst jedes Jahr probieren und mich ärgern, wenn ich es doch nicht gemacht habe. Kein Jahr ist wie das andere, deshalb denke ich gibts dieses Rezept nicht. Nur die Möglichkeit, das Risiko zu streuen.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Ui, Ui..., warum so scharf...?cydorian hat geschrieben: ↑2. Dez 2025, 21:01
Als Handzettel vielleicht. Für interessierte Konsumenten. Da die Dinger ja doch in den Winter reinwachsen, ist das Thema Frosthärte bei Zichorien in Mitteleuropa aber immer essentiell, was dazu jedoch drinsteht ist unbrauchbar platt. Bei den Saat- und Pflanzterminen schwummern sie auch herum, um konkrete Beispiele zu vermeiden.
Die häufigste Sorte fehlt wie schon gesagt, der Zuckerhut. Und andere wichtige Sorten auch, gerade die frosthärteren. Der rote und weisse Grumolo etwa, der Mantovana, der lockere rote di Verona, die Schnittsorten...
Zur formalen Ehrenrettung meiner "Entdeckung": Es geht dabei ja ganz offiziell lt. Überschrift (nur) um Radicchien.
Und DIE sind nunmal lt. Definition ROT und ergo spielt der Zuckerhut dabei als GRÜNE Zicchorie (eigentlich) keine Rolle...
(Das hebelt sich logisch natürlich gleich wieder aus, weil [un-logischerweise] auch die [grüne] Puntarelle alias Catalogna berücksichtigt wird, während die restliche grüne Zicchorien-Fraktion, die als Endivien firmiert, tatsächlich außen vor gelassen wird. Das zeigt aber ja nur, dass die Sache mit dieser ganzen Zicchorien-Sippschaft tatsächlich ein bisserl verwirrend ist - offenbar selbst für beruflich damit befasste Fachleute...)
Aber "Handzettel für interessierte Konsumenten"...!?: Das wäre aber ganz schön daneben - den Konsumenten möchte ich sehen, der sich von solchen Details über Keimungs- & Auspflanzbedingungen abgeholt fühlen würde...
Aber eben WEIL das mit der 'bei-minus-6-Grad-ist-Schluss'-Aussage tatsächlich ein bisserl zu grob vereinfachend zu sein scheint, würde ich das ja gerne mal noch ein bisserl "verkomplizieren"... *gg* [Tabelle ist in the making]
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Das trifft aber hier mit Sicherheit den Falschen: Wenn hier jemand dahinter her ist, dass es seinen Babies an nix zu Futtern, v.a. nicht an Stickstoff fehlt, dann ist's aber doch garantiert derjenige, dessen Catalogna hier eben NICHT so mastig war...ringelnatz hat geschrieben: ↑2. Dez 2025, 19:01 Je besser die Wachstumsbedingungen waren (v.a. Stickstoff), desto mastiger die Pflanze.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Meine Erfahrung ist, dass Sorten aus Norditalien, aus dem Veneto (di Treviso, di Verona, di Chioggia usw.) mit Minusgraden besser klar kommen als Sorten aus dem Süden (Puntarella di Brindisina). Di Treviso treibt auch nach einem Winter mit -10°C im Frühjahr noch mal aus, Brindisina ist nach dem allerersten Frost mit wenigen Minusgraden nur noch Matsch.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Vielleicht mal ein paar Temperaturen vom 22. November. 5 cm über dem Boden, das ist so der Bereich, in dem auch die Zichorie steht.
-6 wäre hier ein Traum gewesen
Ich hatte -9,2 als Tiefstwert, wie gesagt, am Boden weniger.
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Zuletzt geändert von Mediterraneus am 3. Dez 2025, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
der Tag drauf, noch nen Tick kälterMediterraneus hat geschrieben: ↑3. Dez 2025, 13:10 Vielleicht mal ein paar Temperaturen vom 22. November. 5 cm über dem Boden, das ist so der Bereich, in dem auch die Zichorie steht.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Mist, doppelt. Tschuldigung
Ich habe auf einige Pflanzen ein dünnes Vlies geworfen, andere standen ungeschützt.
Von den Endivien hat es viele erwischt, glasige Blätter, aber die Radicchio sehen noch einigermaßen passabel aus. Die Endivien im Frühbeet habe ich noch nicht kontrolliert.
Die norditalienischen fetten Radicchioköpfe gehen hier eigentlich am besten, egal ob die Variegata oder die roten. Wenn sich ein Kopf gebildet hat, bleibt der oft inmitten von erfrorenem Matsch erhalten. Vollkommen makellos kommt keiner durch den Winter, aber im Herz kann man die meisten gebrauchen.
Ich habe auf einige Pflanzen ein dünnes Vlies geworfen, andere standen ungeschützt.
Von den Endivien hat es viele erwischt, glasige Blätter, aber die Radicchio sehen noch einigermaßen passabel aus. Die Endivien im Frühbeet habe ich noch nicht kontrolliert.
Die norditalienischen fetten Radicchioköpfe gehen hier eigentlich am besten, egal ob die Variegata oder die roten. Wenn sich ein Kopf gebildet hat, bleibt der oft inmitten von erfrorenem Matsch erhalten. Vollkommen makellos kommt keiner durch den Winter, aber im Herz kann man die meisten gebrauchen.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Hm, demnach ist das vermeintlich kühle Berlin ja noch unter den Warmzonen gewesen... (mein eigenes Thermometer war aber ja wie gesagt selber etwas gnädiger als die Kachelmann-Instrumente).Mediterraneus hat geschrieben: ↑3. Dez 2025, 13:10 -6 wäre hier ein Traum gewesenIch hatte -9,2 als Tiefstwert, wie gesagt, am Boden weniger.
Um die Sache nicht unnötig differenziert zu machen: Die grobe Richtung ist ja in jedem Falle (wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe...?)
- Alles Grüne (Endivien, Catalogna/Punterella, Zuckerhut) sind die größeren Frostbeulen (Frage wäre hier allenfalls, ob die Varietäten, die schon einige Züchtungszeit in Venetien kultiviert wurden, dadurch eine größere Frostfestigkeit "angezüchtet" bekommen haben, als die aus dem süditalienischen Raum?) - gehen -5 meistens gut mit. (Tendenziell aber am kritischsten: Die (apulischen) Catalognas...)
Darunter KANN es kritisch werden, wobei aber auch -7 noch oft ohne Folgen toleriert werden und abhängig von Schutzmaßnahmen (Vlies, [Trick: Anfeuchten!] etc.), Bodenfeuchte (Vorteil: trockener), Zellfestigkeit (N-Überdüngung oder gute K-Versorgung?) geht da ggf. noch mehr... (bis...?)
Da wir ja jetzt lt. Kachelmann-Wetter ein ideales Testfeld mit allen Schattierungen zwischen dem noch sicher sicheren und dem garantiert über-kritischen Bereich hatten, kann ja hier die Grenze vielleicht gerade noch mehr daten-gesichert werden...?
- Alles Rote (inkl. aller Zwischentöne vom 'Castelfranco' über 'Luisa' bis 'Chiogga') hat ne tendenziell höhere Kälte-Toleranzschwelle (noch nicht näher bestimmt) und toppt die "offiziell" verlautbarte Grenze von -5 in JEDEM Falle - zumindest im innersten Kern. Hier habe ich aufgrund der Vielzahl verschiedener Beobachtungen noch die geringste Sicherheit, wo diese Grenze sein könnte.
Frage dabei: Fäule des äußeren Inneren: Frostmatschigkeit oder (bakterieller) Innenbrand? / Unterscheidbar? => Kompostierbarkeit?
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