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Wo treibt man Cupressus sempervirens auf? (Gelesen 11327 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Danke cupressus,wenn Totem, wie in dem Link angegeben wirklich bis minus 22 Grad winterhart ist, sollten wir im Herbst in die Stecklingsproduktion einsteigen.Ein Preis von 30 € ist meiner Meinung nach für eine Pflanze von 100 bis 140 cm Gesamthöhe nicht überteuert.GrußtrollPS.: mit dieser Winterhärte könnte Sarastro wohl auch in Östereich ins Freiland pflanzen.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Stecklingsvermehrung von Cupressus sempervirens ist mir noch nie gelungen. Falls es überhaupt geht nur mit Profiausrüstung (Sprühnebelanlage). Selbst in Italien wird bei Säulenzypressen Vermehrung durch Veredelung angewandt. -18 bis -20 Grad hält auch die normale C. sempervirens aus. Aber das größte Problem bei den Zypressen ist die Frosttrocknis. Bei mir scheiterten bisher auf längere Sicht alle Auspflanzversuche, obwohl wir in den letzten 20 Jahren nie tiefere Minimaltemperaturen als -18 Grad hatten. Längere Perioden mit Sonnenschein im Februar, solange der Boden noch gefroren ist setzt ihnen am meisten zu.lgcupressuswenn Totem, wie in dem Link angegeben wirklich bis minus 22 Grad winterhart ist, sollten wir im Herbst in die Stecklingsproduktion einsteigen.
Liebe Grüße
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Reicht da nicht 'ne dicke Mulchschicht, um die Wurzeln zu schützen?Gruß troll
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Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Wenn's so einfach wäre.Bei länger anhaltendem Frost dringt dieser tief in den Boden ein, da schützt dann auch keine Mulchschicht mehr. Außerdem kommt noch dazu, dass auch das Wasser in den oberirdischen Leitungsbahnen gefriert und somit die Blätter, da sie weiter Wasser verdunsten, austrocknen, vor allem, wenn dann noch Wind dazukommt. Am schlimmsten sind da die erwähnten sonnigen Wetterlagen. oft mit eisigem Ostwind, im Februar, die sich bei einem "Kältehoch" einstellen.
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Nun verstehe ich eines nicht.Wenn jemand eine Pflanze als winterhart bis minus 22 Grad anpreist, sollte das wohl auch erprobt sein.Temperaturen von minus 22 Grad Celsius bedeuten in Mitteleuropa als auch in Norditalien oder dem ehemaligen nördlichen Jugoslawien eine Wetterlage, die über mehrere Tage anhält und nicht nur Nachtfrost sondern Dauerfrost bzw. auch Kahlfröste bringen.Sind die Pflanzen nun so winterhart oder nicht?Grußtroll
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Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Die Antwort fällt etwas länger aus. Denn solche Pauschalangaben wie "hält -22 ° aus" sind aus diversen Gründen allenfalls eine grobe Richtschnur.1. Weißt Du, wo einerseits die -22 ° gemessen wurden und andererseits die Pflanzen standen?Selten wird das Thermometer dort stehen, wo die Pflanzen stehen. Es kann durchaus sein, dass auf freier Fläche, wo eine meteorologische Messstation steht, erheblich niedrigere Temperaturen herrschen als am kleinklimatisch begünstigten Standort der Pflanze. Selbst bei ähnlichen Temperaturverhältnissen können große und u.U. entscheidende Unterschiede hinsichtlich Windschutz und Besonnung bestehen.Ein Beispiel: Hier in unserer Gegend werden in der Wettervorhersage regional oft die Daten des nächstgelegenen Flugplatzes (Basel) verwendet. Dort in freier Ebene ist es winters merklich kälter als hier bei mir im Garten. Nun könnte ich schreiben, meine Pflanze xyz hätte locker -15 ° weggesteckt, die die "Flughafendaten" angeben. Dieselbe Art, dort ausgepflanzt, hätte dort aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Schaden genommen.2. Die Frosthärte einer Pflanze ist keine Konstante, sie ist nicht nur von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, sondern auch bei einer Einzelpflanze selbst. Frostverträgliche Pflanzen durchlaufen zum Winter hin einen Prozess der Abhärtung, der sie dann Temperaturen überstehen lässt, die sie vorher umbringen würden. Im Frühjahr geht diese Abhärtung dann wieder verloren. Allerdings reagieren manche Pflanzenarten (und innerhalb einer Art manche Individuen) schon auf kurzfristige Phasen wärmeren Wetters im Winter mit einer beginnenden Enthärtung, sie "denken", es würde schon Frühling, und bei der nächsten Kälte nehmen sie Schaden.3. Eine Pflanze ist nicht bei -21 ° am Leben und bei -22 ° tot. Wenn Winterschäden auftreten - sei es durch den Frost selbst oder durch Frosttrocknis - so werden unterschiedliche Organe unterschiedlich geschädigt. Je nach Art können die Pflanzen Schäden mehr oder weniger gut ausgleichen: Ist bei einer Palme der einzige Vegetationspunkt an der Stammspitze geschädigt, ist finito, während ein Strauch mit vielen schlafenden Augen keinen nennenswerten Schaden erleidet. U.U. überlebt eine Pflanze auch mehrfach erhebliche Frostschäden, aber ob sie dann noch ein schöner Anblick ist, den man im Garten haben möchte?4. Ein letzter Punkt, der mit der Frostverträglichkeit wenig zu tun hat, aber gerade säulenförmig wachsende Pflanzen betrifft: Häufig werden solche Pflanzen durch Schnee auseinandergerissen und erreichen danach nicht mehr ihre alte Schönheit. Das kann allerdings auch mal Säulenzypressen im nördlichen Mittelmeerraum passieren.
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
hallo,also meiner Meinung nach ist die Mittelmeerzypresse in Mitteleuropa nicht winterhart. Wird zwar in den meisten Gärtnereien als winterhart angeboten aber das glaube ich nicht. Habe auch noch nirgends nördlich der Alpen eine gesehen die vermutlich älter als 20 Jahre ist.Vielleicht machts die Klimaänderung in der Zukunft möglich?Ich halte diese Säulenzypressen als Kübelpflanzen (siehe Bild).Die einzige echte Zypresse die bei uns verläßlich winterhart ist, ist die Arizona Zypresse (Cupressus arizonica). Steht bei mir schon seit 25 Jahren im Garten und ist ca. 10m hoch.lgcupressus
Liebe Grüße
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Laienfrage: Woran erkennt man zweifelsfrei eine C. sempervirens?Hier im BoGa steht m.E. ein Exemplar seit sehr vielen Jahren im Freien (Klima-Zone 7a). So ca. 5 m hoch.
Re:Wo treibt man Cupressus sempervirens auf?
Es kann ja durchaus sein, dass es mit einer C. sempervirens viele Jahre gutgeht.Im Botanischen Garten Mainz hat eine C. lusitanica über viele Jahre im Freiland ausgehalten. Diese Zypresse gilt selbst in England nur als bedingt frosthart und braucht selbst in Norditalien Schutz. Iin jedem Fall ist sie viel empfindlicher als C. sempervirens.Das Mainzer Exemplar wurde 1976 ausgepflanzt und hat bis 1996 knapp 5 m Höhe erreicht. Der Winter 1996/97 hat ihr dann den Garaus gemacht.Was übrigens einen weiteren Aspekt zum Thema "winterhart" eröffnet: Ab wann ist das Etikett "winterhart" angebracht? Ich glaube, dazu hattest Du vor längerer Zeit schon mal einen Thread eröffnet.Laienfrage: Woran erkennt man zweifelsfrei eine C. sempervirens?Hier im BoGa steht m.E. ein Exemplar seit sehr vielen Jahren im Freien (Klima-Zone 7a). So ca. 5 m hoch.