Vor Jahren, als ich noch jung und Schülerin war, habe ich mal gelernt, dass - angeblich glaubhaft durchgerechnet - die Weltbevölkerung ernährt werden könnte, wenn wir weniger Fleisch essen würden. So wie zu Urchristenzeiten eben nur einmal im Monate oder noch seltener. Dabei ist vermutlich mit konventionellem Anbau gerechnet worden, aber immerhin. Fleich ist von der "Energie"-Ausbeute eben nicht der Hit und eher Luxus. Und Hühner werden dummerweise in der Regel nicht nur von den "Schädlingen" im Garten ernährt. Meistens bekommen sie eben doch Körner - sogar ein blindes Huhn

.Das ist aber kein Plädoyer gegen Hühnerhaltung. Ich hätte schon selber gerne welche...
Keine Frage, aus einem Kilo Getreide wird halt nicht ein Kilo Rindfleisch, sondern viel weniger. Aber ein paar Schweine können eben auch im abgeernteten Kartoffelfeld nach übriggebliebenen kleinen Knollen wühlen, Essensreste verwerten, Eicheln fressen...Wenn man das Vieh nur mit Futter ernährt, das nicht für die menschliche Ernährung geeignet ist, oder eben übrig (weil man in Erwartung von schlechem Wetter normalerweise mehr anbaut), dann hat man den Schinken eben als Bonus. Habe übrigens mal eine Sendung gesehen über jemanden, der wieder Schweine im Sommer und Herbst unter Eichen wühlen läßt. Das macht wohl nicht nur die Schweine lecker, sondern tat auch den Bäumen gut, weil der Boden gelockert wurde, Engerlinge und Käfer wurden aufgefressen, Schweinekot im aufgewühlten Boden düngt auch die Bäume besser, als verrottende Biomasse auf einer Grasnarbe...Ja, wenn man heute Hühner hält, dann füttert man einiges an Körnerfutter. Ich habe Hühner aber auch als echte Müllschlucker kennengelernt. Wenn man sie als solche halten würde, dann würde sich das Zufüttern mit Getreide in Grenzen halten. (schonmal gesehen, wie einige Hühner einen zehn-Pfund-Silberkarpfen in einer halben Stunde verschwinden lassen...)Also habe ich dich richtig verstanden, fisalis, daß es dir doch (mal wieder) um Selbstversorgung 'komplett' geht, also nicht nur Nahrungsmittel? Dann vergiss Faserpflanzen für Kleidung, Seile, Decken etc nicht. Brennnesseln, Leinen, Hanf ... (für mich auch Wolle...)Aber irgendetwas kann doch an unseren Zahlen nicht stimmen, oder? Schließlich sind mindestens in Europa größere für die Nahrungserzeugung geeignete Flächen stillgelegt, und selbst in den Hungergebieten herrscht ja wohl vor allem deshalb Hunger, weil gleichzeitig Krieg, Vertreibung, Mißwirtschaft an der Tagesordnung sind. Selbst in Äthiopien sind zehntausende von Kindern nicht deshalb verhungert, weil das Land nicht genug hergab, sondern weil verschiedene Kriegsparteien Nahrung beschlagnahmt, verbrannt oder sonstwie verprasst haben, gleichzeitig Bauern auf der Flucht waren und nichts anbauen konnten, oder?Und im Prinzip ist es doch fast überall so. Selbst bei den über 6 Milliarden Menschen heute ist die Produktionskapazität für Nahrungsmittel noch lange nicht an der Grenze. Notfalls könnte man immernoch selber Soja essen, statt es erst an Rinder zu verfüttern.Aber würde das nicht heißen, daß im Prinzip doch wenige hundert Quadratmeter pro Person ausreichen würden, um Menschen zu ernähren? Wenn ich mir so einen zweihundert-Quadratmeter-Gemüsegarten ansehe, dann erscheint mir das unwahrscheinlich.

Hat noch jemand Zahlen, wieviele Menschen 'früher' von einem Hektar ernährt wurden? Bei der Angabe 'Hof' muß man aber daran denken, daß zu einem Hof eine Großfamilie mit Großeltern, vielen Kindern, dazu evtl. noch Knechte und Mägde gehörten.